Autor Thema: 30.09.2015: Tätigkeitsbericht 2014 der Bundesstelle für Sektenfragen  (Gelesen 3985 mal)

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dtx

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https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXV/III/III_00207/imfname_468095.pdf

Aus dem Inhaltsverzeichnis:

Zitat
9. Schwerpunktthema: „One People’s Public Trust“ (OPPT) - Seite 69
9.1. Eine Art „Gerichtsverhandlung“ in Hollenbach im Sommer 2014 - Seite 69
9.2. Der „One People’s Public Trust“ (OPPT) und sein Hintergrund - Seite 78

10. Mediale Berichterstattung - ab Seite 97
10.1.3. „Zwölf Stämme“ in Deutschland - Seiten 118 bis 127
10.1.5. „Reichsbürger“-Bewegungen in Deutschland - Seiten 131 bis 138
 
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Re: 30.09.2015: Tätigkeitsbericht 2014 der Bundesstelle für Sektenfragen
« Antwort #1 am: 18. Oktober 2021, 11:07:33 »
„Zwölf Stämme“ in Deutschland


Diesen inzwischen halbtoten Fred zarre ich noch einmal aus seinem Loch hervor, weil die mittlerweile nicht mehr in Bayern sondern in Tschechien angesiedelten Zwölf Stämme wieder auffällig geworden sind.

Zunächst wurde ein Kind vermißt:
Zitat
17.10.2021
Große Suchaktion nach elfjähriger Shalomah Hennigfeld

Das Mädchen kehrte am Samstag nicht vom Joggen zurück. Mehr als 100 Einsatzkräfte sind im Einsatz, auch die Rettungshundestaffel.

https://www.augsburger-allgemeine.de/dillingen/Holzheim-Eppisburg-Grosse-Suchaktion-nach-elfjaehriger-Shalomah-Hennigfeld-id60795431.html

https://www.br.de/nachrichten/bayern/elfjaehriges-maedchen-vermisst-spur-zur-sekte-zwoelf-staemme,Sm62FM0/#showComments


Seit kurzer Zeit erscheint eine Entführung als wahrscheinlich:


Zitat
18.10.2021, 09:52 Uhr
Sekte meldet sich: Vermisste Elfjährige bei "Zwölf Stämmen"

Die vermisste Elfjährige ist offenbar bei ihren leiblichen Eltern, die der Sekte "Zwölf Stämme" angehören. Dem Mädchen aus dem Landkreis Dillingen gehe es gut, schrieb ein Sektenmitglied den Pflegeeltern.

Die seit Samstag vermisste Elfjährige aus Eppisburg im Landkreis Dillingen ist offenbar bei ihren leiblichen Eltern: Das habe ein Angehöriger der Sekte der "Zwölf Stämme" den Pflegeeltern per Mail mitgeteilt, so der Pflegevater. Sie sollten sich keine Sorgen machen, dem Mädchen gehe es gut, sie sei bei ihren Eltern, hieß es in der Mail, unterschrieben sei sie mit "Freunde von Levi".

Handelt es sich um Kindesentziehung?
Ob hinter der Mail die Zwölf Stämme stecken, ermittelt gerade die Polizei, sagte ein Sprecher dem BR. Wenn es sich bestätigen sollte, dass die leiblichen Eltern das Mädchen mitgenommen haben, dann handle es sich hier nach aktuellem Ermittlungsstand um eine Kindesentziehung, so der Sprecher weiter. Unklar ist derzeit, wo genau sich das vermisste Kind aufhält.

Regelmäßiger Kontakt mit den Eltern aus der Sekte
Eine Rückkehr zu den leiblichen Eltern hatte der Pflegevater bereits vermutet, nachdem die groß angelegte Suchaktion der Polizei erfolglos geblieben war. Die leiblichen Eltern hatten regelmäßig Kontakt zu ihrer Tochter, besucht hatten sie sie zuletzt Ende September.

Laut Polizei wird heute nicht weitergesucht, jetzt stünden Ermittlungen im Vordergrund, so ein Sprecher der Kripo Dillingen. Im Laufe des Vormittags soll es weitere Informationen geben, sofern es neue Erkenntnisse gebe.

Gewalt gegen Kinder in der Sekte
Das Mädchen war am Samstag zum Joggen gegangen und nicht mehr nach Hause gekommen. Sie lebt seit acht Jahren bei den Pflegeeltern. Nach einer Razzia bei der urchristlichen, sektenähnlichen Gemeinschaft der "Zwölf Stämme" war sie 2013 zu Pflegeeltern gekommen.

Nachdem sich ein Reporter von RTL bei der Gemeinschaft eingeschleust und Undercover-Aufnahmen gemacht hatte, waren die Behörden eingeschritten: Die Bilder belegten, dass die Kinder der Sekte unter anderem mit Ruten gezüchtigt wurden.

40 Kinder zu Pflegeeltern gebracht
Insgesamt rund 40 minderjährige Kinder der Gemeinschaft wurden damals in Obhut genommen. Es folgten zahlreiche Gerichtsverfahren. Einige Kinder wurden in dieser Zeit volljährig. Andere konnten das Gericht überzeugen, zu den Eltern zurück zu wollen, dem folgte das Gericht in Einzelfällen.

