Autor Thema: Presseschnipsel  (Gelesen 1492316 mal)

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dtx

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #8100 am: 26. September 2020, 11:39:59 »
Ach, kuck:

...

Ach, Gottchen, nein. Außer Frau Bär hatte ja selten jemand ein Problem damit, (ob dieser Personalie) mit der Ludwig-Erhart-Stiftung in Verbindung gebracht zu werden - und bislang selbst Frau Bär nicht. Tichys Einblick erscheint online seit 2014, als monatliche Printausgabe seit 2016; die erste Entgleisung verzeichnet Wikipedia im Januar 2017 anläßlich eines Gastbeitrages von Jürgen Fritz, dann folgten alsbald Falschmeldungen über die Flüchtlingsproblematik.

Friedrich Merz hatte schon 2018 den Ludwig-Erhart-Preis abgelehnt, weil er es als ehrenrührig empfunden haben soll, zusammen mit Tichy gesehen zu werden. Und als sich Petra Roth im Februar diesen Jahres in erster Instanz mit ihrer in der Augsburger Allgemeinen erschienen Aussage durchsetzte, das Medium sei eine „neurechte Plattform, deren Geschäftsmodell auf Hetze und Falschbehauptungen beruht“, wurde nichts davon bekannt, daß sich in der Stiftung etwas getan hätte (im Juni zog Tichy auch noch im Berufungsverfahren den Kürzeren).

Zitat
...
Natürlich hätte es schon früher viele Gründe gegeben, auf Distanz zu Islamhass-Prediger Tichy zu gehen, doch Bär wählte einen guten: Solidarität mit Sawsan Chebli, die täglich abwechselnd sexistisch oder rassistisch beleidigt wird – und die sich dagegen bewundernswert stoisch zur Wehr setzt.

...

Ist Bär also so lange geblieben, um eine richtige Bombe zu zünden?

https://taz.de/Dorothee-Baer-gegen-Rechtspopulist-Tichy/!5714272/


Die Fragen sind folglich, weshalb Tichy für den Stiftungsvorsitz überhaupt in Frage kam, auf dem Posten geduldet wurde und was sich mit seinem Abgang jetzt ändern sollte?
Die Leute, die ihn ausgewählt und ins Amt gehievt haben, sind ja vermutlich noch da.

 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #8101 am: 26. September 2020, 11:52:04 »
Die Fragen sind folglich, weshalb Tichy für den Stiftungsvorsitz überhaupt in Frage kam, auf dem Posten geduldet wurde und was sich mit seinem Abgang jetzt ändern sollte?
Die Leute, die ihn ausgewählt und ins Amt gehievt haben, sind ja vermutlich noch da.

Tichy ist seit 2014 Vorsitzender. Damals war er noch Chefredakteur der Wirtschaftswoche. Zum "alten weißen Mann" ist er erst 2015 im Rahmen der Massenmigration geworden. Allerdings war er schon vor 2014 zunehmend auf dem neoliberalen Kurs unterwegs, was nicht unbedingt zu den Idealen der Ludwig-Erhard-Stiftung zählt.
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #8102 am: 26. September 2020, 11:57:15 »
Außer Frau Bär hatte ja selten jemand ein Problem damit, (ob dieser Personalie) mit der Ludwig-Erhart-Stiftung in Verbindung gebracht zu werden

Hab mich um die Mitglieder nie gekümmert, aber es war schon inetressant, wer da so alles drin ist, das habe ich erst anhand der Meldungen mitbekommen:


Zitat
Sexismusdebatte

Spahn und Linnemann lassen Mitgliedschaft in Erhard-Stiftung ruhen

Aus Protest gegen den Stiftungsleiter Tichy lassen der Gesundheitsminister und der Mittelstandsunionschef die Mitgliedschaft ruhen. Tichy will laut Medienberichten gehen.

24. September 2020, 11:40

https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2020-09/sexismusdebatte-erhard-stiftung-jens-spahn-roland-tichy


Die Mitgliederliste ist schon interessant:

https://www.ludwig-erhard.de/die-stiftung/mitglieder/


 :doh:
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #8103 am: 26. September 2020, 12:10:10 »
Gehört das jetzt zur "Weidels Messermännern und sonstigen Taugenichtse" oder einfach zu "patriotischer Kulturpflege"? Wenn sich NeoNazis gegenseitig um die Ecke bringen...

Mord im Cottbuser Puschkinpark. Zwei Verdächtige festgenommen

Spoiler
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Cottbus wurden am Donnerstag, 24.09.2020, durch das Landgericht Cottbus Haftbefehle gegen zwei Männer im Alter von 31 und 33 Jahren wegen des dringenden Tatverdachtes des Mordes an einem 31-jährigen Mann am 01.03.2020 in der Nähe des Cottbuser Puschkinparkes erlassen.
Mord am Sonntagabend

Am Sonntagabend, den 01.03.2020, wurde die Polizei kurz nach 20:30 Uhr zum Puschkinpark gerufen, da Zeugen dort Schüsse gehört und einen schwer verletzten Mann gefunden hatten. Trotz Reanimationsversuchen durch Rettungsdienst und Notarzt verstarb der 31-Jährige Deutsche Martin M. aus der Region. Inzwischen hat die Mordkommission der Kriminalpolizei ihre Arbeit aufgenommen, um die Identität des Verstorbenen und den Tathergang aufzuklären. Noch in den Nachtstunden kamen Fährten- und Sprengstoffspürhunde zum Einsatz, um gemeinsam mit Kriminaltechnikern Beweismittel zu sichern. In der Folge suchte die Polizei Zeugen des Vorfalls und ein Auto.

