Autor Thema: AfD im Bundestag  (Gelesen 305635 mal)

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Offline kairo

Re: AfD im Bundestag
« Antwort #795 am: 24. September 2018, 12:18:04 »
Es gibt doch in Deutschland gar kein Staatsfernsehen - das würde nämlich suggerieren, dass dieses direkt durch den Staat finanziert und somit auch kontrolliert wird!

Adenauer wollte mal so ein Regierungsfernsehen einführen, hat aber aus Karlsruhe kräftig eins vors Schienbein bekommen.

Dabei kann ja gar kein Zweifel daran bestehen, dass Regierung und Behörden eine Menge Einfluss auf die Berichterstattung haben. Aber absolut freie Medien gibt es schließlich gar nicht. Jede Redaktion und jeder Verlag hängen von irgend jemand ab, der die Sache wirtschaftlich am Laufen hält. Nur gilt das für die öffentlich-rechtlichen nicht weniger als für die privaten Sender.

Doch darum geht es ja gar nicht. "Freie" Medien im Sinne unserer werten Freunde sind nach ihrer Definition solche, die von ihnen kontrolliert und gesteuert werden.
 
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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #796 am: 24. September 2018, 12:51:29 »
Bei privaten Sendern sieht man an den Nachrichten und ähnlichen Angeboten oft sehr deutlich wer da sein Geld reinsteckt. Da sind die öffentlich-rechtlichen doch deutlich neutraler und mir daher zumindest was Nachrichten angeht auch lieber - da zumindest grundlegend neutral.
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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #797 am: 24. September 2018, 15:25:12 »
Der frühkindlichen Erziehung kann gar nicht genügend Aufmerksamkeit gewidmet werden!    ;D

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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #798 am: 24. September 2018, 18:43:34 »
Der Faktenfinder hat ein knappes Jahr der afd-Tätigkeit im Bundestag analysiert:
(Die Tabellen lassen sich leider schlecht kopieren)


Zitat
AfD im Bundestag
Topthema Ausländer
Stand: 24.09.2018 16:04 Uhr


Vor einem Jahr ist die AfD in den Bundestag eingezogen. In ihrer parlamentarischen Arbeit setzt die Fraktion vor allem auf ein Thema: Ausländer. Das belegt eine Auswertung des ARD-faktenfinder.

Von Patrick Gensing, ARD-faktenfinder, Christopher Bonnen und Ole Masch, NDR

Am 24. September 2017 ist die AfD in den Bundestag eingezogen. Seitdem stellt sie die größte Oppositionsfraktion im deutschen Parlament. Besonders auffällig bei der AfD-Fraktion: die männliche Dominanz. Unter den 92 Abgeordneten finden sich lediglich zehn Frauen.

Spoiler
(Tabelle)

Zwölf Gesetzesvorlagen
Wie sieht die Bilanz der parlamentarischen Arbeit nach einem Jahr aus? Die AfD hat seit der konstituierenden Sitzung im Oktober 2017 zwölf Entwürfe für Gesetze in den Bundestag eingebracht. Keiner davon wurde vom Bundestag verabschiedet.

Die Themen reichten dabei von der "Rechtsstellung und Finanzierung parteinaher Stiftungen", der Aufhebung des Netzwerkdurchsetzungsgesetzes bis zum Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Teilzeit- und Befristungsgesetzes. Zudem wollte die AfD die deutsche Sprache im Grundgesetz festschreiben lassen und das Deutsche-Welle-Gesetz ändern, um die "Anzahl der staatlichen oder staatsnahen Mitglieder in den Aufsichtsgremien" zu reduzieren.

Thematischer Schwerpunkt war aber das Thema Migration: So legte die AfD einen Gesetzentwurf vor, der bei der Staatsbürgerschaft die Optionspflicht wieder einführen sollte. Eine weitere Vorlage sollte den Schutz vor ausländischen Gefährdern verbessern, ein weiterer beschäftigte sich mit der Feststellung von Volljährigkeit bei Ausländern und ein anderer Entwurf sollte das Aufenthaltsgesetz ändern und jeglichen Familiennachzug verhindern. Auffällig ist: Die AfD wollte vor allem bestehende Gesetze oder Regelungen ändern oder abschaffen.

(Tabelle Gesetzentwürfe der afd)

Insgesamt brachten die Oppositionsfraktionen bis Ende August 46 Gesetzesvorlagen ein: neben den zwölf der AfD entfielen elf auf die FDP, zehn auf die Linksfraktion und 13 auf die Grünen.