Seit 2017 lebt die Gemeinschaft in Tschechien, wo die körperliche Bestrafung der Kinder nicht grundsätzlich verboten ist
https://www.br.de/nachrichten/bayern/sekte-meldet-sich-vermisste-elfjaehrige-bei-zwoelf-staemmen,SmAdZZk

https://www.tag24.de/justiz/polizei/sekte-meldet-sich-vermisste-elfjaehrige-bei-den-zwoelf-staemmen-2166649

Warum man denen den Betrieb einer Privatschule erlaubt hat, habe ich schon damals nicht verstanden.   :(
(Wenn ich das recht in Erinnerung haben, dann wurden die Kinder mit Gartenschläuchen geprügelt, damit die Schläge nicht so leicht nachweisbar sind, man wußte also um die Strafbarkeit.)

Ohne den Bericht auf RTL würden die heute noch in Kloster Zimmern prügeln (muß man der Ehrlichkeit halber zugeben).
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

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Re: 30.09.2015: Tätigkeitsbericht 2014 der Bundesstelle für Sektenfragen
« Antwort #2 am: 18. Oktober 2021, 13:46:53 »
https://www.rnd.de/panorama/verschwundenes-maedchen-bei-zwoelf-staemme-so-geht-die-sekte-mit-kindern-um-O6R3P4YDUNEPXD34BWV7PV4L54.html

So geht die Sekte „Zwölf Stämme“ mit Kindern um

Ein Artikel, der die seinerzeitigen Geschehnisse darstellt.

Spoiler
Dillingen. Im bayerischen Landkreis Dillingen ist am Samstag eine Elfjährige beim Joggen verschwunden. Sie hat acht Jahre lang bei ihrer Pflegefamilie gelebt. Nun hat sich offenbar die Sekte gemeldet, der ihre leibliche Eltern angehören. Das Mädchen sei bei ihnen und es gehe ihr gut. Der Sprecher des Polizeipräsidiums in Augsburg sagte, die Authentizität der Mail müsse noch überprüft werden.

„Zwölf Stämme“ heißt die Sekte, sie wurde Anfang der 1970er-Jahre in den USA von Elbert Eugene Spriggs, in der Sekte Yoneq genannt, gegründet. Die Mitglieder bezeichnen sich als bibeltreu, leben in Kommunen ohne persönlichen Besitz. Frauen müssen Kleider tragen. Die Kinder sollen in der Regel nicht in die Schule gehen, sondern zu Hause unterrichtet werden.

Aufmerksamkeit erhielt die Sekte 2013 nach einer investigativen Recherche des RTL-Reporters Wolfram Kuhnigk. Er hielt auf Videos fest, wie Mitglieder der Sekte Kinder mit Rohrstöcken schlugen. Dass in der Erziehung der Kinder der Sekte Gewalt angewendet wird, ist inzwischen durch Gerichtsverfahren und Aussagen von Aussteigern gut belegt, auch die Sekte selbst bekannte sich 2013 auf ihrer Webseite zur Prügelstrafe.

Aussteiger von „Zwölf Stämme“ berichtet von Schlägen

So bestätigt der Aussteiger Robert Pleyer in seinem Buch „Der Satan schläft nie“ Rutenschläge auf den nackten Po, wie die „Süddeutsche Zeitung“ (SZ) berichtet. Gegenüber der SZ sagte er: „Einziges Ziel [der Erziehung] ist die bedingungslose Unterordnung.“ Auch beschreibt er den Alltag der Sektenmitglieder. Sie müssen 16 Stunden am Tag arbeiten – ohne Lohn. Sie haben keine eigenen Computer, das Telefon wird stets beaufsichtigt. Eheleute sollen einander zugeteilt werden. Und: Eltern müssen ihre Kinder züchtigen. „Wenn die Ältesten zu dem Schluss kommen, dass ich ein schlechter Vater bin, nehmen sie mir meine Kinder weg und bringen sie in einer anderen Familie unter“, berichtete 2014 der Aussteiger Pleyer.

So habe er unter anderem bei seiner eigenen Tochter das sogenannte „Restraint“ angewandt: Das acht Monate Kind Asarah hielt er eineinhalb Stunden auf seinem Schoß fest, damit es stillsaß, das Kleinkind brüllte laut seinem Bericht lautstark. Kontrolliert würden alle Maßnahmen von einem nicht demokratisch gewählten Ältestenrat. Pleyer: „Wer den Ältesten widerspricht, widerspricht Gott.“

2013 stürmten Polizeibeamtinnen und -beamte das damalige Gelände der Sekte im bayerischen Landkreis Donau-Ries. Die Behörden entzogen den Eltern von 40 Kindern, die dort damals lebten, das Sorgerecht. Mehrere Eltern wurden wegen der Gewaltanwendung an ihren Kindern verurteilt. Auch eine von „Zwölf Stämmen“ ernannte Lehrerin wurde zu einer Haftstrafe ohne Bewährung verurteilt. Sie gab zu, dass sie ihre Schützlinge mehrmals am Tag mit einer Rute geschlagen habe. Dazu habe sie keine Qualifikation als Lehrerin gehabt.

Sekte siedelte nach Tschechien über

2015 bis 2017 siedelten die Mitglieder von „Zwölf Stämme“ nach Tschechien um. Genauer: nach Skalna nahe der deutschen Grenze. Das Land gilt in Sachen Kinderrechte als Schlusslicht der EU. Denn zwar ist in öffentlichen Einrichtungen die Gewalt an Kindern verboten, doch innerhalb der Familie werden Züchtigungen weder unter Strafe gestellt noch verfolgt.

