Autor Thema: Presseschnipsel  (Gelesen 1507974 mal)

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #9630 am: 11. November 2021, 17:18:45 »
Die widerlichen Spalter des ♥♥♥en-Blattes:

BLÖD am 4. 11.: Der Corona-Panik-Chor

und einige Tage später am 9.11.
Wer hat das verbockt?

Diesen charakterlich verrotteten Typen sollte man endlich das Handwerk legen. Mit Journalismus hat das nichts zu tun.

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #9631 am: 11. November 2021, 18:09:40 »
Dieses Schmierenblatt haben wir als Schüler schon durch den Kakao gezogen mit "Schlagzeilen" wie "Doppelmord im Fahrradschlauch - B***d sprach mit dem Opfer" Und daran hat sich auch in allen Jahren nichts geändert. Da geht es nicht um Wahrheit oder Information sondern es gilt: Auflage um jeden Preis. Und immer gilt, wen dieses Schmierenblatt in den Himmel lobt, den schickt es auch durch die Hölle.
 

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #9632 am: 11. November 2021, 21:00:45 »
Man kann nur hoffen, dass eintritt, was einige Kritiker sehen, dass nämlich dieser spalterische Müll aus dem Hause Springer bald defizitär wird. Die Auflage der Print-Ausgabe nähert sich rasch der 1-Million-Auflage und ist bald darunter. Leider gehen die Online-Abos hoch. Da können die skrupellosen Blattmacher weiterhin hetzen und zusätzlich noch ausnutzen, dass man vorne reißerische Schlagzeilen machen kann (weiter liest kaum ein BILD-Depp) und hinter dem Abo dann verschämt ein wenig wahrer berichten. Hängen bleibt beim dämlichen Publikum nur der reißerische Titel.

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #9633 am: 12. November 2021, 10:44:36 »
Täter entkam durchs Ventil!
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #9634 am: 14. November 2021, 12:34:00 »
Dep.p, depperter!

Aber Karma schlägt zu!



Zitat
Schwer verletzt
Mann (21) stürzt am Holocaust-Mahnmal 8 Meter in die Tiefe

14. November 2021 09:08 Aktualisiert 10:52
Bereich: Mitte
Themen: Berlin AktuellBerlin NewsBerliner PolizeiHolocaust-Mahnmal
In der Nacht zum Sonntag stürzte ein Tourist von einer der 2711 Betonstelen am Holocaust-Mahnmal in Berlin-Mitte in die Tiefe.

Der Italiener (21) stürzte etwa acht Meter tief und verletzte sich schwer. Gegen 0.40 Uhr wurde die Feuerwehr alarmiert. Löschfahrzeug, Rettungswagen, Notarzt sowie der Oberarzt vom Dienst rasten zum Unfallort.

Der Verletzte wurde vor Ort erstversorgt und mit Notarztbegleitung in ein Krankenhaus transportiert, gegen 1.25 Uhr trafen sie dort ein.

An der unbeleuchteten Stelle wollte der Mann offenbar von einer der Stelen auf den Boden springen. Er konnte aber wohl nicht sehen, dass es an dieser Stelle ausgerechnet etwa acht Meter nach unten geht zu einem Notausgang.

Unter dem Mahnmal liegt der „Ort der Information“, der in Themenräumen die Verbrechen der Nazizeit dokumentiert.

https://www.bz-berlin.de/berlin/mitte/mann-stuerzt-am-holocaust-mahnmal-9-meter-in-die-tiefe

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #9635 am: 15. November 2021, 16:30:15 »
Die StA hat offenbar RM eingelegt.


Zitat
Schalom Chemnitz
EIN URTEIL, DAS VIELE FRAGEN OFFEN LÄSST

Vor dem Amtsgericht Chemnitz wurde ein einziger Beteiligter des Angriffs auf das Chemnitzer Restaurant Schalom zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.

Von Felix Sassmannshausen| 15. November 2021


Am 27. August 2018 kam es in der Chemnitzer Innenstadt zu einer offenen antisemitischen Gewalttat, die erst mit Verzögerung bundesweit für Schlagzeilen sorgte. An jenem Montagabend wurde Uwe Dziuballa im Windschatten bundesweiter völkischer Mobilisierungen in die sächsische Stadt aus einer Gruppe von zehn bis 12 Angreifer:innen heraus mit Steinen beworfen, antisemitische Parolen wurden gegrölt. Ein Stein traf Dziuballa an der Schulter und verletzte ihn durch Glück nur leicht. Andere richteten Schäden an Fassade und Fenster seines Restaurants an. Da das Glas wegen vorheriger antisemitischer Angriffe – wie bei so vielen jüdischen Geschäften und Einrichtungen in diesem Land – gesichert ist, wurden größere Zerstörungen verhindert.

Erst Tage nach der Tat äußerten sich Lokalpolitik und Polizei zum Angriff, nachdem der betroffene jüdische Betreiber des Restaurants Schalom, sich entschloss, die Tat selber publik zu machen. Danach war die bundesweite Empörung groß.

