Autor Thema: Brrrrrr-exit  (Gelesen 164491 mal)

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dtx

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1860 am: 28. September 2019, 12:52:16 »


Warum traut man Bobbele nicht wenigstens das zu, was jeder andere Kriminelle auch hinkriegt, nämlich die erzielbare Beute zu den in Aussicht stehenden Knastmonaten oder -jahren abzuwägen? Schaut man sich die Vehemenz an, mit der er den No-Deal-Brexit verfolgt, und den Reputationsschaden, den er dabei in Kauf nimmt, dann kann es doch für den Gesetzesverstoß gar nicht soviel geben, daß das die Sache nicht wert wäre.
 
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dtx

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1861 am: 28. September 2019, 15:03:08 »
Der Plan der IRISCHEN Regierung zum No-Deal-Brexit:

https://www.dfa.ie/brexit/getting-ireland-brexit-ready/governmentcontingencyactionplan/

https://www.dfa.ie/media/dfa/eu/brexit/keydocuments/Contingency-Action-Plan-Update.-July-2019.pdf

(schon die Aussagen zu Nordirland füllen mehr als die fünf Seiten, die Bobbeles Beamte bislang zugeben wollen zustande gebracht zu haben).
 
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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1862 am: 28. September 2019, 16:57:35 »
BJ hat sich zu sehr festgelegt/verrannt, dass weiss er auch. Seine einzige Möglichkeit, halbwegs davonzukommen (aus seiner Sicht, vor den Augen der "Geschichte") ist ein Brexit am 30.10. Alle Folgen wird er anderen in die Schuhe schieben, Labour bspw. die ihn "sabotiert" haben, Tories, die ihn "verraten" haben, die EU, die nicht nachverhandelt (sprich ihm seine Bedingungen, die er selbst nicht artikulieren konnte/durfte, vorgekaut) hat. Ihm gehts schon lange nicht um einen konstruktiven Weg, er will der Mann sein, der GB aus der EU gestümpert dilletiert geführt hat.

Und Corbyn wird ihm das ermöglichen, hat er bereits. Da er als Labourführer bis jetzt keine wirkliche Brexitposition bezogen hat, hat er die Initiative an BJ abgegeben. Jetzt ist es zu spät. Labour hätte unter May bereits klare Kante machen und BJ vom ersten Tag an die Hölle heiss müssen. Zusammen mit den LibDems, den Tories, die BJ und den Brexit hassen und der SNP wäre da was gegangen, eventuell hätte man über entsprechende Angebote sogar die Sinn Fein Abgeordneten ins House holen können. Aber nein, Corbyn hatte weder Vision, noch Anstand, noch Entscheidungsstärke um Labour zur richtigen Opposition zu machen.
 
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dtx

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1863 am: 28. September 2019, 19:24:56 »
Einer der Berufsdemonstranten in London hat ein Plakat dabei, auf dem zutreffenderweise steht, daß man einen Tory-Brexit nicht mit einem Labour-Brexit aufhalten könne.
Und schon gar nicht mit einer Gallionsfigur, die auch vor allem das Amt will, aber im Gegensatz zu Bobbele überhaupt keinen Lösungsansatz erkennen läßt. Bei Bobbele weiß man wenigstens, daß er lediglich die Zeit totschlagen und mit dem vertragslosen Ausstieg einigen wenigen auf Kosten der Masse zu noch mehr Reichtum verhelfen will. Was Corbyn machen würde, wenn er in No. 10 einzöge, weiß dagegen keiner. Man weiß nur, daß er den Austrittsantrag nicht widerrufen wird. Folglich sehen die LibDems keinen Sinn darin, ihn zu unterstützen.
 
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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1864 am: 28. September 2019, 21:31:47 »
M.E. droht dem Antragsteller für eine Verlängerung so unter der Hand,
dass er für eine Verlängerung ja was anbieten muss,
und das kann durchaus eine neue Abstimmung sein.
Und das will Corbin auch nicht.

Und das ist ein Teil des gegenwärtigen Problems.
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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1865 am: 28. September 2019, 22:40:32 »
https://www.cityam.com/exclusive-government-plan-to-invoke-eu-laws-supremacy-to-ensure-brexit-on-halloween/

Zitat
However, a closely guarded plan known to a small handful of aides would see the government point to the fact that Article 50 rests under EU law, while the Benn Act is enshrined in British law.