Ob die verschwundene Elfjährige zu den 40 Kindern gehört, die 2013 aus der Sekte geholt wurden, ist noch unklar. Sie hatte laut dem Bayerischen Rundfunk regelmäßig Kontakt zu ihren Eltern. Laut einem Bericht der „taz“ hätten mehrere Kinder weiterhin Kontakt zu ihren leiblichen Eltern gehalten.
[close]
So wie es hier ausgeführt wird, soll es sogar  zwei Niederlassungen in Tschechien geben.
https://zwoelf-staemme.de/kontakt/

Was ich nicht unbedingt nachvollziehen kann, ist, warum man anscheinend Eltern, die weiterhin in einer solchen Sekte leben, den Kontakt zu den in Pflegefamilien untergebrachten Kindern gestattet.
 
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Re: 30.09.2015: Tätigkeitsbericht 2014 der Bundesstelle für Sektenfragen
« Antwort #3 am: 18. Oktober 2021, 17:16:59 »
Was ich nicht unbedingt nachvollziehen kann, ist, warum man anscheinend Eltern, die weiterhin in einer solchen Sekte leben, den Kontakt zu den in Pflegefamilien untergebrachten Kindern gestattet.


Weil Deutschland leider * hüstel * ein Rechtsstaat ist.


Zitat
MONTAG, 18. OKTOBER 2021
Rutenschläge im Namen Gottes
Wie "Zwölf Stämme" ihre Kinder züchtigt


Von Hedviga Nyarsik

Am Wochenende verschwindet die elfjährige Shalomah aus ihrem Heimatort in Bayern. Die Spur führt schnell nach Tschechien zu der Sekte "Zwölf Stämme". Die geriet in der Vergangenheit bereits häufiger in die Schlagzeilen. Denn Prügelstrafen und psychischer Drill stehen bei den Anhängern auf der Tagesordnung.

Der Fall der verschwundenen Shalomah Hennigfeld sorgt am Wochenende deutschlandweit für großes Aufsehen. Die elfjährige Schülerin kehrt im bayerischen Ort Holzheim-Dilling vom Joggen nicht wieder ins Wohnhaus der Pflegeeltern zurück. Ein Großaufgebot von Einsatzkräften sucht mit Spürhunden und Polizeihubschraubern mit Wärmebildkameras nach dem vermissten Mädchen. Bereits am Sonntag äußert ihr Pflegevater gegenüber der "Bild"-Zeitung den Verdacht, dass Shalomah mit höchster Wahrscheinlichkeit von ihren leiblichen Eltern abgeholt worden ist. Sie gehören der Sekte "Zwölf Stämme" an, die sich in Tschechien aufhält. Heute bekommt er schließlich Gewissheit.
Spoiler
Ein Sektenmitglied soll den Pflegeeltern dem Bayrischen Rundfunk zufolge mitgeteilt haben, dass sie sich keine Sorgen machen müssten. Shalomah gehe es gut, heißt es laut dem Bericht in einer Mail, die mit "Freunde von Levi" unterschrieben is

Levi ist der Bibel zufolge der Name einer der zwölf Stämme Israels, die auf die Jerusalemer Urgemeinde zurückgehen. Diese Gemeinschaft bildete sich nach der Kreuzigung Jesu und verkündete den Israeliten und allen übrigen Völkern die Auferstehung Jesu Christi. In dieser Tradition sieht sich auch die Sekte "Zwölf Stämme", die sich Anfang der 1970er-Jahre in den Vereinigten Staaten gründete. Die Zahl der Mitglieder wird auf der ganzen Welt auf 2000 geschätzt. In Deutschland sollen es zeitweise bis zu 150 gewesen sein.

Die bibeltreue Gemeinschaft legt das Buch der Bücher sehr streng aus. Für deutsche Behörden zu streng. In dem Erziehungshandbuch der Sekte wird das Alte Testament zitiert. "Wer die Rute spart, hasst seinen Sohn, wer ihn liebt, nimmt ihn früh in die Zucht." Zudem sollen die Kinder "unbeeinflusst von modernen Strömungen" strikt nach biblischen Grundsätzen aufwachsen. Staatlicher Schulunterricht wird unter anderem wegen des Sexualkundeunterrichts und der Vermittlung der Evolutionslehre abgelehnt.

Körperliche Misshandlung als Erziehungsmethode
So gerät die Glaubensgemeinschaft erstmals 2003 mit der bayerischen Justiz in Konflikt. Verfahren werden wegen der versäumten Schulpflicht eingeleitet, Bußgelder in Höhe von 130.000 Euro verhängt, die allerdings nie bezahlt werden. Zehn Jahre später folgt die nächste schockierende Enthüllung über den Umgang der Sekte mit ihren Kindern: Das RTL-Magazin "Extra" zeigt 2013 versteckt aufgenommene Filme, auf denen Frauen verschiedenen Kindern in einem Kellerraum mit Weidenruten mehrmals auf den nackten Hintern schlagen.

Anhänger der "Zwölf Stämme" sehen diese Schläge nicht als Misshandlungen an, sondern als "Züchtigungen entsprechend unseren Erziehungsmethoden". In einem Vortrag erklärt Sektenführer Gene Spriggs im Jahr 2000: "Unsere Kinder wurden aufgezogen mit der Rute der Korrektur, wir streiten das nicht ab". Und: "Wenn wir dafür ins Gefängnis gesteckt werden, dann gehen wir ins Gefängnis, weil wir wissen, dass wir recht tun und unsere Kinder in Liebe disziplinieren." Er zitiert zudem mehrere Bibelstellen, unter anderem: "Torheit steckt dem Knaben im Herzen; aber die Rute der Zucht wird sie fern von ihm treiben." (Sprüche 22,15).

