Autor Thema: Presseschnipsel  (Gelesen 1508260 mal)

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Offline dieda

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #9855 am: 18. Januar 2022, 10:21:31 »
Zur Abwechslung mal gute Nachrichten aus Dresden, oder wenn Mitmenschlichkeit, Nächstenliebe und das bitterernste Gebot zur Rettung von Menschenleben in Not im von Bratwurstlutz & Co. "verteidigten" christlichen "Abendland" an der Elbe quasi nur noch im Satire- Format möglich ist:

https://www.tag24.de/dresden/spass-politiker-machen-ernst-partei-geld-fuer-die-fluechtlingshilfe-2290856

Spoiler

DRESDEN: SPASS-POLITIKER MACHEN ERNST - PARTEI-GELD FÜR DIE FLÜCHTLINGSHILFE

17.01.2022 08:59 5.999
SPASS-POLITIKER MACHEN ERNST: PARTEI-GELD FÜR DIE FLÜCHTLINGSHILF
Von Dirk Hein

Dresden - Seit 2017 rettet die Dresdner "Mission Lifeline" im Mittelmeer Menschen vor dem Ertrinken. Kurz vor Weihnachten startete Die PARTEI rund um Stadtrat Max Aschenbach (36) dafür eine Spendenaktion.


Stilecht im leeren Parkhaus inszenierte Die PARTEI die Spendenübergabe.  © Thomas Türpe

Durch die bundesweite Parteienfinanzierung konnte jeder gespendete Euro verdoppelt werden. Jetzt steht das Ergebnis fest.

Mehr als 72.000 Euro, verteilt auf eine Großspende in Höhe von 5000 Euro und etwa 800 kleine Spenden, konnten in den vergangenen Wochen gesammelt werden.

Die Parteienfinanzierung führt dazu, dass für jeden zusätzlichen Euro, den Die PARTEI im Rechenschaftsbericht 2021 an Spendeneinnahmen ausweisen kann, im Jahr 2023 eine Ausschüttung von 96 Cent folgt.

Demnach spendet die Satire-Partei nun exakt 146.939,21 Euro an die Retter von "Mission Lifeline". Die können mit dem Geld auf drei weitere Missionen ausrücken und jedes Mal mit ihrem Schiff bis zu 100 Leben retten.


Nur Bares ist Wahres: Mission Lifeline Chef Axel Steier (46) und PARTEI-Stadtrat Max Aschenbach (36) bei der (fingierten) "Geldübergabe". 
© Thomas Türpe

"Ich freue mich, dass die Menschheit doch noch zu Gefühlen fähig ist, und bin froh, dass Die PARTEI nun ihre eigenen Flüchtlinge importieren kann", so Aschenbach.

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Offline Neubuerger

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #9856 am: 18. Januar 2022, 18:29:40 »
Die tschechische Musikerin Hana Horka hat sich absichtlich mit dem Coronavirus infiziert, um eine Impfung zu umgehen. Trauriges Ende: Sie hat es nicht überlebt.

Zitat
Tschechische Musikerin stirbt an Covid-19

Noch vor wenigen Tagen schrieb die Musikerin auf ihrem Facebook-Profil, dass sie sich freut, schon bald wieder ins Theater und in die Sauna gehen zu können.

Die Musikerin Hana Horka infiziert sich mit dem Coronavirus - eine bewusste Entscheidung, um eine Impfung zu vermeiden. Doch die Tschechin überlebt die Infektion nicht. Ihr Sohn erhebt schwere Vorwürfe gegen Impfgegner.

Eine tschechische Folk-Musikerin ist nach einer absichtlichen Coronavirus-Infektion an Covid-19 gestorben. Hana Horka, Sängerin der Band Asonance, starb am Sonntag im Alter von 57 Jahren, wie ihr Sohn Jan Rek dem Radiosender iRozhlas.cz sagte. Rek zufolge hatte sie sich bewusst dem Virus ausgesetzt, weil sie eine Impfung umgehen wollte. Dazu habe sie sich entschlossen, nachdem ihr geimpfter Mann und ihr ebenfalls geimpfter Sohn erkrankt waren.

