Autor Thema: Wolfgang Plan - Schußwechsel mit Reichsdepp in Georgensgmünd / Roth / Bayern  (Gelesen 102212 mal)

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Offline Morris

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Offline Sandmännchen

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Der hat 'nen Wikipedia-Eintrag als verurteilter Volksverhetzer und Holocaustleugner. Aber aus Bayern kommt das jetzt sicher gut.
soɥdʎsıs sǝp soɥʇʎɯ ɹǝp 'snɯɐɔ ʇɹǝqlɐ –
˙uǝllǝʇsɹoʌ uǝɥɔsuǝɯ uǝɥɔılʞɔülƃ uǝuıǝ slɐ soɥdʎsıs sun uǝssüɯ ɹıʍ ˙uǝllüɟnzsnɐ zɹǝɥuǝɥɔsuǝɯ uıǝ ƃɐɯɹǝʌ lǝɟdıƃ uǝƃǝƃ ɟdɯɐʞ ɹǝp

P.S.: Cantor became famous by proving it can't be done.
 
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Offline n0comATS

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Der hat 'nen Wikipedia-Eintrag als verurteilter Volksverhetzer und Holocaustleugner. Aber aus Bayern kommt das jetzt sicher gut.

Wenn ich den Wikipedia-Artikel richtig gelesen habe, dann wurde er im November letzten Jahres zu eine Haftstrafe von 18 Monaten verurteilt. Selbst wenn nach 2/3 der Zeit die Reststrafe zur Bewährung ausgesetzt werden würde, dürfte er eigentlich noch freie Kost und Logis auf Kosten der Steuerzahler bekommen. Wobei ich mir bei seiner Vorgeschichte kaum vorstellen kann, dass er jetzt wieder draussen sein dürfte, denn bei der Vorgeschichte verbietet sich eigentlich eine Bewährung.

Vielleicht hat man jetzt wie auch in anderen Cafés, im Café Viereck WLAN.
"Macht nichts", sagte Ford, "auch Rom wurde nicht an einem Tag niedergebrannt."
 

Offline vollstrecker

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Wer schreibt die Anzeige? Soll Herr Itner doch mal erleben was der "Scheinstaat" bei Holocaustleugnern so macht. Hoffentlich besucht ihn auch mal das SEK.
Solche Leute machen mich richtig wütend.
Wissen wir, in welcher Gegend er wohnt?
Ist zum Anzeigeerstatten egal. Macht wer? Bin grad im Stress...
 

Offline Rechtsfinder

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:spekulatius: :spekulatius: :spekulatius: :spekulatius: :spekulatius:

Wie die tödlichen Verletzungen sehr leicht erklärbar sind.
Der leider verstorbene Polizist wurde am Helm, im Ellbogenbereich und "am Rand der Schussweste" verletzt, wobei letzterer Treffer der am Ende wohl leider tödliche war.

Die Schüsse kamen von oben aus dem ersten Stock. Was die geschlossene Tür angeht: Wir wissen nichts vom Material, soweit es aber keine schwere Eiche war, dürfte von der kinetischen Energie des Projektils nicht viel verloren gegangen sein. Legt man eine übliche Wohnungstür eines Hauses einer vergleichbaren Außenansicht wie das von Wolfgang Plan zu Grunde, dürfte die Tür die Schüsse eher noch gefährlicher gemacht haben – kaum gebremst, viel Splitterwirkung.

Dass er von oben geschossen hat, sagt uns etwas über den Schusswinkel.
Bedenkt man dann zusätzlich, dass ein SEK bei Stürmung eines Gebäudes bewaffnet ist und die Waffen (Pistolen oder Maschinenpistolen) dabei im Anschlag hat, ergibt sich auch, dass die Ellbogen beide recht nah am Oberkörper gehalten wurden. Recht nahe am Helm.

