Autor Thema: Presseschnipsel  (Gelesen 1506834 mal)

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

Offline Reichsschlafschaf

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 23314
  • Dankeschön: 74241 mal
  • Karma: 678
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 20000 Beiträge Auszeichnung für 15000 Beiträge Auszeichnung für 10000 Beiträge Auszeichnung für 1500 Beiträge Auszeichnung für 2250 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #9255 am: 12. August 2021, 18:57:35 »
Art. 38 GG schlägt Geschäftsordnung - schon klar.


Eben.

Wenn ein MdB einen anderen MdB nicht wählen möchte, dann ist das halt so.

Was ist los mit der afd?   :scratch:

Die wollte doch „jede Woche einen anderen Kandidaten präsentieren“ hat der Gauleiter vollmundig angekündigt?

Warum tut sie das nicht?

Es kann doch nicht Aufgabe der von der afd verspotteten „Altparteien“ sein, das Gepöbel auch noch zu adeln mit der Vergabe eines Vizepräsidentenposten und Zulage?

Es ist doch Aufgabe der afd, einen vermittelbaren Kandidaten zu präsentieren?

Vielleicht hat sie irgendeinen Hinterbänkler, der vermittelbar wäre?
Oder gönnen dem die anderen Pg dann die Zulage nicht?   :whistle:
„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine)

„Wenn die verdorbenen Leute sich zusammentun und dadurch eine Macht werden, dann müssen die anständigen Leute nur das gleiche tun. So einfach ist das. (Leo Tolstoi, Krieg und Frieden)
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Goliath

Offline Rabenaas

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 11595
  • Dankeschön: 41896 mal
  • Karma: 512
  • Boshaftes Federvieh
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 10000 Beiträge Auszeichnung für 7500 Beiträge Auszeichnung für 5000 Beiträge Sehr Wertvolle Beiträge! Bereits 1000 "Danke" erhalten! Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #9256 am: 12. August 2021, 20:20:11 »
Kannst du dir einen "vermittelbaren" AfD-Kandidaten vorstellen? Btw, die "Altparteien" haben bei den Ausschüssen sogar Pg gewählt, zu ihrem Leidwesen - siehe Brandner.
Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Goliath

Offline Reichsschlafschaf

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 23314
  • Dankeschön: 74241 mal
  • Karma: 678
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 20000 Beiträge Auszeichnung für 15000 Beiträge Auszeichnung für 10000 Beiträge Auszeichnung für 1500 Beiträge Auszeichnung für 2250 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #9257 am: 13. August 2021, 07:31:26 »
Kannst du dir einen "vermittelbaren" AfD-Kandidaten vorstellen?


Also, ich nicht, aber ich kenne ja auch nicht alle von den ursprünglich 92 ...   :dontknow:
____________________________


Hier ein wenig erfolgreicher Jungwissenschaftler:


Zitat
Prozesse

Franco A. legte laut Gutachten rassistische Masterarbeit vor

12. August 2021, 13:37 Uhr  Aktualisiert am 12. August 2021, 13:48 Uhr  Quelle: dpa

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Der unter Terrorverdacht stehende Bundeswehroffizier Franco A. hat nach Einschätzung eines Gutachters eine eindeutig rechtsextreme, rassistische und antisemitische Masterarbeit abgefasst. Das im Januar 2014 von einem Historiker erstellte Gutachten wurde am Donnerstag im Prozess gegen den 32-Jährigen vor dem Oberlandesgericht Frankfurt verlesen.

Demnach verfasste der Angeklagte keine wissenschaftliche Arbeit, sondern entwarf eine rechte Verschwörungstheorie. Die rund 140 Seiten umfassende Arbeit mit dem Titel «Politischer Wandel und Subversionsstrategie» wurde zurückgewiesen, A. fertigte eine neue an. Sonstige Konsequenzen für den Bundeswehrsoldaten gab es nicht. Franco A. schrieb die Arbeit als Offiziersanwärter an einer französischen Militärakademie.

Die Arbeit sei pseudowissenschaftlich, heißt es in dem Gutachten. Sie habe appellativen Charakter und rufe zum Handeln und gar zum gewaltsamen Widerstand auf. Der Verfasser schwadroniere über Volk, Nation und Rassenkampf, sehe Einwanderung, Demokratie und Menschenrechte als Gefahr. Dabei benutze er «explizit rassistisches Vokabular», das an NS-Propaganda erinnere. Der Gutachter bezeichnete A.s Rhetorik als gefährlich, da sie seine Haltung anschlussfähig über das rechte Milieu hinaus machen könne. Zu dem Gutachten äußern wird sich A. voraussichtlich beim nächsten Prozesstag kommenden Donnerstag.

Spoiler
Das Verfahren wurde mit dem Termin nach einer Sommerpause fortgesetzt, es sind noch fünf weitere Prozesstage bis in den Oktober hinein angesetzt. Dem aus Offenbach stammenden Franco A. wird unter anderem die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Straftat zur Last gelegt. Er soll Anschläge auf Politiker geplant und ein Doppelleben als angeblicher syrischer Flüchtling geführt haben. Nach der Theorie der Ankläger sollte sich der Verdacht nach einem Anschlag gegen Flüchtlinge richten und das Vertrauen in die Asylpolitik erschüttern. Die Bundesanwaltschaft sieht in einer völkisch-nationalistischen Haltung das Motiv.