"Sie beschloss, einfach normal mit uns zu leben und sich zu infizieren, anstatt sich impfen zu lassen", schilderte Rek. Er machte örtliche Vertreter der Impfgegner-Bewegung für Horkas Tod verantwortlich. Diese hätten "Blut an ihren Händen", weil sie seine Mutter gegen die Corona-Impfung aufgebracht hätten. "Ich weiß genau, wer sie beeinflusst hat. Es macht mich traurig, dass sie Fremden mehr geglaubt hat als ihrer eigenen Familie", sagte der Sohn.

In Tschechien ist der Nachweis einer Corona-Impfung oder überstandenen Infektion Voraussetzung für den Besuch von Kultur- und Sporteinrichtungen sowie von Bars und Restaurants. Kurz vor ihrem Tod hatte Horka im Internet geschrieben, sie freue sich, nach ihrer "heftigen" Erkrankung bald wieder ins Theater und in die Sauna gehen zu können.
Quelle
Sebastian Leber über Rüdi: Hoffmanns Beweisführung ist, freundlich ausgedrückt, unorthodox. Es geht in seinen Filmen drunter und drüber wie bei einem Diavortrag, bei dem der Vortragende kurz vor Beginn ausgerutscht ist und alle Dias wild durcheinander auf den Boden flogen.
 
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Offline kairo

Re: Presseschnipsel
« Antwort #9857 am: 18. Januar 2022, 19:40:16 »
Die tschechische Musikerin Hana Horka hat sich absichtlich mit dem Coronavirus infiziert, um eine Impfung zu umgehen. Trauriges Ende: Sie hat es nicht überlebt.

Wenn ihr Mann und ihr Sohn bereits erkrankt waren, ist es fraglich, ob ihr eine Impfung noch geholfen hätte. Bis die ihre volle Wirkung entfaltet, vergeht ja immer noch etwas Zeit.
 
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Offline dieda

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #9858 am: 18. Januar 2022, 20:08:44 »
Off-Topic:
Die Frau hatte offensichtlich eine Ausnahmestimme:

Spoiler
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #9860 am: 19. Januar 2022, 17:12:48 »
Weil er nicht mehr in der undemokratischen und staatszersetzenden afd ist, also hier.

10 Monate mit ist doch günstig?   :think:


Zitat
Stefan Räpple
Ex-Parlamentarier zu Bewährungsstrafe verurteilt
red/dpa 19.01.2022 - 13:53 Uhr

Ein Landgericht hat Stefan Räpple wegen des öffentlichen Aufrufs zu Straftaten und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte zu zehn Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt.

Mainz/Stuttgart - Der ehemalige baden-württembergische Landtagsabgeordnete und frühere AfD-Politiker Stefan Räpple ist wegen des öffentlichen Aufrufs zu Straftaten und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte zu zehn Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt worden. Der 40-Jährige muss nach dem Beschluss des Landgerichts Mainz vom Mittwoch zudem 2400 Euro - zwei Netto-Gehälter - an eine gemeinnützige Organisation zahlen.

Die große Strafkammer sah es als erwiesen an, dass Räpple als Redner bei einer Demonstration in Mainz am 26. September 2020 zum Thema Corona zum gewaltsamen Sturz der Bundesregierung aufrief. Am 29. August 2020 hatte er sich zudem an Demonstrationen gegen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie in Berlin beteiligt. Dabei soll er mit einigen hundert Menschen die vor dem Reichstagsgebäude aufgestellten Absperrgitter überstiegen und mit Gewalt Widerstand gegen Polizisten geleistet haben, die die Treppe zum Reichstag räumen wollten.

Angeklagter war geständig
Strafmildernd habe sich ausgewirkt, dass der Angeklagte die - videodokumentierten - Taten vollumfänglich gestanden habe, nicht vorbestraft gewesen und nicht mehr politisch aktiv sei, sagte der Vorsitzende Richter Matthias Weidemann in der Urteilsbegründung. Erschwerend wertete das Gericht, dass Räpple bei den Taten seine besondere Verantwortung als Landtagsabgeordneter missachtet habe.

Räpple bedankte sich bei der Staatsanwaltschaft für den „Warnschuss“, der die Anklage für ihn gewesen sei, und entschuldigte sich. Sein Verteidiger kündigte an, keine Rechtsmittel gegen das Urteil einzulegen.

https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.stefan-raepple-ex-parlamentarier-zu-bewaehrungsstrafe-verurteilt.8164d789-6578-47e8-b42d-e9108d3a30c3.html

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #9861 am: 19. Januar 2022, 17:50:32 »
Einen besonders hoch dotierten Job scheint er derzeit nicht auszuüben...

