Autor Thema: Adrian Ursache - Staat Ur und die geflohene Bundesrepublik  (Gelesen 257841 mal)

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Offline Rima882

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Re: Staat Ur und die geflohene Bundesrepublik
« Antwort #1425 am: 15. September 2016, 17:14:04 »
Schaut so aus, als hätte man die eigenwillige Theorie, der "Überfall" hätte wegen nur 4.000€ stattgefunden, fallen gelassen.
Jetzt war es plötzlich eine Drogenrazzia.

Wobei die Deppen da vermutlich einem Irrtum aufgesessen sind oder den Irrtum anderer ausnutzen, dem man zumindest bis zum Morgen des 25.08.2016 (das war der Tag, an dem der Staat Ur in Reuden bei Zeitz endgültig scheiterte) leicht unterliegen konnte. Denn einen Tag vor dem Untergang des Staates Ur, also am 24.08.2016, gab es einen anderen großen Polizei- und SEK-Einsatz unter anderem in einem anderen Reuden, welches bei Bitterfeld-Wolfen liegt. Und dort ging es tatsächlich um Drogen.

So großzügig war die Volks- und Raiffeisenbank bei der Kreditvergabe eigentlich nicht. Die Grundschuld über 40.000,00 EUR, um die es in der notariellen Urkunde vom 18.10.2004 ging, wurde nämlich nicht nur am Grundstück von Adriano und Sandrina, sondern auch am Grundstück von Sandrinas Eltern, Detlef und Heidi Hoffmann, bestellt (weshalb die wahrscheinlich die nächsten Kandidaten für die Zwangsversteigerung sein werden). Ich bin mir nicht sicher, ob es daneben auch noch eine wirkliche Bürgschaft der Eltern/Schwiegereltern gibt, von der manchmal die Rede ist. Vielleicht ist damit eben diese Grundschuld gemeint. Ohne Bürgschaft haften die Eheleute Hoffmann nicht persönlich für diese Schulden, denn sie haben sich laut Grundschuldbestellungsurkunde anders als die Eheleute Ursache bei den 40.000,00 EUR nicht der sofortigen Zwangsvollstreckung in ihr gesamtes Vermögen unterworfen. Zu bedenken ist auch, dass die Grundstückspreise in der ostdeutschen Provinz im Jahre 2004 wahrscheinlich höher als heute waren und dass der Verkehrswert damals höher als 90.000,00 EUR war. Man muss aber auch sagen, dass Kredite damals im Allgemeinen leichter vergeben wurden als heute.

Ich befürchte, dass die Veröffentlichung (fast) aller Unterlagen auch nicht zu mehr Einsicht bei unserer Kundschaft führen wird. Zum einen haben die wenigsten von denen das nötige Verständnis für die Hintergründe und Zusammenhänge der Dokumente. Und selbst wenn bei einzelnen Deppen diese Hürde gerade noch übersprungen werden kann, setzt dann bewusst oder unbewusst die sehr selektive Lese- und Verständnisfähigkeit ein. Da gibt es dann kein richterliches Urteil über das Bestehen der Forderung, keinen richterlichen Beschluss im Zwangsversteigerungsverfahren, überhaupt keine lesbare Unterschrift und Mimimi...

Das sieht man ja auch daran, dass fleißig die Mär verbreitet wird, die Polizei sei im Auftrag der Bank durch den Staat Ur gefegt. Klingt natürlich für Reichis toll, wenn die böse, anonyme Bank hinter diesen Machenschaften steckt. Ist aber totaler Blödsinn, da es der Bank nach Auskehr des Zwangsversteigerungserlöses schlichtweg wurscht ist, was mit dem Grundstück passiert. Die Zwangsräumung ist in Wirklichkeit durch die gramgebeugten Ersteher des Grundstücks in Auftrag gegeben worden.
Seinlassen ist das Sicheinlassen auf das Seiende.

(Martin Heidegger)
 
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Offline dieda

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Re: Staat Ur und die geflohene Bundesrepublik
« Antwort #1426 am: 15. September 2016, 17:17:07 »
Und ganz am Ende bekommt wieder mal der Steuerzahler die Rechnung und bedankt sich...  :snooty:
Der echte Steuerausfall ist im Verhältnis zu den Gesamtsteuereinnahmen verschwindend gering...


