Selbst wenn das rechte Spektrum aufgrund ihrer Sichtweise auf die Welt und der damit verbundenen Werte natürlich am stärksten zur Fremdenfeindlichkeit tendiert und eine solche in irgendeiner Form voraussetzt - so hat dieses Spektrum das Thema der Fremdenfeindlichkeit keineswegs für sich alleine reserviert. Man wird Personen mit irgendeiner Art von Fremdenfeindlichkeit und in verschiedener Stärke in fast allen politischen Ausrichtungen finden vor allem wenn man die extremen Varianten betrachtet (mit Ausnahme derer die dies explizit ausschließen und selbst hier kann man oft eine ideologische Lücke finden, die das ermöglicht).
Daher wundert mich der Werdegang von Herr Mahler nicht - links extrem und rechts extrem liegen in einigen Punkten gar nicht so weit auseinander und wenn es einem um diese Punkte geht wechselt man eben wenn man ins andere Lager wenn einem was an dem bisherigen Umfeld und den Mitstreitern nicht mehr passen.
Die Frage im Fall von Leuten wie diesem hier, wenn man sich über deren Wechsel von einem Extrem ins andere wundert, in wie weit, sie mit dem theoretischen Gedankengut der jeweiligen Strömungen überhaupt vertraut gewesen sind und wie intensiv sie dieses übernommen haben, oder aber ob sie dies überhaupt nicht getan haben und einfach nur an der Oberfläche kratzen oder sich an einzelne Reizthemen klammern, die in verschiedenen Zeitperioden von unterschiedlichen Bewegungen verschieden stark frequentiert und akzentuiert werden.
Das halte ich gerade bei vielen, die sich selbst "irgendwie" als "links" verstehen für einen ziemlich umfangreichen Problembereich.
Was meine persönlichen Erfahrungen mit dem linken Spektrum angeht, würde ich sagen, dass da einfach eine Menge Krakeeler dabei sind, die aus irgendwelchen modischen Gründen irgendwelche politischen Forderungen stellen, häufig allerdings ohne jeden Sinn und Verstand, häufig auch ohne jeden theoretischen und historischen Bezug, ohne jegliche Fähigkeit überhaupt tiefer begründen zu können, woher eine bestimmte Forderung überhaupt kommt und warum sie ihrer Meinung nach Sinn macht.
Um dahingehend nicht falsch verstanden zu werden, dass soll hier nicht in links-bashing ausarten. Ich habe dieses Spektrum nicht auf dem Kicker, sondern zähle mich im Gegenteil eigentlich eher dazu, in dem Sinne kann man es vielleicht etwas als Kritik von innen heraus verstehen.
Ich persönlich denke, dass es sich bei einem Herrn Mahler um einen solchen Fall handelt, möglicherweise nicht um eine radikale Richtungsänderung geht, sondern darum, mindestens einen der beiden Standpunkte, die ihm zugeschrieben werden nicht im Kern vertreten zu haben.
Es ist an anderer Stelle in den vorherigen Posts schon angeführt worden, dass es zwischen Links und Rechts teilweise ideologische Überschneidungen gäbe. Das halte ich um es vorsichtig auszudrücken für eine sehr sehr oberflächliche Beobachtung, weil sie erstmal nun konstatiert, welche Zielgruppen im Visir der jeweiligen politischen Ausrichtung liegen, keineswegs aber aus welchen tieferliegenden weltanschaulichen Gründen sie das tun, inwiefern diese differenziert von den einzelnen Akteuren wahrgenommen werden und welches die Mittel sind, mit denen man mit diesen Gruppen umzuspringen gedenkt.
Beispiel Antisemitismus, beziehungsweise dass, was dafür erklärt wird:
a) Den rechtsextremistischen Standpunkt hierzu zu erläutern, erübrigt sich. Diffuse Verschwörungstheorien die zu einem rassistisch begründeten Feindbild führen, welches mit physischer Gewalt beseitigt werden soll. In diesem Fall (und ich denke auch nur in diesem, sowohl der linke, als auch der islamische Standpunkt sind hier deutlich anders akzentuiert, da nicht rassistisch konstruiert und auch nicht zwangsläufig auf physiche Vernichtung aus.