Zitat
dass der Angeklagte die - videodokumentierten - Taten vollumfänglich gestanden habe

Diese Art von Ironie find ich klasse!
Nobody except for Goedel became famous by saying it can't be done.
 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #9862 am: 20. Januar 2022, 23:45:12 »
Nichts Wichtiges, es geht nur um Fußball, aber sehe nicht nur ich da einen möglichen Zusammenhang?

Zitat
Gewaltiges Ausmaß: 16 KSC-Profis und das komplette Trainerteam haben Corona
[…]
Ob der Trainings-Aufenthalt der komplett geboosterten Mannschaft in Andalusien der Ausgangspunkt der Kette war, sei mit Gewissheit nicht zu bestimmen, beteuerte der KSC-Arzt.
[…]
Ihr geplantes Trainingslager in Spanien hatten die Sandhäuser Anfang Januar wegen der sich ankündigenden Omikron-Welle kurzfristig gecancelt.

Über die Entwicklung bei ihrem Gegner aus der Nachbarschaft sind sie seit Mittwoch informiert. Unter den Spielern und im Staff des Tabellen-16. gab es, Stand Donnerstagabend, keinen einzigen bekannten Corona-Fall, wie Sandhausens Pressesprecher Markus Beer auf Nachfrage versicherte.
Quelle: https://bnn.de/sport/ksc/karlsruher-sc-corona-16-spieler-trainer-team-pcr-test-ergebnis-sv-sandhausen-spiel

Tja, blöd gelaufen. Und ich habe mich noch gefragt, warum die wenige Tage, nachdem Spanien (Hoch-)Risikogebiet wurde, unbedingt dort hin wollten. Ich hab's gespürt, daß das so ausgeht.
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #9863 am: 21. Januar 2022, 13:07:28 »
Na also, es gibt noch gute Nachrichten in schlechten Zeiten:

Zitat
Polizei Dresden hält Gegendemonstration nun doch für zulässig

Nachdem Studenten bei Corona-Protesten ein Zeichen der Zivilcourage setzten, drohte man mit Bußgeldverfahren. Verantwortliche haben die Lage nun neu bewertet.

tagesspiegel.de am 21.01.2022
Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!
 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #9864 am: 21. Januar 2022, 20:11:01 »
Das wird @dieda vermutlich wieder freuen ...?  ;)


Zitat
POLITIK
21.01.2022
,
13:45
BGH bestätigt Urteil gegen "Gruppe Freital"-Mitglied

Der Bundesgerichtshof hat das Urteil gegen ein Mietglied der "Gruppe Freital" bestätigt. Er wurde damals zu einer Freiheitsstrafe von über zwei Jahren verurteilt.

Karlsruhe/Dresden. Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe hat in einem weiteren Fall die Verurteilung eines Mitgliedes der rechtsextremen "Gruppe Freital" bestätigt.

Der zur Tatzeit 48-Jährige sei damals wegen seiner Tätigkeit als Freitaler NPD-Stadtrat von den anderen Vereinigungsmitgliedern als wertvoll für Gruppe beurteilt worden, teilte der BGH am Freitag mit. Er habe an propagandistischen Straftaten aktiv mitgewirkt, etwa mit einem "Fotoshooting", bei dem er und andere neben einer Hakenkreuzflagge den rechten Arm zum Hitlergruß erhoben hatten. Durch Beiträge im internen Chatverkehr habe er auch "die gewalttätige Kernbetätigung der Gruppe" befördert.

Das Oberlandesgericht Dresden hatte ihn und zwei andere Männer am 4. Februar 2021 wegen Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung und weiterer Delikte zu Freiheitsstrafen von bis zu zwei Jahren und sechs Monaten verurteilt, eine Frau bekam als Unterstützerin sechs Monate. Drei Strafen wurden zur Bewährung ausgesetzt, darunter die des früheren NPD-Funktionärs. Der Mann legte Revision ein.

Bis März 2021 gab es insgesamt drei Prozesse gegen Mitglieder und Gefolgsleute der "Gruppe Freital". Die Rechtsextremisten hatten 2015 auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise in der Kleinstadt Freital bei Dresden für Angst und Schrecken gesorgt. Sie verübten Anschläge auf Ausländer und politisch Andersdenkende, um diese einzuschüchtern und die Aufnahme von Flüchtlingen zu verhindern.

