Autor Thema: Königreich wird geräumt  (Gelesen 28105 mal)

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Re: Königreich wird geräumt
« Antwort #195 am: 16. Mai 2017, 18:10:35 »
Wie wäre es mit "arbeiten", lieber Freiherr Martin?

Eine wirklich gute Frage.  ;D

Fragt sich nur was und bei wem? Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein Personalchef jemand einstellen möchte, der öffentlich erklärt, er sei noch nicht auf den Gedanken gekommen, es mit geregelter Arbeit zu versuchen? Der sich als "Vizekönig" eines Phantasiereiches an dieses Reich geklammert hat, als nur noch die Mastspitze aus dem Wasser ragte?

Soweit ich weiss, werden nur ungern Leute angestellt, die so lange von der Arbeit "entwöhnt" sind, weil es für sie schwerer ist, sich wieder in den Prozess einzugliedern.
 
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Re: Königreich wird geräumt
« Antwort #196 am: 16. Mai 2017, 18:11:53 »

Beitrag 124 - Ihr meint nicht wirklich, DuPont und die Mitteldeutsche Zeitung seien Staatsbetriebe des KRD?


Du hast vollkommen recht! Ich streue virtuell Asche auf mein Haupt! Da war, ganz Pudel-like, auch bei mir wohl der Wunsch Vater des Gedanken, denn ich hatte das sogar heute früh gelesen!  :facepalm:
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Offline Luzifer

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Re: Königreich wird geräumt
« Antwort #197 am: 16. Mai 2017, 18:19:22 »
Der Grund, dort kurz vor der Räumung noch Familien mit Kindern einziehen zu lassen oder ihnen, falls sie tatsächlich schon länger dagewesen sein sollten (wofür ich keine Anhaltspunkte sehe), nicht dringend den Auszug nahezulegen, ist allzu durchsichtig.

Bah, was für ein mieser Haufen! Sie wussten - angeblich schon vor dem eigentlichen Termin - dass da nicht irgendeine Räuberbande anrückte, sondern ein Gerichtsvollzieher mit Polizeiunterstützung. Statt die Türen zu öffnen, wurde alles verriegelt und verrammelt, damit ein möglichst grosser Schaden entstand, den man dann öffentlich beweinen konnte. Die Taktik ist altbekannt und nennt sich "verbrannte Erde hinterlassen". Weinende Kinder nahm man dabei gern in Kauf.

 
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Re: Königreich wird geräumt
« Antwort #198 am: 16. Mai 2017, 18:24:41 »
Ich war mir zwar sicher irgendwo einen Mietvertrag der Pudel gespeichert zu haben, nämlich den, den sie im Zusammenhang mit dem Schriftverkehr mit Oppermann seinerzeit veröffentlicht hatten. Leider finde ich nur noch die von den Zwergen veröffentlichte Antwort von Oppermann.

Da stehen doch auch die beiden Freideppen als "Mieter", die ja, wenn ich mich recht erinnere, auch die Vertreter des Vereins, der angeblich Vermieter sein sollte (oder das nicht existierende WohnReich), sind. Klingt alles sehr "überzeugend"! Zumindest, wenn man als Kind öfter mal vom Wickeltisch gefallen und mit dem Kopf voran aufgeprallt ist!
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Re: Königreich wird geräumt
« Antwort #199 am: 16. Mai 2017, 18:27:01 »

Bah, was für ein mieser Haufen! Sie wussten - angeblich schon vor dem eigentlichen Termin - dass da nicht irgendeine Räuberbande anrückte, sondern ein Gerichtsvollzieher mit Polizeiunterstützung. Statt die Türen zu öffnen, wurde alles verriegelt und verrammelt, damit ein möglichst grosser Schaden entstand, den man dann öffentlich beweinen konnte. Die Taktik ist altbekannt und nennt sich "verbrannte Erde hinterlassen". Weinende Kinder nahm man dabei gern in Kauf.

Ja. So wird es sein. War nicht irgendwo zu lesen das Benjamin PeterSklave von Michaelis noch morgens mit Mietverträgen wedelnd in einer Polizei-Marken-Station ob der pöhsen GmbH hyperventilierte. Mindestens er wusste also vorab von der Räumung.
 
