http://bewusst.tv/eine-zensur-findet-nicht-statt/
Jo Conrad spricht mit Werner Altnickel über die Sperrung seines YT Kanals.
Sie verstehen nach wie vor nicht, dass "Meinungsfreiheit" und "Keine Zensur" nicht bedeutet, dass deswegen jedes Medium jede Logorrhoe irgendeines geistig Verwirrten veröffentlichen muss. Sonst wäre ja auch z.B. die taz verpflichtet, jede braune Soße irgendeines Gaulands oder anderen AfDlers zu veröffentlichen. Muss sie aber nicht.
Na ja, nicht alles, was hinkt, ist auch ein Vergleich. Das Problem ist eher seine Art selektive Wahrnehmung, wonach Recht nur das ist, was ihm paßt. Diese Ansicht findet man mitunter auch bei professionellen Medien:
Art. 5
(1) 1Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. 2Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. 3Eine Zensur findet nicht statt.
(2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.
(3) 1Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. 2Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.
Ich erinnere mich da des Aufschreis der Entrüstung, als man es den Leuten eines schönen Herbstes in München nahelegte, sich weniger auf blanke Busen und Schnapsleichen zu konzentrieren:
https://www.welt.de/vermischtes/article4566374/Wiesn-Leitung-weist-Zensur-Vorwurf-zurueck.htmlhttps://www.welt.de/icon/partnerschaft/article168856383/Die-Magie-des-Oktoberfestes-hat-nichts-mit-Bier-zu-tun.htmlDabei wies man die Leute nur auf die Regeln hin, die sie von anderen Veranstaltungen bereits kennen sollten. Jeder Gastwirt kann jeden Fotografen rauswerfen, der sich daranmacht, zu vorgerückter Stunde die Gäste zu fotografieren, um sie öffentlich bloßzustellen. Warum das im Oktober in München anders sein sollte, erschloß sich mir damals (2009) nicht wirklich.
Vergleicht man nun YT mit der taz, so fällt einem zunächst auf, daß Gaulands Ergüsse gar nicht erst in dieses Blatt und auf seine Internetseiten kämen, anstatt erst im Nachhinein zurückgezogen zu werden. Nichts desto trotz ist aber auch YT eine privat betriebene Plattform und kann sich aussuchen, was es auf seinen Seiten haben will. Würden die Filme erst nach einer hausinternen Sichtung freigegeben (oder auch nicht) hätte das Jo auch zu akzeptieren oder einfach wegzubleiben.
Dagegen macht Jo selber ja täglich genau das, was er YT vorwirft: Im Freischiß-Forum bleibt bekanntlich selten ein Kommentar stehen, der nicht mit seiner Meinung konform geht. Also sollte er sich erstmal an die eigene Nase fassen, anstatt im Glashaus mit Steinen zu werfen. Aber das sind wir ja von seiner Art "Journalismus" nicht anders gewohnt.