Angesichts der Treffer am Helm und einem (in Brusthöhe recht nah am Körper gehaltenen, weil wegen einer im Anschlag gehaltenen Waffe mindestens leicht angewinkelten) Oberarm ist es eine plausible Theorie(!!!) das als "Streuung" des Feuers zu sehen (Das ist insofern recht plausibel, als dass die Schüsse in sehr schneller Folge abgegeben worden sein müssen. Ein SEK unter Beschuss ist nicht lange unter Beschuss. So oder so.). Ein möglicher Punkt für einen tödlichen Treffer, an dem keine Schussweste gegen von oben kommende Projektile schützt, liegt genau zwischen Helm undEllbogen: Der Halsbereich. Sollte von oben eine Kugel irgendwo in der Region ums Schlüsselbein getroffen haben…

Eine zweite plausible Theorie(!!!) nimmt den tödlichen und den Helmtreffer als Streubreite und setzt den Ellbogentreffer etwa in die Mitte. Eine Schwachstelle, die vor Kugeln recht ungeschützt ist, wäre dann der Achsel- bzw. Oberarmbereich. Dieser Bereich wurde schon dem armen SEK-Beamten, der in NRW irrtümlich von einem Hells Angel für einen Bandido gehalten und durch die Wohnungstür erschossen wurde, zum Verhängnis.

Insofern: Es gibt gleich mehrere recht plausible Theorien, die den tödlichen Treffer einfach und logisch nachvollziehbar erklären.
Wer jetzt behauptet, das sei alles eine Lügenaktion zur Diffamierung von Reichsbürgern… da fällt mir einfach absolut nichts mehr ein.
[close]
Eine von VRiBGH Prof. Dr. Thomas Fischer erfundene Statistik besagt, dass 90% der Prozessgewinner die fragliche Entscheidung für beispielhaft rechtstreu halten, 20% der Unterlegenen ihnen zustimmen, hingegen von den Verlierern 30% sie für grob fehlerhaft und 40% für glatt strafbar halten.
 
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Offline Scrub

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Ich habe den Text an die Polizeidienststelle Mittelfranken Nürnberg gesendet.

Offline Gutemine

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Reichsbürgeranwalt Lutz Schäfer (der ja keine anderen Mandanten mehr annimmt) gibt auch ein Statement ab
"Der Pfarrer predigt nur einmal!"
 
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Offline Pantotheus

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Da ist einer aber offenbar sehr frustriert. Nimmt mich wunder, wie lange er noch zugelassen bleibt.
"Vom Meister lernen heißt verlieren lernen." (hair mess über Peter F., auf Bewährung entlassenen Strafgefangenen )
 

Offline Don

Der BR berichtet heute:

Zitat
Keine Überwachung durch den Verfassungsschutz

Nach dem Fall in Mittelfranken hatte Bundesinnenminister Thomas de Maizière angekündigt, die Bewegung neu zu bewerten. Von einer zentralen Überwachung durch den Verfassungsschutz war die Rede. Ob es dazu kommt, ist aber fraglich: Der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtet unter Berufung auf Berliner Sicherheitskreise, nicht alle "Reichsbürger" seien rechtsextrem, so dass man sie nicht alle über einen Kamm scheren könne. Außerdem seien sie nicht bundesweit vernetzt. Beides wären aber notwendige Voraussetzungen dafür, dass das Bundesamt für Verfassungsschutz tätig wird.

Damit läge die Aufgabe weiter bei den Landesämtern und bei der Polizei. Deutschlandweit gehen die Behörden dem Bericht zufolge von einigen hundert "Reichsbürgern" aus. Und auch wenn sich unter ihnen "Spinner" befänden, halte man sie insgesamt für "nicht ungefährlich".

Bin ich jetzt paranoid, wenn ich sage, dass da schon wieder verharmlost wird?

Najaaa, ich finde, dass es schon einen Unterschied gibt zwischen Rüdi, Fitzek und Ursache, Plan. Die ersteren mögen unappetitlich sein, zuweilen auch kriminell. Die letzteren Zwei waren bereit zu töten. (Okay, das war Rüdi auch mal, aber den schätze ich grade als irre aber besonnen ein)
 
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Offline Scrub

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Quelle FB-Profil Dominik Müller:

Zitat
Guckt Euch mal die Lage der Haustür und der Treppe an, wenn Wolfgang  im ersten Stock stand hätte er um die kurve schießen müssen um einen SEK zu treffen!



( das Video haben wir glaube ich schon, gehört aber zu dem Kommentar von DM)


Zitat
Wolfgang telefoniert mit dem Zoll! Die Fakten kann der Zoll nicht widerlegen besteht aber weiter auf ihr Unrecht!