Ich meinte mit "am Ende" nicht die Steuerausfälle, sondern die faulen und oder dann ganz abgeschriebenen Kredite, die zuerst irgendwo geparkt und die damit in Schieflage geratenen Institute irgendwann wieder teuer "gerettet" werden müssen.
Aber leider sind die Banken längst wieder dabei, Null- Eigenkapital- 110- 120%- Finanzierungen zu stricken.
 :steamingears:

« Letzte Änderung: 15. September 2016, 17:27:56 von dieda »
D adaistische I lluminatinnen für die E rleuchtung D es A bendlandes

Tolereranzparadoxon: "Denn wenn wir die uneingeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, (...) dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen.“ Karl Popper
 
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Re: Staat Ur und die geflohene Bundesrepublik
« Antwort #1427 am: 15. September 2016, 17:44:11 »
So wie es scheint hatte Adrian eine WBK - die ihm allerdings hätte entzogen werden sollen.

http://www.mdr.de/nachrichten/politik/regional/reuden-waffe-reichsbuerger-innenausschuss-100.html

Spoiler
Sachsen-Anhalt "Reichsbürger" sollte Waffenschein entzogen werden

"Reichsbürger" lehnen den Staat und seine Gesetze ab. In Sachsen-Anhalt sind 700 Fälle bekannt, in denen sie sich weigern, Bußgelder, Steuern oder andere Abgaben zu zahlen. Aber zuletzt sind Reichsbürger auch mit Gewalttaten aufgefallen. Vor drei Wochen gab es in Reuden eine Zwangsräumung bei einem Mann, der sich zu den "Reichsbürgern" zählt. Es gab einen SEK-Einsatz, weil sich tags zuvor 120 Unterstützer auf dem Grundstück versammelt hatten. Es kam zu einer Schießerei mit Verletzten.

von Vera Wolfskämpf, MDR AKTUELL-Korrespondentin in Sachsen-Anhalt



Wer hat zuerst geschossen - und wie lief der Einsatz von Polizei und SEK ab? Da wird noch ermittelt und deshalb bekam der Innenausschuss da keine Neuigkeiten. Dafür zu einer anderen wichtigen Frage: Hätte der "Reichsbürger" überhaupt eine Waffe besitzen dürfen?
Sechs Wochen Bearbeitungszeit

Nein, hatte zumindest die Polizeidirektion in Halle empfohlen. Diese Information gab sie bereits Mitte Juli an den zuständigen Burgenlandkreis weiter. Sechs Wochen später kam es zu der Schießerei, als die Polizei das Grundstück des Mannes zwangsräumen wollte. Der Landkreis hatte also in der Zwischenzeit dem Reichsbürger die Waffenerlaubnis nicht entzogen.

"In so einem Fall, wo es nicht um irgendetwas geht, sondern um eine konkrete Gefährdungssituation, finde ich eine Bearbeitungszeit von sechs Wochen schlichtweg nicht tragbar," kritisiert Henriette Quade, die für die Linken im Innenausschuss sitzt. "Da stellt sich die Frage an den Burgenlandkreis, warum das so lange gedauert hat und wie da tatsächlich der Aufsichtspflicht nachgekommen wurde."

Auch Rechtsextremisten unter den Unterstützern

 Die Oppositions-Politikerin habe das Innenministerium aufgefordert, dieser Frage nachzugehen. Außerdem war der Präsident des Landesverfassungsschutzes in den Innenausschuss gekommen. Laut Jochen Hollmann waren unter den 120 Unterstützern, die sich in Reuden versammelt hatten, auch Rechtsextremisten.

Organisierte, strukturelle Verbindungen sieht der Verfassungsschutz jedoch nicht. Insgesamt beobachtet er von 80 "Reichsbürgern" in Sachsen-Anhalt ein Viertel wegen ihrer rechtsextremen Ideologie.

Wie umgehen mit den "Reichsbürgern"? Da sind sich Politiker aller Parteien einig: Die Behörden müssten durchgreifen, Regeln und Strafen konsequent durchsetzen. Die Mitarbeiter bräuchten aber auch Handlungshilfen, wie sie Reichsbürgern begegnen sollen - notfalls mit der Polizei.

