Was ich gemacht hätte? Mit 1,X Millionen, einer Heerschar treu ergebener Dödel, einem großen Areal und der Reichweite einige hundert Menschen anzuziehen?
Party! Nichts als Party! Die Industriehalle von ein paar Sprayern und Paintball-Profis aufhübschen lassen. Altschäffl darf mit Qui-Gong und der OSB-Platten-Gang die Inneneinrichtung zimmern. Die entsprechende Anlage und Lightshow preiswert eingekauft. Für die Michaelas, Melanies etc. ein paar schräg-schnittig-schicke Sachen, einen Tanz- und Fitnesskurs sowie Nachhilfe im lasziven Räkeln bei der einschlägig erfahrenen Staatsflotte.
Manuel in der Lokalpresse zum "DJ Definator" hochjazzen. Den Smoothie-Hempel in die Küche. Benjamin und Martin dürfen als Freiherren im Freien auf dem Parkplatz einweisen. Die NeuDeutsche Garde als Security. Ute entweder als Schreckgespenst an die Kasse oder mit Sigfredo in den Toilettenservice. Karma kümmert sich um den esoterischen Bauchladen. Und die Restpudel in den Bar- und Kellnerservice.
Und dann Party! Schaurig schräg schöne Großdisco-Partys wie einst bei den Bhagwans. Mit dem Flair von orientalischem Harem und halbseidenen Gottheiten, die jederzeit auf der Tanzfläche erscheinen könnten. Mit interdimensionalem Dub-dup-Schranz-a-Gogo und einem Separee für die Schönen und schön Verschuldeten (wo nur Toltyscholty im Tausch für wöchentliche Berichte Exklusiv-Fotos machen darf). Mit den ersten Einnahmen wird eine weithin sichtbare Krone aus Licht über der Halle errichtet. Für die Konzert- und Kulturhalle "Königreich". Die Numero-Uno-Location in Wittenberg.
Die "Königreich"-Nummer wird natürlich gnadenlos durchgezogen. Es gibt Visagebühren (Eintritt) und eigene Währungen: Engel und E-Mark für das Handy als Verzehrgutscheine; NeuDeutsche Mark und Reichsmark als Souvenirs im Merchandising-Shop, wo Repliken von den Insignien des Königs sowie Sexy Princess Dessous und Plüschhandschellen auch prima verkauft werden. Die Verfassungen erweisen sich zwar als unverkäuflicher Reinfall, werden aber als Altpapier von dem Produzenten angenommen, der das hervorragend laufende Klopapier mit dem Aufdruck "BRD" und "NWO" liefert. Sogar der alte Schingelschangel aus den Engelswelten verkauft sich prächtig zu moderat verdoppelten Preisen.
Erste Hilfe gibt es im Gesundheitshaus; zweite und dritte Hilfe sowie letzte Ölung nur gegen Aufpreis. Manfred leitet Survival-Kurse für die ganz Harten und Marco den Abenteuerparcour Dachrinnen-Climbing. In der "Königlichen Manufacktour" (das Schild wurde leider von Benjamin geschrieben) wird Kunst Kitschhandwerk aus Marmor produziert, von grünen Tomaten bis zum Standbild von Luther und Horst Mahler, Arm in Arm. Benson White sprayt Autos auf dem Parkplatz. Wo dann auch Dennis aus dem Halbdunkel schleicht, um - sss, pssst - seine Spritsparbolzen zu verkaufen.
Und mit Unterstützung von Red Bull, Pro Sieben und der evangelischen Kirche findet alljährlich die live übertragene "Königliche Wasserauto-Rally" statt, bei der durchgeknallte Reichstechnologen mit ihren tollen Kisten in der Elbe absaufen. Das wäre ein Königreich gewesen...