Habe mir gestern spät mal das ganze Bozen-Video angetan. Ich hoffe, dass ich die Highlights noch zusammenbringe:
Zinsen werden "zurückgezahlt", meint Hegeler.

Das Geld, das der Hotelier als Kredit bekam, wurde "aus dem Nichts geschaffen", aber nun wollen sie sein Grundstück, um dort Wohnungen zu bauen.
Er hat übrigens den Carl-Pöter-Sprech schon voll gut drauf: Vergewaltigung, Entehrung, Mensch, keine Person ...
Er hat also vor Jahren neu gebaut. Dafür hat er einen Baukredit als Kontokorrent aufgenommen. Die böse Bank hat aber nach einigen Jahren den Zinssatz erhöht, von 2,5% auf 3,8% "fast verdoppelt" (rechnen könne die beiden auch nicht).
Zudem wollte die Bank den Kontokorrent-Kredit nicht in ein Darlehen mit festen Zinssatz umwandeln. (Ich habe auch ein Darlehen auf einer Liegenschaft, aber die ach so böse Bank wollte mir auch keine auf Zeit und Ewigkeit festen Zinssatz gewähren.)

Zwischendurch erfährt man, dass die Familie ihn verlassen hat. (Das könnte der Trigger gewesen sein, der ihn zum RDtum brachte.)
Nun soll er entmündigt werden. Die beiden Unkundigen arbeiten sich daran ab, dass der Staatsanwalt den Antrag auf Entmündigung vor dem Zivilgericht vertritt. Ja, in manchen Staaten hat der Staatsanwalt durchaus auch Aufgaben als Vertreter des Staates in anderen als strafrechtlichen Verfahren. So ist es zum Beispiel auch in meiner Heimat vorgesehen, dass Staatsanwälte zur Vertretung des Staates in anderen als strafrechtlichen Verfahren eingesetzt werden können. Sie sind dazu verpflichtet, wenn die Regierung es verlangt. Das kommt allerdings in der Praxis kaum vor, weil der Staat über genügend spezialisierte Verwaltungsjuristen verfügt.
Seine Geschwister sind beigeladen.
Die Affen Davids haben das Gericht leider nicht beeindruckt. Ebenso wenig die "Promissory Note" die Bank. Das hatten wir schon.
Nun kann man Wechsel durchaus als Zahlungsmittel verwenden, auch zur Kreditbeschaffung (Diskont), teilweise sogar als Bargeldersatz, aber dazu bedarf es eines solventen Bezogenen bzw. Ausstellers eines Eigenwechsels. Und solvent scheint der Hotelier nun mal nicht zu sein.
Die beiden Oberschlauen wundern sich dann auch darüber, dass der Prozess um seine Entmündigung nicht öffentlich ist. Carlchen-Pöterchen wurde von den Carabinier offenbar einmal aus dem Saal entfernt. Kleiner Hinweis: In Deutschland wäre es ein Familiengerichtsverfahren.
Stichwort Carabinieri: Auch in Italien gibt es keine Beamten mehr, sagt Hegeler. Es gibt nämlich nirgendwo mehr Beamte, sagt Hegeler. Nun, meines Wissens hat Italien den Beamtenstatus nicht abgeschafft. Aber in einem Punkt hat Hegeler Recht: Carabinieri sind keine Beamten, sondern Soldaten und Teil der italienischen Streitkräfte. Sie sind nicht nur dem Verteidigungsministerium unterstellt, sondern wirken als Militärpolizei, kämpfen aber immer auch teilweise an der Front mit. Allgemeine polizeiliche Aufgaben nehmen sie nur dort wahr, wo es keine Polizia dello stato gibt, dann unterstehen sie in der betreffenden Amtsführung dem Innenministerium.
Als ultimativen Beweis, dass der Hotelier nicht entmündigt werden dürfe, führen sie seinen kürzlich erneuerten Führerschein für Busse (Führerscheinkategorie D) an. Als ob die Fahrtauglichkeit etwas mit der hier interessierenden Frage zu tun hätte!
Mein persönliches Highlight: Am Anfang versuchen sich die Beiden an der Blasonierung des hoteleigenen Familienwappens, was mangels grundlegender Kenntnisse der heraldischen Begrifflichkeit und Methodik nur schief gehen kann. Merke: Die Waage ist Zeichen eigener Gesetzgebungsbefugnis.

Kurz: total plemplem.
Der Hotelier spricht dann auch davon, dass er einen Saal für 55 Personen habe, in dem er gerne auch Anbietern alternativer Heilmethoden Gastrecht gewähre. NGM beim Namen zu nennen, hat er sich dann aber doch nicht getraut.