Im März 2018 wurden acht Mitglieder in unterschiedlicher Tatbeteiligung unter anderem wegen Bildung einer terroristischen Vereinigung, versuchten Mordes und Sprengstoffexplosionen zu langen Haftstrafen verurteilt. Zwei weitere Prozesse widmeten sich der "zweiten Reihe" der Gruppe. (dpa)

https://www.saechsische.de/politik/bgh-urteil-sachsen-gruppe-freital-mitglied-5610728.html


PM des Gerichts:
Spoiler
Nr. 8/2022

Weiteres Urteil gegen Mitglieder und eine Unterstützerin der "Gruppe Freital" rechtskräftig

Beschluss vom 12. Januar 2022 – 3 StR 273/21

Der Bundesgerichtshof hat über die Revision eines Angehörigen der "Gruppe Freital" gegen ein Urteil des Oberlandesgerichts Dresden entschieden. Mit Beschluss vom 16. Mai 2019 hatte er bereits die Verurteilung zweier Rädelsführer und anderer Mitglieder dieser terroristischen Vereinigung bestätigt (s. Pressemitteilung Nr. 75/2019).

Das Oberlandesgericht hat am 4. Februar 2021 nach fünfmonatiger Hauptverhandlung drei Männer wegen mitgliedschaftlicher Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung und weiterer Delikte zu Gesamtfreiheitsstrafen von bis zu zwei Jahren und sechs Monaten verurteilt, eine Frau wegen Unterstützung einer terroristischen Vereinigung zu einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten. Einer der Angeklagten, den das Oberlandesgericht – unter Freispruch im Übrigen – der mitgliedschaftlichen Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung, des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und der Sachbeschädigung schuldig gesprochen und mit einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren belegt hat, hat gegen seine Verurteilung Revision eingelegt. Der nach der Geschäftsverteilung des Bundesgerichtsgerichtshofs bundesweit für alle Staatsschutzstrafsachen zuständige 3. Strafsenat hat das auf die Sachrüge gestützte Rechtsmittel verworfen.

Nach den vom Oberlandesgericht getroffenen Feststellungen war der zur Tatzeit 48-jährige Angeklagte Mitglied der "Gruppe Freital". Diese Vereinigung hatte sich in Freital spätestens Ende Juli 2015 gebildet und wurde durch die Ermittlungsbehörden im November desselben Jahres zerschlagen. Ihr Ziel war es, auf der Grundlage einer von den Mitgliedern geteilten rechtsextremistischen Gesinnung die Aufnahme oder den Verbleib von Flüchtlingen in der Stadt und deren Umgebung gewaltsam zu verhindern. Zu diesem Zweck planten und verübten Gruppenangehörige Anschläge mit pyrotechnische Sprengkörpern auf Asylbewerberunterkünfte und gegen Eigentum und Besitz von Vertretern des flüchtlingsunterstützenden Spektrums. So wurde bei einem Angriff auf eine Asylbewerberwohnung ein Bewohner durch explosionsbedingt herumfliegende – teilweise handtellergroße – Glassplitter erheblich verletzt. Die "Gruppe Freital" verfolgte das Ziel, ein Klima der Angst und Repression zu erzeugen und Flüchtlinge zur Ausreise aus Deutschland, zumindest aber zum Wegzug aus der Region zu veranlassen.

Wegen seiner Tätigkeit als Freitaler Stadtrat für die NPD wurde die Mitgliedschaft des revidierenden Angeklagten von den weiteren Vereinigungsmitgliedern als wertvoll beurteilt. Er wirkte aktiv nur an propagandistischen Straftaten der Gruppe mit. So beteiligte er sich an einem "Fotoshooting", bei dem er und andere neben einer Hakenkreuzflagge den rechten Arm zum sogenannten "Hitlergruß" erhoben, sowie an der Anbringung rassistischer und fremdenfeindlicher Graffitis im Freitaler Stadtgebiet. Durch Beiträge im internen Chatverkehr beförderte er aber auch die gewalttätige Kernbetätigung der Gruppe. Das Oberlandesgericht hat nicht festzustellen vermocht, dass der Angeklagte angenommen hätte, die Tatausführenden nähmen bei Sprengstoffanschlägen den Tod oder die schwere Verletzung von Menschen billigend in Kauf.