Menschen, die gegen "Kinds-Disziplinierung" in seinem Sinne sind, bezeichnet der Sektenchef als "Gottlose". Daran glauben seine Jünger offenbar. Das bleibt in Deutschland nicht ohne Konsequenzen. Im September 2013 nehmen Beamte im bayerischen Klosterzimmern und im fränkischen Wörnitz rund 40 minderjährige Kinder der Sekte in staatliche Obhut. Aufgrund von "deutlichen körperlichen Züchtigungen und seelischen Misshandlungen" werden sie in Pflegefamilien und Kinderheimen untergebracht, weil das zuständige Gericht das Wohl der Kinder gefährdet sieht. Gegen mehrere Sektenmitglieder werden später Bewährungsstrafen verhängt.

"Wenn ich Gott gefallen möchte …"
Das wichtigste Ziel der Erziehung sei es, die Kinder unter Kontrolle zu bringen und die Kontrolle aufrechtzuerhalten, sagte Robert Pleyer im Gespräch mit ntv.de. Er selbst war 20 Jahre lang Mitglied der "Zwölf Stämme" und verarbeitete 2014 seine Erlebnisse in dem Buch "Der Satan schläft nie: Mein Leben bei den Zwölf Stämmen".

Als junger Lehrer muss Pleyer seine Schüler Tag für Tag in eigens dafür vorgesehenen "Disziplinarräumen" züchtigen. Auf jeden Ungehorsam folgen vier bis fünf Hiebe auf den Po - verabreicht mit dünnen Weidenruten. "Man muss verstehen, dass in solchen Gruppen Begriffe neue Bedeutungen bekommen. Das heißt, wenn ich Gott gefallen möchte, dann muss ich auch Sachen tun, die mir nicht gefallen", erklärte der Aussteiger.

Es habe lange gedauert, bis Pleyer verstand, welchem Irrglauben er erlegen sei und dass bedingungsloser Gehorsam die Kinder geistig und emotional verkümmern ließe. Dass ihnen die Fähigkeit genommen werde, jemals in ihrem Leben eigene Entscheidungen zu treffen. Viel mehr noch als der körperliche Drill schade den Kindern der "psychische Knacks", glaubt Pleyer. "Weil sie sich in der Sekte nicht frei entfalten können, kein eigenes Gedankengut, keine eigenen Meinungen haben dürfen. Stattdessen findet alles in Wir-Gedanken statt."

Shalomahs leiblicher Vater propagierte Prügel
Zu dieser Einsicht scheint der Vater der vermissten Shalomah Hennigfeld nie gekommen zu sein. In einem TV-Beitrag über die Sekte hatte er sich "Bild" zufolge bedenklich über die Erziehungsmethoden geäußert: "Die Bestrafung von Kindern mit der Rute ist der Wille Gottes. Das tut eine Minute weh. Es ist ja nur eine kleine Rute. Die eigene Hand zu erheben, ist viel schlimmer", zitiert ihn das Blatt. Daraufhin sei das Jugendamt eingeschritten und habe Hennigsfelds Kinder in die Obhut von Pflegefamilien übergeben.

Zu Beginn des Jahres 2017 übersiedelten die letzten Mitglieder der fundamental-christlichen Gemeinschaft nach Skalná in Tschechien. Dort ist die körperliche Bestrafung von Kindern nicht ausnahmslos untersagt. Einige der Kinder sind zu der Sekte zurückgekehrt, nachdem sie volljährig geworden sind. Dann können Personen frei entscheiden, wo sie sich aufhalten. Shalomah ist allerdings erst elf Jahre alt und steht deshalb weiter unter der Fürsorgepflicht des Jugendamtes.

Nach den neuen Erkenntnissen werde heute nicht weiter nach Shalomah gesucht. Ermittlungen, ob sich das Kind tatsächlich in einer der beiden Sektengemeinschaften in Tschechien aufhalte, stünden nun im Vordergrund, sagte ein Polizeisprecher der Kripo Dillingen dem Bayrischen Rundfunk.

Quelle: ntv.de
[close]
https://www.n-tv.de/panorama/Wie-Zwoelf-Staemme-ihre-Kinder-zuechtigt-article22872123.html


„fundamental-christliche Gemeinschaft“, soso.

Warum übernehmen die Medien die Propaganda dieser Sekte so völlig kritiklos?
Weil die Medienschaffenden keine Ahnung haben? Die besagte Stelle ist AT, das ist zwar Vorläufer des Christentums, aber nicht christlich. In NT steht nichts vom Schlagen der Kinder.
Aber dazu müßte man Ahnung haben und nicht bequem sein ...   :(
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Re: 30.09.2015: Tätigkeitsbericht 2014 der Bundesstelle für Sektenfragen
« Antwort #4 am: 18. Oktober 2021, 17:30:43 »
Das lenkt doch nur ab: An und für sich ist völlig egal, ob die Misshandlung von Kindern nun ein traditioneller Brauch in irgendeiner Religionsgemeinschaft ist, sie ist zu missbilligen.