“European law usurps British law,” a source told City AM. “That means the Article 50 deadline trumps the Benn Act.”

Gut, das ist eine andere Umschreibung der Tatsache, daß das Unterhaus die EU, die der Verlängerung zustimmen müßte, zu gar nichts verpflichten kann. Wie diese Konkurrenz aber dazu führen sollte, daß Bobbele am 19. Oktober nichts zu schreiben braucht, weil zwölf Tage später höherrangiges Recht eingreift, bleibt deren Rätsel. "Lustiger" wird es dagegen hier:

https://twitter.com/jolyonmaugham/status/1177268281239097344
Und dort bitte auch die Diskussion lesen.
( https://davidallengreen.com/2019/09/the-civil-contingencies-act-2004-is-not-an-enabling-act-for-brexiters/ )

M.E. droht dem Antragsteller für eine Verlängerung so unter der Hand,
dass er für eine Verlängerung ja was anbieten muss,
...

Vielleicht ein plötzliches Erwachen des Parlamentes?




« Letzte Änderung: 28. September 2019, 23:29:11 von dtx »
 
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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1866 am: 29. September 2019, 00:54:24 »
Wenn man dem Kommentar folgt, kann BJ einfach am 18. für einige Wochen das Gesetz aussetzen, welches ihn verpflichtet, eine Bitte um Fristverlängerung an die EU zu richten. Diese Ausetzung wäre legal, würde keine Zustimmung der Königin benötigen und wäre sofort rechtswirksam. Damit müsste er den Brief an die EU erst nach dem Stichtag schreiben, aber zu dem Zeitpunkt ist das vergeudetes Papier, da das Land die EU ohne Abkommen bereits rechtswirksam verlassen hat. Man muss es sich vorstellen, das ist ein PM, der nur aufgrund einer internen Abstimmung seiner Partei den Posten bekommen hatte, der über keinerlei parlamentarische Mehrheit und spätesten mit einer solchen Aktion auch vermutlich über keine Mehrheit in der eigenen Partei mehr verfügt. Wir können den Vätern unserer Verfassung nur auf Knien danken, dass niemand hierzulande das Parlament so skrupellos entmachten kann.
Die Uhr tickt, und das Parlament wäre gut beraten, ihn mit einem Votum für einen anderen PM so schnell es geht aus dem Amt zu entfernen.
 
 
 
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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1867 am: 29. September 2019, 08:36:13 »
M.E. droht dem Antragsteller für eine Verlängerung so unter der Hand,
dass er für eine Verlängerung ja was anbieten muss,
und das kann durchaus eine neue Abstimmung sein.
Und das will Corbin auch nicht.

Und das ist ein Teil des gegenwärtigen Problems.
Was ich meine.
Da gibt es immer noch einen Weg.
Und die Bojo-Gegner haben dank EU nur die Wahl NoDealBrexit oder das Risiko, gar keinen Brexit mehr hinzubekommen.
Und dieses Dreieck zwischen Brexit, mit oder ohne Deal, alternativ zu eventuell gar keinem Brexit legt in GB alles lahm.
Bei "mit Deal" kommt auch noch der Traum eines schöneren Deals dazu.
Schon bei drei Möglichkeiten ist die Chance relativ hoch, für keine der drei Möglichkeiten eine Mehrheit zu haben und dass aus der Entscheidungssperre einer der Opponenten die Situation ausnutzt.
Edit sagt:
Wer mit
nichts
zufrieden ist, braucht sich nicht zu wundern, wenn er am Ende mit
                                                                                                                                                             Nichtsin den Händen dasteht.
« Letzte Änderung: 29. September 2019, 09:30:39 von hair mess »
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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1868 am: 29. September 2019, 12:08:37 »
Wenn man dem Kommentar folgt, kann BJ einfach am 18. für einige Wochen das Gesetz aussetzen, welches ihn verpflichtet, eine Bitte um Fristverlängerung an die EU zu richten. Diese Ausetzung wäre legal, würde keine Zustimmung der Königin benötigen und wäre sofort rechtswirksam.