Ich finde den Zollbeamten extrem gelassen, Hut ab.
Ich empfinde Plan bei dem Gespräch schon als Bedrohung und ich wäre dort auch nicht ohne Schutz hin.


Ps. Seht ihr die Videos? Ich sehe sie mit dem Handy auf einmal nicht?! Korrigiert.
« Letzte Änderung: 21. Oktober 2016, 23:49:23 von BlueOcean »
 

Offline Noldor

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Najaaa, ich finde, dass es schon einen Unterschied gibt zwischen Rüdi, Fitzek und Ursache, Plan. Die ersteren mögen unappetitlich sein, zuweilen auch kriminell. Die letzteren Zwei waren bereit zu töten. (Okay, das war Rüdi auch mal, aber den schätze ich grade als irre aber besonnen ein)

Es ist natürlich auch für die Behörden nicht leicht zu erkennen ob von einem Reichsbürger/Staatsleugner eine Gefahr gegen Menschen ausgeht oder nicht.

Und wir sind ja auch nicht dafür, dass jeder Reichsdepp/Spinner sofort vom Verfassungsschutz überwacht wird.
Und die Behörden haben sicher auch nicht immer die Leute und die Zeit zur Verfügung um sich im Besonderen um die Reichsdeppenszene zu kümmern. Gut, vieles wurde von den Behörden verschlafen, kleingeredet...das wird sich nun hoffentlich ändern.

Darum finde ich es gut wenn vom Antireichsdeppenforum aus Behörden über Straftaten informiert werden.

@ Scrub; sehe auch keine Videos, nur grosse leere Flächen. :(

Edit: Jetzt sind die Videos da.
« Letzte Änderung: 21. Oktober 2016, 23:50:26 von Noldor »
 
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Offline Don

Die Radikalisierung in den Fällen Ursache und Plan ging etwa so schnell wie bei Salafisten.

 
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Offline hair mess

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Kritisch finde ich, dass der Weg eines überzeugten Reichsdeppen früher oder später eh in Klapse oder Knast endet und so einige auf den Trichter kommen könnten: wenn untergehen, dann mit einem Knall und noch etwas Berühmtheit erlangen.
Wir haben so einige, die (aus ihrer beschränkten Sicht) der Meinung sind, nichts mehr zu verlieren zu haben.

Volle Zustimmung, aber was mich noch nachdenklicher macht ist, das die Ausraster und Attacken mit der Absicht jemanden das Leben zu nehmen von Reichis kommen, die wir vorher nicht auf dem Schirm hatten.

Ich bin geneigt fast zu sagen, das die üblichen Schreihälse vielleicht sogar die ungefährlicheren sind im Sinne von Eigenaktionen. Bei denen ist die Gefährlichkeit eher die geistige Brandstiftung.

Das Problem scheint vielmehr der etwas unscheinbarere Reichsdepp zu sein, der dafür dann aber im stillen Kämmerchen seinen Schwachsinn plant. Ursache hatten wir ebenso wie Plan zwar schon mal gesehen, aber nie als herausragende Figur wahrgenommen.
Die Sache ist, dass einer der schreit, sich auch gehört fühlt, sonst würde er nicht schreien.
Wer sich nicht mehr gehört fühlt, muss es von seiner Psyche der gefühlten Wichtigkeit her schaffen gesehen und gehört zu werden.
Dazu sind sie auch bereit ungeheuerliches zu tun.
Wenn auf dem Weg hierzu bei einem Polizeieinsatz etwas passiert, dann haben alle außer dem betroffenen Polizisten noch Glück gehabt.
In vielen dieser Leute lauern kleine Breiviks.
Man muss dafür sorgen, dass diese Leute und die ihnen nahestehenden Personen entwaffnet werden. Gefahr ist zu minimieren.
Die Radikalisierung in den Fällen Ursache und Plan ging etwa so schnell wie bei Salafisten.


Und auf die gleiche Weise. Das Internet potenziert verquaste Ideen.
An anderer Stelle wurde schon geäußert, die Gefährlichkeit der Reichsdeppen sei nicht kleiner als die der Islamisten.
Auch wenn ich die Islamistenszene nicht verfolge kann ich mir das vorstellen.
Fällt Dir nur Unsinn ein und immer,
erzähle nichts, sonst wird es schlimmer.
 