Selbige kann zwar in bestimmten Richtungen eine Rolle spielen, in der Regel, würde ich aber meinen, zielen diese Standpunkte auf ganz anderes ab.)
b) Linker Standpunkt. Dieser basiert nicht auf einer rassistischen Geisteshaltung sondern aus einem Zusammenspiel von Antiimperialismus (das man das Vordringen des israelischen Staates auf den umstrittenen Gebieten in Nahost als expansionistisch ablehnt, ist denke ich sämmtlichen linken Strömungen gemein) und je nach ausrichtung auch einem unterschwelligen Antijudaismus, auf einer insgesammt antiklerikalen Basis.
Ersteres richtet sich gegen Maßnahmen des offiziellen Israel und hat mit dem Otto-Normal-Juden erst einmal nichts zu tun, es sei denn, mit solchen, die diese Politik nachweislich unterstützen. Das ist aber kein rassistisches Kriterium sondern ein rein politisches und zielt ach nicht auf physische Bekämpfung von Juden ab, sondern auf politischen Druck gegenüber der israelischen Regierungen, die für die genannte Politik verantwortlich zeichneten und zeichnen und deren Parteigänger.
Der letztere Standpunkt ist auch kein rassistischer, sondern ein religiös, respektive antireligiös motivierter Standpunkt, mit einem gewissen politischen Element, welches an den Überschneidungen zwischen religiösen Institutionen und dem Staat zum Tragen kommt. Ist der Standpunkt aber antiklerikal orientiert, betrifft er zum einen nicht Juden im Speziellen, sondern Christen, Muslime etc. ebenso, ferner setzt sich auch dieser nicht die physische Bekämpfung und Vernichtung einer Personengruppe zum Ziel. Man könnte an dieser Stelle darüber sinnieren, ob hier eine Überschneidung zwischen rechtem und linkem Standpunkt bestehen könnte, wenn man es darauf herunter bräche, dass das Ziel die "verdrängung" von Juden zum Ziel haben würde.
Allerdings, auch hier besteht eben der deutliche Unterschied zwischen der Zerstörung einer weltanschaulichen Gesinnung, wenn man so will und der physischen Vernichtung von Menschen und dass wiederum ist auf die elementaren Grundlagen rechter oder linker Denkfiguren zurück zu führen und zwar letztlich im Kern auf die rassistische Definition des Begriffs "Jude", die im rechten Spektrum mehr oder minder als akzeptiert gelten kann, im linken aber nicht.
Selbst wenn ein radikal atheistischer Standpunkt als der aggressivere von beiden möglichen vertreten wird, so richtet sich dieser erstmal nur gegen die Personengruppe, die dem betreffenden Spektrum überhaupt einigermaßen eindeutig zuzuordnen sind, während das Ziel maximal darin bestehen kann, von dieser Personengruppe ein bestimmtes öffentliches Verhalten zu ereichen und zwar nach möglichkeit friedlich, denn selbst wenn man sie nur unter Druck erreicht, beginnt man damit sich in Widerspruch zu anderen Kernforderungen linker Politik, welche sich als emanzipatorisch, versteht, ergo eigentlich keinen repressiven Druck ausüben darf. (Das wäre btw. die Stelle an der man sich darüber unterhalten muss, ob ein klassisches Rechts-Links-Verständnis auf Basis der Ereignisse des letzten Jahrhunderts überhaupt sinnvoll ist, da sich der gesammte Ostblock, angefangen mit der Sowjetunion spätestens mit der Stalinisierung radikal gegen die eigenen ideologischen Ansprüche erhoben hat und diesen Gegensatz, auch niemals los geworden ist.)
Dennoch, ist Druck, wenn er hier aufgebaut wird, weiterhin auf ideologische Kategorien und soziale Klassen gerichtet. Beides sind aber Merkmale, die jeder Mensch von sich abstoßen kann. Kein Mensch wird gezwungen Kapitalist zu sein (mindestens dann, wenn man sich an die marx'sche Definition dessen hällt (nämlich in aller Regel den Produktionsmittelbesitzer, der Kapital zu Konsumption der Arbeitskraft der arbeitenden Klassen aufwendet und aus derselben Profit schlägt), den das charakterisiert und nicht "Kapitalist" völlig aus dem Zusammenhang gerissen mit "Besserverdienender" gleichsetzt und damit versucht Politik gegen Einkommensunterschiede an und für sich zu machen.