-> Weiterlesen
Milieutat vermutet

Innenminister Michael Stübgen (CDU) bestätigte auf einer Pressekonferenz in Cottbus im März, dass es sich um eine Milieutat beziehungsweise Bandentat handelt und Racheakte nicht ausgeschlossen sind. Der Verfassungsschutz wurde mit eingeschalten. Bei einer im April 2019 durchgeführten Razzia der Polizei war er ebenfalls einer der Betroffenen. Die Razzia richtete sich insgesamt gegen etwa 20 Beschuldigte, die aus der Hooligan-, Kampfsport- und rechtsextremistischen Szene stammen und im Verdacht stehen, eine kriminelle Vereinigung gegründet zu haben, das sagte der damalige Innenminister Schröter in einem ersten Statement. In einer ersten Bilanz waren damals etwa 50 Straftaten bekannt geworden, darunter Körperverletzungen, Verstöße gegen das Waffengesetz, Sachbeschädigungen sowie Verstöße gem. § 86 a StGB. Die BZ berichtet von mehreren Vorstrafen, unter anderem wegen Körperverletzung, räuberischer Erpressung und des Verstoßes gegen das Dopinggesetz . 2008 soll er eine Jugendstrafe abgesessen, 2013 im Gefägnis gesessen haben. Wie die BZ weiter berichtet, gab es auch Verfahren wegen Volksverhetzung gegen ihn. ->
[close]
https://www.niederlausitz-aktuell.de/cottbus/83115/neue-hinweise-und-zeugensuche-nach-mord-in-cottbus-polo-oder-golf-gesucht.html

https://www.lr-online.de/lausitz/cottbus/schuesse-in-cottbus-zwei-maenner-im-mordfall-martin-m.-verhaftet-51789150.html
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #8104 am: 26. September 2020, 14:17:50 »
Tichy ist seit 2014 Vorsitzender. Damals war er noch Chefredakteur der Wirtschaftswoche. Zum "alten weißen Mann" ist er erst 2015 im Rahmen der Massenmigration geworden. Allerdings war er schon vor 2014 zunehmend auf dem neoliberalen Kurs unterwegs, was nicht unbedingt zu den Idealen der Ludwig-Erhard-Stiftung zählt.

In vielen Vereinen trifft man auf das Phänomen, daß die Mitglieder unter den Tischen verschwinden, wenn die Arbeit verteilt und folglich derjenige gewählt wird, der die Wahl nicht von vornherein ablehnt. Ob das auf die Stiftung ebenso zutrifft, kann ich nicht einschätzen. Zumindest ist das kein Verein, dem vom Amtsgericht die Rechtsfähigkeit entzogen werden müßte, weil die Mitgliederzahl keinen vollständigen Vorstand mehr hergibt. Zudem ließe § 8 der Vereinssatzung (jährlich stattfindende Hauptversammlung und deren Aufgaben)
https://www.ludwig-erhard.de/die-stiftung/satzung/
nicht auf eine turnusmäßig über sechs Jahre hinweg andauernde Amtszeit schließen. Da dürfte es also nach dem Eklat mit der Preisverleihung an Friedrich Merz durchaus Gelegenheit zum (Folgen zeitigenden) Nachdenken gegeben haben, ohne dafür auf eine außerordentliche Mitgliederversammlung (§ 9 der Satzung) einberufen zu müssen.

...
Die Mitgliederliste ist schon interessant:

https://www.ludwig-erhard.de/die-stiftung/mitglieder/

...

Stand heute:

Spoiler
    Dr. Patrick Adenauer
    Dorothee Bär, MdB
    Dr. Thomas Birtel
    Prof. Dr. Dr. h.c. Ulrich Blum (stellv. Vorsitzender)
    Klaus Bünger
    Prof. Dr. Wilhelm Bürklin
    Dr. Hans Daniels
    Georg Fahrenschon
    Prof. Dr. Lars P. Feld
    Prof. Dr. Gerhard Fels
    Dr. Otmar Franz
    Otto Fricke, MdB
    Heike Göbel
    Dr. Hansjörg Häfele
    Prof. Dr. Justus Haucap
    Dr. Nicolaus Heinen
    Ursula Heinen-Esser
    Dr. Bernhard Heitzer
    Dr. Thomas Hertz
    Dr. Klaus Hieckmann
    Walter Hirche
    Michael Hirz
    Dr. Werner Hoyer
    Detlef W. Hübner
    Prof. Dr. Michael Hüther
    Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Otmar Issing
    J. Jürgen Jeske
    Prof. Dr. Dres. h.c. Paul Kirchhof
    Prof. Dr. Wolfgang Klenner
    Ulrich Klotz
    Prof. Dr. Rainer Klump
    Prof. Dr. Renate Köcher
    Michael Krons
    Evi Kurz
    Dr. Werner Langen
    Dr. Carsten Linnemann, MdB
    Prof. Dr. Thomas Mayer
    Hartmut Mehdorn
    Dr. h.c. Edgar Meister
    Friedrich Merz
    Oswald Metzger (stellv. Vorsitzender)
    Prof. Dr. Georg Milbradt
    Siegmar Mosdorf
    Andreas Mundt
    Prof. Dr. Dr. Wolfgang Ockenfels
    Dr. Jens Odewald
    Dr. h.c. Hans-Joachim Otto
    Prof. Dr. Dr. h.c. Rüdiger Pohl
    Prof. Detlef W. Prinz
    Prof. Dr. Godelieve Quisthoudt-Rowohl
    Katherina Reiche
    Prof. Dr. Martin Rhonheimer
    Prof. Randolf Rodenstock
    Sarna Röser
    Dr. Jochen Ruetz
    Frank Schäffler, MdB
    Prof. Klaus-Dieter Scheurle
    Dr. Franz Schoser
    Prof. Dr. Wolfgang Schuster
    Dr. Joachim Seeler
    Dr. Dorothea Siems
    Jens Spahn, MdB
    Prof. Dr. Dr. h.c. Joachim Starbatty
    Holger Steltzner
    Dr. Alexander Tesche (Schatzmeister)
    Linda Teuteberg, MdB
    Prof. Dr. Theresia Theurl
    Dr. Bernd Thiemann
    Roland Tichy (Vorsitzender)
    Dr. Ursula Weidenfeld
    Dr. Jens Weidmann
    Dr. Karl von Wogau
    Prof. Dr. Michael Wohlgemuth
[close]

