Was den Ruf angeht ist das wohl kein Alleinstellungsmerkmal der Polizei, jede Institution reagiert auf Kritik erstmal mit Ablehnung. Ist wie mit den Phasen der Trauer und man kommt nur durch, wenn man eine entsprechende Kultur aufbaut. Deutschland, bzw. deutsche Polizei ist dabei mit den USA nicht vergleichbar, zumal wir ja auch dezidierte Einheiten für CRC haben. Hier muss im Ernstfall eben nicht der Schutzpolizist aus dem Streifenwagen eine Demo absichern, dazu gibts Bereitsschaftspolizei, die den ganzen Tag nix anderes übt. Dass es dort bekanntermaßen auch Abstufungen gibt ist klar, einerseits nach Bundesland/Ausrüstung, andererseits nach Mentalität und "Robustheit". Bei allem was hier so passiert, es ist eben trotzdem (oder gerade deswegen) anders als in den USA. Es ist auch hier nicht perfekt, aber die Diskussionen um Gewalt bei Demos sind deutlich intensiver und führen eher zu Veränderungen als in den USA.
Gleichwohl ist es schwierig, bei der Polizei solche Beauftragten zu etablieren. Ich sehe den Aufbau als besonders kompliziert an, weil solche Beschwerdestellen auch "missbraucht" werden können und damit die eigentliche Arbeit der Polizei behindern. Gerade angesichts des Handels "unserer Kundschaft" im Zusammenspiel mit unerfahrenen Ombudsleuten kann Polizeidienststellen nachhaltig lahmlegen. Wenn auch nur ein Beauftragter auf das "Völkermord/Willensbruch" Gebrabbel reinfällt und die zuständige Polizeidienststelle eingehender befragt wird diese sich das Vorgehen zweimal überlegen. Gleiches gilt für bauernschlaue Rechtsbrecher mit Migrationshintergrund, bzw. Anwälte. Die werden ihren Mandanten immer raten, erstmal die Gewaltopferkarte zu zücken... da muss schon bei Etablierung sehr genau abgewogen werden, wie man diese Beauftragten rechtlich ausstattet.
@dtx zu dem "Kriegertrainer": Es wundert mich nicht, dass so einer in den USA auch vor Polizei spricht. Der Artikel sagt es ja auf der 2. Seite auch, im engeren Sinn "hilft" so eine Ausbildung in Berufen, wo tödliche Gewalt dazugehört. Es kann und darf aber nur ein Teil der Ausbildung sein. Meiner Meinung nach ist das Antrainieren von Tötungshandlungen (im Sinne von Handeln ohne über das Wie nachzudenken) nur dann legitim, wenn gleichzeitig das Bewusstsein über das Warum gestärkt wird. Militär und polizeiliche Spezialeinheiten (KEIN Streifenpolizist!) brauchen Menschen, die zwar töten können, dies aber nur im Bewusstsein des Warums tun. Also selbst in kritischen Situationen immer noch ihr Verhalten entlang von RoEs kontrollieren können. Seminare über "Kriegerethos" können noch so "geil" sein, sie sind nur für eine sehr begrenzte Zielgruppe überhaupt angebracht und gehören in ein Gesamtkonzept, dass sich vor allem mit der rechtmäßigen Gewaltanwendung beschäftigt.