Wenn er die 120 Flaschen jedes Wochenende wegballert dann lösen sich einige Probleme wohl sehr schnell von selbst. 3,06 l reiner Alkohol an einem Wochenende, das will geübt sein
Oh super, da wäre es mal wieder an der Zeit für ein wenig Klugschscheiß-Modus (vorab sorry, ich kann nicht anders. Ich folge einem inneren Zwang und Reflexen
)
Das ist alles relativ. Ein geübter Konsument kann einen Teil der psychopathologischen und neurologischen Symptome, die je nach individueller Trinkgewöhnung und Toleranzentwicklung unterschiedlich stark ausgeprägt sein können, kontrollieren.
Der rechts- wie auch akutmedizinische Richtwert mit dem Wirkung definiert wird, ist nicht Liter Ethanol, sondern Gramm Alkohol.
Die Verwendung des Begriffs Ethanol ist eingebürgert, ist aber eigentlich nur der Oberbegriff einer Substanzklasse mit diversen Substanzgruppen.
Über die aufgenommene Menge an Alkohol in Gramm und dem Widmarkfaktor (reduziertes Körpergewicht, da sich Alkohol nur in wässerigem Gewebe verteilt, anthropometrischer Faktor 0,7 bei Männern) wird der Verlauf der Alkoholkonzentration im Blut errechnet.
Diese entscheidet schlussendlich über die Auswirkungen.
Je nach Gewöhnung tritt, ab einer Blutalkoholkonzentration mehr 3,5‰, als Maximalvariante des schweren Rausches, das alkoholische Koma auf. Ab 4,0 ‰, liegt die Letalität bereits bei 50%.
Die Betroffenen versterben bei diesem Intoxikationsgrad meist an der zentral-atemdepressiven Alkoholwirkung oder ersticken durch Aspiration von Erbrochenem.
In Abhängigkeit des aufgenommen Alkohol, erscheint nicht die gesamte Dosis auch im Blut. Insbesondere prä-systemischer Metabolismus (hepathischer First-Pass-Effekt) tragen maßgeblich zu Resorptionsdefiziten bei.
Die Resoprtionszeit liegt von wenigen Minuten bis zu zwei Stunden. Je nach Konzentration der Substanz ist ein Resorptionsdefizit angesetzt, bei Hochprozentigem sind es 10%, bei Bier sind es 30%. Dies fließt in die Berechnung mit ein.
In diesem Fall wäre es bei 120 Flaschen a 0.5 Liter, (500 ml x (5,1 / 100) x 0,8 = ca. 20 g Alkohol pro Flasche x120 = 2440 g Alkohol.
Je nach Resorptions-, Diffusions- und Eliminationsphase gestaltet sich die Konzentration.
95 % des aufgenommen Alkohol werden verstoffwechselt, der Rest wird abgeatmet, ausgeschwitzt oder unverstoffwechselt über den Urin ausgeschieden. Dazu ist zu berücksichtigen, dass ab einer bestimmten Konzentration der Abbau nicht mehr linear, sondern exponentiell ist.
Größe und Gewicht spielen auch eine Rolle.
Beispiel: Mann (175 cm/ 75 kg) trinkt in 6 Stunden 8 Flaschen Bier des 5% Biers a 0.5 Liter, das wären 160 g reiner Alkohol.
Daraus errechnet sich incl. des Faktors 0,9 (Bier 30%) für die Resorbtionszeit 160 x 0,9/52,5 (75kg x 0,7) = 2,74 ‰.
Wenn ich linear nach minimalem Abbau (6x0,10) ansetze, hätte er nach 6 Stunden noch 2,14.
Da dies aber bei einem Pensum von 120 Flaschen in 48 Std, nicht zu halten wäre, nähert er sich dem Wert von permanent 3,00. Damit wäre man locker im letalen Bereich.
Je nachdem ob etwas gegessen wird und andere Substanzen konsumiert werden, stehen die Chancen für einen Exitus nicht schlecht.
Da ich Kandidaten mit einem derartigen Konsum des öfteren vor mir habe, kann ich, wenn weiß zu welchem Zeitpunkt der Konsum begonnen und beendet wurde, sowie begleitende Faktoren wie Nahrungsaufnahme, Erbrechen etc. , ziemlich exakt berechnen, welchen Wert er wann hatte und wann der maximale Peak erreicht ist.
Und zum Thema Spiritus … nicht wenige meiner Protagonisten trinken das Zeug, trotz des zugesetzten Vergällungsmittels.
Mit Orangenesaft und Übung geht auch das runter. Allerdings kann man darüber keine Scherze mehr machen das ist traurig und elend pur.
Und bei dem guten Herrn Schröpfer, weis ich nicht ob ich mir mehr an Kopf packen soll oder eher Mitleid angzeigt ist und Hilfe anbieten.
Man haut über solche Figuren schnell mal ein paar Sprüche raus. Aber da steckt schon ein wenig Tragik dahinter.