Autor Thema: Presseschnipsel  (Gelesen 1432085 mal)

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #8685 am: 17. Februar 2021, 15:48:03 »
Leider nicht.
Eigentlich sehe ich ja nicht nur unverschämt gut aus, sondern bin auch überaus intelligent!

Deshalb hätte mir nämlich die Rolle des jugendlichen Chemtrailpiloten zugestanden (in großen Zeiten hätte man mich wohl mit „schneidig“ völlig korrekt beschrieben).

Aber so ist sie, die schnöde Welt! Ich vermute eine Verschwörung.
__________________________


Nazis in Sachsen?   :scratch:


Zitat
FÜR NAZIS GESPENDET? PROZESS GEGEN CHEF EINES DRESDNER PLANUNGSBÜROS
Von Eric Hofmann

Dippoldiswalde/Dresden - Ungebildet, arbeitslos, am Rande der Gesellschaft - so ein gängiges Klischee über Neonazis. Dass dumpfe Nazi-Propaganda durchaus auch aus gutbürgerlichen Kreisen unterstützt wird, könnte bald das Amtsgericht Dippoldiswalde urteilen.

Spoiler
Dort muss sich der Geschäftsführer eines erfolgreichen Planungsbüros in Dresden wegen Volksverhetzung verantworten. Bis zu einem Urteil wird es aber noch dauern.

An mehreren repräsentativen Gebäuden Dresdens hat das Büro des Beschuldigten mitgewirkt, auch am Uniklinikum in Tübingen.

Weniger repräsentativ: eine noch immer aktive Seite im Internet. Neben Hitler-Bildern und Nazi-Parolen wird dort auch ganz offen der Holocaust geleugnet.

Kein Wunder, dass die Seite immer wieder bei "Netzverweis" angezeigt wird, der Online-Meldestelle gegen Hassseiten, die vom Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern betrieben wird.

"Im Oktober wurden wir auf die Seite hingewiesen", sagt der dort tätige Silvio R. (41). "Letztendlich war dort zu sehen, dass der Holocaust geleugnet und Adolf Hitler in den Himmel gelobt wird."

Widerspruch gegen den Strafbefehl eingelegt
Die Staatsanwaltschaft nahm sich der Sache an, entdeckte einen Spendenaufruf, ebenfalls mit Hitler-Bildern versehen, und eine Kontonummer in Österreich. Wer die Hetzseite unterstützen will, soll das unter dem Verwendungszweck "Freiwillige Zuwendung" tun.

Genau das wird jetzt dem Chef des Dresdner Planungsbüros vorgeworfen: Am 4. Februar 2019 soll er 200 Euro auf diese Weise überwiesen haben. Er selbst legte gegen den Strafbefehl Widerspruch ein, äußerte sich aber nicht zu den Vorwürfen. Ermittler Silvio R. konnte dazu aber auch nichts weiter sagen, da die Kontoermittlung erst bei der Schweriner Staatsanwaltschaft erfolgte.

Nun muss erst der zuständige Sachbearbeiter vernommen werden, bis dahin ist der Prozess ausgesetzt.
[close]
https://www.tag24.de/justiz/gerichtsprozesse-sachsen/fuer-nazis-gespendet-prozess-gegen-chef-eines-dresdner-planungsbueros-1842558
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #8686 am: 18. Februar 2021, 09:46:41 »
Da war man/frau ja überaus erfolgreich!

180 Tagessätze à 10 € ...   :facepalm:


Zitat
"ICH HABE NICHTS GEGEN AUSLÄNDER, ABER...": VIERFACHE MUTTER POSTET HAKENKREUZE UND HITLER
Von Eric Hofmann

Dresden - Das hätte sie sich lieber gespart: Beim russischen Facebook-Pendant "VKontakte" (VK) postete Ilka K. (46) Hitlerbilder, Hakenkreuze und weitere Propaganda. Dafür sollte sie 1800 Euro zahlen. Sie legte Einspruch ein, nun wird's noch teurer.

Ein Strichmännchen, das mit einem Hakenkreuz-Regenschirm die Regenbogen-Farben abwehrt, ein Schwarzer am Galgen, ein SS-Mann mit einem Juden, immer wieder Hitler und Hakenkreuze: Wer im Sommer auf das Profil der Gorbitzerin sah, musste nicht lange nach strafbaren Inhalten suchen. Trotzdem erhielt sie am Mittwoch vor Gericht ihren Einspruch vorerst aufrecht.

"Ist zwar Mist, dass ich das gemacht habe", sagt die vierfache Mutter. "Ich wollte aber nicht sagen, das ist toll. Ich habe nichts gegen Ausländer, aber ich kenne auch welche in Gorbitz, die machen, was sie wollen!"