Die revisionsrechtliche Überprüfung des Urteils durch den 3. Strafsenat hat keinen dem Angeklagten nachteiligen Rechtsfehler ergeben. Das Verfahren ist mit der Entscheidung des Senats rechtskräftig abgeschlossen.

Vorinstanz:

OLG Dresden - 4 St 1/20 - Urteil vom 4. Februar 2021

Karlsruhe, den 21. Januar 2022

Pressestelle des Bundesgerichtshofs
76125 Karlsruhe
Telefon (0721) 159-5013
Telefax (0721) 159-5501
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http://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bgh&Art=en&Datum=Aktuell&Sort=12288&nr=125961&linked=pm&Blank=1


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Re: Presseschnipsel
« Antwort #9865 am: 21. Januar 2022, 21:33:42 »
Covidi0ten unter sich

Zitat
Eigentlich wollten die passionierten Impfgegner der MFG am Freitagvormittag anlässlich des Impfpflichtgesetzes eine Pressekonferenz im Wiener Café Museum abhalten. Doch als DER STANDARD dort etwa eine Viertelstunde vor Beginn eintraf, teilte ein Kellner mit, dass der Termin verlegt werden musste. Er wusste auch wohin: in die Kanzlei des Bundesparteiobmanns Michael Brunner. Und warum? Weil nicht alle auftretenden Mitglieder des Pressegesprächs einen 2G-Nachweis vorweisen konnten.
https://www.derstandard.at/story/2000132723285/impfgegnerpartei-musste-wegen-2g-regel-pressekonferenz-in-wiener-cafe-abblasen

Zitat
Rund 50 Personen marschierten am Mittwoch zum Privathaus des Politikers. Die Polizei verhinderte ein weiteres Vordringen. Laut "vn.at" gab es mindestens eine Anzeige
https://www.derstandard.at/story/2000132748338/corona-querdenker-wollten-grundstueck-von-landeshauptmann-wallner-betreten

 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #9866 am: 21. Januar 2022, 21:59:52 »
Off-Topic:
Zitat
Mietglied

Muss es mir peinlich sein, wenn ich nicht weiß, waß ein Mietglied ist?
« Letzte Änderung: 21. Januar 2022, 22:11:16 von theodoravontane »
"Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte, würde ich die gleichen Fehler wieder machen, aber ein bisschen früher anfangen, damit ich mehr davon habe."

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #9867 am: 21. Januar 2022, 22:35:01 »
Off-Topic:
Nennt man auch "Callboy".  ;D
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #9868 am: 21. Januar 2022, 23:54:35 »
taz-Recherche zur Bundestagspolizei:
Bursche und Bauernopfer
Nach einem Rechtsextremismus-Skandal wurde ein neuer Sicherheitschef im Bundestag eingesetzt. Und der steht politisch selbst rechts außen.
Spoiler
BERLIN taz | Fünf Seiten lang ist der Fragebogen, ganz oben auf der Seite prangt der Bundesadler. Die Überschrift lautet: „Verwaltungsermittlungen zum Pressebericht der Tageszeitung (taz)“. Alle Po­li­zis­t:in­nen des Bundestags mussten einzeln zum Gespräch erscheinen und 15 Fragen beantworten. Fragen wie: „Existieren Chatgruppen der Kolleginnen und Kollegen?“ oder: „Haben Sie davon gehört, dass jemand den Hitlergruß gezeigt hat?“

Im Juli 2021 hatte die taz eine Recherche über Rechtsextremismus bei der Bundestagspolizei veröffentlicht. Es ging um einen Reichsbürger in Uniform, einen Hitlergruß im Reichstag und rassistische Aussagen in Chatgruppen. Der damalige Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble kündigte daraufhin an, den Vorwürfen nachzugehen. Mehr als 200 Be­am­t:in­nen wurden seitdem befragt, darunter sogar 30 ehemalige. Das ist ein ungewöhnlich großer Aufwand. Hat die Bundestagsverwaltung die Tragweite des Problems also erkannt?
Wer den Fragebogen und die Ergebnisse der internen Ermittlungen genauer betrachtet, bekommt Zweifel. Und auch eine aktuelle Personalie zeigt, dass es offenbar wenig Interesse daran gibt, sich wirklich mit der Problematik auseinanderzusetzen. Neuer Leiter des Sicherheitsreferats und damit Vorgesetzter aller Po­li­zis­t:in­nen im Bundestag wurde nun ausgerechnet ein Beamter, der politisch selbst weit rechts verortet ist.
Öffentlich würde die Verwaltung des Bundestags die Sache am liebsten totschweigen. Die Pressestelle teilt lediglich mit, dass die internen Ermittlungen inzwischen weitestgehend abgeschlossen seien. Zu eingeleiteten Disziplinarverfahren wolle man nichts sagen – Datenschutz.