 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #8105 am: 26. September 2020, 15:54:30 »
Liest sich, als wären sie nicht leicht scharf darauf, einen von uns als Mitglied zu haben.
Aber dem Freundeskreis könnten wir beitreten, wenn wir jährlich mindestens hundert Euro zu zahlen bereit sind.
Das ist ja mal ein echtes Angebot an Schmuddelkinder.
Fällt Dir nur Unsinn ein und immer,
erzähle nichts, sonst wird es schlimmer.
 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #8106 am: 26. September 2020, 16:02:28 »
Bei einem "Erlass" handelt es sich typischerweise um eine Verwaltungsvorschrift. Das spricht gegen eine Polizeiverordnung. Auch soll nach der PM der Begriff der öffentlichen Ordnung als Schutzgut des Gefahrenabwehrrechts konkretisiert werden. Für eine Polizeiverordnung spricht hingegen, dass man eine außenwirksame Norm braucht, um zB ein Bußgeld verhängen zu können. Allerdings ist nicht sicher, dass solche rechtsstaatlichen Details bei einer Innenverwaltung bekannt sind - schon gar nicht in Bremen (ich muss da immer gleich an Laye Condé denken ...).


Dann simmer mal gespannt, wie Söder das regeln will, der ist jetzt auch aufgesprungen:

Zitat
26. September 2020, 15:20 Uhr
CSU-Parteitag

Söder kündigt Verbot der Reichskriegsflagge in Bayern an

Auf dem CSU-Parteitag sagt der bayerische Ministerpräsident Verschwörungstheoretikern und Demokratiefeinden den Kampf an. Außerdem will er ein Enddatum für die Zulassung von Benzin-Motoren - nach kalifornischem Vorbild.
Spoiler
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat ein Verbot der Reichskriegsflagge im Freistaat angekündigt. Er werde anordnen, die Flagge in Bayern zu verbieten, sagte der CSU-Vorsitzende auf einem Online-Parteitag. "Mit einer solchen Flagge zeigt man nämlich seine klare Ablehnung und auch Distanz zu unserer Demokratie." Söder betonte: "Wir lassen unsere freiheitliche Demokratie nicht von Rechtsradikalen kapern."

Über ein Verbot der Flagge läuft aktuell eine bundesweite Debatte. Hintergrund ist, dass die Flaggen häufig auf Kundgebungen gegen die Corona-Beschränkungen geschwenkt werden. Die Bremer Innenbehörde hatte bereits vergangene Woche beschlossen, die Flaggen, die unter anderem von Reichsbürgern und Mitgliedern rechter Gruppierungen bei Kundgebungen geschwenkt oder auch am Balkon befestigt werden, aus der Öffentlichkeit zu verbannen.

Söder sagte Verschwörungstheoretikern, Demokratiefeinden und Neonazis den Kampf an. Vor allem kritisierte er "offene und verdeckte" Neonazis, die unter dem Vorwand des Kampfes gegen Corona die Demokratie angriffen. Der CSU-Vorsitzende betonte: "Unser und mein Leitmaßstab heißt Vernunft statt Verschwörung." Söder berichtete von Drohungen, Anfeindungen und Morddrohungen, die ihn regelmäßig erreichten. Er zitierte auch aus Kommentaren, in denen ihm mit dem Tod gedroht wurde.
 
Seine bisherige Corona-Strategie verteidigte Söder als alternativlos. "Für mich als Christ ist es ethisch nicht vertretbar, für das Freizeitverhalten vieler das Leben weniger zu opfern." Es brauche keinen grundlegenden Strategiewechsel im Umgang mit der Pandemie, um etwa eine Durchseuchung und damit eine Herdenimmunität zu erreichen, sagte Söder. Gleichwohl sei es wichtig, die Strategie fortlaufend anzupassen. Für ihn habe der Erhalt von Arbeitsplätzen und der Vollbetrieb in Schulen und Kindertagesstätten oberste Priorität. Ein zweiter Lockdown müsse auf jeden Fall verhindert werden.

Söder will Enddatum für Zulassung von Benzin-Autos
Söder sprach sich außerdem für eine zeitliche Befristung der Zulassung von Autos mit Benzin- und Diesel-Motoren nach dem Vorbild des US-Bundesstaats Kalifornien aus. Dort sollen von 2035 an keine Neuwagen mit Verbrennungsmotoren mehr zugelassen werden dürfen. "Das scheint mir ein sehr gutes Datum zu sein". Gleichzeitig bekräftigte Söder seine Forderung nach einer staatlichen Förderung, um den Absatz neuer Benzin- und Diesel-Autos in der Coronakrise anzukurbeln und abgasärmere Fahrzeuge auf die Straße zu bringen: "Wir brauchen ein Anreizsystem" - etwa eine "Recycling-Prämie" oder einen Gutschein, der eingelöst werden könne, wenn der Käufer später ein Elektroauto erwirbt. "Ich will bessere Autos auf der Straße haben", sagte Söder. Eine Kaufprämie für Benzin- und Diesel-Autos war in der Koalition am Widerstand der SPD gescheitert.