A. hat bestritten, Anschläge geplant zu haben und lediglich eingeräumt, als vermeintlicher syrischer Flüchtling unter falschem Namen einen Asylantrag gestellt zu haben, um Missstände aufzudecken. Auch den Vorwurf, rechtsextrem zu sein, hat A. zurückgewiesen. Der 32-Jährige bestätigte auf die Frage des Vorsitzenden Richters, dass er ein Jurastudium begonnen hat. Er habe ein Semester absolviert und dann aus familiären Gründen zwei Urlaubssemester eingelegt.

Die Gewerkschaften Verdi und Erziehung und Wissenschaft (GEW) an der Frankfurter Goethe-Universität hatten sich alarmiert von Berichten über die Einschreibung A.s gezeigt: Er stelle potenziell eine Gefahr für Studierende und Beschäftigte dar. Vor Gericht sagte A., er habe bislang keine Präsenzveranstaltung besucht, da alle Kurse digital stattgefunden hätten.

© dpa-infocom, dpa:210812-99-817162/3
[close]

https://www.zeit.de/news/2021-08/12/gutachter-franco-a-legte-rassistische-masterarbeit-vor

https://www.welt.de/politik/deutschland/article233097645/Franco-A-Bundeswehroffizier-legte-rassistische-Masterarbeit-vor.html
„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine)

„Wenn die verdorbenen Leute sich zusammentun und dadurch eine Macht werden, dann müssen die anständigen Leute nur das gleiche tun. So einfach ist das. (Leo Tolstoi, Krieg und Frieden)
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Goliath

Offline Rabenaas

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 11595
  • Dankeschön: 41896 mal
  • Karma: 512
  • Boshaftes Federvieh
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 10000 Beiträge Auszeichnung für 7500 Beiträge Auszeichnung für 5000 Beiträge Sehr Wertvolle Beiträge! Bereits 1000 "Danke" erhalten! Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #9258 am: 13. August 2021, 08:12:34 »
Das mit der Masterarbeit ist schon lange bekannt - der Skandal an der Sache ist, daß es keine disziplinarischen Folgen hatte. Da hätte man den Mann schon aus der Truppe rausschmeißen müssen.

Und was noch schlimmer ist: es dürfte noch so einige von der Sorte in Uniform geben. Siehe nur Uniper und so.
« Letzte Änderung: 13. August 2021, 08:14:23 von Rabenaas »
Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Goliath

Offline Ba_al

  • Prinz von Sonnenstaatland
  • *****
  • Beiträge: 5390
  • Dankeschön: 23289 mal
  • Karma: 218
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 5000 Beiträge Auszeichnung für 2250 Beiträge Auszeichnung für 1500 Beiträge Auszeichnung für 1000 Beiträge Beliebt! 50 positives Karma erhalten
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #9259 am: 13. August 2021, 08:23:47 »
Wenn ein MdB einen anderen MdB nicht wählen möchte, dann ist das halt so

Nein dann ist es eine Verschwörung der Eliten…..Deep State……usw.
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Reichsschlafschaf, Goliath

Offline dieda

  • Praktikant- Lennéstraße
  • ****
  • Beiträge: 3696
  • Dankeschön: 11216 mal
  • Karma: 640
  • Hauptabteilung wahre Wahrheiten
  • Auszeichnungen Sehr Wertvolle Beiträge! Bereits 1000 "Danke" erhalten! Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten Auszeichnung für 2250 Beiträge Liefert Berichte von Reichsdeppenverfahren für das SonnenstaatlandSSL Auszeichnung für 1500 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #9260 am: 13. August 2021, 12:50:22 »
Art. 38 GG schlägt Geschäftsordnung - schon klar.

Liebes @Rabenaas, mit allergrößtem und persönlichen Respekt an Dich, aber was uns diese ganzen Debatten um und mit den sogenannten "Demokraten" der AfD gezeigt haben, ist doch die traurige Tatsache, dass sich bei einigen Mitgliedern einer gewissen "Partei neuen Typs", die sich selbst als "Elite" versteht und bei denen oft fett "akademische Ausbildung" draufsteht, mitunter leider nur davon wenig drin ist, vor allem wenig verstehendes Lesen und wenig Verständnis für komplexe Zusammenhänge bzw. das "große Ganze" und dass mitunter ausgerechnet auch noch bei den geschätzen "Organen der Rechtspflege" dieser und verglichbaren Parteien, die in einem Rechtsstaat quasi schon eine Art Sonderrolle einnehmen.

Das ist für die gesamte Berufsgruppe auf den ersten Blick vielleicht fatal, und bitte bedankt Euch da bei solchen Koriphäen wie Brandner, Hannig, Hainz und Co, aber das war leider auch mal bitter nötig, nämlich damit wir uns alle, also alle Juristen und alle sonstigen juristischen "Laien" endlich mal wieder auf die wahren demokratischen Spielregeln und auf den eigentlichen Sinn und Zweck von Recht und Gesetz als "Geschäftsordnung" eines wirklich vernünftigen Miteinanders in der Gesellschaft besinnen.

Oder anders formuliert: es war nämlich keine Rechtsfrage, die die AfD mit ihrem absurden Bundestagsvizepräsidentenwahlspuk und folgenden hysterischen Opfermimimi gestellt hat, sondern ganz offen die Machtfrage(!) in diesem Staat und jeder(!), also auch wir Wähler, hatten dabei die Gelegenheit, uns fortan darüber gründlich Gedanken zu machen, auf welcher Seite dabei jeder von uns selbst steht.

Bei irgendwelchen Wahlen wird nämlich immer die Frage nach dem allerwichtigsten Gut in einer Gesellschaft gestellt, nämlich die Frage nach dem Vertrauen!
Und Gott sei Dank hatte das die große Mehrheit unserer Abgeordneten genauso kapiert und den einzelnen Kandidaten der AfD eben kein(!) qua Geschäftsordnung eingefordertes "Vertrauen" geschenkt(!), offensichtlich aus Gründen.