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Re: Königreich wird geräumt
« Antwort #200 am: 16. Mai 2017, 18:40:49 »
Da hätten wir das im Angebot!



Großzügige Unterstellmöglichkeiten, Platz für weit mehr als 50 Personen vorhanden, großzügige natürliche Belüftungsmöglichkeiten, hervorragende Verkehrsanbindung, hell und geräumig, kostenlos fliessendes Wasser, Badegewässer in unmittelbarer Nähe, sofort frei! Äußerst kostengünstig!

Gestrichen.

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Re: Königreich wird geräumt
« Antwort #201 am: 16. Mai 2017, 18:46:49 »
Wie wäre es mit "arbeiten", lieber Freiherr Martin?

Eine wirklich gute Frage.  ;D

Wir sehen also auch hier, daß die Offiziersbewerberschaft auf einer sehr naiven Vorstellung vom Soldatenberuf beruhte und zwangsläufig scheitern mußte - freilich nicht aus den Gründen, die der Freiherr von und zu gehabt zu haben vorgab.

Fragt sich nur was und bei wem? Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein Personalchef jemand einstellen möchte, der öffentlich erklärt, er sei noch nicht auf den Gedanken gekommen, es mit geregelter Arbeit zu versuchen?

Nun, wenn der Freiherr es unternehmen sollte, beim JobCenter vorzusprechen, wird genau das die Erwartung seiner/s Arbeitsvermittlerin/s sein. Falls ein potentieller Arbeitgeber dann diese Ergüsse findet, erspart er sich Ärger. Wenn nicht, wird er vermutlich beizeiten mit gelben Zetteln überhäuft werden. Denkbar wäre allenfalls eine Arbeit mit geringer Qualifikation, denn da hat Schulz ja nun nichts vorzuweisen. Und so etwas geht üblicherweise mit erheblichem körperlichem Ungemach einher und wird nicht gerade fürstlich entlohnt. Da ist ein Arbeitsverhältnis von nennenswerter Dauer schwer vorstellbar.

Soweit ich weiss, werden nur ungern Leute angestellt, die so lange von der Arbeit "entwöhnt" sind, weil es für sie schwerer ist, sich wieder in den Prozess einzugliedern.

Stimmt. Aber die vermeintliche Diskrepanz haben sich Wirtschaft und Politik selbst zuzuschreiben. Tatsächlich waren Schröder, Münte, Steinmeier und die Bertelsmänner nicht so naiv, eine Vollbeschäftigung unter den Bedingungen der Globalisierung auch nur ansatzweise für realistisch zu halten. Beim System Hartz IV geht es also mitnichten darum, selbst solche Leute wie den Freiherr und gescheiterten Odffizier unbedingt in irgendeine geregelte Arbeit zu bringen. Solange die deutsche Wirtschaft gern auf hinreichend viele Leute verzichtet, die arbeiten können und wollen, kann man dann auch noch so eine Figur verkraften.

Bah, was für ein mieser Haufen! Sie wussten - angeblich schon vor dem eigentlichen Termin - dass da nicht irgendeine Räuberbande anrückte, sondern ein Gerichtsvollzieher mit Polizeiunterstützung. Statt die Türen zu öffnen, wurde alles verriegelt und verrammelt, damit ein möglichst grosser Schaden entstand, den man dann öffentlich beweinen konnte. Die Taktik ist altbekannt und nennt sich "verbrannte Erde hinterlassen". Weinende Kinder nahm man dabei gern in Kauf.

Ja. So wird es sein. War nicht irgendwo zu lesen das Benjamin PeterSklave von Michaelis noch morgens mit Mietverträgen wedelnd in einer Polizei-Marken-Station ob der pöhsen GmbH hyperventilierte. Mindestens er wusste also vorab von der Räumung.

Nein, nicht irgendwo, sondern in der Zeitung (was wiederum beweist, daß der Artikel nicht aus dem KRD stammt). Die Pudel haben davon am Abend vorher Wind gekriegt und geschätzte zwölf Stunden Zeit gehabt, ihre Habe zusammenzupacken und nach Reinsdorf zu bringen. Daß ihre Mietverträge das Papier nicht wert sind, auf dem sie stehen, hatten zumindest Michaelis und Schulz lange vorher schriftlich gehabt.
Und die wußten auch aus eigener Erfahrung, daß die Polizei durch andauerndes, nachdrückliches Anklopfen jede Haustür geöffnet bekommt.

