Wenn das im KRD unter modernem Hausbau mit Lehm verstanden wird, dann Mahlzeit.
In gewissen Kreisen ist diese Back to the Steinzeit-Attitüde beim Hausbau voll hip, wegen Öko, Nachhaltigkeit, Recycling etc.
Das mögen hehre Ziele sein, aber bei der Praktikabilität im Alltag kann ein böses Erwachen kommen. Aus nicht nur einem Grund. Nicht nur die Brandgefahr ist höher, auch das Thema Ungezieferbefall wird oft nicht beachtet. Wenn diese beiden Probleme auf dem chemischen Weg behoben werden sollen, ist Schluß mit Öko (ich beziehe mich jetzt auf Öko/Recycling-Innereien wie Ried, Stroh, Altpapier- oder Altkleiderschnipsel als Dämmung oder Füllmaterial). Sowohl flammenhemmende Mittel als auch Schädlingsbekämpfungschemie sind ganz heftige Keulen, die auch die offiziellen Bewohner vergiften können.
Das größte Problem ist aber Wasser, bzw. Feuchtigkeit und im Extremfall daraus resultierender Schimmelbefall, sei es durch ein undichtes Dach oder durch Leitungswasser. Ich hatte mal einen Schaden in so einem Ökohaus: ein pisseliges 15€-Ventil hat für einen Totalschaden gesorgt - sowohl beim Gebäude, als auch beim Hausrat. Diese Lehm-Stroh-Altpapier-Preßpappe-Zwischendecken und Innenwände haben sich einfach aufgelöst und sich in Form von schnellmoderndem Schlamm über die Einrichtung verteilt.