Mit Blick auf die Bundestagswahl im kommenden Jahr sagte Söder trotz der guten Umfragewerte der Union: "Es wird ein Wimpernschlagfinale werden." Niemand dürfe glauben, dass der Wahlkampf ein Spaziergang werde, es "wird so spannend wie nie", betonte er. Dies liege daran, dass die Union ohne Kanzlerin Angela Merkel (CDU) antrete. "Wer glaubt, ihr Ansehen wird einfach übertragen, der irrt. Das Ansehen von Personen muss völlig neu erarbeitet werden."

SPD und Linke strebten eindeutig ein linkes Bündnis an, bei der SPD gelte das Motto: "Hauptsache wir regieren ohne die Union", sagte Söder. Dazu sei die SPD auch bereit, auf einen Kanzler zu verzichten. Bei den Grünen dürfe sich keiner täuschen, dass diese sich lieber für ein linkes Bündnis als für eine Koalition mit der Union entscheiden werden.

Für die Union bleibe es beim abgestimmten Zeitplan. Zunächst müssten die Personalentscheidungen geklärt werden, es brauche dann aber auch wichtige strategische Entscheidungen, sagte Söder. Bei der CDU stünden drei großartige Bewerber für den Posten des Parteichefs zur Verfügung, die CSU werde es tunlichst unterlassen, sich hier zu positionieren. "Wir werden und ich will mit jedem gut zusammen arbeiten", betonte er.

Mit Blick auf die Kanzlerkandidatur der Union bleibe es auch dabei, dass die CDU das Vorschlagsrecht habe. Die CSU sei aber nicht nur dabei, um das dann abzunicken. "Keiner kann ohne die Stimmen aus Bayern und ohne die Unterstützung der CSU gewinnen." Was ihn angehe, bleibe es dabei: "Mein Platz ist immer bei euch, also in Bayern."

Rund 800 Delegierte waren zu der Videokonferenz geladen. Wegen der anhalten Corona-Krise hatte die CSU nach einem kleinen Parteitag im Mai auch den großen Parteitag ausschließlich ins Internet verlegt.

[close]
https://www.sueddeutsche.de/politik/csu-parteitag-soeder-kuendigt-verbot-der-reichskriegsflagge-in-bayern-an-1.5045902
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #8107 am: 26. September 2020, 17:30:31 »
Siehe unter anderem hier (und die folgenden Posts)
https://forum.sonnenstaatland.com/index.php?topic=27.msg297753#msg297753

Ingo aus dem Hause Grunneburger ist wohl verstorben. Er hat wohl seine Wohnung angezündet.

Spoiler
Mann stirbt nach Feuer in Neustrelitzer Innenstadt
Beim Brand eines Wohnhauses am Freitagnachmittag in Neustrelitz wurde ein 55-Jähriger schwer verletzt und ist – nach Polizeiangaben – in der Nacht verstorben.

Neustrelitz.

Das Feuer in der Neustrelitzer Innenstadt, das Verhalten eines Schwerverletzten und der Rettungskräfte hatten vor Ort und im Internet am Freitag für Aufmerksamkeit gesorgt. In der Nacht zu Sonnabend teilte die Polizeiinspektion Neubrandenburg mit, dass der 55-Jährige inzwischen verstorben ist. Er sei seinen Verletzungen erlegen, hieß es von der Einsatzleitstelle. Der Mann stand im Verdacht, selbst für das Feuer verantwortlich gewesen zu sein.

Gaffer beim Rettungseinsatz

Rettungskräfte hatten den polizeibekannten Verletzten nach eigenen Angaben in der brennenden Wohnung des Mehrfamilienhauses gefunden und aus dem Haus gebracht. Während er noch vor Ort behandelt wurde, hatten Gaffer Videos und Fotos von dem Verletzten gemacht und ins Internet gestellt. Wenig später hatte ein Rettungshubschrauber den Mann in einer Spezialklinik für Brandverletzungen nach Berlin gebracht.
Verbindung zum Todesfall Sarah H.

Bei dem Verstorbenen handelte es sich um den Mann der vor wenigen Jahren wegen eines grausamen Todesfalls in Alt Rehse unter schwerem Verdacht gestanden hatte. 2016 wurde die Leiche von Sarah H. in der Gemeinde westlich von Neubrandenburg gefunden. Der nun verstorbene Mann stand lange unter Verdacht, seine damalige Lebensgefährtin gefoltert und getötet zu haben, saß zwischenzeitlich in Haft. Im Juni wurde er nach jahrelanger Prozesserie letztlich zu einer Geldstrafe verurteilt. Die Staatsanwaltschaft hatte dagegen umgehend Revision eingelegt.
[close]
https://www.nordkurier.de/neustrelitz/mann-stirbt-nach-feuer-in-neustrelitzer-innenstadt-2640839009.html

Seine letzten Videos, die Einträge später sind komisch. Wieder genauso ir.re wie seinerzeit bei Sarah.
https://www.facebook.com/ingo.rethra/posts/111712214021345

https://www.facebook.com/ingo.rethra/posts/111716684020898

https://www.facebook.com/ingo.rethra/posts/111729650686268

https://www.facebook.com/ingo.rethra/posts/111715697354330

Weitere Accounts
https://www.facebook.com/INGLIAs

https://www.facebook.com/ingo.rethra

Die Videos sind auch auf Youtube zu finden
https://www.youtube.com/channel/UCA_kEv3Jr_iBTLgTd3pVJVA/videos
« Letzte Änderung: 26. September 2020, 17:45:24 von Gutemine »
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #8108 am: 26. September 2020, 17:34:01 »
9 (in Worten: neun)!