Nach dreijährigen Ermittlungen wurde Anfang September der 30-jährige Kevin A. für seine Beteiligung an diesem Angriff wegen gefährlicher Körperverletzung und Landfriedensbruch zu einem Jahr Freiheitsstrafe, die zu drei Jahren auf Bewährung ausgesetzt wurde, verurteilt. Der Vorsitzende Richter Dominik Börner sah es als erwiesen an, dass der einschlägig vorbestrafte A. am Angriff beteiligt war. Zuvor hatte der Vertreter der Generalstaatsanwaltschaft Thomas Fischer eine Haftstrafe ohne Bewährung gefordert. Der Verteidiger Jan-Hendrik Herms plädierte auf Freispruch.
Spoiler
Antisemitischer Alltag
Dziuballas koscheres Restaurant Schalom ist in Chemnitz bekannt und oft gut besucht. Hin und wieder dient es an Ruhetagen auch als Veranstaltungsort für den gleichnamigen jüdischen Bildungs- und Kulturverein, so auch an dem Abend im August 2021. Die meisten Gäste hatten das Lokal bereits verlassen, als der Angriff erfolgte. Nur noch ein Referent, Dziuballa selbst und ein weiteres Vorstandsmitglied des Vereins waren vor Ort.

Der völkischen Rechten dient das Restaurant schon lange als Ziel. Seit der Eröffnung im Jahr 2000 ist es immer wieder antisemitischen Sachbeschädigungen und Angriffen ausgesetzt, erklärt Dziuballa am Telefon. Er habe zwischenzeitlich aufgehört, Anzeige zu erstatten, auch weil ihm das Gefühl vermittelt wurde, er würde die Polizei stören. Oft habe er sich von den ermittelnden Beamten nicht ernst genommen gefühlt.

Der unabhängigen Meldestelle für antisemitische Vorfälle RIAS zufolge gab es seit Eröffnung des Restaurants im Jahr 2000 mehr als 3.300 Anrufe, in denen Dziuballa oder sein Team antisemitisch beledigt wurden. Hinzu kamen  Beleidigungen vor Ort, Bedrohungen und Sachbeschädigungen. Doch nie war es so bedrohlich, wie an jenem Abend, erklärt Dziuballa. Er erstattete Anzeige.

Offensichtlich geplant
Nach dem kurzen Angriff verließen die Täter:innen den Tatort, auch weil Dziuballa, so rekonstruiert es die Polizei vor Gericht, mit einem Baseballschläger in der Hand und filmend nach draußen gegangen sei. Doch der Rückzug verlief offenbar keineswegs fluchtartig, wie Dziuballa vor Gericht schilderte. Vielmehr scheint die Gruppe planmäßig vorgegangen zu sein.

Obwohl die Polizei schon nach wenigen Minuten vor Ort war, gelang es ihr nicht, die dunkel gekleidete Gruppe, die sich für den Angriff vermummt hatte, zu fassen. Der ermittelnde Polizeibeamte begründete dies vor Gericht unter anderem damit, dass die Lage an dem Wochenende ohnehin unübersichtlich gewesen sei, die Einsatzkräfte waren überfordert von den Ereignissen.

Völkisches Fanal
Zu einem „Fanal“ hatte die völkische Rechte im Spätsommer 2018 bundesweit nach Chemnitz mobilisiert. So bezeichnen der Journalist Johannes Grunert und der Soziologe Johannes Kiess vom Leipziger Else-Frenkel-Brunswik Institut die völkischen Ausschreitungen im August und September des Jahres 2018 in einem Hintergrundpapier zu extrem rechten Strukturen in der Stadt. Ihnen zufolge konnte die Mobilisierung einerseits auf organisierte Strukturen vor Ort zurückgreifen und hatte zugleich einen verstärkenden Effekt auf völkische Akteur:innen in der Region.

Diesem Fanal war ein Mord am 26. August am Rande eines Stadtfestes in Chemnitz vorausgegangen. Aus weiterhin unbekannten Gründen gerieten zwei Personengruppen aneinander. Im Verlauf des Streites sollen ein damals 22-jähriger und ein 23-jähriger Mann mit mehreren Messerstichen auf das spätere Todesopfer Daniel H. eingestochen haben. Der 35-Jährige erlag im Krankenhaus seinen Verletzungen.

Da es sich bei den zum Zeitpunkt der Mobilisierungen Tatverdächtigen um zwei Geflüchtete aus dem Irak und Syrien handelte und der Haftbefehl auf Social-Media-Kanälen verbreitet wurde, nutzte die extreme Rechte den Fall für ihre rassistische Mobilisierung gegen Asyl- und Migrationsrechte. Dass der inzwischen verstorbene Daniel H. selber Rassismuserfahrungen gemacht hatte und Freund:innen und Angehörige sich gegen die völkische Instrumentalisierung aussprachen, war dagegen kein Thema

Rassistische Hetzjagden
Bereits am Nachmittag des 26. Augusts versammelten sich nach Einschätzungen der Polizei knapp 800 Menschen am Karl-Marx-Monument in der Stadt zu einer rassistischen Demonstration. Laut Recherchen von Spiegel Online befanden sich darunter zahlreiche Anhänger extrem rechter Hooligangruppen und der Bewegung Pro Chemnitz. Dieses Spektrum sollte die Ausschreitungen auch in den Folgetagen maßgeblich prägen, noch unterstützt durch Öffentlichkeitsarbeit der AfD.

Die einsetzende Mobilisierung erfolgte im Kern über Social-Media-Kanäle, in denen offenkundige Falschmeldungen kolportiert wurden. Danach sei etwa der Ausgangspunkt des Streites eine sexuelle Belästigung durch die Tatverdächtigen gewesen. Dies aktivierte rassistische Projektionen einer männlichen Wehrhaftigkeit, die ‚die eigenen Frauen‘ vor ‚invasiven Ausländern‘ schützt. Es ist ein zentrales Motiv in der männerbündischen Propaganda der völkischen Rechten. Sie drängt darauf, in Gewalt umzuschlagen.

