Wenn wir schon mal dabei sind, über die Vision-wird-Pfusch-Woche zu reden, dann ist gewiss diese Behauptung auch von Interesse:
Die Staatsanwaltschaft und die Richter sowie alle wohlwollenden Menschen sind hiermit eingeladen, sich anhand der Bilder davon zu überzeugen, daß hier eine wachsende Gemeinschaft gemeinwohlorientierte Projekte in die Tat umsetzt, die allen, die sich daran beteiligen, mehr Freiheit, Glück und persönliches Wachstum bringen. Oder sieht es so aus, wenn ein Einzelner aus egoistischen Motiven in die eigene Tasche wirtschaftet?
Erstens zeigen diese Bilder nichts, was von irgendwelchem Beweiswert wäre. Schon mal rund die Hälfte der Bilder zeigt keinerlei Arbeiten. Jene, die irgendwen beim "Arbeiten" zeigen, sagen aber nichts darüber aus, welchem Zweck diese Arbeiten dienen.
Zweitens kann es eben sehr wohl so aussehen, wenn Leute sich verführen lassen, Fronarbeit für einen Egomanen zu leisten, ja dafür auch noch "Visa-Gebühren" u. dgl. zu bezahlen.
Drittens wird durch Arbeiten wie die folgenden:
Die Zimmer eines ganzen Hauses wurden renoviert und für die Vermietung hergerichtet. Die Wege im Park und der Garten wurden auf Vordermann gebracht. Viele andere Projekte und auch das Tagesgeschäft wurden ebenso mit Aufmerksamkeit bedacht.
keinerlei Gemeinwohl gefördert oder die Welt verbessert.
Wie ich irgendwo weiter oben schon mal sagte: Jeden Tag wird irgendwo in Deutschland (vom Rest der Welt mal abgesehen) gemalt, verputzt, gemauert, renoviert - und das überdies auch noch weit professioneller, effizienter und effektiver.
Grundsätzlich ist es nicht ohne Verdienst, ein altes Gebäude zu renovieren oder ein Gelände zu pflegen. In vielen Dörfern gibt es Vereine von Freiwilligen, die denkmalgeschützte Gebäude unterhalten, als ortsgeschichtliches Museum einrichten oder dergleichen tun. Von den vielen Museums-Bahnen brauchen wir gar nicht zu reden: Ohne Freiwillige gäbe es diese Bahnen nicht.
So ehrenwert und durchaus verdienstvoll solche (und viele weitere) Einsätze auch sein mögen - sie tragen nichts dazu bei, "das System" zu verändern oder eines der wirklich schwerwiegenden Probleme unserer Zeit (z. B. Armut, Arbeitslosigkeit, Wirtschafts- und Finanzkrise, weltweite Flucht- und Migrationsbewegungen) zu lösen.
Sicher tragen alle diese Bemühungen dazu bei, unsere Welt schöner und zumindest in den Gebieten, in denen sie stattfinden, auch lebenswerter zu machen, nur verändern sie "das System" nicht und lösen keines der bereits angedeuteten schwerwiegenden Probleme. Ganz sicher aber wird ein narzisstischer Möchtegern-König mit einer Truppe von sieben minderbedarften Hanseln "das System" nicht aus den Angeln heben und ebenso sicher nicht die schwerwiegenden Probleme unserer Zeit lösen.