Zitat
9 NPD-Anhänger marschieren durch Eschede
So sind am Samstag Rechtsextreme durch Eschede marschiert.
Spoiler
Von Michael Ende

So sind am Samstag Rechtsextreme durch Eschede marschiert.
Neun Anhänger der rechtsradikalen NPD sind am Samstagmittag durch Eschede gezogen. Abgeschirmt von einem starken Polizeiaufgebot und begleitet von Teils lautstarken Protesten von Gegendemonstranten marschierten die NPDler durch Wohngebiete, deren Bewohner sich weitestgehend nicht um das rechte Treiben kümmerten. Bis auf zwei kleine Rangeleien zwischen Antifaschisten und Rechten, die die Polizei sofort unterband, blieb alles friedlich.

Dumpfes Trommeln im Wohngebiet
Die Szenerie hat etwas Surreales – zum Beispiel in der Gartenstraße. Dort pflastert gerade ein Anwohner seine Einfahrt, ein anderer wässert seine akkurat gepflegten Rabatten, ein weiterer will gerade mit dem Hund vor die Tür, als sich eine seltsame Marschkolonne nähert: Polizisten, noch mehr Polizisten und mittendrin ein einzelner Trommler der NPD, dessen monoton dumpfer Takt so gar nicht zum gutbürgerlichen Milieu des Wohngebietes passen will. Acht NPD-Anhänger, darunter auch Joachim Nahtz, der der rechten Partei sein Anwesen am Finkenberg verkauft hatte, folgen. Einer hat eine Fahne dabei. Einige Anwohner drehen sich weg, als der Zug sich nähert, andere zeigen mit Trillerpfeifen und Transparenten, dass sie von der NPD und ihren Anhängern nichts halten.

Phantasien vom NPD-Bürgermeister
In der Stettiner Straße hält Sebastian Weigler, Landes-Chef der NPD-Nachwuchsorganisation Junge Nationalisten eine Rede. Die vernehmen in erster Linie die Polizisten, die den Kundgebungsort absichern müssen. Escheder Bürger hören sich das nicht an. Weigel attackiert politische Gegner und Medien, kündigt an, im Ort weiter präsent sein zu wollen und spielt mit dem Gedanken, im Dorf an die Macht zu kommen: Die NPD denke daran, so Weigler, bei der nächsten Bürgermeisterwahl einen eigenen Kandidaten aufzustellen."
[close]
https://www.cellesche-zeitung.de/Celler-Land/Eschede/Trommeln-im-Wohngebiet-9-NPD-Anhaenger-marschieren-durch-Eschede


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Re: Presseschnipsel
« Antwort #8109 am: 26. September 2020, 17:55:14 »
Liest sich, als wären sie nicht leicht scharf darauf, einen von uns als Mitglied zu haben.
Aber dem Freundeskreis könnten wir beitreten, wenn wir jährlich mindestens hundert Euro zu zahlen bereit sind.
...

§5 der Satzung: "Die Mitglieder des Vereins sind zur Leistung eines Beitrags nicht verpflichtet." Allerdings muß eine Neumitgliedschaft durch die Mitglieder bei der Versammlung oder schriftlich bestätigt werden. Das Interesse an einer Mitgliedschaft wirtschaftlich zu begrenzen, hielt man also nicht für zielführend.

 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #8110 am: 26. September 2020, 18:18:09 »
Die sich mir schwanende Arroganz,
einen von uns eher nicht haben zu wollen,
ergibt sich nicht aus den finanziellen Mitteln,
sondern genau aus der Mitgliederliste und deren Historie.
Die Mittel kommen ja vom Freundeskreis.
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #8111 am: 26. September 2020, 18:27:30 »
Für die Schutzstaffel-NPDler gab es Urteile. Interessant aber auch der Polizist, der sich wohl nicht mal zum Jagen tragen lassen wollte. Nichts gehört und nichts gesehen...

Zitat
Den Angeklagten S. hat auch der Polizist Benjamin L. erkannt. Der 29-Jährige hatte vor etwa zwei Jahren während seiner Nachtschicht vom Polizeiführer vom Dienst den Auftrag erhalten, eine “Schutzzonen”-Truppe ausfindig zu machen und deren Flyer festzustellen, also vorübergehend einzukassieren. Das kann die Polizei machen, um zu checken, ob verbotene Inhalte abgedruckt sind. L. sagt am Donnerstag, er hätte nicht das gesamte Material mitgenommen. Er habe auf den ersten Blick nichts Kritisches festgestellt. Auch eine Uniformierung sei ihm nicht ausgefallen.
Spoiler
“Schutzzonen” nur für Deutsche: NPD-Männer aus dem Raum Fulda verurteilt
Von Sascha-Pascal Schimmel | 25. September 2020

Vor knapp zwei Jahren hat die NPD in Fulda eine Kampagne auf dem Rücken von Migranten ausgetragen. Nun hat das Amtsgericht mehrere Aktivisten verurteilt. Dabei ging es jedoch mehr um die Form als um den Inhalt der Kampagne.

Eine Schutzzone: Wer sollte schon etwas dagegen haben? Bei einer Bedrohung kann man sich dorthin zurückziehen und ist sicher. Klingt erst einmal gut. Wenn eine rechtsextreme Partei damit wirbt, solche Zonen einzurichten, ist das schon etwas anderes. Zwischen November 2018 und Frühjahr 2019 sind mehrfach Aktivisten der Partei, darunter der Bezirksleiter Martin K. aus Neuhof, durch Fulda gezogen und haben dabei für ihre Kampagne “Schutzzonen” getrommelt.

