Da fragt man sich schon, welches Problem die Festnahme des im Auto schlafenden Mannes eigentlich lösen soll.
Nun, in den USA ist es, anders als bei uns, eine Straftat, wenn man in der Öffentlichkeit betrunken ist. Und in den USA ist es nun einmal so, dass Strafttäter verhaftet werden, auch bei Kleinkram. Andererseits gibt es dort keinen Verfolgungszwang, so wie bei uns. Das Opportunitätsprinzip gilt dort auch für Straftaten. Die Polizei muss also Straftaten nicht verfolgen.
Die Größe des Probems zeigt sich an einem Vorfall im Dezember, wo lokale Polizei einen FBI-Agenten verhaftet und, nach dessen Aussage, etwas mißhandelt hat (in ein Auto in der brütenden Sonne eingeschlossen und die Heizung angemacht). Bezeichnend ist der Teil, wo der FBI-Agent die Hände hebt, ohne dazu aufgefordert zu sein. Als der lokale Polizsit ihm sagt, dass er die Hände runternehmen könne, sagt der FBi-Agent: "Ich möchte nicht erschossen werden."
Zumindest dem FBI ist also klar, dass es da ein Problem mit dem Schusswaffengebrauch durch Polizisten gibt.
https://eu.tallahassee.com/story/news/local/fbi/2020/03/12/fbi-carrabelle-corruption-franklin-county-sherriffs-office-ticket-body-cam-aj-smith-alexis-hatten/4940493002/Grund des Zusammentreffens von lokaler Polizei und FBI war das hier:
https://eu.tallahassee.com/story/news/local/2020/03/12/inside-dismissed-traffic-ticket-raised-fbi-eyebrows-franklin-county-sheriff-aj-smith/4979139002/Dazu noch eine Anekdote aus dem Leben des Gerichtsreporters:
Vor etwa 23 Jahren war ich mit einer Frau aus dem Mittleren Westen befreundet, dass wir zusammen waren wäre zuviel gesagt. Die war eigentlich Schriftstellerin von Schundromanen, aber da das nicht so lief hat sie auch Teilzeit für die Ortspolizei ihres Kaffs gearbeitet. Eines Tages rief sie mich ganz verstört an um mir mitzuteilen, dass in ihre Straße jetzt Schwarze gezogen wären. Da würde es sicher nicht mehr lange dauern, bis es auch Drogen in dem Kaff gäbe.
Eine andere Situation betraf den Besuch einer Großstadt in der Nähe, die an einem großen Fluss liegt. Sie verbot mir, den diesseitig des Flusses gelegenen Teil zu besuchen, weil da so viele Schwarze wohnen.
Das ist der Alltagsrassismus in den USA an einem plastischen Beispiel. Sonst war das eine liebe, nette und sehr empfindsame Frau. Aber vor Schwarzen hatte sie wirklich Angst. Man stelle sich vor wie das ausgesehen hätte, wenn sie ihre schwarzen Nachbarn mal dienstlich "getroffen" hätte. Ob es dazu kam weiß ich nicht, nach diesem beiden Aktionen war das mit der Freundschaft schnell vorbei.