Off-Topic:
P.S. Zum Züchtigungsrecht gegenüber den Kindern Dritter als Ausfluss des öffentlichen Rechts.

Zitat
Aber wo Kinder in der Öffentlichkeit Zuchtlosigkeiten begehen, die das sittliche Empfinden normal denkender Menschen verletzten und eine Sühne fordern, tritt das Recht der Allgemeinheit ein. Eine solche Züchtigung darf das Maß nicht überschreiten, in dem ein verständiger Vater das Züchtigungsrecht an seinen eigenen Kindern ausübt.
soɥdʎsıs sǝp soɥʇʎɯ ɹǝp 'snɯɐɔ ʇɹǝqlɐ –
˙uǝllǝʇsɹoʌ uǝɥɔsuǝɯ uǝɥɔılʞɔülƃ uǝuıǝ slɐ soɥdʎsıs sun uǝssüɯ ɹıʍ ˙uǝllüɟnzsnɐ zɹǝɥuǝɥɔsuǝɯ uıǝ ƃɐɯɹǝʌ lǝɟdıƃ uǝƃǝƃ ɟdɯɐʞ ɹǝp

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Re: 30.09.2015: Tätigkeitsbericht 2014 der Bundesstelle für Sektenfragen
« Antwort #5 am: 18. Oktober 2021, 17:50:17 »
An und für sich ist völlig egal, ob die Misshandlung von Kindern nun ein traditioneller Brauch in irgendeiner Religionsgemeinschaft ist, sie ist zu missbilligen.


Deswegen stört es mich trotzdem, wenn angeblich kritische Medien Sektenpropaganda völlig kritiklos abschreiben.
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Re: 30.09.2015: Tätigkeitsbericht 2014 der Bundesstelle für Sektenfragen
« Antwort #6 am: 18. Oktober 2021, 18:13:50 »
Weil die Medienschaffenden keine Ahnung haben? Die besagte Stelle ist AT, das ist zwar Vorläufer des Christentums, aber nicht christlich. In NT steht nichts vom Schlagen der Kinder.

Auch im AT dachte der Leser von damals bei der "Rute" eher an den Stab eines Hirten, und der Hirte benutzt den Stab ja auch nicht, um auf die Schafe einzudreschen. Gemeint ist hier die Gesamtheit der erzieherischen Maßnahmen.

Dass Eltern ihre Kinder erziehen müssen, steht übrigens auch im NT, aber sie dürfen es nicht übertreiben. Epheser 6,4:

Zitat
Und ihr Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern erzieht sie in der Zucht und Ermahnung des Herrn.

 
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Offline Grashalm

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Re: 30.09.2015: Tätigkeitsbericht 2014 der Bundesstelle für Sektenfragen
« Antwort #7 am: 18. Oktober 2021, 18:40:05 »
Meiner bescheidenen Erfahrung nach werden heilige Schriften von den meisten Gläubigen Recht frei interpretiert.

Mein Eindruck dabei ist, dass das was ein Gläubiger/Leser aus einem heiligen Text heraus liest sehr viel mehr über die Ansichten des Gläubigen verrät als über den Inhalt des Textes.
Vom SchlafSchaf gefressen.
 
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Re: 30.09.2015: Tätigkeitsbericht 2014 der Bundesstelle für Sektenfragen
« Antwort #8 am: 19. Oktober 2021, 10:38:19 »
Das konnte man sich schon denken:


Zitat
vor 28 Minuten
Vermisstes Mädchen der Zwölf Stämme: Mails sind echt

Die Polizei sucht weiter nach der vermissten Elfjährigen aus Eppisburg. Inzwischen gehe man davon aus, dass die Mails echt seien, die ihre Pflegefamilie erhalten hatte. Die Mails sollen vom leiblichen Vater und "Zwölf Stämme"-Mitgliedern stammen.

von Judith Zacher
Die Suche nach dem vermissten Mädchen aus Eppisburg geht weiter. Die Polizei ermittelt nach Angaben eines Polizeisprechers vom Polizeipräsidium Schwaben Nord in alle Richtungen. Es seien weitere Hinweise eingegangen, denen die Kriminalpolizei Dillingen nun nachgehe.

E-Mail vom leiblichen Vater
Die Polizei versucht, die näheren Umstände des Verschwindens zu klären. Die Elfjährige war am Wochenende nicht von ihrer Joggingrunde zurückgekehrt und gilt seitdem als vermisst. Am Montag gingen bei der Pflegefamilie in Eppisburg zwei E-Mails ein. Nach eingehender Prüfung geht die Polizei derzeit davon aus, dass die beiden Mails an den Pflegevater tatsächlich von Mitgliedern der "Zwölf Stämme" stammen.

"Zwölf Stämme" melden sich bei den Pflegeeltern
Eine Mail sei höchstwahrscheinlich vom Vater, eine von Anhängern der Gemeinschaft, so der Polizeisprecher. Sie hatten dem Pflegevater des elf Jahre alten Mädchens darin mitgeteilt, dass es dem Kind gut gehe und es bei seinen Eltern sei. Aus ermittlungstaktischen Gründen will sich die Polizei zu weiteren Einzelheiten derzeit nicht äußern.