Worum es der Partei dabei geht, verdeutlichen Flyer, die die Aktivisten während ihrer Aktionen verteilt haben, und die dazugehörige Website. Dort heißt es: “Man ist importierter Gewalt schutzlos ausgesetzt…Eine Schutzzone ist ein Ort, an dem Deutsche Sicherheit finden können.” Es geht also zum einen um die pauschale Kriminalisierung von Migranten. Und es geht ausschließlich um den Schutz Deutscher. Ausländische Menschen, die Gewalt erfahren? Die sind doch wurscht.
“NPD-Spitzenfunktionär” aus der Gemeinde Neuhof

Bereits im November 2019 hat Amtsrichter Szymon Mazur ein damals 29-jähriges NPD-Mitglied aus Neuhof wegen einer dieser Flyer-Aktionen zu einer Geldstrafe von 600 Euro verurteilt. Diesen Donnerstag ging es im Amtsgericht um drei weitere NPDler, die sich in der Fuldaer Innenstadt gegenüber Passant*innen angemaßt haben, “Schutzzonen” schaffen zu wollen. Im Prinzip wollten sie Aufgaben der Polizei übernehmen. Daraufhin hagelte es einige Anzeigen bei der Polizei. Ein Teil davon ist diese Woche Thema im Gericht gewesen.

Auf der Anklagebank sitzt am Donnerstag unter anderem Hans-Joachim B. aus der Gemeinde Neuhof. Schnäuzer, Kinnbärtchen, meist zusammengekniffene Augen, 67 Jahre alt. B. sagt, er sei gelernter Ingenieur, er habe 28 Jahre als solcher gearbeitet. Andreas Goerke, Vorsitzender des antirassistischen Vereins “Fulda stellt sich quer”, bezeichnete ihn vor Jahren als einen “NPD-Spitzenfunktionär” in der Region.

Vor Gericht ist B. der mit Abstand älteste Angeklagte. Neben ihm ist Kevin S. angeklagt. Mit rötlichem Kinnbart, Tunnel im linken Ohr und Piercing in der linken Augenbraue ist der 29-jährige Einzelhandelskaufmann eine recht auffällige Erscheinung. Auf einem Bild, das die NPD 2018 auf Instagram veröffentlicht hat, ist er deutlich zu erkennen. Viktor B. komplettiert das Angeklagten-Trio. Er ist 22 Jahre alt und hat keinen Beruf gelernt.
Staatsanwältin erinnert Symbol an die “Wolfsangel”

Der Vorwurf von Staatsanwältin Dr. Christine Seban in Richtung der drei: Sie sollen im Rahmen der “Schutzzonen”-Aktionen gegen das Uniformverbot verstoßen und unangemeldet Versammlungen abgehalten haben. Vorwürfe, die die zwei Verteidigerinnen und der Verteidiger nicht gelten lassen wollen. Sie sind der Meinung, es habe keine Versammlung stattgefunden – davon sei erst ab drei Personen die Rede. Und uniformiert seien ihre Klienten auch nicht gewesen.

Die “Schutzzonen”-Aktionen sahen wie folgt aus. Eine kleine Gruppe ist durch Fulda gezogen und hat Flyer verteilt. Bis auf eine Person hatten alle rote Schutzwesten an. “Wir schaffen Schutzzonen” war auf ihnen zu lesen. Zudem befand sich auf der Brust der Westen das Symbol der Kampagne. Staatsanwältin Sedan erinnert es an die “Wolfsangel”. Dieses Zeichen wird von Rechtsextremisten benutzt. Die andere Person hat Fotos von der Flyer-Verteilung gemacht.
“Eine Bürgerwehr der NPD”

Im Amtsgericht erzählt die 26-jährige Zeugin I., wie sie eine der Aktionen wahrgenommen hat. “Vor etwa zwei Jahren bin ich mit einer Kommilitonin vom Bahnhof in Richtung Stadt gelaufen”, sagt sie. “Da sind uns drei Jungs entgegengekommen. Alle haben Warnwesten mit einem Symbol darauf getragen.” Sie hätten diese gefragt, was sie machen würden. “Wir müssen für Recht und Ordnung sorgen. Dafür, dass keine zwielichtigen Gestalten ihr Unwesen treiben. Leute, die mit einem Stein vor einem Schaufenster stehen”, sollen sie geantwortet haben. Unter ihnen ist laut der Zeugin Kevin S.

“Daheim habe ich gegoogelt, was ‘Schutzzonen’ sind. Es ist eine Bürgerwehr der NPD”, sagt I. “Ich habe dann die Polizei gerufen.” Es sei ihr komisch vorgekommen, dass da drei für Recht und Ordnung sorgen, offensichtlich aber nicht von der Polizei sind.

