Adrian Ursache - Die Abrechnung a.k.a. Der Prozess vor dem LG Halle

[BlueOcean]

Die erstaunlich einhellige Berichterstattung, die Ursaches Mordabsicht in Frage stellt, den Polizeieinsatz kritisch hinterfragt und jetzt gar noch einen Justizskandal entdeckt haben will, ist eindeutig voll auf der Linie von Ursaches Pflichtverteidigern. Es wirkt beinah als ob die Staatsanwaltschaft sich seit der Verlesung der Anklage in Schweigen hüllt und den Verteidigern ohne jeden Widerspruch das gesamte Feld überlässt.

So ist es den Verteidigern zum Beispiel sehr erfolgreich gelungen den Eindruck zu erwecken, dass Ursache unterstellt worden sei, dass er zuerst geschossen habe. Und mit der Vorstellung riecht es zwangsläufig nach Skandal wenn ein SEK-Beamter dann "erst vor Gericht einräumt", dass er zuerst geschossen hat.

Meines Wissens hat die Anklage aber nie behauptet, dass Ursache zuerst geschossen hat. Sie muss aber wohl die ihr sicher bekannte Schussabfolge im Unklaren belassen haben (was ich für einen Fehler halte). Und sie ist den späteren Zuschreibungen der Verteidigung erstaunlicherweise nie ernsthaft entgegen getreten.

Juristisch mag das in der Theorie belanglos sein, weil die Staatsanwaltschaft als Mordmotiv die niederen Beweggründe anführen wird, wo Art und Form der vielfältigen Drohungen von Ursache (sowie seine Vortaten, Vorbereitungen etc.) entscheidender sein werden als die Frage nach dem ersten Schuss.
Aber in der Außenwirkung finde ich den fehlenden Widerspruch verheerend, weil damit die öffentliche Deutungshoheit ohne Grund und Nutzen der Verteidigung überlassen wird. So erklärt sich die oft schon schmerzhaft schräge Berichterstattung. Aber auch in der Innenwirkung sollte man nicht gänzlich unterschätzen, dass wochenlang unwidersprochene Verteidigerfestspiele auch einen gewissen Einfluss auf ein Gericht haben können; gerade bei einer ohnehin schon hoch gegriffenen Anklage.

[Wittenberger]

Ja, das ist auf den ersten Blick verblüffend. Vermutlich ist es aber viel einfacher: Das "MDR um 2" ist ein buntes Mittagsmagazin. Die Redakteurin, die moderiert, wird sich den Text nicht selbst ausgedacht haben. Es wird eher so gewesen sein, dass die Redaktion bei der Recherche nicht so viel fand, es gibt ja auch nicht viel. Also hat sie sich vermutlich auf die letzten Beiträge Könaus in der MZ und auf den BILD-Beitrag mit der URL zu einem Video gestützt.

[Resting Bench]

Die Presse:

[Wittenberger]

Diesen Pressebericht von gestern hatten wir wohl auch noch nicht: Richter nimmt Verteidiger ins Gebet, Ursache entzieht Wahlverteidiger Kohlmann das Mandat:

https://www.mz-web.de/29467658

[desperado]

Soso... Falcone, schikanöse Kontrollen... Hat der Anwalt es nicht ne Nummer kleiner?

[BlueOcean]

Das Gericht scheint in Sachen Video-Weitergabe ähnlich zu vermuten wie ich. Und beim Schwur der Verteidiger hat einer gefehlt... Just dieser:

Am Ende des Verhandlungstages erklärte Ursache, er habe seinem  Verteidiger Kohlmann das Mandat entzogen. Ihm sei zugetragen worden, dass Kohlmann, dem eine Nähe zu rechten Bewegungen nachgesagt wird, „Ansichten vertrete, die ich schlicht ablehne“. Deshalb trenne er sich von dem Chemnitzer Anwalt. Der Prozess wird im Februar fortgesetzt. – Quelle: https://www.mz-web.de/29467658 ©2018

Ups? Wobei aber schon seit einer Weile auffällt, dass bei Ursache entweder ein Umdenkprozess oder ein von ihm zugelassener guter Einfluss auf ihn zu walten scheint. Das finde ich bei einem Reichsdepp, der sich zuvor dermaßen verrannt hatte, wirklich bemerkenswert.

[Scrub]

Falls das doppelt ist, bitte löschen, ich habe zur Zeit leider wenig Überblick, aus privaten Gründen:

18. Prozesstag im Landgericht Halle
11.01.2018

"Inszenierung von oben nach unten."

Zeugin Jane Doe wird befragt, die Leiterin des Polizeireviers im Burgenlandkreis.