Und Vertrauen, das nach St. Exypèry die Grundlage für Autorität ist, ist nämlich das ganze Gegenteil von (blindem) Gehorsam bzw. von "Recht des Stärkeren", was die Autöritären derzeit über die Hintertür sowie verbrämt "demokratisch" laut einfordern.

Ich hoffe doch, die Gesellschaft hat dieses brandgefährliche Spiel ausreichend durchschaut, auch wenn die Autoritären mit ihrem verzweifelten Willen zur Macht und im Verein mit einem hysterisch aufgehetzten "querdenkenden" Mob von der Straße, mit ihren leider an verschiedenen Stellen schon sitzenden Sympatisanten und mit ihren heimlichen Todeslisten in den Schubkästen gerade alles daransetzen, auch noch den anderen kostbaren Begriff "Freiheit" zu zerstören.

Ich sage nur: armselig.

« Letzte Änderung: 13. August 2021, 13:24:48 von dieda »
D adaistische I lluminatinnen für die E rleuchtung D es A bendlandes

Tolereranzparadoxon: "Denn wenn wir die uneingeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, (...) dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen.“ Karl Popper
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: theodoravontane, Neubuerger, Goliath

Offline theodoravontane

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 6768
  • Dankeschön: 29187 mal
  • Karma: 716
  • Institut für Milchwirtschaft und Gärungswesen
  • Auszeichnungen Autor im Sonnenstaatland-Wiki Auszeichnung für 5000 Beiträge Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten Sehr Wertvolle Beiträge! Bereits 1000 "Danke" erhalten! Auszeichnung für 2250 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #9261 am: 13. August 2021, 13:15:25 »
Dem möchte ich vorsichtig widersprechen, verehrte Mitagentin, halten zu Gnaden!

Die Geschäftsordnung des Deutschen Bundestages besagt:

[…]

- Stellt die afd also endlich mal einen Kandidaten auf, der das Vertrauen der Mehrheit des Bundestages hat, so wird dieser auch gewählt werden

[…]

Conclusio: Alles nur Rumgeheule der afd. Warum Süddeutsche und taz darauf eingehen, ist mir ein Rätsel.

Es gilt das Demokratieprinzip. Da sind wir uns dann wieder einig.  :)

Ok, ich korrigiere, bislang wollte eine Mehrheit im Bundestag die vorgeschlagenen Kandidaten der AfD nicht in der Position sehen. Es ist tatsächlich nicht ausgeschlossen, daß sie es irgendwann schaffen, einen Kandidaten zu präsentieren, der akzeptiert wird. Allerdings kann das dann eigentlich fast kein rechter AfDler sein (pun intended) …

Was die taz, und wie Du schreibst, die SZ wohl auch, geritten hat, verstehe ich auch nicht.
Natürlich kann man sich Gedanken machen, ob es die AfD in ihrer Opferrolle nicht bestärkt, aber als Lösung vorzuschlagen, in Gottes Namen einen Kandidaten zu wählen, damit endlich Ruhe ist und das dann als demokratisch zu verkaufen resp. die Ablehnung eines Kandidaten als undemokratisch, das ist schon irgendwie ziemlich daneben.
"Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte, würde ich die gleichen Fehler wieder machen, aber ein bisschen früher anfangen, damit ich mehr davon habe."

Marlene Dietrich
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: dieda, Neubuerger, Reichsschlafschaf, Goliath

Offline dieda

  • Praktikant- Lennéstraße
  • ****
  • Beiträge: 3696
  • Dankeschön: 11216 mal
  • Karma: 640
  • Hauptabteilung wahre Wahrheiten
  • Auszeichnungen Sehr Wertvolle Beiträge! Bereits 1000 "Danke" erhalten! Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten Auszeichnung für 2250 Beiträge Liefert Berichte von Reichsdeppenverfahren für das SonnenstaatlandSSL Auszeichnung für 1500 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #9262 am: 13. August 2021, 13:33:49 »
Was die taz, und wie Du schreibst, die SZ wohl auch, geritten hat, verstehe ich auch nicht.
Natürlich kann man sich Gedanken machen, ob es die AfD in ihrer Opferrolle nicht bestärkt, aber als Lösung vorzuschlagen, in Gottes Namen einen Kandidaten zu wählen, damit endlich Ruhe ist und das dann als demokratisch zu verkaufen resp. die Ablehnung eines Kandidaten als undemokratisch, das ist schon irgendwie ziemlich daneben.

Ich würde dieses subtile Aufbauen von Druck auf die Abgeordneten sogar "Erpressung" nennen, der hier einfach nur weitergegen wird, denn auch der Druck auf unsere Pressevertreter, einmal durch das finanzielle Damoklesschwert, das über der ganzen Zunft hängt sowie über eine permanente öffentliche und direkte Diffamierung als "Lügenpresse" auf der Straße bis hin zur realen Angst der Jounalisten vor echten körperlichen Übergriffen eines längst entfesselten Mobs dürfte leider auch nicht ganz ohne Nebenwirkung geblieben sein.
« Letzte Änderung: 13. August 2021, 13:35:35 von dieda »
D adaistische I lluminatinnen für die E rleuchtung D es A bendlandes

Tolereranzparadoxon: "Denn wenn wir die uneingeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, (...) dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen.“ Karl Popper
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: theodoravontane, Neubuerger, Reichsschlafschaf, Goliath

Offline Reichsschlafschaf

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 23314
  • Dankeschön: 74241 mal
  • Karma: 678
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 20000 Beiträge Auszeichnung für 15000 Beiträge Auszeichnung für 10000 Beiträge Auszeichnung für 1500 Beiträge Auszeichnung für 2250 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #9263 am: 13. August 2021, 17:10:58 »
Rechtsextremisten bei der Sächsischen Polizei?