Den Angeklagten S. hat auch der Polizist Benjamin L. erkannt. Der 29-Jährige hatte vor etwa zwei Jahren während seiner Nachtschicht vom Polizeiführer vom Dienst den Auftrag erhalten, eine “Schutzzonen”-Truppe ausfindig zu machen und deren Flyer festzustellen, also vorübergehend einzukassieren. Das kann die Polizei machen, um zu checken, ob verbotene Inhalte abgedruckt sind. L. sagt am Donnerstag, er hätte nicht das gesamte Material mitgenommen. Er habe auf den ersten Blick nichts Kritisches festgestellt. Auch eine Uniformierung sei ihm nicht ausgefallen.
Westen und das Uniformverbot: LG-Urteil lässt Richter Mazur kalt

Das Uniformverbot ist in Paragraf drei des Versammlungsgesetzes geregelt. Dort heißt es in Absatz eins: “Es ist verboten, öffentlich oder in einer Versammlung Uniformen, Uniformteile oder gleichartige Kleidungsstücke als Ausdruck einer gemeinsamen politischen Gesinnung zu tragen.” Richter Mazur sieht im Auftreten der Angeklagten während ihrer Aktionen einen Verstoß gegen das Verbot. Zwar hatte bereits ein Landgericht – also eine höhere Instanz als ein Amtsgericht – geurteilt, Schutzwesten würden nicht dagegen verstoßen. Mazur will das aber nicht gelten lassen. “Die Entscheidung ist einfach schlecht. Sie überzeugt nicht. Ich treffe meine eigene Entscheidung”, sagt er während seiner Urteilsbegründung.

“Eine Uniform setzt nicht voraus, dass Menschen von oben bis unten einheitlich gekleidet sind”, sagt Mazur. “Zudem ist die gemeinsame politische Gesinnung der Angeklagten klar. Indem sie im öffentlichen Raum sagen ‘Ich schaffe Schutzräume’ und ‘Ich übernehme originäre Aufgaben der Polizei’, verlassen sie den Rahmen der Meinungsäußerung.” Es werde suggeriert, dass eine politisch motivierte Gruppe Aufgaben einer staatlichen Organisation übernimmt. Das sei laut dem BGH dazu geeignet, einschüchternd zu wirken. Zumindest die zwei Zeuginnen, die im Amtsgericht ausgesagt haben, haben sich damals jedoch nicht eingeschüchtert gefühlt.

Da es aber um die Möglichkeit einer einschüchternden Wirkung geht, nimmt Mazur während seiner Urteilsbegründung den Blickwinkel von Migranten ein. “Von wem geht die Aktion aus?”, fragt er. “Von einer Partei, die die Beseitigung der verfassungsmäßigen Ordnung bezweckt und die die Menschenwürde jener missachtet, die nicht dazu gehören.” Für Migranten könne da kein Meinungsaustausch stattfinden.
Angeklagter einmal zu oft verurteilt

Der Richter sieht außerdem die Schuld wegen Verstößen gegen das Versammlungsverbot als erwiesen an. Für ihn haben jeweils mindestens drei Personen an den Aktionen teilgenommen. Den Fotografen, der anders als der Rest keine Weste getragen hat, hätten Außenstehende der Gruppe zuordnen können. “Meinungskundgebungen per Flyer sind legitim”, sagt Mazur. “Sie müssen aber angemeldet sein.” Und das hatte die NPD mehrfach unterlassen.

Am Ende verurteilt der Richter die Angeklagten zu Geldstrafen von 3000 beziehungsweise 4000 Euro – aufgeteilt auf 15 und 20 Tagessätze. Dabei begeht er allerdings einen Fehler. Den Angeklagten Kevin S. verurteilt er wegen zwei Vorfällen. Einer davon ist zwar durch das Foto, dass die NPD auf Instagram veröffentlicht hatte, dokumentiert. Allerdings hatte die Staatsanwaltschaft den Einzelhandelskaufmann gar nicht wegen dieser Aktion angeklagt.

Diesen Fehler soll nun das Landgericht beheben. Richter Mazur ist sich sicher, dass dieses mit einem Berufungsverfahren hinsichtlich dieses Falls beauftragt wird. Dazu sagt er zum Schluss: “Die Staatsanwaltschaft geht bei mit immer in Berufung. Machen Sie sich keine Sorgen.”
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https://www.move36.de/2020/09/25/schutzzonen-fuer-deutsche-npd-maenner-aus-dem-raum-fulda-verurteilt/
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #8112 am: 27. September 2020, 08:37:31 »
Ok, die BLÖD hat natürlich den Vogel abgeschossen zum Thema Axel Ingo Grunnenburger und seinem Suizid.

Siehe hier:
https://forum.sonnenstaatland.com/index.php?topic=27.msg312869#msg312869

Damit keiner da hinklicken muss:
Spoiler
von: BASTIAN SCHLÜTER veröffentlicht am
26.09.2020 - 22:52 Uhr
Bams

Eine Explosion erschütterte die Altstadt von Neustrelitz (Meck.-Pom). Flammen schlugen aus der Dachwohnung eines Fachwerkhauses. Feuerwehrleute konnten Mieter Axel G. († 55) noch lebend retten. Er starb aber in einer Klinik. Das letzte, dramatische Kapitel einer Tragödie, die mit der TV-Show „Schwer verliebt“ begann.

Erst Verpuffung, dann Vollbrand: Das Dachgeschoss des Fachwerkhauses in Neustrelitz (Mecklenburg-Vorpommern) brannte komplett ausFoto: Crimespot.de/Bastian Schlüter

Die Ehefrau von Axel G., Laura, hatte sich vor zwei Wochen nach BILD am SONNTAG-Informationen von ihm getrennt. Die junge Altenpflegerin und der ehemalige Computerfachmann hatten erst im Sommer 2019 geheiratet.

Doch dann nahm Axel G. immer mehr Drogen, wurde unkontrollierbar und gewalttätig. Nach einem irrwitzigen Streit um seine Brille, die Laura angeblich versteckt haben soll, musste die Polizei anrücken, damit Laura die Wohnung verlassen konnte.

Laura ging zurück in ihre Heimat Idar-Oberstein (Rheinland-Pfalz). Aus Angst vor Axel G., der bereits in der Psychiatrie und im Knast gesessen hat.