Zuletzt aktualisiert: 15. September 2016, 16:09 Uhr
[close]

Ich werde wohl nicht mehr erleben dürfen, dass Journalisten irgendwann den Unterschied zwischen einer Waffenbesitzkarte und einem Waffenschein kapieren...
Erzählt man jemals meine Geschichte soll man sagen, ich ging meinen Weg mit Giganten. Menschen vergehen wie des Winters Weizen, doch das Sonnenstaatland vergeht nie!
 
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Offline Rima882

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Re: Staat Ur und die geflohene Bundesrepublik
« Antwort #1428 am: 15. September 2016, 18:00:31 »
So wie es scheint hatte Adrian eine WBK - die ihm allerdings hätte entzogen werden sollen.

Jetzt wird auch etwas klarer, warum schon in dem ersten veröffentlichten Video ("Wo ist die BRD") der Chor der Hafensänger in etwas größerer, wenn auch damals noch nicht in voller Besetzung aufgetreten ist und warum einige der Sänger sich damals die schwarzen Matrosenpullis so hoch ins Gesicht gezogen haben. Denn da ging es ja erst einmal nur um eine Zustellung an Adrians Schwiegereltern. Aber wenn man weiß, dass mit den Schwiegereltern ein WBK- und Waffen-Besitzer zusammenhängt, der damals schon dazu neigte, die Kontrolle zu verlieren, wird der größere Aufwand verständlich.
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(Martin Heidegger)
 
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Offline Don

Re: Staat Ur und die geflohene Bundesrepublik
« Antwort #1429 am: 15. September 2016, 22:36:54 »
Das Märchen von der schönen Prinzessin und dem schönen Prinzen


Es war einmal eine schöne Prinzessin. Sie war so schön, dass alle Leute im Lande sie für die schönste hielten. Und es war ein schöner Prinz, den die Leute im Lande auch für den schönsten Prinzen hielten. So kam es, dass der schöne Prinz die schöne Prinzessin kennen lernte und sie sich ineinander verliebten.

Sie gründeten eine Familie und kauften ein Schlösschen. Leider hatten sie von finanziellen Dingen wenig bis keine Ahnung. Sonst hätte der Prinz und die Prinzessin nicht das Darlehen von 100.000€ gleich zwei Mal mit 40.000€ nachfinanzieren müssen. Zwar ist es keine Schande, sich bei der Kalkulation von Bau- und Renovierungskosten zu verrechnen, aber um fast das Doppelte dürfte schon hanebüchen sein.

Schon nach wenigen Jahren bedienten der Prinz und die Prinzessin Rechnungen und Kredite nicht mehr, was in einigen Fällen erstaunlich lange funktionierte.

Und als alles nichts mehr brachte wurde das Schlösslein versteigert und zwangsgeräumt.



Aber mal im Ernst: In einem weniger verschwurbelten Schreiben zeigt sich die Unkenntnis und Naivität in Finanzsachen (man korrigiere mich bitte, wenn ich einem Denkfehler unterliege). Von Sandra Ursache unterschrieben wird geschildert, dass beide Eheleute einer Arbeit nachgingen. Sie fest angestellt, er selbständig (angeblich mit guter Auftragslage ???). Das Einkommen wird so angegeben:

~900€ ihr Einkommen
~1450€ sein Einkommen
~1050€ "Spesen, Pauschale, PKW"
~370€ Kindergeld

Wer selbständig ist unterliegt erstmal schwankenden Einkünften, es sei denn, man zahlt sich ein fixes Gehalt (als z.B. Geschäftsführer). Gerade die Solarbranche dürfte auch saisonalen Schwankungen unterliegen. Egal. Worum es mir geht:
Der Punkt "Spesen, PKW" etc....was bitteschön sollen denn das für Einnahmen sein? Eine Mietwagenfirma hatte er nicht. Das klingt eher nach Ausgaben von denen sie dachten, man könne das irgendwie beim Finanzamt geltend machen. Als Ausgaben gibt sie ~2300€ an, inkl. Darlehen, Nebenkosten und Lebenshaltung. Blieben immer noch über 1000€, die locker dafür reichen sollten, mal schnell eine Abwasserrechnung zu begleichen. Eben das kann ich mir halt nicht vorstellen, dass die über ~3500€ im Monat verfügt haben sollen und dann die Rechnungen nicht bezahlt kriegen (es sei denn, man hat einen exzessiven Kokser zuhause :rabbit:). Dann versucht man nicht, den Abwasserverband mit 150€ von der ZWANGSVERSTEIGERUNG (!!!) abzubringen. Da legt man dann ordentlich was aufn Tisch, damit die erstmal ruhig sind.