So wie Phil das erklärt, was John Mayor in seiner Rede vortrug, was wohl die wenigsten da gleich erfaßt haben, ist das so. Man kann zwar argumentieren, daß sich viele auch nicht vorstellen konnten, daß der SC Bobbeles Prorogation hinterfragen könnte. Und in diesem Fall dürfte ebenso ein Mißbrauch zu erkennen sein. Nur:
Sofern Bobbele das Gesetz gerade solange auszusetzen braucht, wie die britischen Gerichte unter allen nur denkbaren Umständen benötigen, um ihm das um die Ohren zu hauen (wer kommt binnen zwei Wochen nach Ausschöpfung des Rechtsweges zu einem Urteil des BVerfG?), dann ist der Schaden angerichtet, auch wenn man das Rumpelstilzchen danach ins Loch steckt.

Insofern kann ich nicht nachvollziehen, wie man sich auf einer Strafdrohung ausruhen kann. In den Kommentaren der Twitter-Diskussion, die ich gestern verlinkt habe, ploppte ja mal kurz ein Hinweis darauf hoch, welche Beträge bei den Wetten auf ein fallendes Pfund und auf den Chaos-Brexit ins Feuer gestellt wurden, woanders gab es einen Hinweis auf im kommenden Jahr anstehende EU-Regelungen im Steuerrecht, der sich bestimmte Kreise auf gar keinen Fall unterwerfen wollen ...

Die Uhr tickt, und das Parlament wäre gut beraten, ihn mit einem Votum für einen anderen PM so schnell es geht aus dem Amt zu entfernen.

Die Hoffnung stirbt zuletzt ...

Man durfte ja glauben, daß Labour nach dem Parteitag einen anderen Vorsitzenden haben würde. Bestrebungen dahin scheint es auch gegeben zu haben. Das Ende vom Lied war aber, daß sich der Herausforderer nur noch mit Mühe auf seinem Stellvertreterposten hielt und Corbyn mit stehenden Ovationen gefeiert wurde, nachdem dem Vernehmen nach 90% aller Anträge der Parteibasis vom Tisch gewischt waren. In seiner Partei hält Corbyn also keiner mehr auf. Da kann man sich vorstellen, wie der in die Verhandlungen mit den anderen Oppositionsparteien geht, die zusammen gerade mal ein Drittel seiner Sitze ausmachen.

Nun ist Labour Corbyn die Antwort auf die Frage nach seiner Stellung zum Brexit schuldig geblieben, die für die anderen Oppositionsparteien essentiell gewesen wäre. Man weiß also als Remainer nur, daß er unbedingt PM werden will, aber nicht, ob es am Ende etwas bringt, ihn gegen Bobbele einzutauschen.
Das gilt im Grunde auch für Frau Sturgeon, die aber schlichtweg von irgendeinem PM die Erlaubnis braucht, ein neues Referendum abzuhalten, um aus dem UK aus- und in die EU eintreten zu können. Wenn die jetzt Corbyn unterstützt, muß sie das UK aufgegeben haben.

Was ich meine.
Da gibt es immer noch einen Weg.
Und die Bojo-Gegner haben dank EU nur die Wahl NoDealBrexit oder das Risiko, gar keinen Brexit mehr hinzubekommen.

2x Nö. Zum einen ist die Misere nicht der EU anzulasten, selbst wenn man die Einschätzung einiger Experten teilt, daß eine Trennung auf Grund der langjährigen und tiefgründigen Verflechtungen im Grunde undenkbar ist. Schließlich hat nicht die EU das UK rausgeschmissen, sondern das UK ist gegangen, nachdem ihm gerade wieder eine kräftige Ladung Puderzucker in den Allerwertesten geblasen worden war in der Hoffnung, daß es bleiben möge. Zum anderen glaubt nicht mal Juncker noch daran, das UK in der EU halten zu können, wofür er sicherlich alles in seiner Macht stehende getan hätte - darin stand aber nichts.

Die Bojo-Gegner stehen schlicht vor der Situation, daß das zugegebenermaßen recht seltsame Recht des Landes ihnen nur zwei Figuren für die Verhandlungen mit der EU zur Auswahl stellt, die beide von Egoismus getrieben sind, die Belange des Landes hintenanstellen und nicht in der EU bleiben wollen. Natürlich sollten, ja müßten sie Bobbele absägen, wenn sie eine Diktatur vermeiden wollten. Denn der Spaß mit Cummings und Bobbele wird erst lange nach dem 31. Oktober richtig losgehen, wenn es darum geht, das Tafelsilber des Landes Trump in den Rachen zu werfen. "Yellowhammer" und "Black Swan" sind da nur Kollateralschäden.