Nit mööchlich ...?   :o



Zitat
Rechtsextremismus
Sieben weitere Verdachtsfälle in sächsischer Polizei

von MDR SACHSEN

Stand: 12. August 2021, 21:12 Uhr

Wenn es den Verdacht von Rechtsextremismus in der sächsischen Polizei gab, hieß es häufig, das seien Einzelfälle. Jetzt sind erneut sieben solcher Fälle ans Licht gekommen. Über mögliche Motive der Beamten hat MDR SACHSEN mit dem sächsischen Innenministerium gesprochen.

Spoiler
Seit Jahresbeginn sind dem sächsischen Innenministerium sieben weitere Rechtsextremismus-Verdachtsfälle bei der Polizei bekannt geworden. Das ist das Ergebnis einer erneuten Kleinen Anfrage der Linken-Innenexpertin Kerstin Köditz. Die Landtagsabgeordnete hatte schon zuvor drei Kleine Anfragen (Drucksache 7/946, 7/4251 und 7/4983) zum Thema gestellt. Daraufhin hatte das Innenministerium Anfang 2020 erstmals Zahlen genannt, die teils bis ins Jahr 2014 zurückreichen. Mit den neuen Daten summiert sich die Gesamtfallzahl inzwischen auf 49.

Ministerium: Mehrheit der Beamten verfassungstreu
Das Innenministerium bedauert diese Verdachtsfälle. Sprecherin Silvaine Reiche sagte auf Anfrage von MDR SACHSEN: "Leider gab es und gibt es immer wieder Bedienstete im öffentlichen Dienst, die im Verdacht standen oder stehen, die Verfassungstreue zu verletzen oder auch verletzt zu haben. Die große Mehrzahl der Bediensteten steht aber fest auf dem Boden des Grundgesetzes."

Resignation und Frust als Erklärungsansatz
Als Gründe sieht Reiche, dass Beamte soziale und politische Konflikte aus nächster Nähe erlebten und gleichzeitig die Grenzen des Rechtsstaates kennenlernten. Dies könne im Einzelfall zu Resignation und Frustration führen.

Die aktuellen Vorfälle haben sich von Anfang 2017 bis Anfang 2021 ereignet. Dabei geht es den Angaben zufolge um "vertrauensunwürdige" und rassistische Äußerungen gegenüber Bürgerinnen und Bürgern, Kontakte zur Reichsbürger-Szene sowie zu "Personen, die dem Rechtsextremismus zuzurechnen sind" sowie eine "unangemessene Reaktion" auf eine einschlägige Abbildung in einer Chatgruppe.

Social-Media-Beiträge belasten Beamten
Überprüft wird auch ein Beamter, der die sogenannte Erfurter Resolution 2015 unterzeichnet haben soll. Die gilt als Gründungsdokument des völkisch-nationalistischen Flügels der AfD, der vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Social-Media-Beiträge der selben Person würden zudem "Zweifel an der Verfassungstreue aufkommen lassen", heißt es in der nun vorgelegten Auflistung.

Drei Disziplinarverfahren und ein Strafbefehl
Die jetzt bekanntgewordenen sieben Verdachtsfälle beziehen sich auf insgesamt acht Beamte verschiedener Polizeidirektionen, der Bereitschaftspolizei und des Landeskriminalamts. Jedoch sei eine "Mehrfacherfassung von Personen möglich", ist im Kleingedruckten der Kleinen Anfrage zu lesen. In drei Fällen sind bereits Disziplinarverfahren anhängig, in einem Fall wurde zudem wegen des Vorwurfs der Beleidigung eine noch nicht rechtskräftige Geldstrafe per Strafbefehl verhängt. Darüber hinaus gab es einen Fall, der nach Ermittlungen in der Verwaltung ohne dienstrechtliche Konsequenzen abgeschlossen wurde.

Koordinierungsstelle für Extremismusprävention
Um auf die Vorfälle der Vergangenheit zu reagieren, hatte das Innenministerium im September 2020 eine Koordinierungsstelle für interne Extremismusprävention und -bekämpfung eingerichtet. Diese soll halbjährlich ein Lagebild erstellen. Ziel sei unter anderem, frühzeitig alle wichtigen Informationen zu extremistischen Bestrebungen von Bediensteten zu bündeln. Die Stelle soll laut Ministerium außerdem für einen einheitlichen Umgang mit extremistischen Verdachtsfällen verantwortlich sein und einen Leitfaden entwickeln.

Quelle: MDR/sth
[close]

https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/rechtsextreminsmus-polizei-verdachtsfaelle-100.html
„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine)

„Wenn die verdorbenen Leute sich zusammentun und dadurch eine Macht werden, dann müssen die anständigen Leute nur das gleiche tun. So einfach ist das. (Leo Tolstoi, Krieg und Frieden)
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Goliath

Offline dieda

  • Praktikant- Lennéstraße
  • ****
  • Beiträge: 3696
  • Dankeschön: 11216 mal
  • Karma: 640
  • Hauptabteilung wahre Wahrheiten
  • Auszeichnungen Sehr Wertvolle Beiträge! Bereits 1000 "Danke" erhalten! Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten Auszeichnung für 2250 Beiträge Liefert Berichte von Reichsdeppenverfahren für das SonnenstaatlandSSL Auszeichnung für 1500 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #9264 am: 13. August 2021, 17:43:39 »
32 Jahre zu spät? Falsche Partei? Ablenkungsmanöver? Ähäm, und die Konsequenzen?

