Eine Information über Daniel S. hat mich wieder zusammenzucken lassen:
Auf sein Chemikalienlager war die Polizei im vergangenen Jahr zufällig gestoßen. Damals war sie von der Steuerfahndung um Amtshilfe gebeten worden. Denn seit 15 Jahren soll er keine Steuern gezahlt haben, weil er die Bundesrepublik Deutschland nicht als Staat anerkennt und sich als „Reichsbürger“ bezeichnet.
Der Mann betreibt also jahrelang einen Technikhandel und einen Chemikalien- sowie Pyrotechnik-Handel (wobei er für letzteres auch Umgangs- und Lagergenehmigungen beantragt und erhalten hat). Er zahlt aber
fünfzehn Jahre lang erfolgreich
KEINE Steuern und die Steuerfahndung kommt erst dann auf den Gedanken diesem Mann mal auf den Zahn zu fühlen.
Irgendwie komme ich mir da von den Behörden regelrecht veralbert vor! Und wie Fitzek und andere zeigen, scheint das nun wahrlich kein so seltener Einzelfall zu sein. Wenn sie jemand erst nach fünfzehn Jahren an den Hammelbeinen fassen, ist das, so ungern ich es auch sage, eigentlich ein lukratives Geschäftsmodell. Fünf Jahre mit Zinsen nachzahlen, ein bisschen Strafe und Verfahrenskosten. Allemal preiswerter als fünfzehn Jahre lang Steuern zu zahlen.
Ich darf es erst gar nicht damit vergleichen wie sie bei mir gern auch mal wegen 80 Euro nachhaken, akribisch Belege durchforsten und langatmige Begründungen und Berechnungen einfordern... während andere denen einfach eine lange Nase drehen und dann definitiv zu lang unbehelligt bleiben. Zumal die Reichsdödel bei ihren Aktivitäten nun keinerlei Finesse oder irgendeine verbergende kriminelle Energie verwenden.
Warum wird gerade da geschlafen? Ich sehe da sogar eher eine besondere Verpflichtung des Staates die Mehrheit der Ehrlichen vor der demonstrativen Unehrlichkeit gewisser Hanswurste und Halunken zu schützen.