In Relation zur Zahl der Abgeordneten hat die AfD bislang also weniger Gesetzentwürfe vorgelegt als die anderen Oppositionsfraktionen. Allerdings muss berücksichtigt werden, dass die AfD als Neuling im Bundestag zunächst überhaupt arbeitsfähig werden musste.

Ausländer, innere Sicherheit, CO2-Grenzwerte
Mit Anträgen können Parlamentarier die Bundesregierung auffordern, dem Parlament über bestimmte Ereignisse oder Politikbereiche zu berichten oder einen Gesetzentwurf vorzulegen. Auf dieses Instrument setzte die AfD mehr als 50 mal - inklusive sieben Änderungs- und vier Erschließungsanträgen.

Die Fraktion wollte beispielsweise einen Untersuchungsausschuss zur Asyl- und Migrationspolitik einsetzen, die CO2-Grenzwerte für Pkw in der EU neu festlegen lassen und forderte, die Polizeiliche Kriminalstatistik um das Tatmittel Messer zu erweitern. Außerdem beantragte die AfD, die Energie- und Klimaschutz-Zwischenziele 2030 aufzugeben und verlangte eine "faktenbasierte Klima- und Energiepolitik".

Zu Themen wie Migration und Ausländer beantragte die AfD, die Rückkehr syrischer Flüchtlinge zu fördern, den Familiennachzug abzuschaffen, umfassende Grenzkontrollen einzuführen oder Kindergeld für im Ausland lebende Kinder zu indexieren. Ein weiterer thematischer Schwerpunkt war die EU und die Euro-Finanzpolitik.

Um die Arbeitsfähigkeit des Parlaments zu gewährleisten, brachten die Fraktionen diverse Anträge gemeinsam mit der AfD ein - beispielsweise um Ausschüsse oder das Parlamentarische Kontrollgremium einzusetzen.

Anfragen als wichtiges Instrument
Drei große Anfragen stellte die AfD: Zu Rücküberweisungen von Flüchtlingen und Migranten, zur Aufarbeitung der Provenienzen von Kulturgut aus kolonialem Erbe in Museen und Sammlungen sowie zu den Ereignissen in Chemnitz Ende August und Anfang September.

Ein wichtiges Instrument der parlamentarischen Arbeit der Opposition sind die kleinen Anfragen. Stand 24. September verlangten die Abgeordneten der AfD 411 Mal von der Regierung Auskunft über bestimmte Sachverhalte. Diese Anfragen müssen schriftlich beantwortet werden.

Mehrere Politikfelder weitestgehend verwaist
Eine Auswertung des ARD-faktenfinder zeigt: Thematisch liegt der inhaltliche Schwerpunkt der AfD-Anfragen eindeutig bei den Themen Ausländer/Migration und Außenpolitik. Die Anfragen werden vom Bundestag thematisch erfasst und Kategorien zugeordnet; dabei sind Mehrfachnennungen möglich. Daraus ergibt sich bei der AfD ein klares Bild: Ausländerpolitik und Zuwanderung, Innere Sicherheit sowie Internationale Beziehungen bilden den absoluten thematischen Schwerpunkt. Kaum eine Rolle spielen Politikbereiche wie Landwirtschaft und Ernährung, Gesundheit, Wirtschaft, Entwicklungspolitik, Bildung, Wohnungsbau oder Energie.

Auch die Europapolitik wird in den kleinen Anfragen kaum thematisiert, obwohl sich die AfD in ihrer Gründungsphase diesem Thema besonders verschrieben hatte.

Oft fragt die AfD auch zum Thema "Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen". In diesem Bereich geht es beispielsweise um die Zusammensetzung der Islam-Konferenz, Rechte von Minderheiten oder Gender-Studies.

(Tabelle Kleine Anfragen)

Ähnlichkeiten zu Landesparlamenten
Die AfD-Fraktion ist also von Männern dominiert und etwas weniger aktiv bei Gesetzesvorlagen und Anträgen als die anderen Oppositionsfraktionen. Thematisch setzt sie schwerpunktmäßig auf das Thema Ausländer und Zuwanderung.

Zu ähnlichen Ergebnissen waren Untersuchungen über die Arbeit der AfD in Landesparlamenten gekommen. Experten vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) hatten in einer Studie ebenfalls eine starke männliche Dominanz festgestellt. Der Frauenanteil in zehn untersuchten Fraktionen lag bei lediglich 14 Prozent. Als thematische Schwerpunkte machten die Forscher die Ausländer- und Migrationspolitik sowie innere Sicherheit fest.