Ferner ist auch niemand dazu gezwungen, nennen wir es um beim Beispiel Israel zu bleiben, streitbare politische Ansichten zu artikulieren und zu fordern oder dazu eine bestimmte Religion auszuüben. Legt die betreffende Person dieses Merkmal ab, wird der Linke kein weiteres Problem mit ihr haben, wenn doch, hat er spätestens dann (wenn er es nicht durch das Ausüben repressiven Drucks ohnedies schon getan hat) den Boden linker Anschauungen definitiv verlassen.
Davon, was man auf der rechten Seite für sichere Merkmale einer Zuordnung hällt und wie dagegen vorzugehen ist, gibt es ja nun genügend historische und leider auch immer wieder aktuelle Beispiele, die dann damit enden, dass in deren Anschauung Personengruppen ins Visir geraten, einfach weil diese die falschen Vorfahren haben, ein Merkmal, welches sie nicht ablegen können. Und eben weil sie dass nicht können, müssen sie in deren Anschauung eben physich verdrängt oder vernichtet werden.
Dabei sehe ich das Problem auf der einen Seite da, dass diese Unterschiede nicht von jedem auch tatsächlich erfasst werden, und so z.b. aus antizionistischem oder antiklerikalen Anspruch vulgär "irgendwas gegen Juden" (und zwar bei Befürwortern und Gegnern dieser politik) wird, was natürliche Trittbreffahrer einläd, die eigentlich einem anderen Spektrum zuzuordnen sind, hier aber oberflächliche überschneidungen finden (die tiefergehend keine sind) und versuchen damit Politik zu machen. Konsequet durchdacht und ohne Widerspruch zu den theoretischen Grundlagen ist da das wenigste. Das ist auch in vielen Fällen schon deswegen nicht möglich, da eben diese Grundlagen solche Fälle nicht vorsehen, sie eben auch schon ein paar Jahre auf dem Buckel haben und dementsprechend nicht immer einen eindeutigen Bezug zur Thematik aufweisen.
Zitieren wir als Beispiel noch einmal den Nahostkonflikt heran:
Hier ist die Sympathie der meisten, die sich dem linken Spektrum zuordnen wohl mit der palästinensischen Seite. Stellt sich die Frage, wie ist das zu rechtfertigen? Es ist eigentlich nur mit der Unterstützung palästinensicher Staatlichkeit und der Gegnerschaft gegenüber israelischer Expansion zu erklären.
An dieser Stelle müsste man sich, wenn man als linker konsequent wäre aber sehr ernsthaft fragen, warum das? Denn was genau ist noch gleich an multiethnischen Imperien (mit der Konnotation "Herrschaftsraum", nicht im Bezug auf die Regierungsform oder etwaige politische Vorhaltungen) so problematisch? Nimmte man nicht einen zutiefst nationalistischen Standpunkt an, wenn man sich auf die palästinensische Seite schlägt? Immerhin sollte man als guter Anhänger des Endziels "Weltrevolution" und globaler Weltgemeinschaft doch eigentlich bemüht sein, die politischen Handlungsräume zur Stärkung von partikularinteressen nicht weiter zu zersplittern. Das Hand-in-Hand-gehen mit nationalistischen Strömungen hat Tradition bis ins 19. Jahrhundert, damals allerdings mit dem Hintergrund, der europäischen Imperien, die von der politischen Linken damals als diskriminierende "Völkergefänginsse" empfunden wurden, wobei es aber bei der Agitation im Gegensatz zur nationalistischen nicht um ethnische Homogenität, sondern um politische Emanzipation ging.
Gesetzt also den Fall, man unterstellt dem israelischen Staat nicht per se unmenschliche Behandlung der palästinensichen Bevölkerungsanteile, welches schlagende Argument gibt es dann noch gegen einen Anschluss der Palästinensergebiete an Israel? Wirtschaftlich und hinsichtlich der Lebensbedingungen und wirtschaftlichen Entwicklung wäre das für die betreffenden Gebiete förderlich. Bleibt man bei der, dem historischen Materialismus entlehnten Vorstellung von stufenweise stattfindender Evolution der Gesellschaften, ihrer materiellen Basis folgend wäre das sinnvoller.
