Ich habe mich jetzt lange genug zurückgehalten. Aber jetzt ist es genug.
Also bitte erst informieren, dann irgend was schreiben.
Den Ratschlag gibst Du anderen wohl sehr gerne. Hast Du schon mal nachgedacht, selbst auch so zu handeln?
Ich bin der festen Überzeugung, dass man kein Politik- oder Juraprofi sein muss, um festzustellen, dass Frühwald nicht mehr alle Rädchen im Getriebe hat. Das schafft man mit dem gesunden Menschenverstand. Ganz sicher.
Und wenn Du andere Dinge zu tun hast als hier im Forum zu schreiben - dann lass es doch einfach.
Es gibt auch kein Recht darauf, dass die Behörden Dich vor allem und jedem warnen, was gefährlich sein könnte. Ja, der Staat geht vom mündigen Bürger aus, der in der Lage ist, sich selbst zu informieren und vor allem: selbst nachzudenken. An bestimmten Punkten ist der Staat fürsorglicher als an anderen (Schilder "hier nicht einfahren" auf der falschen Seite der Autobahn, Aufdruck "Rauchen führt zu Krebs" auf Zigarettenpackungen etc.) Was willst Du? Dass der Staat an der Website von Frühwald ein Schild "Das ist alles gelogen!" anbringt? Mir fällt spontan jemand ein, der dann sofort "Zensur!!!" brüllen würde. Und das völlig zu Recht. Den Staat, der vom
mündigen Bürger ausgeht, den wollen wir auch alle. Denn die Alternative ist, dass der Staat mich
bevormundet. Da habe ich keine Lust drauf.
Als Du noch an Frühwalds Geschwurbel geglaubt hast, war es der böse Staat, der an allem schuld ist, die BRD GmbH usw. Jetzt, nachdem dieser nicht existierende Staat offenbar doch handlungsfähig ist und zugeschlagen hat (die Detaildiskussion um die Verwertung/Vernichtung der Chemikalien mal beiseite), meckerst Du, Frühwald hätte Dich angelogen und der Staat hätte Dich nicht vor ihm gewarnt.
Mal ein Gedankenexperiment: Wie hättest Du wohl reagiert, wenn der Staat dich gewarnt hätte? Du hättest den Beamten geantwortet: "Ach so, danke, dass Sie mich aufgeklärt haben. Ich wusste nicht, dass Frühwald keine Ahnung hat und sehe ein, dass der Aliiertenvorbehalt Quatsch ist." - Für wie realistisch hältst Du das Szenario?
Viel Personal soll der (nicht existierende?) Staat eigentlich vorhalten, um leichtgläubige Menschen zu beraten, zu warnen und zu trösten, wenn sie drauf reingefallen sind? Brauchen wir ein "Amt für Reichsbürgernachsorge"? Es gibt schon Beratungs- und Informationsangebote ohne Ende, Bundeszentrale für politische Bildung, Volkshochschulen, es gibt Gesetzestexte, Anwälte, Abendveranstaltungen, das Buch "Vorwärts in die Vergangenheit", das meiste davon kostenlos. Wenn man es sich ganz dreckig geben will, schaut man mal die von den Reichsbürgern angegebenen Zitate aus Gesetzen nach und stellt bei vielen fest, dass sie sinnentstellt zitiert werden oder schlicht erfunden sind (
hier mal ein Beispiel, wo ich eine solche Behauptung detailliert abgearbeitet habe). Das ist kein Hexenwerk. Das schafft man auch ohne Jurastudium. Und wenn man sich nicht sicher ist, fragt man jemanden, der sich damit auskennt. Jeder Anwalt, dem Du die Pamphlete von Frühwald gezeigt hättest, hätte kurz und herzlich gelacht und Dir danach freundlich erklärt, dass das Quatsch ist. Und egal wie viele Anwälte Du gefragt hättest, Sie hätten Dir alle das Gleiche gesagt.
Wenn Dich auf dem Flohmarkt jemand über den Tisch zieht, ist es auch Dein Risiko. Du kannst danach nicht zur Stadtverwaltung laufen und und von denen das Geld zurückfordern, weil sie Dich nicht darüber aufgeklärt hat, dass ein paar Preise vielleicht zu hoch angesetzt sind.
Du bist auf jemanden reingefallen, das ist ärgerlich, keine Frage. Ich bin auch schon mal auf jemanden reingefallen (Versandbetrug über eine Online-Plattform). Daraus habe ich gelernt, nämlich dass ich zu gutgläubig war und besser hätte aufpassen müssen. Vielleicht fasst Du dir mal an die eigene Nase?