Sollten das aber tatsächlich Ausgaben gewesen sein (Spesen/PKW) zeigt sich dann das Gesamtdesaster: Das konnte von Anfang an nicht gut gehen. Er: 400 Einnahmen, sie 900, plus Kindergeld, bei 2300 Kosten. Selbst wenn die Angaben stimmen sollten und sie, er plus Kindergeld über so grob 2500€ verfügt haben sollten (was ich mal anzweifle), wäre es schwierig gewesen, den Kredit und andere Rechnungen zu bedienen bei selbst angegebenen Fixkosten von 2300€.
« Letzte Änderung: 15. September 2016, 22:38:30 von Don »
 
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Offline A.R.Schkrampe

Re: Staat Ur und die geflohene Bundesrepublik
« Antwort #1430 am: 15. September 2016, 23:17:29 »
...
 Von Sandra Ursache unterschrieben wird geschildert, dass beide Eheleute einer Arbeit nachgingen. Sie fest angestellt, er selbständig (angeblich mit guter Auftragslage ???). Das Einkommen wird so angegeben:

~900€ ihr Einkommen
~1450€ sein Einkommen
~1050€ "Spesen, Pauschale, PKW"
~370€ Kindergeld

...

Man verzeihe mir,  wegen einer weggemachten Diskussion nachzukarten, aber:
@dieda: da ist überhaupt nix mit "Schickeria", auch nicht ein bißchen. Das ist reinstes Prekariat.

Wer sich in diesen Einkommensregionen Eigentum anschaffen will, muß in dieser Liga spielen:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/immobilien-preiswert-kaufen-so-geht-es-a-1111591.html

und zudem handwerklich begabt sein, um nicht im totalen Ruin zu landen.

Hier war sogar schon diese nicht sonderlich werthaltige Butze (okay, das ist eine Gegend mit sehr niedrigen Immobilienpreisen,  man kriegt schon was fürs Geld) ein paar Kragenweiten zu groß.

Das Desaster war vorprogrammiert - und vollumfänglich selbst verschuldet. Der Bank ist nur anzukreiden, daß sie sich auf diesen vorhersehbaren Bockmist eingelassen hat.

@dieda: nein, so eine schröggelige kleine Butze, bzw. deren missglückte Finanzierung fällt nicht der Staatskasse zur Last oder gar unter einen Bankenrettungsschirm. Das sind Kleinviehmist-Dimensionen, die noch nicht einmal eine Druckzeile im Quartalsbericht wert sind.
« Letzte Änderung: 15. September 2016, 23:19:00 von A.R.Schkrampe »
 
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Offline Don

Re: Staat Ur und die geflohene Bundesrepublik
« Antwort #1431 am: 15. September 2016, 23:37:30 »


Hier war sogar schon diese nicht sonderlich werthaltige Butze (okay, das ist eine Gegend mit sehr niedrigen Immobilienpreisen,  man kriegt schon was fürs Geld) ein paar Kragenweiten zu groß.

Das Desaster war vorprogrammiert - und vollumfänglich selbst verschuldet. Der Bank ist nur anzukreiden, daß sie sich auf diesen vorhersehbaren Bockmist eingelassen hat.

Eben. Das mein ich. Und wer die nötige Kohle hat (wie angegeben vermeintlich ~3500/Monat), der braucht keinen Bürgen für ein letztes Darlehen.

 

Offline Rechtsfinder

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Re: Staat Ur und die geflohene Bundesrepublik
« Antwort #1432 am: 16. September 2016, 00:31:31 »
Und auch ihre Mutter schwurbelt munter zwölf Seiten zusammen, um einem Sachverständigen der Androhung einer Straftat in einem Text zu bezichtigen und ihm mitzuteilen, dass der Staat Ur ihn als Terroristen betrachten kann: "Es wird somit ein Kopfgeld auf Ihre Ergreifung ausgesetzt Tod oder Lebendig."