Rassistisch und rechtsextrem
Doch was die internen Er­mitt­le­r:in­nen nach taz-Informationen zusammengetragen haben, zeigt, dass es ein Problem gibt: Es wurden fünf Disziplinarverfahren gegen Bun­des­tags­po­li­zis­t:in­nen eröffnet. Bei zwei der betroffenen Beamten sind die Vorwürfe so schwerwiegend, dass sie vom Dienst suspendiert sind. Dabei handelt es sich um zwei von der taz recherchierte Fälle: einen Polizisten, der Mitglied einer Reichsbürgerpartei war, und einen Beamten, der im Reichstag den Hitlergruß gezeigt haben soll. Gegen diesen hat die Berliner Staatsanwaltschaft nach taz-Informationen ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Zudem wird ein Pförtner eines externen Sicherheitsdienstes, der am Westeingang saß und rassistisch aufgefallen ist, nicht mehr im Bundestag eingesetzt.
Bei der internen Ermittlung berichteten zudem mehrere Befragte von rassistischen und rechtsextremen Äußerungen und Handlungen von Bundestagspolizist:innen. Außerdem von homophoben Äußerungen, in einem Fall von der Androhung von Schlägen.
In der Bundestagsverwaltung scheint man der Auffassung zu sein, dass mit der Identifizierung von vermeintlichen Einzelfällen das Problem erledigt ist. „Pauschale Unterstellungen“, heißt es in einem Vermerk, „sind auch im Ergebnis der Verwaltungsermittlungen nicht angebracht.“
Doch so einfach ist die Sache nicht.

Im vergangenen Sommer hatte die damalige Vizepräsidentin des Bundestags, Claudia Roth, in der taz eine externe Untersuchung der Bundestagspolizei gefordert. Doch man entschied sich für eine interne Aufarbeitung. Der Fragebogen, mit dem die Po­li­zis­t:in­nen befragt wurden, liegt der taz vor. Die Be­am­t:in­nen wurden teils sehr suggestiv befragt. Auf: „Haben Sie beobachtet, wie ein Beamter den Hitlergruß gezeigt hat?“ folgt die Nachfrage: „Eventuell im Rahmen von Imitation, Rumalbern?“ Andere Fragen sind so allgemein formuliert, dass darauf keine sinnvollen Antworten zu erwarten sind. Etwa: „Sind Ihnen sonst rassistische/rechtsextreme/verfassungsfeindliche Handlungen oder Äußerungen aufgefallen oder haben Sie davon gehört?“
Auf der Jagd nach Whistleblowern
Es ist vor diesem Hintergrund nicht überraschend, dass alle Befragten aussagen, dass es keine problematischen Inhalte in Polizei-Chatgruppen gegeben habe. Eingehend überprüft wurde das nicht.