Grundsätzlich identifizierten die Forscher zwei unterschiedliche Fraktionstypen. Einige seien eher parlamentsbezogen, andere eher "bewegungsorientiert". Der parlamentsbezogene Typ sei vorwiegend an einer konstruktiven Opposition orientiert, suche parlamentarische Anerkennung und wolle die parlamentarische Repräsentationslücke rechts von der Union nutzen.

Der eher bewegungsorientierte Fraktionstyp sehe die parlamentarischen Aktivitäten als einen Baustein, um die politische Kultur zu verändern - und neige "eher und stärker zu tabuverletzendem Verhalten". Besonders auffällig seien die Unterschiede zwischen ost- und westdeutschen Fraktionen.

"Heterogene Struktur als Schlüssel zum Erfolg"
Die Forscher folgerten daraus, dass ein Schlüssel für die Erfolgsgeschichte der AfD gerade ihre heterogene und bipolare Struktur sei.

In internen Strategiepapieren hieß es dazu, Gegensätze in der Anhängerschaft sollten verschleiert werden - durch "Querverbindungen" zu Themen wie Kosten für Asylbewerber.

Bei der Bundestagswahl 2017 hatte die AfD 12,6 Prozent der abgegebenen Zweitstimmen geholt. Dem jüngsten ARD-DeutschlandTrend zufolge liegt die Partei in der Sonntagsfrage derzeit bei 18 Prozent - und damit hinter der Union auf dem zweiten Platz.

Der Sozialwissenschaftler Alexander Häusler sagte zu diesem Höhenflug, die AfD sei "der Gewinner einer Krise politischer Repräsentation insgesamt". Die Partei müsse gar nicht viel machen. Die Wahlforschung zeige, so Häußler, dass sich ein Großteil der AfD-Wählerschaft nicht tiefergehend für das Programm interessiere. Wichtiger sei, dass die AfD sich als Anti-Partei gegenüber den Regierungsparteien verhalte.
[close]

http://faktenfinder.tagesschau.de/inland/afd-bundestag-bilanz-101.html
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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #799 am: 24. September 2018, 19:04:23 »
Der frühkindlichen Erziehung kann gar nicht genügend Aufmerksamkeit gewidmet werden!    ;D

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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #800 am: 24. September 2018, 19:11:59 »
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Sieht sehr gut aus!    :thumb:
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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #801 am: 24. September 2018, 19:17:32 »
Der frühkindlichen Erziehung kann gar nicht genügend Aufmerksamkeit gewidmet werden!    ;D

Das wird mein neuer Avatar.  ;D

 :thumb: :lol: :rofl:
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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #802 am: 24. September 2018, 19:27:49 »
Apropos afd! Wie naiv kann man als Politikredakteur eigentlich sein?
Was heißt da "kommt nicht los"?
"Dabei ist es der Parteispitze ernst mit dem Distanzierungsbemühen." Wirklich? Daß das ein Täuschungsmanöver (Adolf läßt grüßen!) sein könnte, daran denkt man noch nicht einmal?
Die Annäherung an IB, Einprozent etc. lief doch schon seit Jahren ganz gezielt, mit Wissen und Wollen der Spitze!

Man könnte ja auch mal investigativ tätig werden und fragen, ob der Tip mit der Distanzierung evtl. von Maaßen kommt
Eventuell hätte man dann später eine Exklusivstory. Aber ,man müßte natürlich sein redakteursstübchen verlassen dazu.


Zitat
DEUTSCHLAND RADIKALISIERUNG
AfD kommt von Ultrarechten nicht los
Stand: 17:58 Uhr | Lesedauer: 4 Minuten

Von Matthias Kamann

In Chemnitz und Köthen wurde die Nähe von Teilen der AfD zu Rechtsradikalen deutlich, etwa zur Identitären Bewegung. Aus Angst vor dem Verfassungsschutz fordert die Parteispitze Distanz gegenüber Extremisten. Die Folge: heftiger Widerstand.
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Wer auf die Straße geht, trifft Leute. Und so trafen, als die AfD am Samstag in Rostock bei einer Kundgebung auf die Straße ging, Funktionsträger der AfD auf Aktivisten der Identitären Bewegung (IB), die von Landesverfassungsschutzämtern beobachtet wird. Einträchtig standen AfDler und IBler in Rostock beisammen. Nicht viel anders war es am 1. September, beim „Trauermarsch“ der AfD in Chemnitz, und am 10. September in Köthen: Die AfD ging auf die Straße, ihre Leute trafen dort Rechtsextreme, und die liefen dann bei den Demos mit.