Hm. Sie hat jemanden angeschrieben, auf ihn werde ein Kopfgeld ausgesetzt, tot oder lebendig? Mutig. Oder dumm (eher dumm).

Jemanden für die Eintreibung eines Kopfgeldes umzubringen, nennt sich hierzulande (Habgier-) Mord, § 211, 1. Grp. Var. 3 StGB. In jedem Falle steht Totschlag in Rede, § 212 StGB.
In einem solchen Falle ist derjenige, der das Kopfgeld aussetzt, ein Anstifter, § 26 StGB, da er (sie) den Kopfgeldjäger durch Aussetzen des Kopfgeldes zu dessen vorsätzlicher und rechtswidriger Tat bestimmt hat (den akademischen Streit über das Verhältnis zwischen Mord und Totschlag sparen wir uns; Kopfgeld wegen erfundener Verbrechen dürfte jedenfalls ein niedriger Beweggrund auf Seiten der Kopfgeldaussetzerin, und damit Mordmerkmal auch bei ihr, sein).

Mord und Totschlag sind Verbrechen, § 12 Abs. 1 StGB.
Geht es um Verbrechen, ist bereits der Versuch der Anstiftung (also bereits das Aussetzen eines Kopfgeldes) als Versuch der Beteiligung, § 30 Abs. 1 StGB, strafbar. Jedenfalls dann, wenn der in § 30 Abs. 1 StGB als "anderer" bezeichnete Dritte, also der/die Kopfgeldjäger/in nicht individualisiert sein muss, sondern eine "ungerichtete Öffentlichkeit" ausreicht.

Warum ich das schreibe?
Die Strafandrohung des § 30 Abs. 1 StGB richtet sich nach dem jeweiligen Verbrechen, der Versuch der Beteiligung ist damit selbst wiederum ein Verbrechen (da ausschließlich Verbrechensstrafe in Betracht kommt, da der § 30 Abs. 1 StGB auf Vergehen nicht anwendbar ist).
Wenn aber das Aussetzen eines Kopfgeldes "tot oder lebendig" auf die Ergreifung einer Person bereits den (als Verbrechen) strafbaren Versuch der Beteiligung an einem Mord (zumindest Totschlag) darstellt, dann fällt eine entsprechende Androhung unter die Vorschrift des § 241 StGB.

Soweit meine Theorie. Der Staatsanwalt, mit dem ich mich heute darüber unterhalten habe, fand es zumindest nicht vollends abwegig. Aber vermutlich wird die Staatsanwaltschaft das mit der Opportunität machen und einstellen. Oder garnicht erst eröffnen.

Off-Topic:
Dass die eigentliche Ergreifung auf Nötigung, Freiheitsberaubung etc. hinausläuft, ist mir klar. Das sind aber nicht notwendigerweise Verbrechen. Dass das Kopfgeld aber "tot oder lebendig" ausgesetzt werden soll, bedeutet, dass die Tötung zumindest billigend in Kauf genommen werden soll – das reicht für Verurteilung wegen vorsätzlicher Tötung aus. Daher habe ich mich hier auf die klar als Verbrechen ausgestalteten Tötungsdelikte konzentriert.
Eine von VRiBGH Prof. Dr. Thomas Fischer erfundene Statistik besagt, dass 90% der Prozessgewinner die fragliche Entscheidung für beispielhaft rechtstreu halten, 20% der Unterlegenen ihnen zustimmen, hingegen von den Verlierern 30% sie für grob fehlerhaft und 40% für glatt strafbar halten.
 
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Offline KarlKlammer

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Re: Staat Ur und die geflohene Bundesrepublik
« Antwort #1433 am: 16. September 2016, 00:41:51 »
Und ganz am Ende bekommt wieder mal der Steuerzahler die Rechnung und bedankt sich...  :snooty:
Der echte Steuerausfall ist im Verhältnis zu den Gesamtsteuereinnahmen verschwindend gering...