Letztlich steht man hier vor dem inneren Widerspruch zwischen Erhaltung von Vielfalt, in der sowohl religiöse, als auch ethnische und nationale Interessen eben eine gewissen Rolle spielen oder aber der globalen Integration, die eigentlich gebietet eine gemeinsame Basis herbei zu führen, was vorraussetzt so viele kulturelle Widersprüche als möglich zu egalisieren, in dem man dafür sorgt, dass sie realpolitisch keine Rolle mehr spielen.
Man könne von diesem Standpunkt aus mit Emanzipation argumentieren oder aber damit, das "emanzipation" hier, eher ein Feigenblatt für die Konservierung nationalistischer oder religiöser Partikularinteressen ist, die man eigentlich abzuschütteln suchen sollte. Das ist bereits ein himmelweiter Widerspruch, der sich allein durch das linke Spektrum ziehen würde, ging man dieses Problem konsequent an. Von dem her ist es in vielen Bereichen zwar noch recht eindeutig die Grundlagen Linker oder rechter Politik zu definieren, in der Praxis geraten diese aber von Zeit zu Zeit in Widerspruch zu einandern.
Wollte man hier ein Gedankenexperiment machen zwischen den Positionen "Zweistaatenlösung" und, nennen wir es "Imperiale Lösung", kann man auf Basis der vorhandenen theoretischen Grundlagen von linker Seite her beide Positionen Erwägen.
Für die Zweistaatenlösung spricht, wenn man die Befürchtung hat, die palästinenser werden in der israelischen Gesellschaft untergebuttert werden vom linken Standpunkt her, die alte emanzipatorische Marschroute, geht man davon aus, dass in einem modernen größeren Israel zu einer Gleichstellung der Palästinenser kommen wird, ist dieses Argument völlig obsolet. Geht man mit einer religiös-pluralistischen Einstellung an die Sache heran, könnte man zu dem Schluss kommen, dass islamische Bevölkerungsanteile in einem größeren Israelischen Staat nicht ausreichend geschützt sein könnten. Geht man mit der Vorstellung an die Sache heran, dass religiöse Differenzen niemals eine Schranke für die globale und soziale Integration sein dürfen, weil alles andere die konservierung mittelalterlicher Zustände wäre, niemals aber Fortschritt im sozialistischen Sinne, sehen die Dinge schon anders aus.
Wer hat hier mit wem Überschneidungen?
Wenn hier auch andere Zielrichtungen vorliegen, könnte sich jeder Neo-Imperialist mit den Befürwortern eines Großisrael anfreunden, mindestens bis es existieren würde, dann würden sich beide Seiten Verzanken, weil der gewünschte staatliche Rahmen erreicht wäre, Fragen über die Form der Gesellschaft, die man vorher zurückstellen können würde aber aufs Trapez kommen.
Mit einer Zweistaatenlösung wiederrum könnten sich die meisten konservativen Nationalisten wohl anfreunden, wäre ja immerhin ein Präzedenzfall nach den eigenen Prinzipien und Wünschen. Nach erreichen dieser Lösung würde unweigerlich das gleiche Passieren, wie im vorrangegangenen Beispiel.
Schon hat man ein politisches Lager in einer einzelnen Frage vollkommen zerlegt und zwei divergierende Querfronten geschaffen. Das heißt aber nicht, dass sich diese im Kern einig wäre oder tiefergehende Überschneidungen hätte, oder gar von Dauer wäre, wenn sich die politischen Rahmenbedigungen an bestimmten Stellen verschieben.
Das war jetzt ein sehr weites Ausholen, aber ich denke, dass man sich über solchen einfach mal detailliert Gedanken machen sollte. An dieser Stelle kann man auch die Bogen zu Mahlers Horstl und seiner RAF-Vergangenheit zurück schlagen. Wenn man sich die RAF einmal näher anschaut, ergibt sich eigentlich die gleiche Problematik wie mit dem Ostblock an und für sich, nämlich der krasse ideologische Widerspruch, zu den theoretischen Grundlagen, die, wenn man sich über linke Grundkonzeptionen nähere Gedanken gemacht hat eigentlich auffallen müssten.
Wenn man über diese Divergenzen einmal offen sprechen würde, müsste man sich denke ich weniger über die Frage unterhalten: "Warum ist Mahlers Horst von ganz links nach ganz rechts gewechselt" sondern vermutlich wäre es richtiger zu fragen, "ist dieser Mann überhaupt mal von irgendwo nach irgendwo anders hin gewechselt oder hat er auf die Mogelpackung einfach ein anderes Ettikett geklebt?"
