Autor Thema: Presseschnipsel  (Gelesen 1363083 mal)

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2895 am: 7. März 2018, 09:59:17 »
Wenn ein geistig-sittlicher Mensch, nicht auf Hoher See verschollen, unterwegs ist, dann muß die Wortmarke draußen bleiben! Dann werden die Türen verriegelt und Schluß. So!   ;D


Zitat
Verfolgungsjagd auf der A 3
"Reichsbürger" aus dem Kreis Neuwied flüchtet vor der Polizei

Spoiler
Köln-Mülheim -

Nach einer Verfolgungsfahrt über die Bundesautobahn 3 haben Polizeibeamte am Dienstagmittag einen Reichsbürger (65) festgenommen. Der mit Haftbefehl gesuchte Mann hatte zuvor versucht, sich mit seinem Auto der Kontrolle zu entziehen. In Höhe der Anschlussstelle Köln-Mülheim wurde er jedoch gefasst.
Fünf Kilometer Stau

Gegen 12.15 Uhr wollten rheinland-pfälzische Polizeibeamte den 65-Jährigen an seinem Wohnort im Landkreis Neuwied festnehmen. Der Gesuchte flüchtete jedoch mit seinem Auto auf die BAB 3 in Richtung Köln. Anhalten musste der Mann schließlich wegen eines Staus. Als die Beamten an sein Auto herantraten, ignorierte der Fahrer ihre Anweisungen und verriegelte die Türen. Erst nachdem die Polizisten die Fensterscheiben eingeschlagen hatten, ließ sich der Reichbürger widerstandlos festnehmen.

Wegen des Zugriffs musste die BAB 3 in Richtung Oberhausen kurzfristig gesperrt werden. Es entstand ein Stau von fünf Kilometern.
[close]


https://www.ksta.de/koeln/reichsbuerger-verfolgungsjagd-ueber-die-autobahn-29827968

http://www.general-anzeiger-bonn.de/region/koeln-und-rheinland/Reichsb%C3%BCrger-aus-dem-Kreis-Neuwied-fl%C3%BCchtet-vor-der-Polizei-article3800538.html

Weitere Artikel zu dem Kunden

https://www.welt.de/regionales/rheinland-pfalz-saarland/article174273718/Reichsbuerger-nach-Verfolgungsjagd-auf-Autobahn-gefasst.html

https://www.morgenpost.de/vermischtes/article213645333/Polizei-nimmt-gesuchten-Reichsbuerger-im-Stau-fest.html

https://www.express.de/koeln/richtung-koeln-reichsbuerger-liefert-sich-verfolgungsjagd-mit-polizei-auf-der-a3-29828584
An Rüdiger Hoffmann: Der Faschist sagt immer, da ist der Faschist  (in Anlehnung an die Signatur des geschätzten MitAgenten Schnabelgroß)

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2896 am: 7. März 2018, 11:44:18 »
Rhein-Zeitung: Interview mit dem Gerichts-Vize: Wie er "Reichsbürger" knackt


Frage:
Hat zufällig jemand da ein Abo?

Antwort:
Kenne jemanden, der jemanden kennt.

Die Überschrift des Interviews ist vielleicht etwas übertrieben.
"Papierkorb, Ausweis gibbet nich, Wachtmeister" würd ichs zusammenfassen
Für Eilige: Reichsbürgerbezügliches unterstrichen, der Rest ist aber auch nicht uninteressant.