So kam es im Zuge der Demonstrationen am Sonntag zu ersten Ausschreitungen und rassistischen Hetzjagden durch die Stadt, die der damalige Chef des Bundesamtes für Verfassungsschutz und heutige Rechtsaußen der CDU Hans-Georg Maaßen leugnete.

Männerbündische Affektmobilisierung
Aufgrund der Zusammensetzung, den männerbündischen Mythen, auf denen die völkischen Mobilisierungen fußten, und der Affekte, die sie bei den überwiegend männlichen Teilnehmenden der Demo auslösten, sprachen die Politikwissenschaftlerin Judith Goetz und die Sozialwissenschaftlerin Eike Sanders von einer Mobilisierung ‚toxischer Männlichkeit’ in Chemnitz. Sie sehen darin einen Kern der völkischen Dynamik.

Zu den Mythen, die im Zuge dieser Dynamik abgerufen werden, gehört immer auch der Männerbund mit seiner Aura der Verschworenheit: Die Bruderschaft, die sich in einem Überlebenskampf gegen eine ihrerseits phantasierte mächtige verschworene Gruppe befindet, ist ein wirkmächtiges Motiv. Für viele Männer stellt es einen stets verfügbaren Fluchtpunkt dar, um die eigene Männlichkeit im Kampf zu inszenieren. Nicht selten kulminiert diese Phantasie in offen antisemitische Aggression. So auch im Spätsommer des Jahres 2018.

Für den Abend nach den ersten Ausschreitungen mobilisierte die extrem rechte Gruppierung Pro Chemnitz, die sich über Jahre fest in der Chemnitzer Stadtgesellschaft verankert hat, zu einer weiteren Demonstration. Auch hierfür wurde überregional in der extremen Rechten mobilisiert, erneut kam es zu gewaltsamen Übergriffen. An jenem Abend fand am Rande der Proteste auch der antisemitische Angriff auf das Restaurant Schalom statt, an dem Kevin A. beteiligt war.

Spuren in die gewaltbereite Neonaziszene
Die Ermittlungen gegen die zehn bis 12 Tatbeteiligten verliefen schleppend. Lange Zeit schien es, als könnte der Fall nicht aufgeklärt werden. Es wurden zwar DNA-Spuren auf Gegenständen und Steinen gefunden. Doch diese konnten zunächst nicht zugeordnet werden. Über Monate tappte die Polizei bei ihren Ermittlungen im Dunkeln.

Überführt wurde A. letztlich, weil in einem anderen Fall seine DNA-Spuren in die Datenbank der Polizei einflossen. Er war im Jahr 2019 verhaftet und verurteilt worden, weil er auf einem Festival mit synthetischen Drogen gehandelt hatte. Ein Abgleich seiner DNA-Spuren aus diesem Fall mit der Datenbank führte zu einen Match mit den DNA-Proben aus Chemnitz. Daraufhin durchsuchte die Polizei seine Wohnung bei Stade in der Nähe von Hamburg.

Während der Durchsuchung wurden auf seinem Handy Bezüge zur männerbündischen, nationalsozialistischen SA gefunden sowie eine schwarz-weiß-rote Hasskappe – die Farben sind in der Neonaziszene beliebt, weil sie an das deutsche Kaiserreich vor 1918 angelehnt sind. A. war während der Durchsuchung nicht Zuhause. Als Zeuge trat ein einschlägig vorbestrafter Neonazi aus Tostedt auf, den A. kurzerhand um Hilfe gebeten hatte.

Die weiteren Untersuchungen ergaben, dass A. einen Großteil seiner Handydaten gelöscht hatte, er nutzte verschlüsselte Chatdienste, sodass es für die Ermittler:innen schwer war, in dem Fall voranzukommen. So konnten bis zum Prozessbeginn keine direkten Belege für seine Teilnahme an den Ausschreitungen in Chemnitz gefunden werden.

Verabredung im Dunkeln
Allerdings wurde ein zwar gelöschter, aber technisch rekonstruierbarer Austausch mit Leon R., einem einschlägig vorbestraften Aktivisten der extremen Rechten aus Eisenach und Betreiber der rechten Szenekneipe ‚Bulls Eye’, gefunden. Darin verabredeten sich die beiden für die Proteste in Chemnitz. Die Vermutung liegt nahe, dass sie gemeinsam unterwegs waren. Auf Videoaufnahmen der Demonstrationen am Montag waren R. und A. nicht zu sehen.

Anzunehmen ist, dass das gemeinschaftliche Vorgehen an dem Abend also geplant war und es scheint sehr wahrscheinlich, dass hierfür auch A.s Kontakte in die Gruppierung ‚Rechtes Plenum‘ aus Chemnitz eine Rolle gespielt haben. Vor dem 27. August 2018 war A. mehrfach in der Stadt, um an Propagandaaktionen der Gruppierung teilzunehmen. Die inzwischen aufgelöste Gruppe versuchte im Stadtteil Sonnenberg in Chemnitz nach dem Dortmunder Modell in Dorstfeld eine sogenannte ‚National befreite Zone‘ zu errichten. Auch darum reiste A., wie vor Gericht deutlich wurde, etwa zur Beerdigung der verstorbenen Mary-Ann R. In Chemnitz, eines der Kader dieses extrem rechten Netzwerkes.