Axel G. war vor Jahren auf traurige Weise berühmt geworden, durch seine Beziehung mit Sarah H. († 32), die in der Sat.1-Kuppelshow „Schwer verliebt“ so etwas wie ein Star geworden war.

2011 hatte Sarah als Barbiepuppen-Fan die Liebe fürs Leben gesucht – und ungewollt Millionen TV-Zuschauer amüsiert. Mit Axel G. hatte Sarah dann geglaubt, endlich ihr Glück gefunden zu haben. Ein tödlicher Irrtum.

Sarah H. stammte wie seine spätere Frau Laura aus Idar-Oberstein. Auch mit Sarah war damals ein Streit eskaliert, als er ihr vorwarf, seine Brille versteckt zu haben. Im Juni 2016, fesselte er Sarah nackt ans Bett, peitschte sie zwei qualvolle Stunden lang. Später starb Sarah, Axel G. verpackte und verschnürte die Leiche und lebte noch wochenlang mit der Toten im Haus.

Das Landgericht Neuruppin verurteilte ihn 2017 zu fünf Jahren wegen Körperverletzung mit Todesfolge. Doch der Bundesgerichtshof kassierte das Urteil.

Im neuen Prozess kam der vermindert schuldfähige Axel G. im Juni 2020 mit einer Mini-Geldstrafe u.a. wegen Körperverletzung davon. Es sei nicht nachzuweisen, dass die Folter zum Tod von Sarah geführt habe.

Seinen Nachbarn in Neustrelitz machte er zuletzt das Leben zur Hölle. Er drohte, trat gegen Türen und Autos, klaute Strom, immer wieder kam die Polizei. „Wir konnten keine Nacht durchschlafen. Er hat den ganzen Tag geschrien. Heute ist er mit dem Jagdmesser rumgelaufen“, sagte Lea Seiffert zu BILD am SONNTAG. Die Polizeischülerin hat wie die anderen Mieter des Mehrfamilienhauses ihr Zuhause verloren.

2014: Er spielt von Band einen lauten Brummton ab, der im ganzen Dorf zu hören ist – „zur Reinigung“, so Axel G.

Januar 2015: Axel G. wird von seiner Frau verlassen. Er flutet den Keller mit Benzin und Wasser, will alles sprengen. Er landet für Wochen in der Psychiatrie.

Dezember 2015: Axel G. outet sich gegenüber einem Richter als „Reichsbürger“, geht auf einen Wachmann los und rast auf der Flucht auf einen Polizisten zu. Der Staatsanwalt bewertet die Sache nur als Widerstand.

Januar 2016: Sarah sucht Hilfe bei den Nachbarn, sagt, sie sei gekidnappt worden, werde gezwungen, Tabletten zu schlucken. Mehrmals flieht sie ins Frauenhaus.

Juni 2016: Nachbarn hören Schreie aus dem Haus von Axel G. Genervt von vielen Polizeieinsätzen, reagieren sie nicht.

August 2016: Vier Polizisten überwältigen den nackten Posaunisten. Im Bad des vermüllten Hauses liegt Sarahs verschnürte Leiche.
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https://www.bild.de/news/2020/news/sarah-starb-nach-peitschenfolter-ex-von-tv-star-sprengt-sich-in-die-luft-73117540.bild.html

Ein klein wenig seriöser und auch mit Bildern bzw. auch Videos:

Zitat
Ein Todesfall durch das Feuer

Der 55-Jährige, in dessen Wohnung das Feuer ausgebrochen war, ist in der Nacht zum Sonnabend verstorben. Es handelte sich um den Mann, der vor wenigen Jahren wegen eines grausamen Todesfalls in Alt Rehse unter schwerem Verdacht gestanden hatte. 2016 wurde die Leiche von Sarah H. in der Gemeinde westlich von Neubrandenburg gefunden. Der nun verstorbene Mann stand lange unter Verdacht, seine damalige Lebensgefährtin gefoltert und getötet zu haben und saß zwischenzeitlich in Haft. Im Juni wurde er nach jahrelanger Prozess-Serie letztlich zu einer Geldstrafe verurteilt. Die Staatsanwaltschaft hatte dagegen umgehend Revision eingelegt.
https://www.nordkurier.de/neustrelitz/brandopfer-finden-in-neustrelitz-voruebergehende-bleibe-2640842909.html

Das war ein ziemlich hübsches Haus
https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Mann-stirbt-nach-Brand-Rechtsstreit-um-Frauentod-endet,feuer4892.html

https://www.sueddeutsche.de/panorama/braende-neustrelitz-toter-nach-brand-ende-fuer-langen-rechtsstreit-um-frauentod-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-200925-99-712324

Auf seinen vielen Profilen (es gibt da auch viele zum Haus Rehsa, die er wohl noch zusammen mit Laura angelegt hat), kündigt sich die jetzige Eskalation (wenn man das vom letzten Mal noch kennt) eindeutig an. Laut seinen Angaben war ja aber ein oder zwei Tage vor dem Brand sogar der (Not?)Arzt da und hat der Polizei bescheinigt, dass es weder Eigen- noch Fremdgefährdung gebe.  ::)

Zuletzt hat er wohl versucht beim "Ewigen Bund", "Penzlinder Runde", Bismarcks Erben" anzudocken. Er wollte in deren "Landwehr" (oder wie sie es nennen) aufgenommen werden.







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Re: Presseschnipsel
« Antwort #8113 am: 28. September 2020, 07:28:11 »
Eine "Aussteigerin" erzählt wie sie aus dem Teufelskreis Wahnmachen und VTs wieder rausgekommen ist.

https://www.bachhausen.de/interview-mit-aussteigerin-ich-bin-auf-rechts-eingestellte-rattenfaenger-hereingefallen/
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