Wenn da keiner Ansprüche an den Vermieter stellt, dann vermutlich deshalb, weil keiner der Verträge je tatsächlich als Mietvertrag durchgeführt wurde. Am Ende läuft das so wie bei den vorigen Razzien: "Diebstahl" schrie ausgerechnet einer, dem ausweislich seines Verhaltens gegenüber dem Abwickler gar nichts abhanden kam.
« Letzte Änderung: 16. Mai 2017, 19:12:52 von dtx »
 
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Re: Königreich wird geräumt
« Antwort #202 am: 16. Mai 2017, 19:12:31 »
Das die "GmbH"-Ordnungshüter die Tür zu einer "Wohnung", in der Kinder waren, eingetreten hat, wurde nach meinem Kenntnisstand nur von den Pudeln verbreitet. Du Zuverlässigkeit von Pudel-Behauptungen schätze ich noch geringer ein als den Wahrheitsgehalt der Schlagzeilen eines Druckerzeugnisses mit vier Großbuchstaben!

Ich halte es für wahrscheinlicher, dass mit dem Geflenne die Täter (= Immobilienbesetzer, Betrüger, Verfassungsfeinde . . .) zu Opfern gemacht werden sollen. Dass das Leid von Kindern vorgeschoben werden soll, zeigt imho, dass sie nicht einen Deut weniger widerlich sind als ihr "Meister"!

Noch verwerflicher: man hatte ja offensichtlich schon am Abend zuvor von der Räumung gewußt. Soweit so gut.
Und nach den Erfahrungen der letzten Razzien im KRD durfte den Amtsmännern ohne Würde auch klar gewesen sein, dass die GmbH sicher nicht nur einen ungeschützten Gerichtsvollzieher oder die Sternsinger vorbeischickt, die höflich "Bitte, bitte!" machen. Klar war auch, dass sich die Einsatzkräfte auf keine Stuhlkreisdiskussion einlassen werden. Damit war schließlich auch klar, dass es bei ernstem Widerstand für die noch anwesenden Kinder gegebenfalls auch gefährlich werden könnte.

Und unter all diesen Umständen die Kinder gerade nicht vorsorglich in Sicherheit gebracht zu haben, sondern die auch noch teilweise ganz allein zu lassen, ist m.E. mehr als unverantwortlich. Das heuchlerische Rumgejaule der Typen jetzt dazu kann ich echt nicht mehr ertragen.

Wie gut, das das nun mal ein Ende hat. 

Spoiler
Was den Freiherren Schulz und seine abgebrochene Bundeswehrkarriere betrifft, kann ich mir nach dem Fall Franko A. durchaus auch noch ein paar andere Szenarien vorstellen, warum man im "gegenseitigen Einvernehmen" auseindergegangen ist.
[close]
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Re: Königreich wird geräumt
« Antwort #203 am: 16. Mai 2017, 19:27:12 »
Wie gut, das das nun mal ein Ende hat. 

Na hoffentlich. Leider ist das nicht ganz so sicher: Im Moment kutschen die mit dem bekannten BMW fröhlich durch die Stadt, ein riesiges "Königreich"-Symbol an der Tür.

Vom Krankenhaus am Rande der Stadt darf ich berichten, dass mit Fleiß und Material und Aufwand ein Trakt notdürftig bewohnbar gemacht wurde. Nun ist Gewusel: Die einen ziehen ein, die anderen holen ihre Sachen.

Und diesem Blödmann im Kommentar des MZ-Artikels (er will deutsche Arbeiter) muss ich sagen: Erstens bist Du in meinen Augen ein Rassist.  Zweitens würde der holländische Tomatenbauer sehr gern deutsche Arbeiter einstellen - wenn es welche gäbe, die den Job machen wollen.
 
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dtx

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Re: Königreich wird geräumt
« Antwort #204 am: 16. Mai 2017, 19:29:39 »
Wie gut, das das nun mal ein Ende hat. 

Nicht wirklich. Die Pudel gehen woanders hin. Die "Seminare" mit einer Handvoll Teilnehmern kann man theoretisch in jeder Laubenkolonie abziehen. Dann zahlt ihnen freilich keiner dreistellige Eurobeträge.