Spoiler
Das gefällt dem AfD-Bundesvorstand nicht. Auf Veranstaltungen der Partei, so erklärten kürzlich die Vorsitzenden Alexander Gauland und Jörg Meuthen, „wünschen wir ausdrücklich keine Teilnahme von Demonstranten, welche sich mit extremistischem und grundgesetzwidrigem Gedankengut hervortun“. Damit reagierten Gauland und Meuthen auf die Geschehnisse von Chemnitz und Köthen, wo die Nähe zu Rechtsextremen und zur Pegida-Bewegung mit deren mehrfach vorbestraftem Gründer Lutz Bachmann sichtbar geworden war.

Aber: In Rostock zeigte sich nun, dass auf der Straße die Abgrenzung kaum durchsetzbar ist. Und auf die Straße zieht es die ostdeutschen Landesverbände gemäß dem „Bewegungspartei“-Modell des Thüringer Rechtsaußen Björn Höcke immer öfter.

Dabei ist es der Parteispitze ernst mit dem Distanzierungsbemühen. Grund sind die Ankündigungen mehrerer Landesverfassungsschutzämter, Teile der AfD ins Visier zu nehmen. Zwar erklärt die Partei dies an sich für unbegründet. Aber Sorgen bereitet es an der Spitze durchaus, dass in Niedersachsen und Bremen die Jugendorganisation Junge Alternative (JA) beobachtet werden soll, dass in Thüringen der AfD-Landesverband und in Nordrhein-Westfalen die AfD-Gruppierung Patriotische Plattform (PP) Prüffälle geworden sind.

Dass dies die AfD umtreibt, zeigt sich schon daran, dass im Bundesvorstand eine eigene Arbeitsgruppe eingerichtet wurde, die die Fälle prüfen soll. Erste Konsequenzen zeichnen sich ab: So will es der Bundesvorstand nach WELT-Informationen hinnehmen, dass der JA-Bundeschef Damian Lohr die niedersächsische Parteijugend wegen ihrer Nähe zur IB aufzulösen und neu zu gründen versucht. Hochwillkommen ist es dem Bundesvorstand zudem, dass die Ultrarechten von der PP ihre Organisation auflösen wollen. Das hatte deren Bundessprecher Hans-Thomas Tillschneider, Landtagsabgeordneter in Sachsen-Anhalt, kürzlich angekündigt. Damit, so hofft man, wäre dem Verfassungsschutz ein Angriffspunkt genommen.

Aber auch hier liegen die Dinge komplizierter, als es scheint. Zum einen ist die PP in der AfD faktisch bedeutungslos. Krachend scheiterte Tillschneider, als er sich im Dezember 2017 auf dem Bundesparteitag in Hannover um einen Platz im Bundesvorstand bewarb. Auch im völkischen Flügel von Höcke spielt Tillschneider keine Rolle mehr, weil die PP viel zu offen jene Radikalisierung propagiert, die Höcke geschickter kaschiert.

Dass die PP schädlich und zugleich entbehrlich sei, sagt Tillschneider selbst. Mit ihrer Auflösung, so schrieb er auf seiner Website, nehme man „den Feinden der Partei einen Ansatzpunkt“. Und „nicht mehr notwendig“ sei die Gruppe wegen des AfD-Rechtsrucks auch. Rhetorisch fragt Tillschneider: „Wozu dient sie noch, wenn wir alles, was wir in und mit der PP tun, auch in und mit der AfD können?“

Dass dies einen wahren Kern hat, ahnen die gemäßigten AfDler von der Alternativen Mitte. Deren niedersächsischer Landesverband argwöhnt in einer Erklärung, die PP-Mitglieder wollten sich „künftig in der AfD verstecken“. Durch die Auflösung der PP werde „die Beobachtung ihrer Mitglieder noch lange nicht beendet“. Eine echte Veränderung könne es nur geben, wenn die PP-Leute „die Partei verlassen, um Schaden von ihr zu wenden“. Tillschneider aber weist das zurück.