Vielleicht doch endlich mal umsteuern bei der Frage, wen man in Sachsen seit fast 32 (!) Jahren von wem und vor allem warum regelmäßig als angebliche "Extremisten" und/ oder "Gefährer" einstufen lässt bzw. wen nicht? Trotzdem Danke!

https://www.saechsische.de/sachsen/es-gab-in-der-ddr-rassismus-und-rechtsextremismus-5504710.html

Zitat
12.08.2021 18:45 Uhr
„Es gab in der DDR Rassismus und Rechtsextremismus“

Der Bundes-Ostbeauftragte Wanderwitz spricht im Interview über den Mauerbau, die Folgen der deutschen Teilung und die Debatte um die Ost-Identität.

Marco Wanderwitz ist seit Anfang 2020 Beauftragter der Bundesregierung für die neuen Bundesländer. Der gebürtige Sachse arbeitet als Parlamentarischer Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium. © Hendrik Schmidt/dpa
6 Min. Lesedauer
Spoiler

Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Marco Wanderwitz, hält das Erinnern an den Mauerbau vor 60 Jahren für wichtig. In einer Interview der Deutschen Presse-Agentur erklärt der CDU-Politiker, wo die Folgen der deutschen Teilung noch heute nachwirken und was er von der Debatte um eine Ost-Identität hält.

Sie sind in der DDR groß geworden, wo die Berliner Mauer "Antifaschistischer Schutzwall" genannt wurde. Wann haben Sie persönlich verstanden, was der Bau der Berliner Mauer bedeutet hat?

Ich komme aus einem Teil Sachsens, in dem es Westfernsehen gab und das wurde bei mir zu Hause auch geschaut und zwar deutlich intensiver als das DDR-Fernsehen. Wir hatten Westverwandtschaft, zu der wir auch Kontakt hatten. Ein christliches Elternhaus, mein Opa war zu DDR-Zeiten selbstständig. Wir hatten in diesem Zweig der Familie mit dem Staat wenig am Hut. Insofern habe ich relativ früh die Mauer und die innerdeutsche Grenze als Einsperren der eigenen Bevölkerung wahrgenommen und nicht als Schützen vor Irgendetwas.

Der Mauerbau war vor 60 Jahren. Warum ist es wichtig, immer noch an den Mauerbau zu erinnern?

Es gibt das Zitat: "Wer seine Vergangenheit nicht kennt, hat keine gute Zukunft." Es geht darum, diese zweite Diktatur auf deutschem Boden in ihrer Gesamtheit den jungen Generationen zu vermitteln. Diese Mauer, diese innerdeutsche Grenze hat ein Volk geteilt, hat Familien geteilt, hat Dörfer geteilt, hat zu Zwangsumsiedlungen geführt. Sie hat viele Tote mit sich gebracht und auch gebrochene Personen, die sich an der Grenze schuldig gemacht haben und die dann schwere Last getragen haben an ihrem Tun. Aus meinem Wahlkreis kann ich noch das Frauenzuchthaus Hoheneck anführen, politische Gefangene.

Der Mauerbau hat die deutsch-deutsche Teilung zementiert. Wo wirkt das aus Ihrer Sicht noch nach?

Wenn man 40 Jahre geteilt ist, dann entwickelt man sich natürlich unterschiedlich. Wir laufen in den neuen Ländern jetzt noch der extrem starken westdeutschen Wirtschaft hinterher. Auch bei der Infrastruktur hapert es teilweise noch immer. 1989 war die DDR bankrott. Und es gibt gesamtgesellschaftliche Dinge, die noch immer nicht hundertprozentig zusammengebunden sind. Aber mein Eindruck ist doch, dass sich die Bundesrepublik in den vergangenen 30 Jahren gemeinschaftlich gut entwickelt hat.

In welchen Bereichen sehen Sie gemeinsame Entwicklungen?

Die Bundesrepublik 2021 ist nicht die Bundesrepublik von 1989 nur 2.0. Im Bildungsbereich, bei den Familienbildern, der Rolle der Frau hat sich die ehemalige DDR eingebracht in dieses veränderte Deutschland. Die Polikliniken gab's eine Zeit lang nicht mehr. Jetzt heißen sie Medizinische Versorgungszentren und es gibt sie deutschlandweit. Mir fallen da viele Beispiele ein, wo man gute, um den ideologischen Ansatz befreite Elemente der ehemaligen DDR vor allen Dingen im Osten, aber zunehmend auch im Westen besichtigen kann. Trotzdem ist die innere Einheit immer noch nicht abgeschlossen.

Wie weit sind wir noch von den vielbeschworenen gleichwertigen Lebensverhältnissen entfernt?

Das ist nicht mehr vorrangig ein Ost-West Thema, sondern es ist vorrangig ein Stadt-Land-Thema. Die boomenden Regionen sind meistens die großen Städte. Aber wir haben Rhein-Main. Wir haben Stuttgart. Wir haben München. Wir haben Düsseldorf. Wir haben Hamburg. Solche Metropolregionen gibt es im Osten nicht. Berlin kann eine werden, vielleicht auch Leipzig. Weite Teile des Ostens sind strukturschwache ländliche Regionen - wie man sie eben aber auch in Schleswig-Holstein oder im Bayerischen Wald findet.