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Die Radikalisierung in den Fällen Ursache und Plan ging etwa so schnell wie bei Salafisten.

Da bin ich ehrlich gesagt skeptisch. Die These der "Schnell-Radikalisierung" ist erst seit jüngerer Zeit im Umlauf, wird aber seitdem in nahezu jedem Fall genannt wenn etwas Radikales von einer Person begangen wird, die man zuvor noch nicht im Blickfeld hatte. Insbesondere also in den ersten Tagen nach einem Anschlag o.ä. wenn die Erkenntnislage zwangsläufig noch sehr gering ist.

In jedem Fall, der mir bekannt ist, haben Nachforschungen aber dann ergeben, dass die Radikalisierungen in deutlich längeren Phasen erfolgt sind als zuerst angenommen. Wie bei Ursache gab es fast immer eine längere Vorgeschichte sowie eine viele Monate umfassende Phase der kontinuierlichen Radikalisierung; auch wenn sie meist weniger öffentlich und auffällig war.

Die These einer schnellen Radikalisierung in ein paar Wochen oder gar wenigen Tagen hat sich nach meinem Wissen bisher letztlich in keinem Fall bestätigt.
"Teurer als die bittere Wahrheit ist uns der erhabene Wahn." (Alexander Puschkin)
 
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Offline Gutemine

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Ein sehr ausführlicher Artikel zu Wolfgang Plan, der auch seine familiäre Situation beleuchtet.

http://www.nordbayern.de/region/roth/reichsburger-war-mit-thailanderin-verheiratet-1.5569792
Spoiler

"Reichsbürger" war mit Thailänderin verheiratet

Immer mehr Details zum Leben vom Wofgang P. werden bekannt - 21.10.2016 23:11 Uhr

GEORGENSGMÜND - Bis zur Beerdigung des am Mittwoch bei einem Einsatz in Georgensgmünd getöteten SEK-Beamten sind die Streifenwagen der bayerischen Polizei mit Trauerflor unterwegs. An vielen Dienstgebäuden im Freistaat weht außerdem Trauerbeflaggung. Derweil wurden weitere Details zu dem Todesschützen bekannt.


"Reichsbürger" war mit Thailänderin verheiratet

Immer mehr Details zum Leben vom Wofgang P. werden bekannt - 21.10.2016 23:11 Uhr

GEORGENSGMÜND - Bis zur Beerdigung des am Mittwoch bei einem Einsatz in Georgensgmünd getöteten SEK-Beamten sind die Streifenwagen der bayerischen Polizei mit Trauerflor unterwegs. An vielen Dienstgebäuden im Freistaat weht außerdem Trauerbeflaggung. Derweil wurden weitere Details zu dem Todesschützen bekannt.
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Was geschah hinter diesen Jalousien?

Was geschah hinter diesen Jalousien? © dpa

Wie wird jemand, der lange Zeit als höflicher Nachbar, als geselliger Schützenkamerad, als freundlicher Poker-Mitspieler gilt, zum Extremisten, der den Staat ablehnt, gegen Ausländer hetzt und einen Polizisten erschießt? War der Auslöser für die offensichtliche 180- Grad-Wende im Leben des "Reichsbürgers" Wolfgang P. eine familiäre Schieflage? Das mutmaßen jedenfalls frühere Bekannte des "Reichsbürgers" aus Georgensgmünd.

Wolfgang P. hatte bis vor etwa fünf Jahren regelmäßig an einer wöchentlichen Pokerrunde in Erlangen teilgenommen – mit dabei waren des öfteren auch seine aus Thailand stammende Ehefrau und der gemeinsame Sohn, wie ein Mitspieler der NZ berichtet.

