Autor Thema: Reichsbürger. Die unterschätzte Gefahr  (Gelesen 2848 mal)

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Offline Pantotheus

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Reichsbürger. Die unterschätzte Gefahr
« am: 13. Oktober 2017, 17:09:30 »
Andreas Speit (Hrsg.): "Reichsbürger. Die unterschätzte Gefahr", Christoph Links-Verlag, Berlin, 2017, ISBN 978-3-86153-958-2
http://www.christoph-links-verlag.de/index.cfm?view=3&titel_nr=958
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Offline Alois

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Re: Reichsbürger. Die unterschätzte Gefahr
« Antwort #1 am: 13. Oktober 2017, 21:52:23 »
Schade, dass der Autor nicht im Rahmen seiner Buchvorstellung nach Berlin - dem Reichsdeppenmekka - kommt. Den hätte ich gerne kennengelernt.
Staatsangehörigkeit ist da, wo auf dem Reisepass steht. Heimat ist da, wo der Wohnungsschlüssel passt. Alles andere wäre zu kompliziert.
 
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Offline Pantotheus

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Re: Reichsbürger. Die unterschätzte Gefahr
« Antwort #2 am: 14. Oktober 2017, 11:01:34 »
Ein überwiegend gutes Buch. Leider haben sich auch ein paar kleine Fehler eingeschlichen. "Brakenwaken" heißt m. W. immer noch Brakenwagen. Mehrfach werden auch "Razzien" erwähnt, was insbesondere bei einer Räumung ("Zwangsräumung" ist streng genommen schon falsch, denn eine "Räumung" im Sinne der einschlägigen Gesetze erfolgt immer dann, wenn jemand nicht freiwillig auszieht, ist also zwangsläufig immer irgendwie mit Zwang verbunden) einfach nur Unsinn. So gibt es die eine oder andere Kleinigkeit, die besser hätte gemacht werden können. Das mindert den Wert des Werkes allerdings nur geringfügig.
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Offline Reichsschlafschaf

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Re: Reichsbürger. Die unterschätzte Gefahr
« Antwort #3 am: 14. Oktober 2017, 16:36:53 »
Es gibt einen Beitrag beim Deutschlandfunk:
Zitat
Andreas Speit: "Reichsbürger - Die unterschätzte Gefahr"
"Ein Teil von denen hat längst zu den Waffen gegriffen"

Andreas Speit im Gespräch mit Maike Albath

Spoiler
"Reichsbürger", das sind drollige Online-Spinner, die sich gegenseitig Pässe ausstellen, lautet eine gängige Einschätzung. Doch wer so denkt, verharmlose damit ein Milieu, das sich nach außen abschottet und nach innen radikalisiert, sagt Journalist Andreas Speit.

Seit vielen Jahren befasst sich der Journalist und Sozialökonom Andreas Speit mit dem rechtsextremen Milieu. Jetzt hat er den Band "Reichsbürger – Die unterschätzte Gefahr" herausgegeben. "Reichsbürger" nennt sich eine rechtsextreme Strömung, die die Bundesrepublik Deutschland als souveränen Staat nicht anerkennt. Laut Speit teilt sich diese in mehrere unterschiedliche Milieus auf, die insgesamt etwa 13.000 Personen umfassen. So gebe es zum Beispiel die "Souveränitisten", die denken, dass die Bundesrepublik "kein realer Staat" oder "eine Firma vielleicht sei. Und dann haben wir die Selbstverwalter. Das sind diejenigen, die in den letzten Jahren begonnen haben, eigene Reiche zu gründen, Königreiche zu gründen. Und auch eigene Staaten, in denen sie nach ihren Gesetzen und Normen leben wollen."
Unterschiedliche Beweggründe - gemeinsame Ressentiments

Unterschätzt werde die "Reichsbürger"-Bewegung nach Ansicht Speits insbesondere von den hiesigen Sicherheitsbehörden, die die Szene nicht hinreichend wahrgenommen habe. Und das, obwohl sie bereits seit 1945 in der extremen Rechten eine, wenn auch nicht immer die wichtigste, Rolle gespielt habe, wie Speit im Deutschlandfunk Kultur erklärt.

Seit den 80ern sei ein Zustrom von Leuten zu beobachten, die zuvor nicht in rechtsextremen Zusammenhängen aufgefallen seien. Zwar gebe es laut Speit im Einzelnen unterschiedliche, oft aus persönlichen Krisen resultierende Beweggründe für die Entscheidung, sich der "Reichsbürger"-Ideologie anzuschließen. Doch gemein ist allen, im übrigen vorwiegend männlichen, "Reichsbürgern" neben der Ablehnung der Bundesrepublik Deutschland eine tief verankerte anti-moderne, anti-emanzipatorische Einstellung. Traditionelle Geschlechterbilder und die Sehnsucht nach einer vormodernen Gemeinschaftsform seien für diese Bewegung kennzeichnend.
Von der "Veschwörung gegen Deutschland" zum offenen Antisemitismus

Angesichts des gegenwärtigen politischen Rechtsrucks sie die Gefahr, die von diesem Milieu ausgeht, nicht leichtfertig zu schultern, sagt Speit, zumal sich weite Teile der Bewegung als überaus offen für antisemitische Denkmuster erweisen: Von der Vorstellung einer "Verschwörung gegen Deutschland" sei der Schritt zum Antisemtismus nicht weit, so Speit. Unter Verweis auf die tödlichen Schüsse, die ein "Reichsbürger" 2016 auf einen Polizeibeamten abgegeben hat, erklärt Speit: "Ein Teil von denen hat längst zu den Waffen gegriffen."