In den letzten Jahren ist die Debatte um "Ost-Identität" und "Ost-Bewusstsein" verstärkt geführt worden. Wie stehen Sie dazu?

Ich nehme wahr, dass es sowas gerade unter Jüngeren wieder gibt. Teilweise positiv besetzt, in dem man sagt: Wir wollen aus den Transformationserfahrungen, die wir, aber vor allem auch unsere Eltern, gemacht haben, das Positive herausziehen. Aber ich nehme auch eine Ost-Identität als Abgrenzung vom Westen wahr. Die empfinde ich ausdrücklich nicht als positiv. Wenn man mich fragen würde: "Was bist Du?", würde mir Vieles einfallen: Erzgebirger, Sachse, Deutscher; Europäer. Aber mich als Ostdeutschen zu bezeichnen oder als ehemaligen DDR-Bürger, das käme mir nie in den Sinn.

Sie sind der Ostbeauftragte der Bundesregierung. Warum braucht man diesen Posten heute noch?

Es gibt in Bayern besondere Anstrengungen für Ostbayern, es gibt in Mecklenburg-Vorpommern einen Vorpommern-Staatssekretär. Immer da, wo es strukturell problematische Situationen gibt, gibt es politisch ein besonderes Hinschauen. Wir haben noch einen gewissen Aufholbedarf des Ostens. Ich glaube, ein paar Jahre werden wir das Ganze noch brauchen. Mittelfristig kann ich mir gut vorstellen, dass man das umwidmet in einen Posten, der sich verstärkt um das Thema gleichwertige Lebensverhältnisse unter dem Gesichtspunkt städtisch-ländlich kümmert.

Der Osten Deutschlands steht wegen Rechtsextremismus immer wieder besonders in den Schlagzeilen. Die Ursachen werden auch in der Vergangenheit gesucht.

Antwort: Es ist inzwischen gut erforscht: Es gab in der DDR Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Rechtsextremismus. Man hat versucht, ihn systemisch zu bekämpfen, nur eben offensichtlich mit geringem Erfolg. Das hatte Ende der 70er Jahre und in den 80ern eine erhebliche Dimension. Es gab - weniger bekannt - ausländerfeindliche Vorfälle, es gab - das war allen bewusst - Alltagsrassismus. Es ist ja nicht normal, dass man Vietnamesen als "Fidschis" bezeichnet und sie quasi kaserniert, wie es mit den Vertragsarbeitern gemacht wurde.

Also hat der Rechtsextremismus aus der DDR sich einfach weiter fortgesetzt bis heute?

Ich glaube schon, dass er nach 1990 deutlich erstarkt ist. Es hat noch eine stärkere nationale Komponente bekommen, dazu kamen die wirtschaftlich schwierigen Zeiten hoher Arbeitslosigkeit, der Angst und des Neids. Dazu muss man sehen, dass die Führungsebene von AfD, NPD, III. Weg zu einem Großteil zugezogene Westdeutsche sind, die auf eine teilweise aufnahmewillige Bevölkerung gestoßen sind. Gott sei Dank sind das nie Mehrheiten, man muss da wirklich sehr differenzieren. Aber der Anteil Rechtsradikaler ist nun mal in den neuen Ländern flächendeckend höher.

Von Sachsens ehemaligem Ministerpräsident Kurt Biedenkopf stammt der Ausspruch, die Sachsen seien immun gegen rechts.

Der war offensichtlich maximal gut gemeint, aber natürlich objektiv in der Nachschau falsch. Kurt Biedenkopf hat von Anfang an versucht, sowas wie einen positiven Sachsenstolz zu etablieren. Ich fürchte aber, dass er dadurch überhaupt nicht erkannt hat, was da im ländlichen Raum teilweise abging. Und ich fürchte auch, dass diese Politik, das Problem zumindest nicht intensiv zu benennen und zu bekämpfen, ein Stück weit Anteil daran hat, dass es so schlimm werden konnte.

Und darum versuchen Sie jetzt, dass Thema offensiv anzusprechen?

Das ist nicht vergnügungssteuerpflichtig, wenn man sieht, was da an Mails ankommt und womit man in persönlichen Gesprächen zu kämpfen hat. Ich habe mir das sehr lange überlegt, nachdem ich es erlebt habe. Mich treibt es wirklich um, denn es gefährdet aus meiner Sicht die Demokratie. Diese unheilige Sozialisation setzt sich fort von den Eltern auf die jungen Menschen. Wir müssen jetzt stärker den Aufstand der Anständigen forcieren, die ja immer in der Mehrheit sind, aber nicht selten eine schweigende Mehrheit. Und deswegen benenne ich das so deutlich. Und deswegen unterstütze ich auch politisches Tun, was die Zivilgesellschaft gegen Rechtsextremismus und Rassismus unterstützt. (dpa)
[close]

« Letzte Änderung: 13. August 2021, 17:46:50 von dieda »
D adaistische I lluminatinnen für die E rleuchtung D es A bendlandes

Tolereranzparadoxon: "Denn wenn wir die uneingeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, (...) dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen.“ Karl Popper
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Morris, Neubuerger, Reichsschlafschaf, Goliath

Offline Reichsschlafschaf

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 23314
  • Dankeschön: 74241 mal
  • Karma: 678
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 20000 Beiträge Auszeichnung für 15000 Beiträge Auszeichnung für 10000 Beiträge Auszeichnung für 1500 Beiträge Auszeichnung für 2250 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #9265 am: 13. August 2021, 18:02:52 »
19.10.2020, 11:31 Uhr
Zu "rechts"? Fischer-Verlag trennt sich von Autorin Monika Maron



Da kann man sehen wie unberecehtigt die Vorwürfe waren!
Wer mit Tichy zusammenarbeitet, ist nun wirklich völlig unverdächtig ...!   ::)


Zitat
LITERATUR

Tichy-Interview: Monika Maron rechnet mit S. Fischer Verlag ab
STAND
13.8.2021, 12:20 UHR
SWR2


Es ist fast ein Jahr her, seit der S. Fischer Verlag sich von Autorin Monika Maron trennte — nun hat die Schriftstellerin, der immer wieder Sympathien für neurechtes Gedankengut vorgeworfen werden, in einem Interview mit der rechtspopulistischen Zeitschrift „Tichys Einblick“ mit dem Verlaghaus abgerechnet.