Keine wirkliche Erklärung für den Richter, der sie darauf hinwies, dass die 180 Tagessätze zu je zehn Euro noch am unteren Rand für die elf angeklagten Posts liegen. Schon eines der Bilder war mit einer Einzelstrafe von 90 Tagessätzen belegt.

"Ich dachte, ich komme noch ein bisschen darunter", sagte Ilka S. verärgert, nahm letztendlich ihren Einspruch zurück.

Nun kommt zu der Geldstrafe für die bislang nicht Vorbestrafte noch eine Gerichtsgebühr hinzu.
https://www.tag24.de/justiz/geric


„die bislang nicht Vorbestrafte“? Sicher?    :think:
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #8687 am: 18. Februar 2021, 09:56:48 »
Die "Kariere" endet hier sicher nicht.
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #8688 am: 18. Februar 2021, 09:57:01 »
180 Tagessätze à 10 € ...   :facepalm:

Prekäre Lebensverhältnisse, das deutet auf einen Kunden des Jobcenters hin...
Sebastian Leber über Rüdi: Hoffmanns Beweisführung ist, freundlich ausgedrückt, unorthodox. Es geht in seinen Filmen drunter und drüber wie bei einem Diavortrag, bei dem der Vortragende kurz vor Beginn ausgerutscht ist und alle Dias wild durcheinander auf den Boden flogen.
 
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Offline Rabenaas

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #8689 am: 18. Februar 2021, 09:59:16 »
Und das bei einem Hartz-IV-Regelsatz von 432 € plus Kosten der Wohnung - wie hat das Gericht denn da gerechnet?!
Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!
 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #8690 am: 18. Februar 2021, 10:08:08 »
Kein Mitleid.
Mitleid habe ich mit jenen, die aufgrund von Umständen und Bestimmungen aus der prekären Lage nicht mehr herauskommen und verzweifeln. Ein Mal eine Frist um drei Tage versäumt und es gibt auch kein Mitleid.
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #8691 am: 19. Februar 2021, 07:15:58 »
Reichsbürger-Verdacht: Ermittlungen zu Suizid in Krumbach abgeschlossen

Die Staatsanwaltschaft fand keine Hinweise auf ein Fremdverschulden beim Tod des 63-jährigen Krumbachers. Doch viele Fragen bleiben offen


Eine dieser offenen Fragen sollte jetzt geklärt werden:


Zitat
Reichsbürger-Verdacht: Hausdurchsuchung bei Bundeswehr-Mitarbeiter

Bei Ulm haben Ermittler das Haus eines mutmaßlichen Reichsbürgers durchsucht. Das berichtet die Welt, die sich auf Informationen der Staatsanwaltschaft Ulm beruft. Dabei seien Datenträger sichergestellt worden.

Reichsbürger-Verdacht bei Bundeswehr: Durchsuchung bei Ulm
Der Verdacht richte sich gegen einen von insgesamt 17 Mitarbeitern des Beschaffungsamtes der Bundeswehr in Ulm. Ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts eines Waffengesetz-Verstoßes laufe außerdem weiter. Es sollen Hinweise vorliegen, dass der Verdächtige illegal im Besitz von Waffen sei. Solche wurden bei der Durchsuchung jetzt aber nicht sichergestellt.

Der Militärische Abschirmdienst (MAD) ermittelt gegen mehrere Mitarbeiter des Beschaffungsamts der Bundeswehr wegen möglicher Zugehörigkeit zu den sogenannten Reichsbürgern oder Selbstverwaltern. Das Verteidigungsministerium teilte im Dezember 2020 mit, dass alle Verdächtigen in der Regionalstelle Ulm der Abteilung für Qualitätsmanagement des Amts tätig sind. Die Bundeswehr-Behörde war Untermieter bei beim Ulmer Rüstungskonzerns Hensoldt.

Wie berichtet, hatte sich ein 63-Jähriger, der verdächtigt wurde, der Kopf des Netzwerks von Reichsbürgern innerhalb der Ulmer Bundeswehr zu sein, kurz nach Bekanntwerden der Ermittlungen in Krumbach (Landkreis Günzburg) das Leben genommen. Der Ex-Soldat und Sportschütze starb einen Tag, nachdem er vom MAD, dem Geheimdienst der Bundeswehr, befragt worden war – durch seine eigene Waffe. Die Ermittlungen zu dessen Suizid sind mittlerweile abgeschlossen. Unklar ist, inwiefern der Geheimdienst Fehler gemacht haben könnte. (krom/AZ)


https://www.augsburger-allgemeine.de/neu-ulm/Reichsbuerger-Verdacht-Hausdurchsuchung-bei-Bundeswehr-Mitarbeiter-id59151606.html
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Offline SchlafSchaf

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #8692 am: 19. Februar 2021, 19:47:59 »
Wurde nicht vor zwei oder drei Tagen noch seitens der Polizei kommuniziert, dass der Kerl politisch unauffällig wäre?