Allweil können einem nur die Obdachlosen und ihre Helfer leid tun, die sie jetzt ins Haus bekommen.
http://www.mz-web.de/mitteldeutschland/hilfe-fuer-obdachlose-notquartiere-in-sachsen-anhalt-ruesten-sich-fuer-den-winter-3043484
 

Offline Stief

Re: Königreich wird geräumt
« Antwort #205 am: 16. Mai 2017, 19:33:16 »
Ich werde den Eindruck nicht los, dass wir uns hier zu früh freuen und würde gerne die Meinung von hier mitschreibenden Juristen einholen.

Konkret wurde die Räumung durch einstweilige Verfügung durchgesetzt, aber ich frage mich, ob eine solche einstweilige Verfügung überhaupt hätte erlassen werden dürfen.

Wenn ich den § 940a ZPO lese, bin ich mir da nicht so sicher.

Zitat
(1) Die Räumung von Wohnraum darf durch einstweilige Verfügung nur wegen verbotener Eigenmacht oder bei einer konkreten Gefahr für Leib oder Leben angeordnet werden.

(2) Die Räumung von Wohnraum darf durch einstweilige Verfügung auch gegen einen Dritten angeordnet werden, der im Besitz der Mietsache ist, wenn gegen den Mieter ein vollstreckbarer Räumungstitel vorliegt und der Vermieter vom Besitzerwerb des Dritten erst nach dem Schluss der mündlichen Verhandlung Kenntnis erlangt hat.

(3) Ist Räumungsklage wegen Zahlungsverzugs erhoben, darf die Räumung von Wohnraum durch einstweilige Verfügung auch angeordnet werden, wenn der Beklagte einer Sicherungsanordnung (§ 283a) im Hauptsacheverfahren nicht Folge leistet.

(4) In den Fällen der Absätze 2 und 3 hat das Gericht den Gegner vor Erlass einer Räumungsverfügung anzuhören.

Eine Räumungsklage gab es wohl nicht (und eine Anhörung auch nicht), also fallen (2) und (3) raus. Das heißt, dass nur (1) in Frage kommt: verbotene Eigenmacht oder konkrete Gefahr für Leib und Leben.

Google sagt mir, dass verbotene Eigenmacht bedeutet, dass bei der Besitzbegründung gegen den Willen des Eigentümers gehandelt wurde. Nun gibt es aber einige Pudel, die schon etwas länger dort wohnen, unter Umständen schon, als der Ganzheitliche Wege e.V. noch im Grundbuch stand und der Abwickler noch nicht bestellt war. Dass kein Mietvertrag vorliegt, wäre egal - wichtig wäre, dass der Eigentümer seine Zustimmung gegeben hat. Das kann im Zweifelsfall auch die Aushändigung eines Schlüssels mit dem Kommentar "ihr könnt hier wohnen" sein. Für diese Pudel käme verbotene Eigenmacht also nicht in Frage.

Konkrete Gefahr für Leib und Leben scheint auch sehr eng definiert zu werden, da müsste es wohl direkte Drohungen gegen den Eigentümer oder gegen Mitmieter geben. Auch davon wäre mir nichts bekannt.

Andererseits frage ich mich auch, was die Konsequenzen wären. Sie müssen ja auf jeden Fall raus, die Frage ist nur, ob nach der Räumungsklage oder nach der einstweiligen Verfügung. Dürften die betreffenden Pudel dann wieder einziehen und müssten die Arbeiter wieder raus, oder würden sie eine Entschädigung kriegen?
 

Offline Wittenberger

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Re: Königreich wird geräumt
« Antwort #206 am: 16. Mai 2017, 19:40:34 »
Die Feinheiten der juristischen Winkelzüge werden gleich die diskutieren, die berufener sind. Fest steht: Ein Richter hat die einstweilige Verfügung erlassen. Punkt und Ende für den Moment.

Aus gewöhnlich gut informierten Kreisen war zu erfahren, dass man vor Eröffnung der "Weltausstellung Reformation" an diesem Samstag das Problem vom Tisch haben wollte. Und da erste Polizeieinheiten schon hierher verlegt hatten, fügte sich eins zum anderen.

