Es geht m.E. auch um das Problem, dass man in Ost wie in West (!) weder die 1. noch die 2. Diktatur auf deutschem Boden auch nur mal ansatzweise richtig aufgearbeitet hat. Und daran sind die (noch) nicht selbst betroffenen Vorstadtbewohner von links vom Rhein durch Unterlassen nämlich auch nicht ganz 100%ig unschuldig .
Aber genau diejenigen, die also jetzt das Demonstrationsrecht und die Meinungsfreiheit des von ihnen so geschmähten GG mißbrauchen, um die "gute alte toitsche SS" endlich wieder von Schuld und Sühne freigewaschen sehen zu wollen, gleichzeitig selbst jede Form von "Meinungsfreiheit der anderen" und Gegenöffentlichkeit nach GG bösartig einzuschlüchtern versuchen und dabei auch schon mal ganz ungeniert und öffentlich nach den Lagern für alle aus ihrer Sicht als "Volksfeinde" ausgemachten Mitbürger und Nachbarn krakehlen, sind nämlich teilweise nur die Söhne und Töchter genau derjenigen, die das 1989 schon mal und bis ins letzte Detail und inklusive der entsprechenden Lagerlisten durchgeplant hatten! Und die wohnen heute auch nicht nur in Dresden und Umgebung! Und übrigens, man sprach damals auch schon vom "Tag X" und von "Merkt Euch die Namen!" und das ist leider kein Mist: http://www.bstu.bund.de/DE/Wissen/Aktenfunde/Isolierungslager/_node.html
Und soweit im Geiste sind nämlich die derzeitigen Brandstifter und ihre thumben HoolSchläger im Schlepptau von den richtigen Mördern der IS, vor der denen sie sich ja angeblich so öffentlichkeitsaffin "fürchten", längst nicht mehr entfernt! Sie haben, da wird mir nämlich @hair mess sicher auch beipflichten ja auch wirklich Angst, große Angst, nämlich Angst vor ihrem eigenen Spiegelbild! Genau das macht auch mir richtig und noch viel mehr Sorgen, als die wirren "C&A- Patrioten", die montags optisch das Dresdner Stadtbild verunstalten und hinter denen sich diese, letztlich selbst feige bis zum geht nicht mehr, wirklich gefährlich- smarten Typen mit den schwarz- gelben Fähnchen verstecken.
Und wer heute noch immer glaubt, die DDR war mal ein real-sozialistisches Experiment bzw. ein antifaschistischer(!) Staat, der DDR- Sport eine "Elilteschmiede" und die deutsche Einheit, so wie sie gelaufen ist, ein großer Erfolg, der glaubt vermutlich auch daran, dass der Weihnachtsmann die "Geschenke" bringt!
Da ist, denke ich schon was drann, das Problem, was ich hierbei allerdings sehe, ist dass man sich hierzulande politisch selbst mehr Steine in den Weg legt, als das man sich, mit dem, wie Geschichtspolitik hier angewandt wird, als dass es zur Aufklärung vor irgendetwas nutzt.
Dass wiederrum fängt. meine ich bereits da an, wie das ganze bereits in der Schule aufgezogen wird.
Ich selbst (Jahrgang 1992) habe bis zur Zehnten Klasse eine Realschule besucht, dass Thema Nationalsozialismus oder gar, was danach kam, ist allerdings dort nie behandelt worden, weil man es offenbar für wichtiger hielt uns ab der 8. Klasse 1,5 Jahre lang Mittelalter/Spanische Expansion, französische Revolution weiterhin viel 1848 beizubringen und anschließend auf Grund von Lehrermangel und einiger Ausfallzeiten (zudem war die Klasse nicht die schnellste, zummindest meinem Empfinden nach) sind wir dort dann gerade eben noch bis in die späte Weimarer Republik gekommen und das war es dann mehr oder weniger, kann sein, dass wir 1-2 Wochen über Weltkrieg Nr. 2 und Holocaust gesprochen haben, aber das wars dann.
Anschließend bis zum Abitur eine Gesamtschule besucht und Geschichte dort als LK gehabt.
Hier ist man dann zugegebenermaßen, nach dem Wiederkäuen der griechischen Antike, des Mittelalters, der französischen Revolution etc. zwar bis in die Nachkriegszeit gekommen, bis zu einer tiefergehenden Betrachtung der DDR hat es hier aber auch nicht mehr gereicht und wie gesagt, das war der LK, die Grundkurse, sprich 3/4-4/5 des Jahrgangs hatten 2 Stunden in der Woche weniger und ich möchte nicht wissen, wie deren Stand in der Sache aussieht, was im Grunde bedeutet, hier in meinem Umfeld, würde ich sagen ist mehr oder minder niemand seitens des Bildungssystems dazu gedrängt worden, sich einmal eingehender damit zu befassen, was dann natürlich dazu führt, dass viele überhaupt keine konkreten Vorstellungen davon mehr entwickeln, was denn Nationalsozialsmus oder das Ostblocksystem denn überhaupt waren, was dabei heraus kommt, ist dann vielfach die Ansicht, dass rechtsradikal/nationalsozialistisch sich durch Judenvernichtung auszeichnen (was ja auch nicht falsch ist, nur steckt hinter der ganzen Blut- und Bodendenke, wie auch den Expansionsbestrebungen etc. ja doch schon noch etwas mehr) und dass es nebenher noch irgendwie Krieg gab, aber das war es dann auch.