Die Generalanwaltschaft in Dresden bestätigte auf Anfrage, dass ihr zum Zeitpunkt der Anklageerhebung bekannt gewesen sei, dass Kevin A. in die Netzwerke der gewaltbereiten extremen Rechten in Deutschland eingebunden ist. Doch im Verfahren spielte dies lediglich eine untergeordnete Rolle. Bei der Verurteilung und anschließenden Strafzumessung scheint dieser Umstand kein besonderes Gewicht gehabt zu haben.

Fragezeichen vor Gericht
Die in der Verhandlung vorgetragenen Ermittlungsergebnisse waren so dünn, dass auch am Ende nicht zweifelsfrei bewiesen wurde, dass A. am antisemitischen Angriff beteiligt war. Das Gericht verurteilte A. nach nur einem Prozesstag nicht für schweren Landfriedensbruch, sondern für einfachen Landfriedensbruch.

Zudem ist unklar, warum die Generalstaatsanwaltschaft kurz vor dem ursprünglich angesetzten Prozessbeginn am 5. Juli noch ein Video in die Beweisaufnahme eingeführt hat und damit zu einer Verzögerung des Prozessbeginns beitrug, obwohl keines der vor Gericht vorgestellten Videos Kevin A. zeigte.

Ebenfalls stellt sich die Frage nach der Rolle von Leon R. Warum wurde R. nicht als Zeuge geladen? Die Generalstaatsanwaltschaft sagt hierzu auf Anfrage: „Aus Sicht der Generalstaatsanwaltschaft ließ sich die Täterschaft des Angeklagten bereits mit den in der Hauptverhandlung erhobenen Beweisen nachweisen“ – offensichtlich aber nur in unzureichendem Maße.

Fauler Kompromiss
A. ist erheblich vorbestraft. Nicht nur, dass er bereits wegen des Betäubungsmitteldeliktes verurteilt worden war – dieses Urteil wurde in die Strafzumessung einbezogen. Er ist ebenfalls wegen Landfriedensbruch und Sachbeschädigung in einem anderen Fall belangt worden.

Doch das Urteil scheint in keinem Verhältnis zu Vorstrafenregister von A. und Schwere der Tat zu stehen. Dies wäre vermutlich auf Basis der dünnen Beweislast wenig aussichtsreich gewesen. Nun ist aufgrund der DNA-Spur kaum zu bestreiten, dass A. am Tattag in der Nähe des Restaurants war und einen Stein in der Hand gehalten hat. Zweifelsfrei bewiesen ist aber keineswegs, dass er Teil der Gruppe war, die das Restaurant angriff und damit einen schweren Landfriedensbruch beging.

Ein schärferes Urteil wollte der vorsitzende Richter offenbar nicht riskieren. Er entschied sich vor dem Hintergrund der dünnen Beweislast und der gleichzeitigen politischen Brisanz des Verfahrens  offenbar für einen Kompromiss. Wenig überraschend nahm A. das Urteil sichtlich erleichtert und zufrieden zur Kenntnis.

Die Generalstaatsanwaltschaft legte indes dagegen Berufung ein, wie sie auf Anfrage mitteilte. Von den anderen Tatbeteiligten fehlt weiterhin jede Spur. Die Ermittlungen gegen Unbekannt laufen weiter. Ob darunter auch Leon R. ist und ob er als Zeuge im Berufungsverfahren geladen wird, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.
[close]

https://www.belltower.news/schalom-chemnitz-ein-urteil-das-viele-fragen-offen-laesst-124131/
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #9636 am: 16. November 2021, 07:13:14 »
Ist der hier schon in unserer Kartei?   :scratch:



Zitat
MÜNCHEN CRIME
MÜNCHEN: VERSCHWÖRUNGSTHEORETIKER IN HAFT - ER WOLLTE POLIZISTEN "STANDESRECHTLICH" ERSCHIESSEN LASSEN
15.11.2021 14:21 2.691

VERSCHWÖRUNGSTHEORETIKER IN HAFT: ER WOLLTE POLIZISTEN "STANDESRECHTLICH" ERSCHIESSEN LASSEN
Fürstenfeldbruck/München - Ein 57-jähriger Deutscher, der als Verschwörungstheoretiker gilt, rief online dazu auf, Polizisten zu erschießen. Nun wurde er vorläufig festgenommen und anschließend untergebracht.

Wie die Polizei am Montag mitteilte, wurde der 57-jährige Johannes M. bereits am vergangenen Freitag vorläufig festgenommen.

Ein Ermittlungsverfahren der Generalstaatsanwalt München mit der KPI Fürstenfeldbruck läuft gegen den Mann aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck.

Der Vorwurf: Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung.

Seinem Telegram-Kanal sollen Tausende Abonnenten gefolgt sein. Hier rief er den Angaben zufolge zu öffentlichen Straftaten auf und verbreitete in kruden Videos immer wieder massive Beleidigungen.

So erklärte der 57-Jährige unter anderem, dass Polizeibeamte "standesrechtlich" erschossen werden dürfen.

Er sollte am Freitag auf staatsanwaltschaftliche Weisung bei der Kripo in Fürstenfeldbruck vernommen und psychologisch begutachtet werden. "Da er zu dem Termin nicht erschien, wurde er von der Polizei vorläufig festgenommen", hieß es in einem Bericht der Polizei.

Eine Ermittlungsrichterin hatte dann am Samstag einen Unterbringungsbefehl erlassen, nachdem das Gutachten eines Psychologen vorgelegen hatte. Der 57-Jährige befindet sich nun in einer psychiatrischen Klinik.

