Also ich soll einen Selbsthilfe-Verein gründen, z.B. "Hilfeveverein für Geschädigte von Peter Frühwald und der AgStaSeVe"
Das habe ich nicht gesagt. Um einen Verein zu gründen, der rechtsfähig werden soll, bräuchte es erstmal sieben Leute. Soll es ein Selbsthilfeverein sein, dann sieben
einsichtige Betroffene. Die Frage wäre tatsächlich, wo die herkommen sollen. Denn die schmeißen dem Frühwald und dem Samjeske die Kohle in den Hals, weil deren Blödsinn ihnen erheblich besser gefällt als das, was ihnen HWK, IHK oder einer der vielen Steuerberater, denen man die Zulassung nicht entzogen hat, auf ihre Fragen zu antworten haben.
Anders kann ich es mir nicht erklären, daß man den Frühverlaubten überhaupt konsultiert. Erzähle ich einem Fleischermeister, dessen Geschäfte schlecht gehen und dessen Kühltruhe zu allem Unglück gerade die Hufe gerissen hat, daß er keine Kühltruhe brauche, dann wird der mir, wenn er höflich ist, nur einen Vogel zeigen, anstatt mich am Schafittchen zu packen und vor die Tür zu setzen. Wenn er mir stattdessen freudestrahlend auf die Schulter klopft, dann geschieht es ihm Recht, daß die Hygiene ihm den Laden zumacht, bevor er mit seinem Gammelfleisch ein paar Dutzend Rentner vergiften kann.
Ein Fleischermeister, dessen Geschäfte gehen, denkt darüber gar nicht nach. Der hat die Kohle, die Kühltruhe reparieren zu lassen oder eine neue zu kaufen. Der hat auch die Kohle, seine Buchhaltung, seine Abschlüsse von einem ordentlichen Steuerberater machen zu lassen und fällige Steuern zu zahlen. In der Zeit, in der er sich mit dem Finanzamt rumstreiten müßte, macht der lieber eine neue Filiale auf.
So ist es eben kein Zufall, daß die Reichis fast alle Pleite sind und lieber Straftaten begehen, als mit den Gläubigern Raten zu vereinbaren. Dabei verkenne ich nicht, daß Gesetzgeber und Behörden auf die eine oder andere Weise auch mal eine Mitschuld an der jeweiligen Misere haben können. Aber zuerst ist es Sache des Unternehmers und nicht des Finanzamts, eine Buchhaltung einzurichten, die Preise auskömmlich zu kalkulieren und für die rechtzeitige Abgabe seiner Erklärungen zu sorgen. Daß man vom ersten satten Rohgewinn nicht eine Yacht kaufen und im Folgejahr dem Finanzamt eine Nutzungsbeteiligung anbieten kann, sollte man als Selbständiger wissen. Dieser Begriff rührt daher, daß man keinen Chef mehr braucht, der einem sagt, was man zu tun und zu lassen hat.
Darauf soll dann Frühwald anspringen und klagen?
Veranstaltungen der Reichsdeppen gingen auf wundersame Weise immer mal wieder schief. Sei es, daß es sich die Saalvermieter, Gastwirte oder Hoteliers plötzlich anders überlegt haben (Sürmelis Strohmann im Süden platzte nicht nur der Mietvertrag, über ihn ergoß sich dann auch noch die Häme der Lokalpresse). Sei es, daß - wie im Falle der österreichischen Staatenbündler - die ganze Mischpoke kurz vorher von der Staatsschutzpolizei eingesammelt wurde. Zu dem Zeitpunkt, da sie das Grazer Strafgericht besetzen wollten, saßen sie in Schulklassenstärke gut verwahrt und einigermaßen anständig verpflegt in dessen Hintergebäude.
Was ich damit sagen will: Das funktioniert anders. Wobei sich mir beim Stader Schwurbeltürken tatsächlich die Frage stellt, wieso er nicht schon lange ein Ticket gezahlt bekam, um seinem Reis endlich den wohlverdienten Applaus spenden zu können.
Auch Frühwald hat nur zwei Möglichkeiten:
a) er schweigt, weil, wie Du meinst, er nicht vor staatlichen Gerichten klagt. Nun gut, dann hat er -nach seiner, Deiner und aller Durchgeknallten Lesart- binnen spätestens 21 Tagen konkludent zugegeben, dass Du mit Deiner Selbsthilfegruppe recht hast.
Oder
b) er klagt tatsächlich, dann verliert er, soweit Deine Selbsthilfegruppe sich an reine beweisbare Tatsachen gehalten hat in ihrer Öffentlichkeitsarbeit und Du hast vollstreckbar schriftlich, dass Du mit Deiner Selbsthilfegruppe recht hast.
Die Sorte Reichis, die davon lebt, Gleichgesinnte abzuzocken (und da gehört der Frühverlaubte vermutlich dazu), ist nicht doof. Die sind mindestens genauso gerissen wie die Hütchenspieler in der Bahnhofsunterführung, geben sich aber nicht mit Hartgeld ab.
Also stellt siich die Frage, warum der Frühverlaubte eine Niederlage eingestehen sollte. Wenn der sich an Spielregeln hält, dann an die, die er nach Lage der Dinge gerade festgelegt hat. Und selbst, wenn er in einer FB-Diskussion mal den Schwanz einziehen sollte, dann heißt das noch lange nicht, daß er nicht noch am selben Nachmittag irgendwo im Bayerischen Wald ein paar Steuerschuldnern die letzten Scheine aus der Tasche ziehen kann.
Denn, Merksatz Nr. 1: Ein Staatsverweigerer kann immer nur entweder machtlos sein oder verlieren! Denn die Rechtsordnung, die er verkennt, besteht nunmmal auch unabhängig von seinem Wahn.
Stimmt. Das wirkt sich aber nur dann aus, wenn sie durchgesetzt wird. Also dann, wenn die StA ihm seine Bankkonten sperrt, die YT-Kanäle, den FB-Account und die Internetseiten verschwinden läßt. Das ist das, was der Fredstarter haben will, nicht mehr (für eine längerfristige Unterbringung wird es realistisch gesehen nicht reichen), aber auch nicht weniger.
Das Ziel, ihn aus dem Verkehr zu ziehen oder wenigstens an der Verbreitung seines Unsinns zu hindern, ist ehrenwert. Wenn es aber einfach wäre, wäre es längst geschehen.
So kann man mein seitenlanges Geschwurbel ganz einfach in zwei Sätzen zusammenfassen.
Allerdings sollte der Fredstarter schon gesehen haben, wie lange man sich hier mit dem Vogel schon beschäftigt.