Und dieses Dreieck zwischen Brexit, mit oder ohne Deal, alternativ zu eventuell gar keinem Brexit legt in GB alles lahm.
Bei "mit Deal" kommt auch noch der Traum eines schöneren Deals dazu.
Schon bei drei Möglichkeiten ist die Chance relativ hoch, für keine der drei Möglichkeiten eine Mehrheit zu haben und dass aus der Entscheidungssperre einer der Opponenten die Situation ausnutzt.

"Die Chance" hat sich ja nun schon zu Mays Zeiten als Realität erwiesen, so wie der Brexit eingefädelt wurde. Eine Mehrheit für irgendwas würde man auch in einem Referendum nur dann zustande bekommen, wenn die Leute neben ihrer bevorzugten auch noch eine tolerable Kompromißlösung angeben müßten. Dabei würde man zu dem Ergebnis kommen, daß jeder "Brexit mit Deal" entweder als Wunsch oder Kompromiß angekreuzt hat.

Ein zweites Referendum taugt also im Grunde nur dazu, Bobbele mit seinen stoischen Behauptungen, das Wahlvolk lege keinen Wert auf einen Deal, der Lüge zu überführen und sich der nicht ganz unbegründeten Hoffnung hingeben zu können, daß danach Frieden einkehren werde. 


 
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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1869 am: 29. September 2019, 13:58:34 »
Das gilt im Grunde auch für Frau Sturgeon, die aber schlichtweg von irgendeinem PM die Erlaubnis braucht, ein neues Referendum abzuhalten, um aus dem UK aus- und in die EU eintreten zu können.

1. Wenn der PM das Recht und Gesetz mit Füssen tritt, wozu dann noch von so einem die Erlaubnis einholen.

2. Revolutionen haben die Tendenz, Schilder wie "Rasen betreten verboten" zu ignorieren.

Kurz, wenn die Schotten sich überwiegend einig sind, dass sie gehen wollen, dann gehen sie. Dauert dann halt etwas länger.

In Irland dauerte es z. B. 2 Jahre, von 1919-1921.
Die Erfahrung lehrt uns, dass Liebe nicht darin besteht, dass man einander ansieht, sondern dass man gemeinsam in gleicher Richtung blickt.
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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1870 am: 29. September 2019, 17:50:14 »
1. Wenn der PM das Recht und Gesetz mit Füssen tritt, wozu dann noch von so einem die Erlaubnis einholen.

Weil das so vorgeschrieben ist und es keine Gleichheit im Unrecht gibt? Gesetzt den Fall, ein Patient schwebt in Lebensgefahr, von dem Du weißt, daß es ein gesuchter Mörder ist - dann würdest Du ihn wiederbeleben und die Polizei rufen, anstatt ihn einfach im Graben liegen zu lassen.

2. Revolutionen haben die Tendenz, Schilder wie "Rasen betreten verboten" zu ignorieren.

Das ist - derzeit - kein Thema.

Kurz, wenn die Schotten sich überwiegend einig sind, dass sie gehen wollen, dann gehen sie.

Allweil wollen viele Schotten ebenso wenig eine Grenze auf dem Land, wie in der See. Sie werden sich zwar für eines der beiden Übel entscheiden müssen, haben es aber damit - verständlicherweise - nicht eilig.

Aber kommen wir mal zum angenehmen Teil des Abends:

« Letzte Änderung: 29. September 2019, 17:53:43 von dtx »
 
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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1871 am: 29. September 2019, 22:12:26 »
 