Nun lebe ich in Nordrhein-Westfalen, wo die letzte Generation, die von der NS-Diktatur tatsächlich noch profitiert haben mehr oder minder ausgestorben sind, allenfalls hat der eine oder andere in meinem Alter noch Großeltern oder Urgroßeltern, die ursprünglich aus den Ostgebieten stammen und demgemäß da vlt. noch eine etwas andere Ansicht haben, nicht wegen des Regimes an und für sich, sondern der verlorenen Hemat wegen (ob das sinnvoll ist, lasse ich einmal dahingestellt).
In der ehemaligen DDR ist aber die Generation derer, noch einige "Wendeverlierer" entstammen längst nicht weg vom Fenster und wird mitunter auch die jüngere Generation noch kräftig impfen, das war in der alten BRD mit der Generation der Altnazis ja nicht anders. Das Problem ist nun einfach, dass man mit so einer Bildungspolitik wie oben beschrieben diesem Phänomen nicht beikommen wird, da es eine tiefgehende Beschäfftigung mit der Thematik so nicht durchsetzen kann, noch den Schülern genügend Medienkompetenz vermitteln kann um zuverlässig historisch-wissenshaftlich einwandfreie Literatur oder Filme von Propaganda zu unterscheiden, zudem dürften dem eben in vielen Fällen noch innerfamiliäre Ansichten entgegen stehen.
Diverse "Dokumentationen" in denen dann hauptsächlich die tollen deutschen Panzer gezeigt und die Eroberungen im Osten thematisiert werden, oder die "Wunderwaffen" feiern, dürften sich bei der Mischung auch als weniger hilfreich erweisen, besonders dann nicht, wenn man 80-90% der Leute vorher nicht beigebracht hat sich mit den Thematik darüber hinaus auseinander zu setzen, dass mal irgendwo gehöres oder gelesenes wenn es einem passt wahr zu sein hat oder sonst eben nicht, was ja letztenendes ein Problem ist, dass sich durch so ziemlich alle Aspekte dieses Forums hier zieht.
Um dann noch einen drauf zu setzen, ist es ja heute, jedem, der eine "Wahrheit" sucht, die seine/ihre Märchenwelt eine Grundlage verschaffen könnte, via Internet mehr oder minder jedem Möglich eine solche vie Youtube oder in Form von entsprechender Literatur ohne viel zu suchen und große Umwege zu beziehen und da ist es kein Wunder, dass diese Dinge ausarten, wenn man nicht in der Lage ist, gegen die Verbreiter böswilligen Unsinns entsprechend hart durchzugreifen, wenn ich mir z.b. bei Amazon zu verschiedener Literatur verschwörungstheoretischer/rechtsversiffter Provinienz durchlese, wundert es mich ehrlich gesagt nicht, dass diese Szenen entsprechenden Auftrieb haben (bei dem, was dort offensichtlich ungestraft verbreitet werden darf), sondern eher darüber, dass es noch so ruhig ist und die Dinge größtenteils doch noch gesittet vonstatten gehen.
Das es sich dabei nicht um ein reines Ostproblem handelt, ist soweit richtig, als dass es auch hier im Westen immernoch einige braunversiffte Hochburgen etwa in Dortmund, Köln und Aachen gegeben hat, nur mangelt es in Folge fehlender stalinistischer Vergangenheit natürlich eher an Ostalgikern und das ganz findet in Folge der zeitlichen Distaz zur letzten Diktatur hier glaube ich etwas weniger zentral in der Gesellschaft statt.
Ich denke auch, aber das wiederrum ist eine persönliche Meinung, dass das Überschwappen dieser Welle in Köln damit zu tun hat, was sich etwa zeitgleich in Wuppertal, sprich der direkten Nachbarschaft betreffend der selbsternannten "Scharia-Polizei" ereignet hat und punktuell später vlt. auch mit der kölner Silvesternacht, dass war sprichwörtlich keine gute Presse, im Allgemeinen ist es hier aber glaube ich doch etwas ruhiger als das in bestimmten Teilen Ostdeutschlands der Fall ist, grundsätlich ist die Beanstandung aber, denke ich durchaus richtig, es fehlt an tiefgründiger Aufarbeitung, im LK oder im Geschichtsstudium ist es ein bisschen zu spät um Hintergrundwissen oder Arbeitsmethodik zu vermitteln, wenn man sie massenwirksam haben wollte, zudem steht dem eben vor allem im Osten wohl immernoch die Problematik entgegen, dass man mitunter die eigene Familie als "ewiggestrich" abqualifizieren muss, wenn man das Vermittelte dann ernst nimmt, was als Problematik für viele sicher auch nicht zu unterschätzen ist.