Nach Solidaritätsaufrufen im Internet hatten sich rund 50 Anhänger des Mannes sowohl bei der Eröffnung des Unterbringungsbefehls als auch bei der Verbringung in die Klinik versammelt und dagegen protestiert. Zu größeren Ausschreitungen soll es laut Polizei nicht gekommen sein.

https://www.tag24.de/muenchen/crime/verschwoerungstheoretiker-in-haft-er-wollte-polizisten-standesrechtlich-erschiessen-lassen-2207617


Wußte gar nicht, daß die Wortmarke Standesrecht hat ...
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #9637 am: 16. November 2021, 07:55:28 »
Davon habe ich glaube hier schon einmal gelesen, weiß aber nicht wo.
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #9638 am: 16. November 2021, 08:18:50 »
Globaler Moderator Kommentar Entfernt - vertrauliche Nachrichten besser per PN austauschen, bitte
« Letzte Änderung: 16. November 2021, 12:19:02 von Sandmännchen »
Wir Reichsbürger erklären hiermit einstimmig,
daß es uns nicht gibt, und zeichnen hochachtungsvoll:
Die vereinigten Reichsbürger der Erde. -
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #9639 am: 16. November 2021, 12:40:07 »
Wußte gar nicht, daß die Wortmarke Standesrecht hat ...

Na klar sind die im Standesrecht. Wenn ein Polizist an einer Kreuzung steht und dann weg geht, na. was ist dann? Dann stand er da und ist somit im Standesrecht und darf auch Standrechtlich erschießen. #wußtewiederkeiner
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #9640 am: 16. November 2021, 13:09:10 »
Off-Topic:
Nein, nein und nochmals nein! Die Firma Polizei handelt nach Handelsrecht!  :naughty:
Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!
 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #9641 am: 16. November 2021, 16:00:53 »
Off-Topic:
Du wieder! Wenn ein Polizist oder auch nur der Nachbar mal nach dem Rechten sieht, ist das immer Sehrecht, sogar, wenn er selbständlig handelt. Handelsrecht setzt immer eine Handlung vorraus. Was sich explizit aus einer bewussten Tätigkeit heraus entwickeln muss. Tätigkeit bedingt körperlich Bewegung und da ist der deutsche Beamte Angestellte der Wortmarke einfach raus.
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #9642 am: 16. November 2021, 16:38:11 »
Leider Bezahlschranke, aber da scheint wieder jemand einen durchschlagenden Erfolg verbuchen zu können?  ;)


Zitat
Nach Todesdrohung: Bewährungsstrafe für Reichsbürger aus Trier

Ein 38-Jähriger, der sich selbst als Bürger des Deutschen Reiches bezeichnet, musste sich am Dienstag wegen Beleidigung und Bedrohung vor dem Amtsgericht Trier verantworten. Foto: Christian Kremer Foto: TV/Christian Kremer

Trier Das Amtsgericht hat einen Trierer aus der Reichsbürgerszene zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Weil er keine Rundfunkgebühren zahlen wollte, hat er unter anderem einen Gerichtsvollzieher beleidigt und bedroht. Solche szenetypischen Delikte kommen in der Region immer wieder vor.

https://www.volksfreund.de/region/trier-trierer-land/prozess-amtsgericht-trier-gegen-reichsbuerger-todesdrohung-und-beleidigung_aid-64091659


Die Firma Amtsgericht heute humorlos.  ???


Edit: hier genauer, 15 monate hat's gegeben

Zitat
Todesdrohungen wegen Rundfunkbeiträgen: Trierer Gericht verurteilt “Reichsbürger”
16. November 2021


TRIER. Das Amtsgericht Trier hat heute einen Angeklagten wegen Beleidigung und Bedrohung in zwei Fällen zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von 1 Jahr und 3 Monate verurteilt.

Dem Angeklagten, der sich in einer Email selbst als „Staatsangehöriger des Deutschen Reichs“ bezeichnet hatte, wurde in der Anklage vorgeworfen in Emails an den Beitragsservice von ARD, ZDF und Deutschlandradio Mitarbeiter massiv beleidigt und mit dem Tode bedroht zu haben. Außerdem hatte er bei einem gegen ihn gerichteten Zwangsvollstreckungsverfahren den zuständigen Gerichtsvollzieher bedroht und beleidigt.
Spoiler
In der Anklageschrift hieß es:

In dieser Email aus dem Mai 2020 an den Beitragsservice von ARD, ZDF und Deutschlandradio soll er zudem unter anderem folgende Äußerungen in Bezug auf dessen Mitarbeiter getätigt haben:

„beschissene Landesverräter, Hobbyverbrecher, menschlicher Dreck, Drecksverein, Hochverräterbande, Abschaum, Voll♥♥♥n“ und „sittenwidrige Gauner“.

Weiterhin soll er gedroht haben, die Mitarbeiter aufzuhängen. Wörtlich soll er geschrieben haben: „Sie unterschreiben den Wisch gemäß der für sie rechtsverbindlichen Statuten mit Vor- und Familiennamen, damit ich Sie in Berlin aufsuchen und Ihnen die Haut abziehen und Sie an Ihrem Hochverrätergebäude aufhängen kann […]“ und: „Die Masse an Menschen, die diese Zwangszahlungen verweigern, bilden die Opposition, die Ihre korrupten Ärsche schon bald an den Galgen bringen wird… Ich werde lachend um Ihre Leichen tanzen, denn ohne sittenwidrige Gauner wäre diese Welt wahrlich ein Stück besser“.