Ich meinte mit "am Ende" nicht die Steuerausfälle, sondern die faulen und oder dann ganz abgeschriebenen Kredite, die zuerst irgendwo geparkt und die damit in Schieflage geratenen Institute irgendwann wieder teuer "gerettet" werden müssen.
Aber leider sind die Banken längst wieder dabei, Null- Eigenkapital- 110- 120%- Finanzierungen zu stricken.
 :steamingears:

Dank der Wohnimmobilienkreditrichtlinie ist eine Kreditvergabe mit null Eigenkapital kaum noch möglich, da inzwischen die Kreditwürdigkeitsprüfung in öffentlichem Interesse erfolgen muss. Bei Fehlern droht Kreditinstituten der Wegbruch des Kreditvertrags, vgl. § 505a ff. BGB. Kein Kreditinstitut mit einer kompetenten Rechtsabteilung wird sich ohne ein vernünftiges Konzept zur Tragfähigkeit der Belastungen durch das Darlehen auf eine Finanzierung mit hohen Belastungen einlassen, zumal der Wert des Grundstücks bei einem Immobiliardarlehensvertrag inzwischen keine maßgebliche Rolle bei der Beurteilung der Kreditwürdigkeit mehr spielen darf, § 505b Abs. 2 BGB.

Hinzu kommt, dass Kreditinstitute in den letzten Jahren steigenden Anforderungen an die Eigenkapitalabsicherung sowie weitreichenden Stresstestszenarien unterworfen wurden, Stichwort Basel III. Es wird inzwischen schwerer, eine Bank so vor die Wand zu fahren, dass es zumindest den entsprechenden Aufsichtsbehörden nicht frühzeitig auffällt und Gegenmaßnahmen ergriffen werden können. Und im.Fall der Fälle gibt es inzwischen auch Abwicklungsmechanismen, die in den letzten Jahren enorm weiterentwickelt wurden. Die Bankenaufsicht in Europa heute hat mit der Bankenaufsicht in Europa vor der Finanzkrise kaum noch etwas zu tun, in den letzten zehn Jahren haben in dem Bereich Quantensprünge stattgefunden.
Bekennender Reisburger
 
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« Antwort #1434 am: 16. September 2016, 01:56:23 »
Wenn ich da einmal @dieda unterstützend zur Seite springen darf  :clap:: Es ist ja nicht so, dass die Allgemeinheit mit so etwas überhaupt nichts zu tun hat, etwa weil Herr Cryan, früher die Herren Jain und Fitschen, die bei der Deutschen Bank in Not geratenden Kredite aus ihrer üppigen Privatschatulle bedienen. Nein, im Ergebnis fallen die bei solchen Kreditengagements anfallenden Ausfälle am Ende doch einem mehr oder weniger großen Teil der Allgemeinheit zur Last. Im vorliegenden Fall ist das zunächst mal die Gemeinschaft der treu und brav ihre Kredite bedienenden, die diversen Bankgebühren zahlenden und auf eine adäquate Verzinsung ihrer Einlagen noch weiter verzichtenden redlichen Kunden der Volks- und Raiffeisenbank Zeitz. Und so hat jede Bank, ob groß oder klein, einen bestimmten Ausfall, den sie auf die jeweilige Gemeinschaft ihrer zahlenden Kunden umlegt. Und weil fast jede/r ein Bankkonto hat, wird letztlich ein recht großer Teil der Bevölkerung mit den Folgen solcher Kreditausfälle belastet.

Es ist auch klar - und da gebe ich @A.R.Schkrampe einmal mehr Recht -, dass die Volks- und Raiffeisenbank Zeitz bei der zu erwartenden Entwicklung auf dem Kapitalmarkt niemals ein der staatlichen Rettung würdiges Institut sein wird. Da wird es vor allem bei den Sparkassen und Volksbanken eine fortschreitenden Konzentration geben und am Ende hat vielleicht jedes kleinere Bundesland nur noch eine große Sparkasse oder Volksbank, Filialschließungen und Personalabbau inbegriffen.