Inzwischen wurde wohl ein wirres Schreiben ausgewertet, die Aussagen resp. Interpretationen gehen weit auseinander.
Die einen zitieren einen Profiler, der sich an den Unabomber erinnert fühlt, die anderen einen Polizeisprecher, der keine politische Richtung daraus abzuleiten vermag.

3 Jahre gab es, noch nicht rechtskräftig

https://www.spiegel.de/panorama/justiz/yves-r-zu-drei-jahren-haft-verurteilt-a-1e38f4a8-2af3-4e3b-817d-2a64cb65b0ae?fbclid=IwAR3-viHYX96YdZ3fZqZR509N18jqpafJaHVRU_eaAWDQX3jjqDJRsQCFvx0
An Rüdiger Hoffmann: Der Faschist sagt immer, da ist der Faschist  (in Anlehnung an die Signatur des geschätzten MitAgenten Schnabelgroß)

Wir kamen
Wir sahen
Wir traten ihm in den Arsch
 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #8693 am: 22. Februar 2021, 08:13:23 »
Jetzt hör' ich schon die Besorgten pläken: „Aber die Rheinwiesenlager!



Zitat
Aufklärung von NS-Verbrechen
Ludwigsburger Behörde ermittelt gegen sieben Ex-Wehrmachtssoldaten

red/dpa,  21.02.2021 - 16:32 Uhr
Einem Bericht zufolge ermittelt die Zentrale Stelle zur Aufklärung von NS-Verbrechen in Ludwigsburg gegen sieben ehemalige Wehrmachtssoldaten wegen möglicher Beihilfe zum Mord.

Ludwigsburg - Die Zentrale Stelle zur Aufklärung von NS-Verbrechen in Ludwigsburg ermittelt einem Bericht zufolge gegen sieben ehemalige Wehrmachtssoldaten wegen möglicher Beihilfe zum Mord. Die Einrichtung prüfe, ob die Ex-Soldaten in Verbrechen gegen sowjetische Kriegsgefangene verwickelt seien, berichtete die „Welt am Sonntag“. Die Soldaten sollen demnach Kriegsgefangenenlager bewacht haben, in denen Angehörige der Roten Armee massenhaft zu Tode gekommen sind.

Etwa 2000 Personen konnten identifiziert werden
„In unserer Zentralkartei befinden sich etwa 250 Lager mit Informationen zu den dort eingesetzt gewesenen Wachleuten“, sagte der Leiter der Zentralen Stelle, Thomas Will, der „Welt am Sonntag“. „Aus diesem Pool konnten wir etwa 2000 Personen aus möglicherweise heute noch lebenden Geburtsjahrgängen identifizieren.“

Bei der Aufarbeitung der Nazi-Vergangenheit verfolgte die deutsche Justiz über Jahrzehnte nur diejenigen, die zur Leitung der Konzentrationslager gehört oder selbst gemordet hatten oder durch besondere Grausamkeit aufgefallen waren. Heutzutage wird auch die allgemeine Dienstausübung in einem Lager, in dem erkennbar systematische Massenmorde stattfanden, juristisch geahndet.

Die Zentrale Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen in Ludwigsburg nahm 1958 ihre Arbeit auf. Sie sichtet nach eigenen Angaben weltweit Material vor allem aus Archiven, um NS-Verbrechen aufzudecken und lebende Verantwortliche zu benennen.
https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.aufklaerung-von-ns-verbrechen-ludwigsburger-behoerde-ermittelt-gegen-sieben-ex-wehrmachtssoldaten.42c5b497-ebe6-4607-92b0-3194caf6bfc9.html
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #8694 am: 22. Februar 2021, 09:09:26 »
Zitat
Aufklärung von NS-Verbrechen
Heutzutage wird auch die allgemeine Dienstausübung in einem Lager, in dem erkennbar systematische Massenmorde stattfanden, juristisch geahndet.

Wie löblich und edel. Und auch sehr effizient. Denn von denen lebt ja kaum noch jemand, und die, die man noch anklagen kann, müssen mitunter auf der Trage in den Gerichtssaal gebracht werden.
 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #8695 am: 22. Februar 2021, 09:29:11 »
Wie löblich und edel. Und auch sehr effizient.


Nun ja, die Situation ist wie sie ist.