2) Außerdem soll der Angeklagte in einem gegen ihn gerichteten Zwangsvollstreckungsverfahren im Juni 2020 per WhatsApp ähnliche Drohungen gegenüber dem zuständigen Gerichtsvollzieher geäußert haben. Wörtlich hätten sie wie folgt gelautet: „Hallo, sie elendiger Betrüger! […] Ich werde mein Eigentum notfalls mit meinem Leben verteidigen. Notwehr und Selbsthilfe. Für Verbrecher wie Sie keine Gnade […] beten Sie zu Ihrem Gott, dass Sie mir niemals in der Stadt über den Weg laufen. Auf Hochverrat steht die Todesstrafe! […] Verpissen Sie sich zum Teufel, wo Sie herkommen!“

Der Angeklagte hatte in der Hauptverhandlung die ihm von der Anklage zur Last gelegten Taten eingeräumt und sich einsichtig gezeigt.

Als Einzelstrafen wurden für jeden der beiden Fälle Freiheitsstrafen von je vier Monaten verhängt. Aus diesen beiden Strafen wurde eine Gesamtfreiheitsstrafe von einem Jahr und drei Monaten, deren Vollstreckung zur Bewährung ausgesetzt wurde, gebildet.

Dabei ist eine frühere Verurteilung wegen unerlaubten Waffenbesitzes und Beleidigung in 13 Fällen zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von einem Jahr einbezogen worden. Die damaligen Einzelstrafen lagen zwischen 3 und 7 Monaten.
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https://lokalo.de/artikel/245346/todesdrohungen-wegen-rundfunkbeitraegen-trierer-gericht-verurteilt-reichsbuerger/
___________________________

Und in Hamburg so:



Zitat
     16.11.2021 / 16:44

    Von:    Stephanie Lamprecht

Pöbeleien und irre Forderungen: So treten „Reichsbürger“ in Hamburger Ämtern auf

Sie halten die Bundesrepublik für eine GmbH, lehnen Verfassung und staatliche Institutionen als illegitim ab. Entsprechend bizarr wird es, wenn selbst ernannte „Reichsbürger“ in Ämtern auftauchen. Die Senatsantwort auf eine CDU-Anfrage gibt nun einen Eindruck davon, was Hamburger Verwaltungsmitarbeiter mit der wachsenden Szene der Reichsbürger erleben.

Sie verlangen, dass „Bürger des Deutschen Reiches“ in ihre Pässe und Urkunden eingetragen wird, wollen ihre Daten aus allen Melderegistern löschen lassen oder geben ihre Personalausweise unter wüsten Pöbeleien gleich ganz ab – immer wieder kommt es in Hamburger Behörden zu Konflikten mit „Reichsbürgern“. Oft sehen sich die Mitarbeiter dabei Beschimpfungen und haltlosen Drohungen mit angeblich rechtlichen Konsequenzen ausgesetzt, so der Senat. Seit Beginn der Pandemie im März 2020 wurden gegen drei „Reichsbürger“ Strafanzeigen wegen Beleidigung erstattet.
Spoiler
So treten „Reichsbürger“ bei Hamburger Ämtern auf

Besonders Jugendämter schildern Einzelfälle, in denen die Zusammenarbeit mit „Reichsbürgern“ hoch problematisch sei. In drei Fällen wurde das Familiengericht eingeschaltet, um den Kinderschutz zu gewährleisten, heißt es in der Senatsantwort. In einem Fall  verweigerten die Eltern immer wieder die gerichtlich angeordnete Inobhutnahme eines Kindes trotz der Unterstützung durch die Polizei.

Auch Gerichte haben unter der Szene zu leiden: „Gerichtliche Verfahren werden durch die Stellung zahlreicher Anträge kompliziert. Forderungen der Justizkasse werden nicht anerkannt und Zahlungen verweigert“, so der Senat.

Wer sind diese Leute? „Das Milieu der Reichsbürger und Selbstverwalter umfasst ein breites Personenspektrum vom Rechtsextremisten über den Esoteriker bis hin zum Verschwörungsideologen“, heißt es im Hamburger Verfassungsschutzbericht. Die Szene verzeichnet starken Zulauf: 2016 rechnete der Verfassungsschutz 90 Personen diesem Kreis zu, im Jahr 2021 sind es bereits 259. Knapp zehn Prozent seien Rechtsextreme.

Laut Senat ist die „Verfassungsgebende Versammlung“ (VV) besonders aktiv in Hamburg. Deren Mitglieder lehnen das Grundgesetz ab, betrachten die Bundesrepublik als „Firma“ und streben einen „Bundesstaat Deutschland“ an – für den sie schon mal „Dekrete“ und „Immunitätsnachweise gegenüber der Bundesrepublik“ ausstellen.
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https://www.mopo.de/hamburg/poebeleien-und-irre-forderungen-so-treten-reichsbuerger-in-hamburger-aemtern-auf/


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« Letzte Änderung: 16. November 2021, 17:05:12 von Reichsschlafschaf »
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #9643 am: 16. November 2021, 20:16:59 »
Reichis und Esokram?

Ja, geht denn das?   ???


Zitat
14. November 2021, 16:44 Uhr
Interview

"Wir haben in Bayern ein richtiges Eldorado von Esoterik und Reichsbürgertum"

Matthias Pöhlmann ist Sektenbeauftragter der evangelischen Landeskirche. Seit 2014 beobachtet er alle möglichen religiösen Gruppierungen im Freistaat. Mit der Pandemie hat sich sein Aufgabenfeld drastisch erweitert.