Monika Maron ist zufrieden mit ihrem neuen Verleger
Auch wenn ihr Wechsel zum Hamburger Verlag Hoffmann und Campe für Monika Maron, in ihren eigenen Worten, „Glück“ zu sein scheint und sie sich sehr zufrieden mit ihren neuen Verlegern zeigt — ganz verwunden hat sie die Trennung von S. Fischer noch nicht, wie es scheint.

Spoiler
Wieso sonst sollte sie sonst fast ein Jahr später in einem Interview nachlegen und ihre letzten Jahre bei dem Verlag als „deprimierend, unerfreulich und auch ausgesprochen ärgerlich“ bezeichnen?

Der Streit mit S. Fischer scheint noch nicht zu Ende
So sei sie von der verlegerischen Geschäftsführerin Siv Bublitz förmlich gedemütigt worden. Diese habe ihr einen ausgedruckten Text von Gottfried Bermann Fischer, dem Sohn des Verlagsgründers Samuel Fischer, mitgebracht, um ihr die „Tradition des Verlagshauses zu verdeutlichen“ — sie solle verstehen, was Exil und ein Exilverlag seien.

Stein des Anstoßes und Ende der 40-jährigen Zusammenarbeit von Autorin und Fischer-Verlag war im März 2020 die Veröffentlichung von von Monika Marons Essay-Bands „Krumme Gestalten, vom Wind gebissen“ in der Reihe „Exil“ beim Verlag Edition Buchhaus Loschwitz aus Dresden.

Maron, die Exilautorin
Der Verlag der Buchhändlerin Susanne Dagen gibt „neurechten“ Äußerungen eine Plattform und kooperiert unter anderem im Vertrieb mit dem Antaois-Verlag von Götz Kubitschek. Der Publizist ist Kritiker*innen zufolge rechtsextrem und wird seit Juni 2021 vom Verfassungsschutz beobachtet.

Für Maron, deren erster Roman „Flugasche“ über die Umweltverschmutzung in der DDR 1981 nicht dort veröffentlicht werden durfte und deren Großvater — wie sie in ihrem Roman „Pawels Briefe“ schreibt — als konvertierter Jude von den Nazis ermordet wurde, stellt sich die ganze Situation als „absurd“ dar. Sie sei ja selbst als „Exilautorin“ zu Fischer gekommen.

„Politisch unberechenbar“
Ihr „Rausschmiss“ beim S. Fischer Verlag habe politische Gründe gehabt — man habe ihr ausrichten lassen, sie sei politisch zu unberechenbar, passe nicht mehr in die Zeit und sei damit ein Risiko für den Verlag. Der Verlag wiederum hat in einem Brief an seine Autor*innen auf Marons Entscheidung, den Essay-Band beim Loschwitz-Verlag zu veröffentlichen, verwiesen und die „Unmöglichkeit“, darüber mit ihr ins Gespräch zu kommen.

Bereits seit 2010 hat sich Monika Maron immer wieder islam-kritisch geäußert, sich gegen die Aufnahme von Geflüchteten ausgesprochen und in Zeitungen und Zeitschriften wie der NZZ eine Art „Meinungsdiktatur“ in der Bundesrepublik kritisiert. Auch ihr Roman „Artur Lanz“, der 2020 noch bei S. Fischer erschien, geht in diese Richtung.

In einem Beitrag in der NZZ von 2017 stellte Maron außerdem klar: „Links bin ich schon lange nicht mehr.“ Die Medien bezeichneten sie als rechts, wobei sie sich eher liberal sehe.
[close]

https://www.swr.de/swr2/literatur/monika-maron-tichy-interview-100.html


Anmerkung: Der Verlag heißt Antaios. Das sollte man als Kulturmagazin hinbekommen.
„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine)

„Wenn die verdorbenen Leute sich zusammentun und dadurch eine Macht werden, dann müssen die anständigen Leute nur das gleiche tun. So einfach ist das. (Leo Tolstoi, Krieg und Frieden)
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: dieda, Neubuerger, Goliath

Offline Anmaron

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 7796
  • Dankeschön: 24133 mal
  • Karma: 233
  • schwarzes Systemschaf und kompetenter Nichtskönner, Abteilungsleiter Qualitätskontrolle im Wackelpuddingreferat.
  • Auszeichnungen Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten Auszeichnung für 7500 Beiträge Auszeichnung für 5000 Beiträge Auszeichnung für 2250 Beiträge Sehr Wertvolle Beiträge! Bereits 1000 "Danke" erhalten!
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #9266 am: 13. August 2021, 21:25:42 »
Off-Topic:
Nit mööchlich ...?   :o
Grock? Sans blaaague?
Wer sich politisch nicht engagiert, hilft im Grunde jenen, die das Gegenteil von dem wollen, was man selber für wichtig und richtig hält. (Alain Berset)
Die Demokratie ist so viel wert wie diejenigen, die in ihrem Namen sprechen. (Robert Schuman)

Anmaron, M. Sc. univ. Universität Youtübingen
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Reichsschlafschaf, Goliath

Offline Reichsschlafschaf

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 23314
  • Dankeschön: 74241 mal
  • Karma: 678
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 20000 Beiträge Auszeichnung für 15000 Beiträge Auszeichnung für 10000 Beiträge Auszeichnung für 1500 Beiträge Auszeichnung für 2250 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #9267 am: 14. August 2021, 11:15:54 »
Maaßen: Ullrich muss gar nicht viel tun, ausser ab und zu "Wessi!" in Maaßens Richtung zu rufen...