Verhindert wurde die Strafverfolgung entweder durch das segensreiche Drehen von Eduard Dreher

https://de.wikipedia.org/wiki/Eduard_Dreher

https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-07/ns-verbrecher-beihilfe-taeter-strafrecht-justiz-fischer-im-recht/seite-3?utm_referrer=https%3A%2F%2Fduckduckgo.com%2F

https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-07/ns-verbrecher-beihilfe-taeter-strafrecht-justiz-fischer-im-recht/komplettansicht


oder aber durch Rechtsbeugung beim 5. Strafrechtssenat des BGH unter dem berüchtigten NS-belasteten Werner Sarstedt, die Oliver Garcia ins Spiel gebracht hat
https://blog.delegibus.com/?s=Dreher

Zu Sarstedt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Werner_Sarstedt

Bei aller Verehrung zu unserem Kolumnisten Fischer neige ich zur zweiten Variante, nämlich der Rechtsbeugung.
Auch danach hätten Staatsanwälte durchaus noch Verfahren führen können, aber sie wollten die Sachen halt vom Tisch haben. Und immerhin hatte der BGH gesprochen. Was man auch wieder verstehen kann.

Nach dem Verfahren gegen John Demjanjuk kam erst 2010 wieder Schwung in die Sache
https://de.wikipedia.org/wiki/John_Demjanjuk

Aber erst das Urteil im verfahren gegen Gröning wurde bestätigt vom BGH (Demjanjuk ging zwar in Revision, er verstarb aber vor der BGH-Entscheidung):
https://de.wikipedia.org/wiki/Oskar_Gr%C3%B6ning


Was also sollen Staatsanwälte heute tun, wenn sie Hinweise auf mögliche noch lebende Straftäter haben?
Die Staatsanwälte der 80er und 90er Jahre können sich noch auf Nichtbesserwissen berufen.
Die heutigen würden wissentlich Straftäter laufen lassen.

Geht ja auch nicht.

Die Situation ist unbefriedigend, aber immerhin führt man Verfahren, da klar ist, sie können noch geführt werden.

Der Opfern bzw deren Familien – hört man – geht es besser dadurch. Auch, wenn Strafverfahren nicht geführt werden, damit sich jemand besser fühlt.
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #8696 am: 23. Februar 2021, 09:31:06 »
Es sind 31 Briefe von Hitlers Vater Alois gefunden worden mit bisher unbekanntem Inhalt, ein Wirtschafts- und Sozialhistoriker hat ein Buch daraus gemacht.

Einiges kommt uns durch unsere Kundschaft bekannt vor: Viel wissen und vor allem besser wissen, aber nix können.

Oder so ähnlich.



Zitat
Die 31 Briefe, so Sandgruber, legen ein gehöriges Quantum Innenleben frei. Es ergibt sich das Bild eines kenntnisreichen Mannes, der schriftgewandt ist, Briefe schreiben kann mit wohlgestalteten Anreden und Schlussadressen, der höflich ist und sich im Wirtshaus gut darstellen kann. Ein Mann, der glaubt, dass er durch sein angelerntes agrarisches Wissen und sonstige Fachkenntnis um vieles gescheiter ist als seine Umgebung, auch als die Notare, Richter, Geometer, überhaupt alle Akademiker, sowieso klüger als die Mägde und Knechte, die er nach dem Bauernhofkauf 1895 zu dirigieren hat. Nur, dass angelesenes Wissen in der Praxis nichts nützt, er keine Kuh melken kann oder er nicht mit der Sense mähen kann – und er letztlich als Großbauer scheitert. Er kann es einerseits aber mit den Leuten, macht sich andererseits durch seinen Hochmut und seine Arroganz und vor allem durch seine Brutalität letztlich doch überall unbeliebt. So gefürchtet er im Kollegenkreis war, so bleibt er es bei den Untergebenen und vor allem bei den Kindern, die seine ungeheure Härte immer wieder zu spüren bekommen.

Sandguber: Adolf Hitler macht nach, was er beim Vater sieht

Sandgruber entlarvt etliche Fehlzuschreibungen. Man dürfe Alois Hitler nicht als Bienenzüchter oder Wirtshaussitzer abtun. Im Wirtshaus wird damals Politik gemacht. Da tut sich Alois als Deutschnationaler hervor, als solcher schreibt er auch Leserbriefe und Texte in der "Linzer Tages-Post". Und Bienenzüchten, das ist damals in Mode und eine wichtige agrarische Tätigkeit. "Der Alois Hitler war mehr als ein Spießbürger", so Sandgruber, der feststellt, dass sich hier ein Muster abzeichnet, das der junge Adolf annimmt und später wiederholt. Er macht nach, was er beim Vater sieht. Er glaubt auch, dass man in der Schule nur Unsinn lernt, dass man durch sein Genie ohnehin alles besser weiß. Er liest sich viel an, hält sich dadurch für gebildet und alle rundherum nur für Stümper, die Architekten, die Militärs, die Akademiker. "In der Selbstüberschätzung und fehlenden Kritik gegen sich selbst, verbunden mit der Verachtung anderer, ist wohl die stärkste Ähnlichkeit zwischen Vater und Sohn zu erkennen." Beim Sohn freilich wird das zur staatspolitischen Katastrophe.