Die Verantwortlichen interessierten sich besonders dafür, wer die taz über rechtsextreme Vorfälle bei der Polizei informiert hat. 3 von 15 Fragen drehen sich darum: „Haben Sie mit der taz gesprochen?“, „Haben Sie Namen/personenbezogene Daten an die taz oder an Dritte herausgegeben?“ Mit der letzten Frage werden die Be­am­t:in­nen dann sogar implizit dazu aufgefordert, mögliche Whistleblower zu melden: „Haben Sie eine Erklärung dafür, wie die Daten nach außen gelangt sind?“
Statt Po­li­zis­t:in­nen darin zu ermutigen, gegen Diskriminierung einzustehen, entsteht der gegenteilige Eindruck: Die Aufklärung der Vorfälle ist unerwünscht. Die Pressestelle betont, dass nach der taz-Veröffentlichung eine interne Vertrauensperson für Bundestagsmitarbeitende bestimmt wurde.
Der Druck auf Whist­leb­lo­wer:­in­nen jedenfalls steigt: Ein Polizist berichtet der taz, dass Kol­le­g:in­nen sich gegenseitig verdächtigen. Die Kolleg:innen, gegen die disziplinarisch vorgegangen werde, seien „Bauernopfer“. An den Strukturen ändere sich nichts, leitende Beamte, die zum Teil seit Jahrzehnten in den Leitungspositionen seien, blieben auf ihren Posten.
Bevor der scheidende Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) im Juli Be­am­t:in­nen der Bundestagspolizei zum Gespräch traf, hätten Vorgesetzte sie angehalten, gegenüber Schäuble nicht über Probleme zu sprechen. So berichten es Teilnehmer:innen. Dennoch hätten sich vereinzelt Po­li­zis­t:in­nen gemeldet und von diskriminierenden Handlungen und Äußerungen gesprochen. Daraufhin hätten sich leitende Beamte gemeldet und ihren Vorrednern widersprochen.

Weit rechts stehende Verbindung
Dass es in der Bundestagsverwaltung weiterhin an Sensibilität mangelt, zeigt auch die schon erwähnte Personalentscheidung: Das Referat ZR3, das für die Sicherheit im Parlament zuständig ist, hat seit Anfang Dezember einen neuen Leiter. Dieser ist laut einer internen Beschreibung zuständig für die „Unterstützung der Präsidentin bei der Ausübung der Polizeigewalt und des Hausrechts“, er soll auch Abgeordnete in Sicherheitsfragen beraten.
Der Jurist Norman P. ist Anfang 50 und arbeitet seit vielen Jahren in der Bundestagsverwaltung, zuletzt leitete er ein Personalreferat. Nun ist er nicht nur für die Polizei im Bundestag verantwortlich, sondern auch für die Beamt:innen, die an den Pforten entscheiden, wer das Gebäude betreten darf.
Doch ist Norman P. geeignet, die Bundestagspolizei nach einem Rechtsextremismusskandal zu führen?
Recherchen der taz ergeben, dass Norman P. Mitglied der Berliner Burschenschaft Gothia ist. Gothia ist eine politisch weit rechts stehende Verbindung. Sie ist Teil des Dachverbands Deutsche Burschenschaft, den andere Verbindungen verlassen haben, nachdem extrem Rechte das Ruder übernahmen. Ins Gothia-Haus wurden unter anderem der Holocaustleugner Horst Mahler und mehrfach Referenten des Instituts für Staatspolitik eingeladen, das heute vom Verfassungsschutz beobachtet wird.
Eine Reihe von Mitgliedern sind durch eine Nähe zur völkischen Identitären Bewegung aufgefallen, es gibt personelle Überschneidungen mit der AfD. Norman P. war nicht nur während seiner Studienzeit bei der Gothia aktiv. Er lebt das Prinzip der Burschenschaft als Bund fürs Leben. Noch 2020 nahm er nach taz-Recherchen an einem Altherrentreffen der Burschenschaft teil und wurde als Kassenprüfer wiedergewählt.

Norman P.s Burschenschaftsengagement ist auch deshalb problematisch, weil er Teil eines Netzwerkes von Gothia-Mitgliedern in der Bundestagsverwaltung ist. Bereits im vergangenen Jahr hatte die taz unter anderem über einen Burschenschaftler berichtet, der beim Besucherdienst des Bundestags arbeitet. Wie Norman P. ist auch dieser Mann Oberstleutnant der Reserve und zudem Funktionär einer Berliner Reservistenkameradschaft, in der vor allem Gothia-Leute organisiert sind; er hat Norman P. auch schon mal zum Schießen eingeladen. Auf Facebook ist der Besucherdienstmitarbeiter der Gruppe „Wir Deutsche rufen Georg Friedrich von Preußen zum Deutschen König aus“ beigetreten.
Im Jahr 2013 wurde der damalige Berliner Staatssekretär Michael Büge (CDU) entlassen, nachdem bekannt wurde, dass er Mitglied von Gothia ist.
Norman P. war früher auch politisch aktiv. Bei der Bundestagswahl 1998 kandidierte er zusammen mit zwei seiner Bundesbrüder für die rechtspopulistische Splitterpartei Bund Freier Bürger (BFB), einer Art AfD-Vorläuferin, euroskeptisch, flüchtlingsfeindlich und nationalistisch. Wenige Tage vor dem Wahltermin veranstaltete der BFB eine Demonstration gegen das Holocaust-Mahnmal in Berlin.