Die Sekte kam in der Vergangenheit immer wieder in die Schlagzeilen, weil sie das Prügeln von Kindern als angemessene Erziehungsmethode betrachtet. Vor acht Jahren hatten die Behörden wegen der Prügelvorwürfe 40 Jungen und Mädchen aus der Gemeinschaft im nordschwäbischen Klosterzimmern und im mittelfränkischen Wörnitz geholt und bei Pflegefamilien und in Heimen untergebracht.

Sekte richtete sich südlich von Prag ein
Die Gemeinschaft aus Klosterzimmern verließ 2017 nach Abschluss mehrerer Gerichtsverfahren Deutschland und richtete sich in einem tschechischen Ort südlich von Prag ein. In Tschechien wird die körperliche Bestrafung von Kindern nicht generell unter Strafe gestellt. Bisher kann laut Polizei nicht bestätigt werden, ob sich das vermisste Mädchen und die Eltern in Tschechien aufhalten.

https://www.br.de/nachrichten/bayern/vermisstes-maedchen-der-zwoelf-staemme-mails-sind-echt,SmGZGgI



Ach, so, weil's mir grad präsentiert wird:

Zitat
18.10.2021 - 15:48 UhrBAYERNDEUTSCHLAND & WELT
Jeder dritte Bayer hält Watschn für Kinder für unbedenklich

Mehr als ein Drittel der Bayern sehen eine "Watschn" bei Kindern als unproblematisch an. Das hat eine Umfrage ergeben. Eine Elternberaterin sieht das anders.
Spoiler
"Eine Watschn hat noch keinem Kind geschadet“ - diese Redewendung hält laut einer Umfrage mehr als ein Drittel der Bayern für wahr. 36,9 Prozent der Befragten hätten dieser Aussage in einer repräsentativen Umfrage des Münchner Marktforschungsinstituts Kantar im Auftrag von Antenne Bayern zugestimmt, teilte der Radiosender mit Sitz in Ismaning am Montag mit. 55,9 Prozent der Befragten stimmten der Aussage demnach nicht zu, bei Frauen (61,9 Prozent) war die Ablehnung größer als bei Männern (49,7 Prozent).

Elternberaterin Nicola Schmidt sagte dem Radiosender, sie rate bei der Kindererziehung dringend von Ohrfeigen ab: „Das kleine Kind fühlt sich nicht mehr sicher und das große Kind fühlt sich gedemütigt. Und das ist immer falsch.“ Kinder, die einen Klaps oder eine Watschn bekommen haben, litten öfter an Verhaltensstörungen, sagte die Autorin: „Wenn die Kinder regelmäßig oder immer mal wieder eine Watschn oder eins hinter die Ohren kriegen, zeigen sie häufiger aggressives Verhalten als Kinder, deren Eltern das nicht tun.“

[close]
https://www.onetz.de/deutschland-welt/bayern/dritte-bayer-haelt-watschn-fuer-kinder-fuer-unbedenklich-id3343854.html#Echobox=1634622989

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« Letzte Änderung: 19. Oktober 2021, 10:53:50 von Reichsschlafschaf »
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Re: 30.09.2015: Tätigkeitsbericht 2014 der Bundesstelle für Sektenfragen
« Antwort #9 am: 19. Oktober 2021, 13:25:37 »
Off-Topic:
Bei solchen Umfragen geht aber auch völlig verloren, was die Leute so unter einer Ohrfeige oder einem Klaps verstehen.

Es gibt Situationen, da macht man in der Erziehung aus Überforderung und Stress Fehler, und da neigt der eine oder andere vielleicht zu einer Ohrfeige oder einem "Klaps", was auch immer letzteres genau bedeutet. Ich glaube ehrlich, dass das einem Kind nicht wirklich schadet, solange der grundsätzliche Umgang ein anderer ist (aber erstrebenswert ist es sicher trotzdem nicht). Niemand übersteht die Elternzeit, ohne Fehler zu machen.

Und dann gibt es die Eltern, bei denen eine heftige Ohrfeige oder Verprügeln mit dem Gürtel zum Standardrepertoire gehört. Da dürften die meisten der Meinung sein, dass das nicht in Ordnung ist und dem Kind schadet.

Wenn man aber nun in einer Umfrage nur fragt, ob eine "Watsch'n" schade, dürften das die meisten auf die erste Situation beziehen.
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Offline emz

Re: 30.09.2015: Tätigkeitsbericht 2014 der Bundesstelle für Sektenfragen
« Antwort #10 am: 19. Oktober 2021, 15:47:36 »
Da kommen sie wieder aus ihren Löchern gekrochen, wittern Morgenluft, die reichsdeppischen Jugendamtsgegner, die unermütlich die Kinderklaumafia  anprangern, uralte Geschichten aufwärmen, und vor allem die These vertreten, egal wie scheixe Eltern zu ihren Kindern sind, egal wie sie ihre Kinder misshandeln, auch wenn in der Familie verurteilte Pädophile rumspringen, alles ist besser als eine Fremdunterbringung in einer Pflegefamilie oder einem Kinderheim.

Ich will diesen Dreck nicht weiter kommentieren.
Im Spoiler könnt ihr euch selbst ein Bild machen.

Spoiler
https://beamtendumm.home.blog/2021/10/19/freiheit-fuer-shalomah/

FREIHEIT für SHALOMAH

Ich will mich hier mal wieder melden. Wie ihr sicherlich wisst, bin ich hier nur noch selten aktiv, aber in diesem Fall will ich mich mal wieder zu Wort melden.

