Aha, Dankeschön
@Reichsschlafschaf, noch interessanter:
Wir erfahren also nun:
Gesamt- Streitwert von 120.000€ war also "
fast ein Drittel" des Kaufpreises, bzw. der Gesamtkaufpreis irgendwas "rund" 360.000€. Das plus die pi mal Daumen 10% (Makler, Grundsteuer, Notar, Gerichtskosten etc.) macht knappe 400.000€. Muss man erst mal haben.
Wir erfahren jetzt auch: es gab auf dem verkauften Gründstück doch noch ein Bestandgebäude ("Gartenhaus"), dessen Restwert offensichtlich nicht bei Null lag, das wurde aber längst abgerissen und jetzt steht ein schöner Neubau für eine "Patchworkfamilie mit 10 Kindern" also nicht ganz klein. Wenn ich das jetzt alles richtig verstanden habe und bei den heutigen Baupreisen mal ganz frei in die Luft greife, dürfte Familie Petry/Pretzel mit Kaufpreis, Abriss, Planung, Nebenkosten und einem Neubau so tutti completti locker irgendwas ab 750T/800T€ aufwärz investiert haben.
In Worten: Siebenhundertfünfzig bis achthundert Tausend Euro aufwärz, nicht schlecht. Die muss man erst mal haben, so mit einer Privatinsolvenz an der Backe, mit einem netten Neuen mit verlorener Anwaltzulassung und mit zusammen 10 Kindern.

Nun klagen die armen "Opfer"
Bonny&ClydePetry und Pretzell, wobei letzter offensichtlich zuvor noch selbst im Immobilienrecht (!) unterwegs war, also bau- und immobilienrechtlich nicht ganz unbewandert und hier auch noch selbst bei Gericht auf- und terminbedingt abtritt wegen angeblich "arglistiger Täuschung".

Aber die muss einer inzwischen gerichtserfesten Frau Petry und einem juristischen Spezel Pretzell selbst aus dem Immobilienrecht erst mal irgendwie widerfahren sein.
"Arglistige Täuschung" also und das jetzt nicht nur mit einem bizarren "700qm- Heckenirrtum"

sondern auch noch wegen angeblich "arglistig verschwiegener Baumängel" am Bestandsgebäude. Namentlich wegen einem angeblich "unterbrochenen" Ringanker, also "Einsturzgefahr" bla, bla, "Lebensgefahr", bla, bla bestimmt in Verbindung mit "arme Kinderlein", bla, bla und das auch noch, obwohl die Voreigentümner sich offensichtlich noch bis zuletzt ganz "ahnungslos" und wohlbehalten in dem Häuschen selbst aufhalten konnten. Wirklich bemerkenswert.
Mal abgesehen, dass es selbst beim einem "defekten" Ringanker mit etwas Sachverstand und ein bisschen gutem Willen durchaus deutliche billigere "Sanierungs-" Lösungen gibt, als gleich Abriss und Neubau

ist das Ergebnis einer offensichtlichen Gerichtsposse im zweiten Anlauf, dafür ohne Gutachten und ohne externe Sachverständige zu den erhobenen Behauptungen doch "nur"ein irgendwie recht billiger Vergleich: Geld für die Kläger gegen zugeklappte Aktendeckel.

Der Witz: selbst der "Vergleich" war nicht mal fiftyfifty, was für einen zumindest hinreichend substantiierteren Vortrag gesprochen hätte, sondern nicht mal 1/3 der geforderten Summe und jeder zahlt zudem seinen eigenen Anwalt. All das sagt doch ziemlich viel über die tatasächliche Qualität der Klage aus wie auch die Tatsache, dass das LG Leipzig den Pfeffer schon mal komplett abgelehnt und "nur" noch das OLG Dresden "angebissen" hat.

Nochmal, keine Neiddebatte aber die wirklich "arglistig Getäuschten" beim so genannten "Grundstückskauf zu Delitzsch" heißen hier sehr wahrscheinlich gerade nicht Petry/ Pretzell bzw: Sachsen in a Nutshell.