Ein Säufer und Weiberheld sei Alois nicht gewesen, ein Haustyrann aber sehr wohl. Und Klara, die um 23 Jahre Jüngere, wer war sie? Nun sie war zunächst seine Großcousine. Hätte sich ihr Großvater Johann Nepomuk 1876 als Vater von Alois deklariert, was durchaus fast passiert wäre, wäre eine Ehe aus Inzestgründen nicht möglich gewesen. So aber gibt es eine päpstliche Inzestdispens, ist die Heirat möglich. Klara nennt ihren Gatten noch eine Zeit lang Onkel. Ihr Bild hat Joseph Goebbels in den Tagebüchern dem nationalsozialistischen Frauenbild entsprechend so gezeichnet: "die Mutter eine Quelle der Liebe und Güte".
https://www.pnp.de/_em_cms/globals/print.php?em_ssc=LCwsLA==&em_cnt=3920858&em_loc=3929&em_ref=/lokales/stadt-und-landkreis-passau/passau-stadt/&em_ivw=landkreis-pa


(Eine päpstliche Dispens erhält man damals einigermaßen leicht, wenn man nur die geforderten Gebühren bezahlt, der Vatikan muß ja auch leben.)



Spoiler
Erkenntnisse über Jugend

Was entdeckte Briefe seines Vaters über Adolf Hitler aussagen
23.02.2021 | Stand 23.02.2021, 06:14 Uhr
 
Stefan Rammer
Der 1947 in Rohrbach (Mühlviertel) geborene Wirtschafts- und Sozialhistoriker Prof. Roman Sandgruber kann mit den auf einem Dachboden gefundenen Briefen die Kindheit und Jugend Adolf Hitlers neu erzählen. −Fotos: Harald Eisenberger/Molden

Auf einem Dachboden in Oberösterreich sind 31 Briefe von Alois Hitler gefunden worden. Der spektakuläre Fund ermöglicht einen neuen Blick auf die Kindheit und Jugend seines Sohnes Adolf Hitler.

Das ist der Hammer! Bei der Quellenarmut ein dermaßener Fund!" Das geht Roman Sandgruber durch den Kopf, als er einen ersten genaueren Blick auf die Briefe richten kann. Der emeritierte Professor für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Johannes Kepler Universität Linz schreibt jede Woche eine historische Kolumne in den "Oberösterreichischen Nachrichten". Da erscheint er Anneliese Smigielski vor vier Jahren als der richtige Adressat für eine E-Mail mit dem Satz, sie habe Hitler-Briefe, ob er sie sehen wolle. "Ich habe das, ehrlich gesagt, zunächst nicht ernst genommen. Was sollte es da noch geben? Ich habe aber dann doch geantwortet, dass ich mir den Fund ansehen will."

So der Wissenschaftler, der dann aber, wie er erzählt, als er vor Ort in Wallern vor dem Dachbodenfund steht, schnell eines Besseren belehrt wird. Es ist ein ganzes Bündel von vergilbten Briefen, gerichtet an den Urgroßvater der Finderin, den Straßenmeister Josef Radlegger, der Alois Hitler ein Haus in Hafeld verkauft hat. In der Familie habe man zwar von dem Verkauf schon immer gewusst, aber dass es dazu noch Briefe gibt, war unbekannt. Die Finderin kann zwar die Kurrentschrift nicht lesen, wohl aber den Namen des Absenders Alois Hitler. Der herbeigerufene Sandgruber macht sich rasch an die Transkribierung der Briefe. Schnell wird ihm klar: "Die Briefe, in denen Adolf zwar nur zweimal erwähnt ist, lassen viele neue Erkenntnisse über das Kind und den Jugendlichen zu."

Prägung als Antisemit und Rassist schon in Linz

Es gibt eine schier unüberblickbare Literatur über Adolf Hitler, etwa 150.000 Bücher, so ziemlich jedes Thema ist behandelt. Es gibt aber kein Buch über "Hitlers Vater" Alois. Nach vier Jahren ausgedehnter Forschungsarbeit legt der Linzer nun dieses Buch vor und versieht es mit dem Untertitel "Wie der Sohn zum Diktator wurde". Darin kann er liebgewordene Mythen zerstören und vieles geraderücken. So entdeckt er, dass die Familie Hitler nach der Versetzung des Vaters im Mai 1895 nach Linz nicht noch weiter in Passau gewohnt hat, sondern in Urfahr bei Linz. Delikat: Der damalige Hausherr Leopold Mostny war der reichste Bürger Urfahrs und der größte jüdische Industrielle von Linz. Sandgruber kann alte Quellen neu interpretieren oder solche, die nie ordentlich gelesen wurden, etwa ein Gutachten, das Eduard Huemer, Lehrer am Linzer Realgymnasium, nach dem gescheiterten Putsch in München von 1923 für den Hochverratsprozess gegen Adolf Hitler geschrieben hat. Darin wird deutlich, dass Adolf mit seinem Bruder Alois verwechselt worden war, der 1895 einen Skandal verursacht hatte und von der Schule geflogen war. Dieser Vorfall und dass der Halbbruder Alois dann in Wien kriminell geworden ist, ist insofern wichtig, weil der Vorfall dem Vater einen massiven Schock versetzt und ihn veranlasst, auch den jüngeren Adolf besonders hart anzufassen. Eine solch blamierende Geschichte sollte sich nie mehr wiederholen.

