Das Interview ist ein guter Beleg dafür dass die, die hinter jeder Hecke eine manipulierende Verschwörung wittern, wenig Gespür für die Realität haben, da sie es einfach nicht schaffen Fakten und Fiktion voneinander zu trennen.
Die damit einhergehende Leichtgläubigkeit und (Selbst-)Unsicherheit von Wahnwichteln wie Conrad erkennt und nutzt der Interviewer geschickt. Er lässt Conrad die Umstände des Interviews bestimmen. Conrad, der sich trotz der vertrauten Umgebung seines Studios und eigener, mitlaufender, Kameras (die evtl. „Manipulationen am später von NTV gesendeten Material“ aufdecken sollen), wie ein aufgeregter Schülerzeitungsredakteur aufführt, der alles richtig machen will weil er einen „echten“ Reporter zu Besuch hat, geht mit stark angezogener Handbremse in den Ring.
Die lockert der Interviewer nach und nach, indem er Conrad dessen gewohnt heiße Luft schwurbeln lässt, ohne allzu tief auf die darin reichlich enthaltenen Widersprüche einzugehen. Er macht dem selbsternannten „Wahrheitssucher“ dezente Angebote die Wahrheit zu sagen, etwa indem er drei mal nachfragt, ob Conrad infolge dessen „Arbeit“ schon einmal mit dem Gesetz in Konflikt geraten sei, was Conrad jeweils mit Geschwafel über Probleme mit von dritten in seinem Forum verfassten Beiträgen beantwortet.
Seine recht aktuelle Verurteilung (
https://forum.sonnenstaatland.com/index.php?topic=338.msg135927#msg135927) passt anscheinend nicht so recht in Conrads Wahrheit von sich, dem Interviewer dürfte sie bekannt gewesen sein …
Conrad, der immer wieder betont dass es ihm bei seinem Schaffen irgendwie nur „um das Bewusstsein" geht, also um nichts konkretes, plappert nun, sich dank der Fragetechnik des Interviewers in Sicherheit wiegend, munter drauf los.
Seine Merkbefreitheit, die er als Interviewer in seinen „Sendungen“ dadurch bekundet, dass er seinen Gästen noch die hanebüchensten Behauptungen und Widersprüche mit einem debilen Lächeln und ohne Rückfrage durchgehen lässt, stellt er auch als Interviewter, lächelnd, unter Beweis.
Nachdem sich der NTV-Reporter Conrad über 40 Min. zurechtgelegt hat, greift er sich leise eine konkrete Behauptung Conrads aus dessen heiße-Luft Strom und macht den Sack zu.
Besser als mit dessen eigenen Worten kann man die "Wahrheitsfindungs-Ich-stelle-doch-nur-Fragen-Arbeit" Conrads nicht beschreiben.
Deren Übersetzung lautet:
„Ich habe keinerlei Ahnung von dem was ich oder andere, auch in meiner „Sendung“, sagen. Nichts davon beruht auf Fakten, wie jeder Verschwörungstheoretiker bastle ich mir aus Vermutungen eine Aussage, deren Beweis, wenn überhaupt, bitte andere zu liefern zu haben.“
ab Min.38:35
Das heisst, Sie stellen gar nicht das System an sich in Frage, es geht wirklich nur um die handelnden Personen?
Es geht um die Personen und um das Parteisystem … blablabla .. wird nicht umgesetzt was im Parteiprogramm steht … blablabla Parteiklüngel .. Koalitionen… möglicherweise sind da auch Kräfte, die wir gar nicht wählen können.
Wir denken nur mal an die Bilderberger, die ja jedes Jahr sich treffen. Das sind mächtige Personen aus aller Welt, die sich ein mal im Jahr treffen. Die Medien berichten ganz wenig da drüber, heute hat man das schon mal gehört. Aber warum werden da Entscheidungen getroffen, ohne das wir diese Leute wählen können?
Und ich sehe das es eben ganz viele Kräfte gibt, eben wo das mit Demokratie nichts mehr zu tun hat die sehr einflussreich sich, und ich sehe eben nicht die Lösung in der Parteipolitik sondern darüber, dass wir erkennen, was an Hintergrundmächten vorhanden ist und das Aufdecken die Dinge … blabla Dracula … böse Dinge… .
Sie haben jetzt die Bilderberger angesprochen, als konkrete Gruppe. Was werden da für Entscheidungen getroffen?
Ja da müssen sie da gucken, dann wäre ja ihre journalistische Arbeit auch da hinzugehen und die Leute zu Fragen …
… mächtige, einflussreiche Leute … möglicherweise … blabla … was auch immer … blabla …
Ich weiß es ja nicht, was da hinter verschlossenen Türen passiert. …
blablabla … .]