Interview von Nina Böckmann

SZ: Herr Pöhlmann, Sie beobachten in Bayern schon seit Jahren Gruppen, die sich von der gesellschaftlichen Realität und den Errungenschaften der Moderne abwenden. Warum ist die Pandemie gleichzeitig Katalysator und Brücke für Verschwörungsideologien, rechte Esoterik und Anthroposophie?

Matthias Pöhlmann: Wir müssen uns eines klarmachen: Diese Pandemie bedeutete zunächst einen enormen Kontrollverlust und durch Lockdown und Kontaktbeschränkungen eine Zumutung für uns alle. Diese Erfahrung musste irgendwie bewältigt und interpretiert werden - und das kam den Verschwörungsideologien und den "alternativen" Medien zu Gute. Man sprach etwa bei den Anti-Corona-Demonstrationen schnell von einer "Plandemie" und der angeblichen Errichtung einer "Neuen Weltordnung".

Der Verschwörungsmythos der "Neuen Weltordnung" ist ja bereits von den Nationalsozialisten für Propagandazwecke genutzt worden. Wie kommt diese krude antisemitische Erzählung nun auf die bayerischen Querdenken-Proteste?

Es gibt Protagonisten der Szene, die das ganz stark befeuert und über die "alternativen" Medien verbreitet haben. Was ich zudem erlebt habe, ist, dass Menschen anfingen zu sagen "Ich traue den offiziellen Zahlen nicht. Ich fange jetzt selbst an zu recherchieren." Das taten sie natürlich nicht bei der SZ oder den Öffentlich-Rechtlichen, sondern bei "alternativen" Medien. Genau die bilden, zusammen mit den sozialen Medien, den Beschleunigungsmotor - besonders für Verschwörungstheorien. Dazu kommt das Ergebnis einer repräsentativen Befragung: Rund ein Drittel der Bevölkerung vertraut mehr auf das eigene Gefühl, als auf Expertinnen und Experten. Dieses starke Misstrauen gegenüber Medien und Politik - letztlich also auch gegenüber den demokratischen Institutionen, ist in diesem Milieu sehr stark ausgeprägt. In der Pandemie hatten wir dann plötzlich Millionen von Virologinnen und Virologen. Man begreift sich selbst als "Experte", das führt zur Aufwertung des eigenen Ich. Es ist aber auch die Sehnsucht nach einer Komplexitätsreduktion, nach einfachen Antworten.
Spoiler
Wie tief wurzeln antidemokratische Einstellungen in der esoterischen Ideologie?

Zunächst mal ist dieses Milieu eigentlich sehr stark unpolitisch. Man muss zudem differenzieren - nicht jede Esoterik ist rechts. Aber es lässt sich beobachten, dass dieses Spektrum auch ein Sammelbecken für Ideen und Akteure ist, die ursprünglich im Rechtsextremismus angesiedelt sind. Besonders diese Akteure nutzen die Esoterik, um antidemokratisches Gedankengut zu verbreiten.

Sie setzen sich eigentlich mit Sekten und anderen Weltanschauungsgemeinschaften auseinander. Warum gehört jetzt die Querdenker-Szene in Ihren Aufgabenbereich?

Auslöser waren Anfragen von Ratsuchenden. Zudem haben sich bei der Querdenker-Bewegung durchaus sektenhafte Strukturen abgezeichnet. Der eingeführte Begriff ist ja der der "Verschwörungstheorie". Ich habe in der Debatte um diesen Begriff den "Verschwörungsglauben" ins Spiel gebracht. Denn: Meine Erfahrung zeigt, dass diese Menschen sich oft in einem geschlossenen System bewegen. Und das erinnert stark an Erfahrungen und Erkenntnisse, die wir auch in der Sektenarbeit machen. In manchen Fällen ist es bei diesen Verschwörungstheorien sogar so, dass diese ein geschlossenes System sind und man dadurch an die Person, die sie vertritt, nicht mehr herankommt.

Auf welchem Boden keimen Verschwörungsideologien besonders gut?

Der "Regentreff" in Regen in Bayerischen Wald ist zentral für das rechtsesoterische Milieu hier im Freistaat. Er entstand Anfang der 1990er-Jahre als "Ufo-Treff". Später kam dann auch "Germanische Heilkunde" auf die Themenliste, die als "alternative Medizin" häufig ein Einfallstor für problematisches Gedankengut ist.

Gefühlt ist in Bayern sowohl "alternative Medizin" als auch die anthroposophische Bewegung relativ stark.

Ihr Eindruck ist zutreffend. Wir haben in Bayern und vor allem im Allgäu ein richtiges Eldorado von Esoterik und Reichsbürgertum. Bei der Esoterik muss man sagen: Sie siedelt sich vor allem dort an, wo bereits eine religiöse Fundierung oder Tradition vorhanden ist. Häufig wird Esoterik dann als eine Form der spirituellen Kreativität begriffen. Aber dass sich die Esoterik mischen kann mit antidemokratischen und antisemitischen Tendenzen, da ist das Allgäu leider ein Beispiel für. Das Allgäu ist sehr schön - das will ich noch einmal betonen, aber dass dort so viele Menschen hinziehen und ihr Gedankengut verbreiten - vor allem im Bereich der "Alternativ"-Kultur, ist auffällig.

Grenzt sich die Anthroposophie aktiv von rechtsesoterischen Tendenzen ab?