Adrian richtete das Wort mehrfach an die Frau die angab den Einsatz koordiniert zu haben.
Die "Polizeibeamtin" die sich auf die von ihm gestellte Frage hin ob sie Beamtin der Bundesrepublik Deutschland sei, als Beamtin des Landes Sachsen-Anhalt zu erkennen gab und laut ihrer Aussage für die Koordination des Einsatzes am 25.08.2016 zuständig war, gab an, dass sie bei der sog. "Amtshilfe" auf die der Einsatz ihrer Ansicht nach gestützt war, sich nicht davon überzeugte das der Amtshilfeersuchende tatsächlich Amtsträger sei. Ein Beweis blieb in ihrem Interesse aus, wie sie zu verstehen gab. Sie sagte es sei ihr ausreichend gewesen zu "glauben" es würde sich um einen "Obergerichtsvollzieher" handeln. Zudem wurde laut ihrer Aussage keine genaue Angabe von John Doe (Gerichtsvollzieher) gemacht um welches Grundstück es sich bei der "Zwangsräumung" genau handle.

Adrian suchte das Gespräch auf menschlicher Ebene und versuchte mit Hilfe des Grundgesetzes, dem bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) und der Gerichtsvollzieherverordnung (GVO) die ruhig und konzentriert wirkenden Frau zu informieren. Sie wirkte anfangs etwas verblüfft, gab aber keine Aufschlüsse zu den Fragen Adrians.

"Ich habe gar nichts gegen sie" Adrian sagte der Zeugin, dem Richter und der Staatsanwaltschaft das Er zur Kommunikation bereit war.
"Nehmt die Waffen runter und wir reden!" Die Frau wurde von Adrian gefragt ob sie Kenntnis davon habe das er diese Worte zu den Angreifern am 25.08.16 gesagt habe. Sie schien über vieles nicht bescheid zu wissen und erwähnte mehrfach das sie in der alten Poststraße in einem Auto saß während die Schüsse zu hören waren.

Die Einsatzleiterin wurde nach einem Grund für den von ihr geplanten Einsatz gefragt. Es wurde von einer Gefahrensituation gesprochen die auf ein Video bezogen wurde in dem Adrian einem “John Doe“ drohte.
Adrian fragte nach dem Wortlaut und ob dieser der Zeugin bekannt wäre. Er fragte auch ob sie wahrgenommen habe das er in dem Video explizit erwähnte "Solltest du kein Beamter sein..."

Es war ihr laut Aussage nicht bekannt das Adrian den Hof in einem Fahrzeug verließ und jederzeit ohne Fremd- und Eigengefährdung hätte festgenommen werden können.
Die vorgeladene Zeugin gab an, dass der SEK-Einsatz schon am 24.08.16 stattfinden sollte. Am 25. sollen weitere Kräfte hinzugezogen worden sein obwohl sich im Vergleich zum Vortag (ca. 150 Menschen) nur noch ca. 15 Menschen auf den Umliegenden Höfen in Reuden an der alten Poststraße befanden. Sie machte eine etwas merkwürdige Aussage zum 25.08.16. "Wir mussten den Einsatz am 25. durchführen." "Es hätte andernfalls zu einem neuen Termin kommen müssen."

Es kam durch die Verteidigung die Frage auf welcher "Beamte" wo und wie verletzt gewesen sei. Erst waren es drei, dann plötzlich nur noch einer. An Hals, Bein und Hand...

Mehrfach wiederholte Adrian seinen Standpunkt
"Ich bewege mich im Grundgesetz"
Artikel 20 des Grundgesetzes wurde von ihm als Erklärung für sein Handeln angegeben. Es ist erforderlich zu klären warum man ihm und seiner Familie sowie allen Menschen die an dem Tag anwesend waren das angetan hat.

Adrian fragte abschließend die Zeugin ob sie wüsste was es bedeute wenn die Staatsanwaltschaft diesen Fall verliere. Eine Antwort blieb aus.

Udo L.
Prozessbeobachter

Quelle: Facebook Acido Momo countergo

[Pirx]

@scrub
Hast du 'nen richtigen Link? Ich kann die Quelle nicht finden. 

[Wittenberger]

Das Gericht scheint in Sachen Video-Weitergabe ähnlich zu vermuten wie ich. Und beim Schwur der Verteidiger hat einer gefehlt... Just dieser:

Kommt denn der Wahlverteidiger rein zeitlich in Frage? Ansonsten, ganz allgemein, liegst Du richtig - wie man aus gewöhnlich gut informierten Kreisen hört. Das war der Informationskanal.

Das Herr Ursache da wirklich viel von seinen Pflichtverteidigern lernte - ich weiß nicht. Wie im nächsten Beitrag zu lesen ist, kommt er ja wieder mit der kompletten Packung Reichsdeppentum.

@Scrub
Ich denke, dass es besser ist, den Klarnamen des Gerichtsvollziehers zu verschleiern. Selbst wenn Du damit in dem Post dieses anderen Deppen ändern musst.

[Scrub]

@scrub
Hast du 'nen richtigen Link? Ich kann die Quelle nicht finden. 

@Pirx      Hier der Facebook-Link: https://www.facebook.com/RingerDinger321/posts/10155957520969906

@Wittenberger Du hast vollkommen recht, ich komme aber nicht mehr in den Beitrag rein.    Würde bitte einer der Moderatoren den Namen editieren. Dankeschön!

[Tuska]

Würde bitte einer der Moderatoren den Namen editieren. Dankeschön!

Erledigt. 

[Autsch !]