Ich habe nicht das geringste Mitleid mit diesen Schmarotzern und Flachdenkern: Selbst gewähltes Schicksal. Hier sogar mit mehrfacher Ansage. Anders bei den Kindern: Sie tun mir sehr leid, sie können nichts dafür.

dtx

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Re: Königreich wird geräumt
« Antwort #207 am: 16. Mai 2017, 19:47:52 »
Ich war mir zwar sicher irgendwo einen Mietvertrag der Pudel gespeichert zu haben, nämlich den, den sie im Zusammenhang mit dem Schriftverkehr mit Oppermann seinerzeit veröffentlicht hatten. Leider finde ich nur noch die von den Zwergen veröffentlichte Antwort von Oppermann.

Die Antwort an Oppermann haben im Januar 2015 ganze zehn Leute als "Mieter von Apollensdorf" unterschrieben. Da sollen auch schon Kinder dagewesen sein.

Ich werde den Eindruck nicht los, dass wir uns hier zu früh freuen ...

Weil das einige mit dem siebten Streich von Max und Moritz verwechseln: Soweit ist es noch lange nicht.


Eine Räumungsklage gab es wohl nicht (und eine Anhörung auch nicht), also fallen (2) und (3) raus. Das heißt, dass nur (1) in Frage kommt: verbotene Eigenmacht ...

Was auch so in der Zeitung stand ...

Google sagt mir, dass verbotene Eigenmacht bedeutet, dass bei der Besitzbegründung gegen den Willen des Eigentümers gehandelt wurde. Nun gibt es aber einige Pudel, die schon etwas länger dort wohnen, unter Umständen schon, als der Ganzheitliche Wege e.V. noch im Grundbuch stand und der Abwickler noch nicht bestellt war. Dass kein Mietvertrag vorliegt, wäre egal - wichtig wäre, dass der Eigentümer seine Zustimmung gegeben hat. Das kann im Zweifelsfall auch die Aushändigung eines Schlüssels mit dem Kommentar "ihr könnt hier wohnen" sein. Für diese Pudel käme verbotene Eigenmacht also nicht in Frage.

Von denen sind aber die meisten nicht mehr da. Und zwischen denen, die von damals noch da sind, und Oppermann als handlungsbevollmächtigtem Abwickler des vermeintlichen Vermieters hat es nie eine Einigung über eine weitere Nutzung gegeben. Wir erinnern uns: Die Oppermann vorgelegten angeblichen Mietverträge waren von Vermieterseite nicht unterschrieben und es war auch nicht ersichtlich, wer für den Vermieter gehandelt hatte. Tatsächlich dürfte es sich also um eine einseitige Willenserklärung der jeweiligen Nutzer handeln.

Konkrete Gefahr für Leib und Leben scheint auch sehr eng definiert zu werden, ...

Was aber müßig zu diskutieren ist, weil die Verfügung nicht damit begründet wurde.

Dürften die betreffenden Pudel dann wieder einziehen ...

Auf welcher Rechtsgrundlage sollen die das dürfen? Nach § 900 BGB? Dann schau mal, wann da die Frist abläuft ...

« Letzte Änderung: 16. Mai 2017, 20:06:55 von dtx »
 
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Re: Königreich wird geräumt
« Antwort #208 am: 16. Mai 2017, 19:48:02 »
Wie mitgeteilt wurde nach "verbotener Eigenmacht" geräumt. Und man hatte sich bei Gericht abgesichert. Wer in die einschlägigen Paragraphen des BGB schaut, wird dabei über etwas stolpern, dass feinsinnig aber juristisch wasserdicht umgangen wurde. Ich hab jetzt gerade leider nicht die Zeit es auszubreiten.
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Offline Stief

Re: Königreich wird geräumt
« Antwort #209 am: 16. Mai 2017, 19:50:04 »
Wie mitgeteilt wurde nach "verbotener Eigenmacht" geräumt. Und man hatte sich bei Gericht abgesichert. Wer in die einschlägigen Paragraphen des BGB schaut, wird dabei über etwas stolpern, dass feinsinnig aber juristisch wasserdicht umgangen wurde. Ich hab jetzt gerade leider nicht die Zeit es auszubreiten.

Es wäre schön, wenn du das ggf. später ausbreiten würdest.