Ganz wesentlich ist auch ein weiterer Fund, der Sandgrubers neue Sicht stützt. Die Enkelin von Adolf Hitlers Jugendfreund August Kubizek hat dessen Unterlagen zugänglich gemacht, darunter die Urfassung von dessen Erinnerungen an die gemeinsame Zeit mit Hitler in Linz. Diese handgeschriebene Urfassung aus dem Jahr 1943 unterscheidet sich stark von einem 1953 veröffentlichten Buch und ermöglicht eine viel kritischere Sicht auf die Linzer Jugendjahre. In der Literatur wird heftig diskutiert, wann und warum Hitler zum Antisemiten geworden ist. Die Historikerin Brigitte Hamann meint, das sei in Wien geschehen. In "Mein Kampf" schreibt Hitler selbst, dort seien ihm die Augen geöffnet worden. Die Historiker am Münchner Institut für Zeitgeschichte sehen München als Ausgangspunkt. Sandgruber kommt nach der Urfassung von Kubizeks Erinnerungen nun zu dem Schluss, dass Hitler schon in Linz diese Prägung erhalten hat und bereits als Antisemit nach Wien gegangen ist. Gerade mal zwei Monate in der Hauptstadt tritt er dort schon dem Antisemitenbund bei – auch hierfür findet Sandgruber den Beleg – da muss man lange vorher schon zum radikalen Antisemiten geworden sein. Sandgruber kommt auch zu dem Schluss, dass Hitlers Rassismus, ein Vordenken der Eugenik und des Ausmerzens von Unnützem bereits in Linz angelegt ist. Dort sei er – anders als in der Großstadt – mit der Zigeunerfrage konfrontiert gewesen, die ständig diskutiert worden sei. So seien nationalistischer Fremdenhass, Kirchenfeindschaft oder rassistische Zielsetzungen grundgelegt worden.

Schicklgruber: Dunkle Lücke im Stammbaum

Das Elternhaus und alles, was dort passiert, die häufigen Wohn- und Schulortwechsel, die vielen Schicksalschläge prägen. Sandgruber kann das sehr differenziert darlegen. Alois Hitler muss zwei Ehefrauen und vier Kinder zu Grabe tragen. Aus der Ehe mit der dritten Frau Klara sterben die in Braunau geborenen Gustav, Ida (beide an Diphterie), Otto (Wasserkopf) und der in Passau geborene Edmund (an Masern). Wer ist dieser als Alois Schicklgruber im Waldviertel geborene Mann, der seinen Namen erst als 40-Jähriger in Hitler ändern lässt, um eine Quasilegitimierung seiner unehelichen Geburt herbeizuführen? – Adolf Hitler, der als "Führer" auf den Ahnenpass so viel Wert legt, bekommt so eine dunkle Lücke im Stammbaum, weil mögliche jüdische Glieder oder gar inzestuöse Verbindungen diskutiert werden. Alois, der als Schuhmachergeselle beginnt, macht eine beachtliche Beamtenkarriere beim Zoll. Er ist k.k. Zolloberamtsoffizial, als er 1895 in Pension geht.

Die 31 Briefe, so Sandgruber, legen ein gehöriges Quantum Innenleben frei. Es ergibt sich das Bild eines kenntnisreichen Mannes, der schriftgewandt ist, Briefe schreiben kann mit wohlgestalteten Anreden und Schlussadressen, der höflich ist und sich im Wirtshaus gut darstellen kann. Ein Mann, der glaubt, dass er durch sein angelerntes agrarisches Wissen und sonstige Fachkenntnis um vieles gescheiter ist als seine Umgebung, auch als die Notare, Richter, Geometer, überhaupt alle Akademiker, sowieso klüger als die Mägde und Knechte, die er nach dem Bauernhofkauf 1895 zu dirigieren hat. Nur, dass angelesenes Wissen in der Praxis nichts nützt, er keine Kuh melken kann oder er nicht mit der Sense mähen kann – und er letztlich als Großbauer scheitert. Er kann es einerseits aber mit den Leuten, macht sich andererseits durch seinen Hochmut und seine Arroganz und vor allem durch seine Brutalität letztlich doch überall unbeliebt. So gefürchtet er im Kollegenkreis war, so bleibt er es bei den Untergebenen und vor allem bei den Kindern, die seine ungeheure Härte immer wieder zu spüren bekommen.