Zunächst der Hinweis, ich bin nicht religiös, zumindest nicht besonders. Ich bin auch kein Fan von Sekten, bin aber auch nicht generell dagegen.

12 Stämme, OCG oder andere sind nichts für mich, aber sie haben auf jeden Fall eine Existenzberechtigung.

Ich bin auch nicht damit einverstanden wie der Staat den heutigen Eltern vorschreibt wie sie ihre Kinder erziehen müssen. Es gibt zwar ein Grundgesetz, das festschreibt, dass die Erziehung das natürliche Recht der Eltern ist, aber die weiteren Gesetze schränken die Elternrechte und deren Erziehungskompetenz massiv ein. Dazu kommt dann auch noch häufig ein völlig inkompetentes Jugendamt hinzu, dass dann die Elternrechte kontrollieren soll.

Ich kenne die 12 Stämme nicht persönlich, und ich lehne es auch ab, dass man Kinder züchtigt, und damit begründet, dass dies in der Bibel steht. Wohlgemerkt mir missfällt die Begründung.

Wer das nicht versteht, der sollte sich mal überlegen, dass der Staat zwar eine gewaltfreie Erziehung verspricht, aber der Staat selbst regelmäßig Gewalt gegen Kinder einsetzt, wenn er diese gewaltsam aus der Familie oder der Schule holen lässt. Auch Gewalt  in den Heimen oder der Psychiatrie ist dann an der Tagesordnung., während man die Eltern für jede Ohrfeige versucht zu kriminalisieren.

Eine Ohrfeige von den eigenen Eltern zur rechten Zeit schadet und schmerzt wahrscheinlich weniger, als die spätere Gewalt in der staatlichen Fremdunterbringung.

Ich bin mir sicher, dass es den Kindern bei ihren Eltern und den 12 Stämmen deutlich besser geht, als in der gewaltsamen Fremdunterbringung. Den Kindern bei den 12 Stämmen geht es garantiert nicht schlecht, und sie erleben dort eine glückliche Kindheit. Etwas was den Kindern in Heimen und bei Pflegeeltern fehlt.

Ich habe mich um entelternde Kinder seit 2013 gekümmert. Im Januar 2013 wurde Antonya gewaltsam aus der Schule geholt, und in ein marbedes Kinderheim gesteckt. Gleichzeitig hatte man den Kontakt zu den Eltern untersagt und verhindert. Die Bindung und die Liebe zu ihren Eltern konnte man aber nicht zerstören. Im August 2013 flüchtete das Kind aus dem Heim zurück zu den Eltern. Um eine erneute Inobhutnahme zu verhindern, musste die Familie nach Polen flüchten, und es begann der Kampf für die Familie. Am Ende waren wir erfolgreich. Im Juni 2014 entschied das OLG Celle, dass die Eltern endgültig das Sorgerecht für ihr Kind zurückbekamen.

Ich habe bis heute Kontakt zu Antonya und zu den Eltern. Ich kann bestätigen, dass die Eltern in der gesamten Zeit niemals erziehungsunfähig waren. Durch die Flucht aus dem Kinderheim und dem anschließenden Kampf blieben Antonya insgesamt 58 Monate Heimaufenthalt erspart.

Ein zweiter Fall gab es in Bochum. Hier gab es eine sehr lautstarke Frau, die behauptete, dass ihr das Jugendamt ihre zwei Kinder geraubt hätte. Im Laufe der Zeit stellte sich das dann aber anders heraus. So ganz stimmte das nicht, zumindest nicht beim ersten Kind. Die Frau konnte nicht dauerhaft unterstützt werden.  Dennoch bekam die Frau ihre Kinder später wieder zurück. Wer die Person kennt, der weiß, dass sich hier jeglicher weiterer Kommentar erübrigt.

Es gab aber noch eine weitere Familie aus Stade. Im Juni 2014 hat man der Familie die Kinder geraubt. Einer der damaligen Rechtsanwälte hat den Eltern dann empfohlen sich an mich zu wenden.  Es war schnell klar, dass die Eltern ihre Kinder nie zurückbekommen, wenn sie im Zuständigkeitsbereich des Jugendamtes Stades bleiben werden.

Nachdem die Eltern auf meine Empfehlung hin den Wohnort gewechselt haben, begann im Mai 2017 die Suche nach der ältesten Tochter. 13 Jahre war sie damals, als ich sie im Kinderheim gefunden hatte.

Eddy bestätigte, dass es nie einen berechtigten Grund gab, sie und ihre Geschwister aus der Familie zu rauben, und ins Heim zu stecken. Seit Mai 2017 hate Eddy wieder Kontakt zu ihren Eltern. Sie wurde überredet noch bis Oktober 2017 im Heim zu bleiben, und erst mit 14 aus dem Heim abzuhauen. Seit Oktober 2017 lebt Eddy wieder bei ihren Eltern. Wie schon Antonya, entwickelte sich auch Eddy bei ihren Eltern prächtig. Inzwischen ist sie volljährig. Bei Eddy gelang es ihr 48 Monate unnötige Heimunterbringung zu ersparen.

Auch der Bruder von Eddy flüchtete mit 14 Jahren aus dem Heim. Tayler isst zwar noch keine 18 Jahre, aber bis dahin wird auch ihm ungefähr 48 Monate unnötige Heimunterbringung erspart bleiben.

Bei der kleinen Schwester lief es noch besser. Im April 2021 kam sie zurück zur Familie. Damals war sie 10 Jahre alt. Bis sie 18 Jahre alt ist, werden ihr 90 Monate unnötige Heimunterbringung erspart geblieben sein.