Auch im Südwesten gibt es keinen Konsens über die Abgrenzung von rechts außen. Zwar hat die rheinland-pfälzische AfD-Landtagsfraktion unter ihrem Chef Uwe Junge gerade den Abgeordneten Jens Ahnemüller ausgeschlossen, weil dieser intensive Kontakte zum früheren NPD-Landesvize Sascha Wagner unterhalten habe. Doch kaum wurde der Ausschluss bekannt, kam Kritik auf.

Die baden-württembergischen AfD-Landtagsabgeordneten Stefan Räpple und Christina Braun veröffentlichten einen Brief an Junge: Sein Vorgehen gegen Ahnemüller sei „unkameradschaftlich“ und schädige „den Ruf der gesamten AfD“. Mit ihrem „feigen Verhalten“ und ihrer „zur Schau gestellten Distanzeritis“, so der Brief weiter, singe die Mainzer Landtagsfraktion „das Lied unserer Gegner“ und gebe jenen „eine Ohrfeige, die uns wegen unserer klaren patriotischen Ausrichtung gewählt haben“.

Zu den Unterzeichnern zählt auch Maximilian Meurer, Kreisvize in Bernkastel-Wittlich und Mitglied im Bundesvorstand einer Gruppe, die sich bemüht, die AfD als gemäßigt und werteorientiert erscheinen zu lassen. Es ist die ChrAfD – Christen in der AfD.
[close]

https://www.welt.de/politik/deutschland/article181649500/Radikalisierung-AfD-kommt-von-Ultrarechten-nicht-los.html
« Letzte Änderung: 24. September 2018, 19:29:30 von Reichsschlafschaf »
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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #803 am: 24. September 2018, 19:40:35 »
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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #804 am: 24. September 2018, 19:49:07 »
Ziel höher!

Dachte ich zuerst auch. ;)

Zitat
Auf Veranstaltungen der Partei, so erklärten kürzlich die Vorsitzenden Alexander Gauland und Jörg Meuthen, „wünschen wir ausdrücklich keine Teilnahme von Demonstranten, welche sich mit extremistischem und grundgesetzwidrigem Gedankengut hervortun“.

Haha, und das genau von den grössten rechtsextremen in der Aktion für dummen Rechtsradikale.

Was mir ein wenig Angst macht ist im Anhang:

 
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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #805 am: 25. September 2018, 10:37:13 »
Der Zentralrat der Juden zu der jüdischen Plattform in der AfD

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/juden-in-der-afd-vertreter-juedischer-gemeinden-kritisieren-vereinigung-a-1229880.html

Edith sagt: Fahre nie mit dem Rad zum Rat
« Letzte Änderung: 25. September 2018, 11:06:45 von SchlafSchaf »
An Rüdiger Hoffmann: Der Faschist sagt immer, da ist der Faschist  (in Anlehnung an die Signatur des geschätzten MitAgenten Schnabelgroß)

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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #806 am: 25. September 2018, 10:39:50 »
Zentralrad?
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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #807 am: 25. September 2018, 10:43:20 »
Zur Aktion: Juden in der AfD" fällt mir nur ein: Auch unter Hitler sind erst mal einige Juden Feuer und Flamme gewesen für die "Alternative NSDAP", da gab es auch viele "Patrioten". Von den vielen Homosexuellen in der Partei mal gar nicht zu reden.

Das bittere Ende kam dann ja für alle...außer sie konnten es erfolgreich verheimlichen.
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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #808 am: 25. September 2018, 12:11:11 »
Mit der Idee, die unwidersprochen bleibenden Äußerungen der AfD-Mitglieder nicht der "Partei als Ganzes" zurechnen zu wollen, blendet man immer noch aus, daß die Führungsfiguren irrtümlich so genannt werden, weil sie mitnichten in der Lage sind, in ihrem Laden irgendetwas durchzusetzen. Und weil sich daran nach dem Abgängen von Petry, Adam und Lucke gar nichts geändert hat, ist das auch nicht eventuellen Schwächen einzelner Personen zuzurechnen. In der Partei macht die Basis einfach, was sie will; die Feigenblätter an der Bundesspitze sind derweil mit den Pfründen zufrieden, die sich mit den Ämtern ergeben.
 
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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #809 am: 25. September 2018, 17:23:54 »
Das haut einen aus den La(a)tschen

An Rüdiger Hoffmann: Der Faschist sagt immer, da ist der Faschist  (in Anlehnung an die Signatur des geschätzten MitAgenten Schnabelgroß)

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