Es habe sich bei Wolfgang P. um einen sehr netten, aber oft auch ernsten, eher zurückhaltenden Menschen gehandelt, der von seinen früheren Pokerfreunden als bodenständig, sogar als "Poker-Idol" in seiner Gegend beschrieben wird. "Dass er vor ein paar Monaten auf seinem Facebook-Account plötzlich rechtspopulistische Inhalte gepostet hat, hat mich schockiert. Wie kann das sein, wenn man mit einer Thailänderin verheiratet war und sich immer offen gegeben hat?", fragt sich der frühere Bekannte, der selbst einen Migrationshintergrund hat. "Ich habe ihn daraufhin aus meiner Freundesliste entfernt."

Er und andere, die damals mit ihm gespielt haben, mutmaßen, seine Frau habe ihn verlassen – und er sei wütend auf Ausländer geworden. Laut "Bild" war P. zwei Mal verheiratet und ist inzwischen zum zweiten Mal geschieden.

Auf der Facebook-Seite von Wolfgang P. kommentierte ein weiterer früherer Bekannter, der P. zwölf Jahre lang gekannt habe, in eine ganz ähnliche Richtung: "Bodenständig, Familie, Freunde, Schütze mit meinem Onkel, kleine Sicherheitsfirma. Dann mehrere Jahre keinen Kontakt mehr. Was bitte muss passieren, damit jemand so den Schalter umlegt? Bin fassungslos. Mein Beileid an die Familie des Polizisten."

inanzielle Probleme

Der 49-Jährige hatte am Mittwoch in Georgensgmünd bei Roth einen Polizisten erschossen und drei weitere Beamte zum Teil schwer verletzt. Die Nürnberger Extremismus-Expertin Birgit Mair nannte ihn einen "extremen Rechten". Er sei mit einem Gleichgesinnten befreundet, der regelmäßig bei Pegida Nürnberg als Redner und Organisator auftrete. "Ein Drittel dieser Gruppe sind Neonazis", sagte Mair. Bereits am Donnerstag hatte ein Richter Haftbefehl unter anderem wegen Mordes erlassen. Nach Auskunft der Staatsanwaltschaft in Nürnberg werden dem 49-Jährigen außerdem versuchter Mord und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Der Mann hat sich bisher weder der Polizei noch dem Ermittlungsrichter gegenüber zu den Vorwürfen geäußert. Er sitzt in Nürnberg in Untersuchungshaft.

Auf einem der inzwischen vom Netz genommenen YouTube-Videos wedelt Wolfgang P. demonstrativ mit einem angeblich mit Geldscheinen gefüllten Briefkuvert vor der Kamera herum. Damit wollte der 49-Jährige wohl den Gerüchten um seine angespannte finanzielle Situation entgegentreten, aber dem ehemaligen Betreiber einer Kampfsportschule stand allem Anschein nach das Wasser bis zum Hals.

"Reichsbürger" schießt in Georgensgmünd Polizisten nieder

Am Mitwochmorgen eröffnete ein "Reichsbürger" in Georgensgmünd (Landkreis Roth) das Feuer auf mehrere Polizisten. Der Mann war legal im Besitz von Waffen, die das Landratsamt Roth wegen Zweifeln an seiner Zuverlässigkeit sicherstellen wollte. Als die Spezialeinheiten in das Haus am Weinberg eindrangen, begann der Mann sofort zu schießen - mehrere Beamte wurden dabei verletzt. Der lebensgefährlich verletzte Polizist verstarb am Donnerstag in einem Klinikum.

Angeblich sollte der geschäftsführende Gesellschafter einer "WingTsun-Schule für Bewegung – Bewusstheit – Behauptung", für die er im Frühjahr 2012 eine GmbH angemeldet hatte, eine Erklärung zu seiner Vermögenslage abgeben. Zwei Termine sollen dafür in den vergangenen eineinhalb Jahren von dem zuständigen Amtsgericht anberaumt worden sein, offenbar erschien Wolfgang P. aber beide Male nicht vor Gericht.

Von Wirtschaftsauskunfteien war die Bonität des 49-Jährigen, gegen den nun unter anderem wegen Mord ermittelt wird, als sehr schlecht eingestuft worden. Sozialleistungen hatte der Mann allerdings nicht bezogen. Schließlich hatte er ja auch der Bundesrepublik Deutschland und ihren Verwaltungsorganen ihre Existenzberechtigung abgesprochen.

Stephanie Rupp (Nürnberger Zeitung) / André Ammer (Nürnberger Nachrichten) / mik / sh
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