Zunächst kaltgestellt
Diese Ereignisse sind mehr als 20 Jahre her, und es ist möglich, dass P. seine politischen Einstellungen seitdem geändert hat. Aber er ist für die taz nicht zu sprechen. „Wir sehen derzeit keinen Anlass für ein persönliches Gespräch mit dem neuen Leiter des Referats“, teilt die Pressestelle des Bundestags mit. Als wir Norman P. anrufen, beendet er das Gespräch sofort.
Wie bewertet er heute sein Engagement beim Bund Freier Bürger? Beeinträchtigt sein Engagement für die Burschenschaft Gothia die Aufklärung bei der Bundestagspolizei? Auf diese schriftlichen Fragen antworteten weder Norman P. noch die Pressestelle des Bundestags. Nach der taz-Anfrage wurde Norman P. zunächst kaltgestellt. „Mit Zustimmung des Beamten wird er bis zur Klärung des Sachverhalts seine Aufgaben nicht wahrnehmen“, teilte die Pressestelle mit. Damit sei aber ausdrücklich keine Vorverurteilung verbunden. Die in den Fragen mitgeteilten Informationen zum Hintergrund der Person seien der Bundestagsverwaltung bisher nicht bekannt.
Die Sicherheitsbeauftragten der Fraktionen wurden bislang nur spärlich über die internen Ermittlungen informiert – dabei geht es um ihre Sicherheit. Sie wurden überhaupt erst nach einer taz-Anfrage im Oktober darüber in Kenntnis gesetzt, dass es eine umfangreiche Befragung der Bun­des­tags­po­li­zis­t:in­nen gibt. Auch über die Ergebnisse erfuhen sie bislang keine Details.
Irene Mihalic, Erste Parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen im Bundestag, gibt sich damit nicht zufrieden. Man werde erneut einen Bericht zu der Sache anfordern, sagte sie der taz. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit sicherheitsrelevanten Aufgaben sowie die Angehörigen der Bundestagspolizei dürfen keinen Zweifel daran aufkommen lassen, dass sie mit beiden Beinen fest auf dem Boden des Grundgesetzes stehen.“
Wieso hat keiner der Verantwortlichen hingeschaut, wer die Stelle als Referatsleiter für Polizei und Sicherungsaufgaben bekommt? Diese Frage muss sich auch die neue Bundestagspräsidentin, Bärbel Bas, gefallen lassen. Die SPD-Politikerin ist nicht nur politisch verantwortlich für die Bundestagspolizei, ihr Amtsantritt zog auch eine Personalrochade in der Parlamentsverwaltung nach sich. „Dieses Haus sortiert gern nach Farben“, heißt es in der Verwaltung.
Das bedeutet: Wenn das Parteibuch der Präsidentin von Schwarz zu Rot wechselt, hat das Einfluss auf Leitungspositionen unten in der Hierarchie. Der überraschende Wahlsieg der SPD führte dazu, dass ein SPDler, der im Sommer die Arbeit als neuer Referatsleiter der Polizei angetreten hatte, nun das Büro der Bundestagspräsidentin leitet. Am Ende wurde der CDU-Mann Norman P. Leiter des Sicherheitsreferats. Bundestagspräsidentin Bas selbst wollte sich nicht zu der Angelegenheit äußern.
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Ich hab mich gefragt, ob die das nicht vorab prüfen. Wenn ich an einer Uni in Bayern lehren will (nicht mal ein politisches Fach), muss ich meine Verfassungstreue bestätigen und Auskunft darüber geben, ob ich mit bestimmten Organisationen Kontakt hatte oder deren Ziele unterstütze. Aber als Sicherheitschef im Bundestag kannste ein rechter Extremist sein.  :facepalm:
«Die Dummheit hat aufgehört, sich zu schämen»
 
(Psychiaterin und Gerichtsgutachterin Heidi Kastner)
 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #9869 am: 22. Januar 2022, 00:08:32 »
Muss es mir peinlich sein, wenn ich nicht weiß, waß ein Mietglied ist?

Die Antwort könnte Dich sehr verunsichern!
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