Das ist im anthroposophischen Milieu sehr disparat. Es gibt da Stimmen, etwa die "Anthroposophischen Ärzte", die sich gegen Verschwörungstheorien klar abgegrenzt haben. Es gibt eben auch unter den Anthroposophen solche, die sehr dogmatisch sind und solche, die versuchen, das Gedankengut mit der Moderne in Einklang zu bringen. Es ist immer auch eine Frage der Steiner-Interpretation: Sind seine Worte sakrosankt oder muss man ihn nicht auch historisch-kritisch einordnen? Letztere Position vertrete ich natürlich ganz entschieden.

Auch bei anthroposophischem Klientel gibt es große Vorbehalte gegen Impfungen, warum?

Als ich jüngst auf dem Münchener Geschwister-Scholl-Platz eine Anti-Corona-Demonstration beobachtet habe, war eine Auffassung wieder sehr präsent. "Wenn man das Immunsystem stärke, brauche man keine Impfung." Das ist ein eindeutiger Ansatzpunkt für das anthroposophische Milieu, in dem oft die Meinung vertreten wird: "Wir lassen die Kinder nicht impfen, lieber sollen sie die Krankheit bekommen und damit ihr Immunsystem stärken." Was man dabei vergisst: Bei Covid-19 handelt es sich um ein tödliches Virus.

In Rheinland-Pfalz hat im August ein Maskengegner einen Tankstellenwart erschossen, weil dieser ihn aufgefordert hatte, seine Maske zu tragen. Müssten wir uns mehr Sorgen um die Radikalisierung der Szene machen?

Ich habe mich zuerst erinnert gefühlt an den Mord von Georgensgmünd - Stichwort Reichsbürger. Da hat man am Anfang ja auch gedacht, "das sind so ein paar Spinner". Als es dann aber zur Ermordung des Polizisten gekommen ist, hat man genauer hingeschaut. Im Falle Idar-Oberstein muss man sich fragen: Wie kam der Täter zu seiner Waffe? Es gibt derzeit Hinweise auf eine Radikalisierung der Szene. Da muss man nun sehr wachsam sein und genau hinschauen, mit wem man es eigentlich zu tun hat.

Sie beraten in Ihrer Funktion auch Betroffene, also etwa Angehörige von Verschwörungsgläubigen. Welche Erfahrungen machen Sie?

Mir wird in der Beratung manchmal gesagt, selbst wenn man nur versucht über das Wetter zu reden, kommen plötzlich die "Chemtrails" ins Spiel. Wie extrem es für das Umfeld wird, hängt auch davon ab, wie lange jemand schon "da drin" ist. Es geht ja manchmal schleichend, teilweise auch über Jahre. Für Angehörige ist das oft ein unerträglicher Zustand. Sie müssen feststellen, wie geliebte Menschen plötzlich in Sonderwelten abdriften. Ohnmacht und Ratlosigkeit sind oft groß.

Was raten Sie den Betroffenen?

Ich rate dazu - und das ist oft das Schwierigste -, soweit möglich, Kontakt zu halten, Geduld und Interesse zu zeigen: "Okay, du hast deine Auffassung, ich hab meine. Aber mich interessiert, warum dir das Thema so wichtig ist", um so dem Motiv ein bisschen näher zu kommen. Das sind oft Lebensthemen wie Anerkennung oder der Versuch, sich über das verschwörungsideologische Überwissen vom "Mainstream" abzugrenzen. Wichtig ist es dennoch, rote Linien zu markieren, wenn rassistisches, antisemitisches Gedankengut vertreten wird. Widerspruch ist wichtig, damit das Gegenüber merkt, das wird nicht toleriert. Ich rate vor allem im familiären Kontext: Nehmen Sie sich auch mal eine Auszeit. Viele sind wirklich geschlaucht von diesen endlosen Diskussionen. Letztlich hilft vielen auch die Kontaktaufnahme mit einer Beratungsstelle. Das nicht mit sich alleine herumzuschleppen ist ein wichtiger Schritt, denn: Sie sind damit nicht allein.
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https://www.sueddeutsche.de/bayern/verschwoerungsideologien-corona-bayern-1.5463733
„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine)

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #9644 am: 17. November 2021, 18:39:29 »
Hat sich wirklich gelohnt:

Zitat
Der mit seiner Büffelhorn-Fellmütze beim Angriff auf das US-Kapitol im Januar als "QAnon-Schamane" bekannt gewordene Jacob Chansley ist zu drei Jahren und fünf Monaten Gefängnis verurteilt worden. Ein Bundesrichter in der US-Hauptstadt Washington verhängte die Haftstrafe gegen den 34-Jährigen. Chansley alias Jake Angeli hatte sich im September der Behinderung eines offiziellen Vorgangs schuldig bekannt. Die Staatsanwaltschaft forderte in der Folge 51 Monate und damit mehr als vier Jahre Gefängnis für ihn. Theoretisch hätten Chansley sogar bis zu 20 Jahre Haft gedroht.

Der Mann aus Phoenix im Bundesstaat Arizona hatte am 6. Januar gemeinsam mit anderen Anhängern des abgewählten Präsidenten Donald Trump das Kapitol gestürmt.
Bilder Chansleys mit nacktem Oberkörper voller Tätowierungen, bemaltem Gesicht, einer Fellmütze mit Büffelhörnern und einem Speer mit US-Flagge gingen um die Welt.
Der selbsternannte "Schamane" und Anhänger der QAnon-Verschwörungstheorie wurde damit zu einem der bekanntesten Kapitol-Angreifer - und zu einem Gesicht der Gewalt vom 6. Januar.

Quelle: ntv
Nobody except for Goedel became famous by saying it can't be done.
 
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