@KarlKlammer: Völlig richtig, die Wohnimmobilienkreditrichtlinie und ihre Umsetzung auf nationaler Ebene soll größere Turbulenzen am Kapitalmarkt verhindern. Scheinbar hat man da in Deutschland aber schon eher etwas zu viel verhindert. Denn inzwischen bekommen hier dem Vernehmen nach selbst gut und sehr gut verdienende Kreditnehmer zuweilen Probleme bei der Aufnahme eines Kredites, wenn sie ein wenig zu häufig den Arbeitsplatz wechseln (und erst dadurch ihr hohes Einkommen erzielen) oder aus der Sicht der +/- 30-jährigen Yuppies, die ausgestattet mit Harvard- oder Boston-Diplom, aber ohne jede soziale Kompetenz im mittleren Management einer Bank sitzen, schon ein wenig zu alt sind (so geschehen im Bekanntenkreis). Wenn man diesen Kunden z.B. die Anschlussfinanzierung für ihr Immobiliendarlehen verweigert oder erschwert und dies im Extremfall sogar zum Verlust der seit Jahren genutzten Immobilie führen kann, sollte das ja eigentlich nicht das gewünschte Ergebnis der gesetzlichen Neuregelung sein. Kein Wunder, dass bei so etwas auch mal wieder die EU-Verdrossenheit zunimmt, neues Potential für bestimmte, aktuell recht populäre Parteien oder gar für unsere Reichis entsteht und Parolen wie "Jetzt wollen sie uns mit dieser Europa-Richtlinie alle enteignen und aus unseren Häusern vertreiben !" auf fruchtbaren Boden fallen. Mal wieder ein schönes Beispiel dafür, dass die momentan europaweit zu beobachtende Europa-Skepsis bzw. -Ablehnung zu einem nicht unerheblichen Teil in Brüssel und Berlin hausgemacht ist.
« Letzte Änderung: 16. September 2016, 02:01:14 von Rima882 »
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Offline Aloysius

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Re: Staat Ur und die geflohene Bundesrepublik
« Antwort #1435 am: 16. September 2016, 07:07:13 »
Währenddessen, vor der JVA/Krankenhaus Leipzig...



Ach herrjeh.
 

Offline Rima882

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« Antwort #1436 am: 16. September 2016, 07:26:23 »
Währenddessen, vor der JVA/Krankenhaus Leipzig...
Ach herrjeh.

Dieses Video hatten wir eigentlich schon durch, siehe in diesem Faden Antworten ##1349 ff. ab Seite 90.
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Offline simplicius simplicissimus

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Offline Aloysius

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Re: Staat Ur und die geflohene Bundesrepublik
« Antwort #1438 am: 16. September 2016, 07:57:19 »
Währenddessen, vor der JVA/Krankenhaus Leipzig...
Ach herrjeh.

Dieses Video hatten wir eigentlich schon durch, siehe in diesem Faden Antworten ##1349 ff. ab Seite 90.

Man bedenke, daß nicht stets der ganze Thread durchgearbeitet wird, bevor gepostet wird.

Na, wünsche dir und allen anderen einen schönen Freitag, und macht euich keinen künstlichen Stress.
 

Offline hair mess

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« Antwort #1439 am: 16. September 2016, 08:23:01 »
MZ jetzt nochmal etwas ausführlicher:

http://www.mz-web.de/burgenlandkreis/fall-adrian-ursache-landratsamt-pruefte-waffenverbot-bereits-seit-juli-24752524
Währenddessen, vor der JVA/Krankenhaus Leipzig...
Ach herrjeh.

Dieses Video hatten wir eigentlich schon durch, siehe in diesem Faden Antworten ##1349 ff. ab Seite 90.

Man bedenke, daß nicht stets der ganze Thread durchgearbeitet wird, bevor gepostet wird.

Na, wünsche dir und allen anderen einen schönen Freitag, und macht euich keinen künstlichen Stress.

Simplicius darf aufgrund seiner Einfachheit bereits besprochenen Sachen aufwärmen.
Einem Aloysius steht das als wichtigstem Engel (Verweis auf den Münchner im Himmel von Youtube von hier aus nicht möglich) nicht zu.
Sonst müssen wir, die wir immer die ganzen Fäden lesen, Alles mehrfach lesen.
Zumindest einen Tag den Thread zurück zu verfolgen könnte möglich sein. 
Und sonst nix für ungut.
Wenn es mal ein paar Tage zurückliegt, dann kann ja eine Erinnerung auch etwas Schönes haben.
« Letzte Änderung: 16. September 2016, 08:28:13 von hair mess »
Fällt Dir nur Unsinn ein und immer,
erzähle nichts, sonst wird es schlimmer.
 
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