Aus dem Bericht des Reichsprozessbeobachters Udo L.  :

Es war ihr (der Einsatzleiterin) laut Aussage nicht bekannt das Adrian den Hof in einem Fahrzeug verließ und jederzeit ohne Fremd- und Eigengefährdung hätte festgenommen werden können.

Ursake und Wirkung …
"Anscheinend war es Ursache nicht bekannt, wäre er dem Hof, den er unrechtmäßig besetzt hielt, nach dessen Verlassen mit einem Fahrzeug endgültig fern geblieben, es zu keiner Fremd- und Eigengefährdung gekommen wäre."
Nebenbei - Es lag kein Haftbefehl gegen Ursache vor. Diese Tatsache war der Beamtin anscheinend bekannt.
Warum also hätte eine bundesdeutsche Polizebeamtin, hätte sie Kenntnis vom Verlassen Ursaches des Grundstücks erlangt, diesen Bürger ohne Haftbefehl festnehmen sollen, obwohl dessen Verhalten doch offensichtlich dem eigentlichen Zweck der Maßnahme - seiner Entfernung vom fremden Eigentum-  dienlich war?

[Don]

Was ich mich frage: Wie ist das Video aus dem Knast entstanden? Das darf eigentlich gar nicht möglich sein. Dazu bräuchte es nämlich eine Genehmigung der Staatsanwaltschaft und das halte ich in dem Fall für eher nicht ganz so wahrscheinlich.
Allein für den Besuch eines U-Häftlings benötigt es eine solche Genehmigung und wenn die erteilt wird (was nicht unbedingt selbstverständlich ist wenn man nicht verwandt ist), wird man beim Besuch ziemlich genau durchsucht und darf maximal etwa nichts mit reinnehmen: Kein Geld, keine Armbanduhr (auch nicht analog altmodisch mit richtigen Zeigern und so), keinen Schmuck, keine Zigaretten und erst recht überhaupt gar nicht irgendein Gerät mit dem man irgendwas aufzeichnen kann. Zudem sind diese Besuche durchgängig begleitet von einem Justizvollzugsbeamten. Und die achten darauf was gesprochen wird. Sprechen kann man über alles mit einer Ausnahme: Dem Tatvorwurf und/oder der Tat. Da werden selbst Ansätze dahingehend sofort unterbunden.

Ich kenne nun nicht alle bundesrepublikanischen Knäste, war aber in mehr als einem zu Besuch und kann daher sagen: Die Kontrollen sind manchmal strenger, manchmal weniger streng, aber sie sind streng, korrekt und genau (die einen lassen den Ehering und den Gürtel noch durchgehen, die anderen nicht). Ich kann aber eines mit absoluter Sicherheit sagen: Ich kann mir schlecht vorstellen, dass so ein Beamter sich seelenruhig daneben setzt und beim Entstehen eines solchen Videos zuschaut. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass eine Staatsanwaltschaft eine Drehgenehmigung in grade einem solchen Fall erteilt. Heimlich ist das mit Sicherheit auch nicht entstanden, weil die Kamera ganz ruhig platziert ist.

Die mir einzig halbwegs sinnvolle Erklärung ist: Jemand hat es geschafft, sich als Anwalt auszugeben (oder vielleicht gar ein solcher zu sein) und ist damit ins Gefängnis gekommen. Anwälte werden nicht überwacht (oder bei weitem nicht so wie Besucher).

Beim Betrachten -kurz vor 5.00- wird es dann irgendwie schon wieder tragisch: Er hat diese "Fixateure" allein nur deshalb, weil er Reichsdepp ist und sich weigert, sich röntgen zu lassen. Könnte schon ewig erledigt sein, trägt er aber seit eineinhalb Jahren. Wahrscheinlich als so ne Art Trophäe....


Ansonsten zu den Videos: Das Vorgehen der Polizei ist recht besonnen. Die machen die Situation über drei Minuten lang mit. Und Ursaches Fans müssten eigentlich wissen: Wer angesichts zweier SEK-Hundertschaften mit gezogener Waffe auf 10-12 Polizisten zielt und auch nach über drei Minuten nicht willens ist diese Waffe niederzulegen.....also der darf sich irgendwann mal auch nicht mehr wundern, wenn einer der SEKler den ersten Schuss abgibt. Töten können sie ihn nicht haben wollen. Sonst wäre er das nämlich bei der Entfernung.

[dtx]

Nun, nach Deinen Erfahrungen und dem, was mittlerweile bekannt geworden ist, drängt sich eine Antwort regelrecht auf - ob sie richtig ist, kann man natürlich nicht wissen. Inzwischen scheint sich Ursache aber von dem merkwürdigen Heldentum zu verabschieden, daß es auf ein paar Jahre mehr oder weniger nicht ankomme und die Konsequenzen daraus zu ziehen.

[Don]

Sagen wir es mal so: Es mag ein Zufall sein, dass er seinen Wunschundwahlverteidiger gekündigt hat und zur selben Zeit eine Menge Videos auftauchen, die eigentlich nie für die Öffentlichkeit bestimmt gewesen waren....das eine kann nix mit dem anderen zu tun haben. Kann es nicht. Definitiv nicht.