90 Monate, 48 Monate, 48 Monate und 58 Monate bei vier verschiedenen Kindern, das macht insgesamt 244 Monate, die den Kindern und den Eltern erspart werden konnten.

Mir ist also bekannt, wie unfähig und willkürlich Jugendämter agieren können. Und ich beglückwünsche  SHALOMAH H. dass sie es, zumindest für den Moment geschafft hat, ihre Fremdunterbringung bei den Pflegeeltern zu beenden, und den Mut gefunden hat zu ihren richtigen Eltern zurückzukehren.

Seit ca. 8 Jahren wurde das Kind von ihren Eltern getrennt. Auch hier hat man es nicht geschafft die Bindung des Kindes zu den echten Eltern zu zerstören.

Mal was zum Nachdenken.

Es wurden den Eltern der 12 Stämme ca. 40 Kinder entzogen. Lt. Presse sollen sich noch 3 Kinder, incl. SHALOMAH, in der Fremdbetreuung befinden. Aus anderen Quellen wurden mir mitgeteilt, dass es noch ca. 7 Kinder sein könnten. Die absolute Mehrheit befindet sich also nicht mehr in der Fremdunterbringung. Das lässt die Vermutung zu, dass die Eltern nicht wirklich so schlimm sein können, wie man sie versucht hinzustellen.

Es mag ja sein, dass die Kinder bei den 12 Stämmen vielleicht ohne Handys und/oder PC aufwachsen müssen, aber eine Kindeswohlgefährdung stellt das ganz sicher nicht dar.

Ich hoffe nur, dass der deutsche Staat die Jagd nach dem Kind endlich einstellt, und das Kind und die Eltern endlich in Ruhe zusammenleben lässt. Eine weitere Traumatisierung der Eltern und des Kindes  braucht jedenfalls niemand. Mit der Rückkehr zu ihren Eltern hat SHALOMAH klargemacht, wo sie leben möchte, und das sind nicht die Pflegeeltern.

Die TAZ berichtet:
Mögliche Entführung durch Sekte

Es kann sicherlich keine Zweifel geben, dass SHALOMAH  mal entführt wurde, aber das war damals, als die Kinder den Eltern geraubt wurden.

Wenn Kinder zu ihren leiblichen Kindern zurückkehren, dann kann man das wohl kaum als Entführung bezeichnen.
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Offline kairo

Re: 30.09.2015: Tätigkeitsbericht 2014 der Bundesstelle für Sektenfragen
« Antwort #11 am: 19. Oktober 2021, 18:06:52 »
Im Spoiler könnt ihr euch selbst ein Bild machen.

Ach, unser ganz spezieller Freund Beamtendumm klopft auch mal wieder an den Sargdeckel. Lange nichts mehr von ihm gehört. Aber es ist nicht so, als hätte ich ihn vermisst.
 
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Offline Anmaron

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Re: 30.09.2015: Tätigkeitsbericht 2014 der Bundesstelle für Sektenfragen
« Antwort #12 am: 19. Oktober 2021, 20:45:39 »
Kinder verprügeln hilft weder, sie gefügig zu machen, noch dass sie den Willen der Eltern besser verstehen, sondern es macht renitent und aggressiv. Wo eine Ohrfeige selten ist, kann es vielleicht Wirkung zeigen. Wer aber im Alltag Gewalt erfährt, wird sich nicht viel um den Willen der Eltern scheren. Besonders wenn sie sogar vorbeugend jeden Samstag Nachmittag mit dem Ledergürtel bekommen, wie ich einen Fall kenne.
Wer sich politisch nicht engagiert, hilft im Grunde jenen, die das Gegenteil von dem wollen, was man selber für wichtig und richtig hält. (Alain Berset)
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Re: 30.09.2015: Tätigkeitsbericht 2014 der Bundesstelle für Sektenfragen
« Antwort #13 am: 20. Oktober 2021, 01:15:19 »
Off-Topic:
Besonders wenn sie sogar vorbeugend jeden Samstag Nachmittag mit dem Ledergürtel bekommen, wie ich einen Fall kenne.
Dass Du so einen Fall kennst, ist bedauerlich.
Dass das zuständige Jugendamt den Fall nicht kennt, ist sträflich.
Eine von VRiBGH Prof. Dr. Thomas Fischer erfundene Statistik besagt, dass 90% der Prozessgewinner die fragliche Entscheidung für beispielhaft rechtstreu halten, 20% der Unterlegenen ihnen zustimmen, hingegen von den Verlierern 30% sie für grob fehlerhaft und 40% für glatt strafbar halten.
 
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dtx

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Re: 30.09.2015: Tätigkeitsbericht 2014 der Bundesstelle für Sektenfragen
« Antwort #14 am: 20. Oktober 2021, 01:51:38 »
@Rechtsfinder

Das ist halt mit manchem Jugendamt so eine Sache. Eine Bekannte wartet inständig darauf, daß ihre Enkel endlich strafmündig werden, weil in dem Fall sogar die Anordnungen des Familiengerichts "dem Ochsen ins Horn gepetzt" sind, wie man in Hessen zu sagen pflegt.

https://www.mdr.de/video/mdr-videos/reportagen-dokus/video-kripo-live-den-taetern-auf-der-spur-jugendbanden100.html

 
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