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1872 am: 29. September 2019, 22:37:30 »
Parlamentarische Demokratie ist was für den Pöbel:

https://www.dailymail.co.uk/news/article-7517995/Jacob-Rees-Mogg-launches-blistering-attack-John-Bercow-handling-Brexit-Commons.html
Hmpf. Ich bin wirklich absoluter Gegner des Brexit.  Mein Vater hat bei der EU gearbeitet und mir den europäischen Geist sozusagen weiter gegeben.
Aber ich möchte noch mal auf die kulturellen Unterschiede gerade zwischen Deutschland und Großbritannien hinweisen.  Aufgrund der fehlenden niedergeschrieben Gesetze, aufgrund der Unterschiede im Wahlverfahren,  besonders aber aufgrund der Unterschiede im Blick auf die Autorität fallen Dinge, die uns seltsam,  undemokratisch oder schlicht falsch erscheinen bei den Briten wenig ins Gewicht.  Es kommt nicht von ungefähr,  dass etwas über 50% der Abstimmenden für den Brexit gestimmt haben und auch bei einer erneuten Abstimmung eine Ablehnung keinesfalls sicher ist. 
Wer die Denkweise der Briten nicht versteht (und ich tue das nicht, weiß höchstens dass sie einfach anders ticken)  hat wenig Chancen das was da abläuft zu begreifen...
Da kann man doch sagen: "Beim SSL haben wir etwas gelernt!"
https://www.youtube.com/watch?v=9uZLrHiCMhQ
 
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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1873 am: 29. September 2019, 23:38:28 »
Aber ich möchte noch mal auf die kulturellen Unterschiede gerade zwischen Deutschland und Großbritannien hinweisen.  Aufgrund der ... 

Die Briten haben zwar ein anderes Wahl- und Rechtssystem, soweit ich Lady Hale aber mit meinen marginalen Englischkenntnissen verstehe, fallen mir da keine großen Unterschiede zwischen ihren Ansichten und dem, was man auch hier für vertretbar halten könnte, auf.

Es kommt nicht von ungefähr, dass etwas über 50% der Abstimmenden für den Brexit gestimmt haben und auch bei einer erneuten Abstimmung eine Ablehnung keinesfalls sicher ist. 

Das hat nichts mit vermeintlichen britischen Absonderlichkeiten zu tun, sondern mit Meinungen, die so oder so ähnlich auch bei Kontinentaleuropäern zu finden sind. Wo die angebliche "Alternative" Wahlkreise mit über 40% in der Landtagswahl holt, würden auch mehr als die Hälfte der Wähler für einen Dexit stimmen, falls man sie ließe.

Parlamentarische Demokratie ist was für den Pöbel:

https://www.dailymail.co.uk/news/article-7517995/Jacob-Rees-Mogg-launches-blistering-attack-John-Bercow-handling-Brexit-Commons.html

Hm, ich weiß nicht:

Zitat
Jacob Rees-Mogg launches blistering attack on John Bercow saying the reputation of the Commons is at its 'lowest point in modern history' as the Speaker helps MPs defy Boris Johnson over Brexit

- Jacob Rees-Mogg tore into John Bercow's handling of Brexit in a rousing Manchester conference speech
- The Speaker has attracted criticism and support over a series of decisions that have infuriated Boris Johnson
- The hardcore Brexiteer, greeted by cheers, told audience: 'In my view, he has now flown too close to the sun'
- Thousands of people gathered to protest start of the conference, banging drums and shouting 'Tories Out'

Daß der billige Jacob Tatsachen verdreht und das Parlament nur für seine Diätenzahlungen braucht (wenn überhaupt), überrascht nicht wirklich. Und daß die Tories zu ihrem Parteitag mittlerweile empfangen werden wie hierzulande unsere Kundschaft, auch nicht. Der Unterschied ist nur, daß die jetzt noch Vermieter finden, die ihnen nicht kurz vor Veranstaltungsbeginn die Verträge kündigen. Das könnte sich ändern.
« Letzte Änderung: 29. September 2019, 23:56:00 von dtx »
 
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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1874 am: 30. September 2019, 01:14:59 »
Dominic Raab scheint auch mit dem gröbsten Vorschlaghammer zu argumentieren. Er "appelliert" an die 21 aus der Partei geworfenen Parlamentarier keinesfalls eine Wahl von Corbyn zum PM zu unterstützen. Das wäre aus seiner Sicht direkt vergleichbar mit: Den Zuständen in Venezuela, dem Nervengas-Angriff von Salesbury, der Unterstützung von Antisemitismus und terroristischen Mordanschlägen. WTF
"Teurer als die bittere Wahrheit ist uns der erhabene Wahn." (Alexander Puschkin)
 
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