Er wird ja völlig mißverstanden!   :o

„Annabelle, ach Annabelle, Du bist so herrlich intellektuell…!“   :whistle:



Zitat
BUNDESTAGSWAHL 2021

Hans-Georg Maaßen: „Vielleicht ist mir meine Intellektualität im Weg“


Hans-Georg Maaßen fühlt sich „dämonisiert und ausgegrenzt“. Kein Wunder, wenn „90 Prozent der Berichterstattung“ über den CDU-Kandidaten negativ sind.

Frankfurt/Berlin – Hans-Georg Maaßen, CDU-Kandidat für die Bundestagswahl 2021, hält Missverständnisse für eine mögliche Ursache von Kritik an seinen Äußerungen. „Vielleicht ist mir da auch meine Intellektualität im Wege“, sagte er der Neuen Osnabrücker Zeitung. „Es ist manchmal für mich schwierig, mich so zu äußern, dass die Leute mir folgen können.“

Die Bürger begegneten ihm aber anders als die Medien, sagte der frühere Präsident des Bundes-Verfassungsschutzes. „90 Prozent der Medien-Berichterstattung über mich sind negativ.“ Und: „Ich werde dämonisiert und ausgegrenzt.“

Hans-Georg Maaßen (CDU): Vielleicht ist mir da auch meine Intellektualität im Wege
Maaßen hatte öffentlich-rechtlichen Medien tendenziöse Berichterstattung vorgeworfen und zum wiederholten Mal Empörung ausgelöst. Er wolle die „Biografie von einigen Redakteuren mal auf den Prüfstand stellen“, sagte er in Bezug auf den NDR und die Tagesschau. Zu untersuchen sei unter anderem, „ob diese Leute die charakterliche Eigenschaft haben (...) die Tagesschau durch Redaktion zu begleiten“.

Hans-Georg Maaßen war von der Südthüringer CDU als Direktkandidat im Wahlkreis 196 aufgestellt worden. (lrg/dpa)

https://www.fr.de/politik/hans-georg-maassen-intellektualitaet-bundestagswahl-2021-cdu-90920565.html

https://www.zeit.de/news/2021-08/13/maassen-vielleicht-steht-mir-meine-intellektualitaet-im-weg

https://www.sueddeutsche.de/politik/parteien-maassen-vielleicht-steht-mir-meine-intellektualitaet-im-weg-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-210813-99-834376


 :facepalm:
„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine)

„Wenn die verdorbenen Leute sich zusammentun und dadurch eine Macht werden, dann müssen die anständigen Leute nur das gleiche tun. So einfach ist das. (Leo Tolstoi, Krieg und Frieden)
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Noldor, Neubuerger, Goliath

Offline kairo

Re: Presseschnipsel
« Antwort #9268 am: 14. August 2021, 13:26:50 »
Zitat
„Vielleicht ist mir da auch meine Intellektualität im Wege“

Allerdings, das gibt es, dass Leute dermaßen superschlau sind, dass man ihnen außerhalb von Wolkenkuckucksheim gar nicht mehr folgen kann. Der Kluge allerdings beherrscht die Kunst, auch anspruchsvolle Gedanken in verständliche Worte zu kleiden.

Zitat
Hans-Georg Maaßen, CDU-Kandidat für die Bundestagswahl 2021, hält Missverständnisse für eine mögliche Ursache von Kritik an seinen Äußerungen. „... „Es ist manchmal für mich schwierig, mich so zu äußern, dass die Leute mir folgen können.“

Das wäre grundsätzlich kein Zeichen besonderer Qualifikation für eine politische Laufbahn, denn der Politiker will doch in der Regel, dass die Leute ihn verstehen. In seinem Fall allerdings sehe ich keine Gefahr. Man versteht ihn durchaus.

Zitat
„90 Prozent der Medien-Berichterstattung über mich sind negativ.“

Komisch.
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Noldor, Neubuerger, Reichsschlafschaf, Wildente, Goliath

Offline Reichsschlafschaf

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 23314
  • Dankeschön: 74241 mal
  • Karma: 678
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 20000 Beiträge Auszeichnung für 15000 Beiträge Auszeichnung für 10000 Beiträge Auszeichnung für 1500 Beiträge Auszeichnung für 2250 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #9269 am: 14. August 2021, 14:28:14 »
Komisch



Vielleicht isses auch nur seine rechtspopulistische, antisemitische, menschenverachtende, braune Gesinnung?  :scratch:   Man kann da wirklich nur spekulieren...  ???
„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine)

„Wenn die verdorbenen Leute sich zusammentun und dadurch eine Macht werden, dann müssen die anständigen Leute nur das gleiche tun. So einfach ist das. (Leo Tolstoi, Krieg und Frieden)
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Noldor, Sigmunds Schaukelpferd, Neubuerger, Wildente, Goliath