Sandguber: Adolf Hitler macht nach, was er beim Vater sieht

Sandgruber entlarvt etliche Fehlzuschreibungen. Man dürfe Alois Hitler nicht als Bienenzüchter oder Wirtshaussitzer abtun. Im Wirtshaus wird damals Politik gemacht. Da tut sich Alois als Deutschnationaler hervor, als solcher schreibt er auch Leserbriefe und Texte in der "Linzer Tages-Post". Und Bienenzüchten, das ist damals in Mode und eine wichtige agrarische Tätigkeit. "Der Alois Hitler war mehr als ein Spießbürger", so Sandgruber, der feststellt, dass sich hier ein Muster abzeichnet, das der junge Adolf annimmt und später wiederholt. Er macht nach, was er beim Vater sieht. Er glaubt auch, dass man in der Schule nur Unsinn lernt, dass man durch sein Genie ohnehin alles besser weiß. Er liest sich viel an, hält sich dadurch für gebildet und alle rundherum nur für Stümper, die Architekten, die Militärs, die Akademiker. "In der Selbstüberschätzung und fehlenden Kritik gegen sich selbst, verbunden mit der Verachtung anderer, ist wohl die stärkste Ähnlichkeit zwischen Vater und Sohn zu erkennen." Beim Sohn freilich wird das zur staatspolitischen Katastrophe.

Ein Säufer und Weiberheld sei Alois nicht gewesen, ein Haustyrann aber sehr wohl. Und Klara, die um 23 Jahre Jüngere, wer war sie? Nun sie war zunächst seine Großcousine. Hätte sich ihr Großvater Johann Nepomuk 1876 als Vater von Alois deklariert, was durchaus fast passiert wäre, wäre eine Ehe aus Inzestgründen nicht möglich gewesen. So aber gibt es eine päpstliche Inzestdispens, ist die Heirat möglich. Klara nennt ihren Gatten noch eine Zeit lang Onkel. Ihr Bild hat Joseph Goebbels in den Tagebüchern dem nationalsozialistischen Frauenbild entsprechend so gezeichnet: "die Mutter eine Quelle der Liebe und Güte".

Hitler-Mutter als selbstbewusste Frau

Aus den gefundenen Briefen aber schält sich eine Frau mit durchaus mehr Qualitäten heraus. Sie bringt viel Geld in die Ehe, das es erst ermöglicht, dass man zu Hausbesitzern wird. Sie kann wirtschaften, agiert sehr selbstständig, entscheidet alleine. Als handfeste Frau weiß sie, wie man ein geschlachtetes Schwein zerlegt, wie man Kühe melkt oder Hühner rupft. Sie geht wie selbstverständlich ins Wirtshaus und bestellt sich dort ein Bier. Von wegen unterdrückte Gattin, die vom Mann nur ausgenutzt wird. Sie ist eine durchaus selbstbewusste Frau, strukturiert disponierend, die Post, Geldgeschäfte und Korrespondenzen erledigt. "Meine Frau ist gerne thätig und besitzt die nöthige Freude und auch das Verständnis für eine Ökonomie", schreibt Alois an Radlegger.

Das Buch ist eine wahre Fundgrube zu den Anfangsjahren Adolf Hitlers. Die Last aus der Provinz zu kommen – ihr konnte der spätere Diktator und Massenmörder zeitlebens nicht entkommen. Sandgruber zeichnet jene Orte nach, die Alois Hitler vor und nach der Geburt Adolfs bewohnt, eine wahre Odyssee durch die Provinz, wobei dem Geburtsort Braunau und der Zeit in Passau (1892 bis 1894) nur symbolische Bedeutung zugemessen wird. Braunau, das steht für Adolf für geboren 1889 an der Grenze der beiden deutschen Staaten, und Passau, da kann er später darauf verweisen, dass er schon in seiner Kindheit ein Deutscher gewesen ist. "Der erste Reichskanzler aus Bayern" heißt es 1933 in einer Politwerbung.

