Die Frage stellt sich, ob man jemanden vor sich selbst schützen müsse. Kein Angeklagter ist gesetzlich verpflichtet, sich des Schlusswortes zu bedienen oder in einem Strafverfahren überhaupt Aussagen zur Sache zu machen (zu seiner Person hingegen schon). Je nach Lage der Dinge ist es empfehlenswert, dass ein Angeklagter zumindest zur Sache aussagt, etwa erklärt, warum er so und so gehandelt hat. Im Allgemeinen erzeugt eine Erklärung der Gründe des eigenen Handelns ein gewisses Verständnis, was durchaus zu einer Milderung der Strafe führen kann.
Fatzke hingegen wäre dringend zu empfehlen, sich nicht selbst weiter in die Pfanne zu hauen. Bisher hat er sich im Verfahren zwar breit zu verschiedenen Themen "eingelassen", jedoch nie zu den entscheidenden Punkten, nämlich was er mit dem (insbesondere bar abgehobenen) Geld gemacht hat und wo es nun geblieben ist. Auch zu den angeblichen "stabilen Sachwerten" hat er bisher nichts wirklich Belastbares geliefert.
Sein Verhalten vor Gericht ist von einer gewissen Impertinenz geprägt. Auf der einen Seite hat er zu den entscheidenden Punkten, wie erwähnt, eisern geschwiegen, auf der anderen Seite hat er bis zur Grenze eines Missbrauchs (oder sogar über diese hinaus) ausufernde Einlassungen abgegeben, (teils unsinnige) Beweisanträge gestellt, zahlreiche thematische Abschweifungen verursacht und das Verfahren nicht zuletzt durch seine Verteidigerwechsel verzögert. (Gut, das könnte auch "Strategie" gewesen sein, dem Gericht Verschleppung vorzuwerfen, was aber letztlich nur auf ihn selbst zurückgefallen ist.)
In einem ausufernden Schlusswort könnte er sich gut und gerne vollends um Kopf und Kragen reden. Das Gericht hat ihn freundlicherweise bereits mehrfach darauf aufmerksam gemacht. Er wollte aber nicht darauf hören.
Dass sein Verteidiger Einfluss auf ihn hat, ihn von diesem Vorhaben abzubringen, bezweifle ich. Das Gericht dürfte sich schon im Blick auf eine Revision zurückhalten. Somit hat er freie Bahn, sich um Kopf und Kragen zu reden.
Nun gut, jeder ist seines eigenen Unglückes Schmied, wie ich zu sagen pflege. Meinetwegen darf er sich gerne um Kopf und Kragen reden.