Auch Steuer- und Vollstreckunsgsbeamte klagen Speit zufolge seit geraumer Zeit über tägliche Auseinandersetzungen mit "Reichsbürgern". Hier sei eine Radikalisierung zu beobachten, bei der der Schritt von der Selbstermächtigung zur "Selbstverteidigung" nur noch ein kleiner sei. Wer die "Reichsbürger" als "verwirrte Spinner" abtue, mache es sich zu leicht und handele fahrlässig, sagt Speit.
Für Argumente kaum zugänglich

Zivilgesellschaftliche Auseinandersetzungen mit den "Reichsbürgern" gestalten sich als schwierig, so Speit. Man habe oft den Eindruck, "das sind schon monologisierende, in sich geschlossene Persönlichkeiten. … Eine Diskussion, ein Dialog auf Augenhöhe ist da nicht möglich. Weil die Anderen annehmen, wir haben es noch immer nicht verstanden. Die Bundesrepublik ist eine GmbH oder ein besetztes Gebiet. Und solange wir das nicht verstehen, werden wir höflich belächelt von denen – das ist die nette Variante. Die unschöne Variante ist, wenn man verbal angegriffen wird oder gar auch körperlich."

(thg)

Andreas Speit (Hg.): "Reichsbürger - Die unterschätzte Gefahr"
Ch.Links Verlag, Berlin
216 Seiten, 18 Euro
[close]
http://www.deutschlandfunkkultur.de/andreas-speit-reichsbuerger-die-unterschaetzte-gefahr-ein.1270.de.html?dram:article_id=398223
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

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Offline Reichsschlafschaf

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Re: Reichsbürger. Die unterschätzte Gefahr
« Antwort #4 am: 16. Oktober 2017, 15:56:15 »
Herr Speit hält auch bald einen Vortrag:

Zitat
Wer sind die „Reichsbürger“ und welche Gefahren gehen von ihnen aus? Welche Rolle spielen sie in der rechtsextremen Szene? Darüber spricht der ausgewiesene Rechtsextremismus-Experte und Buchautor Andreas Speit am 19. Oktober um 19 Uhr im Erinnerungsort Topf & Söhne.



Spoiler
Montag, 16.10.2017, 14:22
Kulturdirektion Geschichtsmuseen Erinnerungsort Topf & Söhne.

Kontakt PD Dr. Annegret Schüle Tel. 0361 655-1680

16. Oktober 2017

Wer sind die „Reichsbürger“ und welche Gefahren gehen von ihnen aus? Welche Rolle spielen sie in der rechtsextremen Szene? Darüber spricht der ausgewiesene Rechtsextremismus-Experte und Buchautor Andreas Speit am 19. Oktober um 19 Uhr im Erinnerungsort Topf & Söhne.

Er analysiert die verschiedenen Erscheinungsformen, ihr krudes Weltbild und ihre zunehmend gefährlichen Aktivitäten. Auf rund 10.000 Personen schätzt der Verfassungsschutz die Gruppierung der Reichsbürger in Deutschland. Die Szene weist eine hohe Gewaltbereitschaft auf, die demokratische Verfassungsordnung und die Gesetze der Bundesrepublik Deutschland werden grundsätzlich abgelehnt.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung und Mobit statt. Entsprechend § 6 Absatz 1 Versammlungsgesetz sind Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von der Veranstaltung ausgeschlossen. Der Besuch ist kostenfrei.
FOCUS NWMI-OFF/Stadt Erfurt
[close]
http://www.focus.de/regional/erfurt/stadt-erfurt-reichsbuerger-die-unterschaetzte-gefahr-vortrag-am-19-oktober-im-erinnerungsort-topf-amp-soehne_id_7721359.html
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Offline SchlafSchaf

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Re: Reichsbürger. Die unterschätzte Gefahr
« Antwort #5 am: 6. Februar 2018, 17:15:01 »
An Rüdiger Hoffmann: Der Faschist sagt immer, da ist der Faschist  (in Anlehnung an die Signatur des geschätzten MitAgenten Schnabelgroß)

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Re: Reichsbürger. Die unterschätzte Gefahr
« Antwort #6 am: 13. Februar 2018, 15:05:32 »
An Rüdiger Hoffmann: Der Faschist sagt immer, da ist der Faschist  (in Anlehnung an die Signatur des geschätzten MitAgenten Schnabelgroß)

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Offline D. Mascarenas

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Re: Reichsbürger. Die unterschätzte Gefahr
« Antwort #7 am: 28. Juli 2018, 23:03:19 »
Podcast des DLF mit Andreas Speit zum Thema Reichsbürger.  Rechts unten auf dem Foto ist ein Icon mit dem der Podcast angehört werden kann...


https://www.deutschlandfunk.de/der-tag-reichsspinner.3415.de.html?dram:article_id=423721
« Letzte Änderung: 28. Juli 2018, 23:23:29 von D. Mascarenas »
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