Letzteres erscheint mir in diesem Fall wahrscheinlicher, worbei man natürlich auch einräumen muss, dass es hier sehr starkt darauf ankommt, was man denn nun für linke oder rechte positionen hällt, wahrscheinlich wird man bereits hier zu wiedersprüchen kommen, die im Hinblick auf die letztliche Beurteilung hilfreich sein würden.
So wünschen sich z.B. viele der Links- wie Rechtextreme ein anderes Staatsystem und misstrauen/bekämpfen daher das aktuelle System. Wem es also nur darum geht gegen das System zu sein kann auf beiden Seiten eine Heimat finden und eignet sich dann die aus seiner Sicht "Randwerte" diese Ideologie mehr zum Schein an.
Viele Reichsbürger ordnen sich mMn auch nur deshalb ins rechtsextreme Feld ein, weil es ihnen an der nötigen Kollegialität fehlt den ein eher linksextremes Umfeld voraussetzt.
Das bringt es, denke ich eigentlich ganz gut auf den Punkt, wobei ich hier, für die Linke Seite noch anmerken möchte, dass diejenigen, die dieses System mitunter handgreiflich bekämpfen (das sage ich von einem evolutionären Standpunkt aus) schlicht und ergreifend nicht verstanden haben, dass diese Form der Auseinandersetzung zwar im 19. Jahrhundert und im frühen 20. vielleicht noch ihre berechtigung hatte, inzwischen aber die politischen Verhältnisse so sind, dass es keinen Sinn mehr macht und auch moralisch kaum zu decken ist. Weiterhin verkennen diese in fataler Weise, dass eine schrittweise Entwicklung nach links, nicht durch das Predigen veralteter ideologischer Bilder erreicht werde kann (darin sind sie sich mit den rechten Deppen ausnahmehalber einig), sondern das Änderungen in dieser Hinsicht antworten auf die spezifischen Umständen und Problem sind mit denen man zu kämpfen hat, Alters- und Familienstruktur etwa, die heute einen völlig anderen gesellschaftlichen Rahmen vorraussetzen als noch vor 100 Jahren.
Auch in diesem Punkt besteht zwischen den geneigten rechtsradikallen Deppen, meinen geneigten Genossen Deppen und der werten Kundschaft aus dem Lager der Reichsdeppen die auffallende Gemeinsamkeit sich sklavisch an Gedankenfiguren zu klammern, die die übrige Welt (vernünftigerweise) längst abgelegt hat, weil sie den materiellen Grundlagen der Zeit, dem Stand der Wissenschaften sämmtlicher Sparten etc. einfach nicht mehr entsprechen.
Das sind insofern klassische Fälle von Personen, die sich in irgendeinen philosophischen Irrtum verrant haben, dessen Utopie für sie offenbar zu schön ist, als dass sie in der Lage wären diese aufzugeben, die verschiedenen Kategorien dieser Irrtümer sind allerdings durchaus qualitativer, nicht nur rein ästhetischer Natur.
Selbst wenn ich jede Art von Fremdenhass verurteile so differenziere ich den Fremdenhass stärker, wenn ich Personen einzuschätzen versuche. Das kann sich nämlich auf vieles beziehen, mancher "misstraut" nur einer speziellen Religion oder Kultur und ein anderer jedoch allem was "anders als gewohnt" ist. Ein genaues Profil der Person kann hier viel über Motive und wie jemand handeln wird aufzeigen.
Das ist auch eine vollkommen vernünftige Herangehensweise.
Ich glaube nur, dass sie einen einzelnen Harken bzw. haben könnte und zwar an der Stelle, dass die entsprechenden Personen über die tieferen Zusammenhänge und Beweggründe ihrer Forderungen oftmals keine tieferen und schon gar keine prinzipiellen Gedanken machen, so dass öffters Dinge miteinander vermischt werden, die aus verschiedenen politischen Strömungen kommen, deren grundsätzliche Anschauungen miteinander nicht vereinbar und die damit gnadenlos inkonsequent sind. Das macht eine definitive Zuordnung einzelner Personen oft nicht einfach.