Die Legenden von der Rettung aus Gewässern

Sandgruber zeichnet hier jene Anekdote nach, nach der der vierjährige Adolf von einem Spielkameraden aus dem winterkalten Inn gezogen und gerettet worden sein soll. Er verweist sie ins Reich der Legenden, wie soll ein Vierjähriger (der spätere Priester und Kirchenmusiker Johann Nepomuk Kühberger) einen Vierjährigen am steilen Ufer des reißenden Inns aus dem gefährlich eingebrochenen Eis retten? Derlei Heldenerzählung wiederholt sich später an allen Gewässern, an denen Hitler wohnt, am Stegbach und an der Alm in Hafeld, am Mühlbach und an der Traun in Lambach und selbst in Leonding, das von der Donau doch ein Stück entfernt ist. Aber aus der Dreiflüssestadt Passau habe er durchaus was mitgenommen, so Sandgruber, hier habe Hitler, der seine Sprache später selbst als niederbayerisch charakterisierte, in den Jahren, wo man die Sprache am stärksten geprägt bekommt, eine gewisse Dialektfärbung bekommen. Darüber und über vieles mehr ist in diesem Buch, das den Leser atemlos macht, zu lesen.
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #8697 am: 24. Februar 2021, 17:36:06 »
Nett.


Zitat
Durchsuchungen in und um Augsburg: Kripo stößt auch auf NS-Devotionalien
Die Kripo führte am Dienstag bei sechs Tatverdächtigen Durchsuchungen durch.


Am Dienstag schlug die Kriminalpolizei in Augsburg und im Landkreis zu. Bei Durchsuchungen erwischte sie sechs Tatverdächtige. Ihnen wird nicht nur Volksverhetzung vorgeworfen.
Spoiler
Die Kriminalpolizei hat am Dienstag in den frühen Morgenstunden vier Häuser und Wohnungen in der Stadt und zwei im Landkreis Augsburg durchsucht. Dabei trafen die Einsatzkräfte sechs Tatverdächtige an. Den Männern wird laut Polizei Volksverhetzung und das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen vorgeworfen. Vier der Tatverdächtige sind zwischen 27 und 65 Jahre alt. Sie sollen innerhalb einer Whatsapp-Gruppe strafrechtlich relevante Inhalte verschickt haben.

Kripo durchsucht in Stadt und Kreis Augsburg mehrere Objekte
Ein weiterer 24-Jähriger wird verdächtigt, innerhalb einer Studentengruppe, die aus über 100 Menschen besteht, strafrelevante Inhalte gepostet zu haben. Bei einem 35 Jahre alten Mann wurde im Zusammenhang mit dem Verdacht des Handelns mit strafrechtlich relevanten, indizierten Tonträgern durchsucht. Wie die Polizei in Absprache mit der Staatsanwaltschaft berichtet, handelt es sich um Rechtsrock.

Die Einsatzkräfte stellten Mobiltelefone, mehr als 2000 Musikdatenträger mit Rechtsrock sowie zahlreiche NS-Devotionalien sicher. Darunter sollen sich entsprechende Fahnen, Armbinden und Banner sowie Munitionsbestandteile befinden. Die sichergestellten Gegenstände haben laut Polizei Bezug zum Dritten Reich. Zusätzlich wurden eine im Rahmen des Erbrechtes nicht registrierte Sammlerwaffe sowie Schreckschuss-Waffen und dazugehörige Munition gefunden. Die Kriminalpolizeiinspektion Schwaben-Nord führt die Ermittlungen fort. Wie Oberstaatsanwalt Matthias Nickolai betont, handelt es sich um getrennte Verfahren. Ob und inwieweit sich die Männer kannten, ist noch unklar. Bislang gebe es auch keine Erkenntnisse, dass sie bestimmten Gruppierungen zuzuordnen seien. Aber auch das sei Gegenstand der weiteren Ermittlungen. (ina)
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https://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg/Durchsuchungen-in-und-um-Augsburg-Kripo-stoesst-auch-auf-NS-Devotionalien-id59187841.html


„eine im Rahmen des Erbrechtes nicht registrierte Sammlerwaffe“ heißt?
Der Herr Papa oder Opa hatte einen K98k mit schönen Stemeplchen aus großen Zeiten und hat sie weder beim neuen Waffenrecht 1973 auf WBK eintragen lassen und auch bei den folgenden Amnestien nicht gemeldet, so daß sie im Rahmen des Erbes nicht als Erbwaffe behandelt werden konnte und sozusagen unter der Hand weitergeben wurde? Falls der Ruß kommt. Oder wie darf man sich das vorstellen?  :think:


edit. Grund: Amnesie ...
.
« Letzte Änderung: 24. Februar 2021, 17:55:33 von Reichsschlafschaf »
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #8698 am: 24. Februar 2021, 17:50:02 »
Zitat
bei den folgenden Amnesien nicht gemeldet,

Er kann ja behaupten eine Amnestie gehabt zu haben!
Ich bremse nicht für Nazis!
 
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Offline kairo

Re: Presseschnipsel
« Antwort #8699 am: 24. Februar 2021, 19:54:44 »
Falls der Ruß kommt. Oder wie darf man sich das vorstellen? 

Hatten wir nicht gerade das Thema Glanzrußprophylaxe oder so am Wickel?
 
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