Spoiler


Er geht rigoros gegen „Reichsbürger“ vor, kritisiert den Frauenüberschuss in der Justiz und deren permanente Personalnot: Reiner Rühmann (54) ist seit 25 Jahren Richter, vertritt selbstbewusst seinen Standpunkt und macht Karriere. Er wurde Ende 2015 Direktor des Amtsgerichts in Koblenz – jetzt wechselte er ans Landgericht. Er zog im Koblenzer Justizhochhaus von der zweiten in die dritte Etage und arbeitet künftig als Stellvertreter von Gerichtspräsident Stephan Rüll. Rühmann ist darum künftig Vizechef von rund 200 Richtern, die im Landgerichtsbezirk Koblenz arbeiten – zwischen Cochem und Betzdorf, Bad Neuenahr-Ahrweiler und Lahnstein. Unsere Zeitung traf ihn zum ausführlichen Interview:

Herr Rühmann, Sie arbeiten künftig als Vizechef des Landgerichts Koblenz. Was kommt da auf Sie zu?

Ich arbeitete 15 Jahre lang vor allem in der Verwaltung von Gerichten. Künftig werde ich das auch tun, aber auch wieder mehr als Richter arbeiten. Ich übernehme den Vorsitz einer Großen Strafkammer und leite den neuen Prozess zum Aktionsbüro Mittelrhein.

Ach was? Den unendlichen Neonaziprozess mit anfangs 26 Angeklagten, der 2017 nach fünf Jahren wegen „überlanger Verfahrensdauer“ abgebrochen wurde?

Ja, genau.

Wann beginnt die Neuauflage des Prozesses? Noch 2018?

Wenn es nach mir geht, schon.

Haben Sie sich ein konkretes Ziel gesetzt, das Sie als Vizechef des Landgerichts erreichen wollen?

Nein, ich bin ja Vizepräsident, nicht Präsident. Es ist nicht meine Aufgabe, Ziele zu definieren.

Sondern? Was ist Ihre Aufgabe?

Ich arbeite in 90 Prozent meiner Arbeitszeit als Vorsitzender Richter. In meiner restlichen Zeit vertrete ich den Präsidenten des Landgerichts in vielfältigen Verwaltungsangelegenheiten.


Sie arbeiten seit 25 Jahren als Richter. Was hat sich verändert?

Es gibt immer mehr Querulanten – Menschen, die einen Konflikt mit unserem Rechtsstaat haben, aber dessen einfachste Regeln nicht anerkennen. Man nennt sie in der Regel „Reichsbürger“, ich nenne sie Rechtsverweigerer.

Was tun diese Leute?

Sie parken falsch, weigern sich aber hartnäckig, das Knöllchen zu bezahlen, da sie behaupten, es stamme vom Vertreter eines Landes, das es nicht gibt – sie meinen Rheinland-Pfalz. Andere weigern sich, einen Zivilprozess am Amtsgericht zu führen, weil sie behaupten, das sei kein rechtmäßiges Gericht. Das klingt vielleicht lustig, ist es aber nicht. Solche Leute schicken seitenlange Schriftsätze, die wir durchforsten müssen, ob sich darin vielleicht etwas Substanzielles verbirgt. Das kostet viel Zeit.

Hatten Sie persönlich schon mit „Reichsbürgern“ zu tun?

Ja. Ich bekomme ständig Schriftsätze persönlich vom Postboten zugestellt. Sie sind an den „Mann Reiner aus der Familie Rühmann“ gerichtet und verlangen zum Beispiel, dass ich eine Strafe von 50 Millionen Reichsmark bezahle oder den Gegenwert in Gold. Damit kann man auf viele Arten umgehen. Eine davon ist, alles in den Papierkorb zu werfen. Übrigens forderte mich mal ein „Reichsbürger“ in einem Prozess um Sachbeschädigung auf, ihm meinen Dienstausweis zu zeigen.

Wie haben Sie reagiert?

Gar nicht. Ich bin der tiefen Überzeugung, dass ich mich in meinem Gericht, in meinem Gerichtssaal, nicht ausweisen muss.

Was passierte dann?

Nichts. Der Prozess ging weiter. Und hätte der Angeklagte einfach gehen wollen, hätte ich die Wachtmeister gerufen – die hätten ihn gestoppt. Die sogenannten Reichsbürger wollen nur Rabatz. Damit haben sie bei mir keine Chance.

Was veränderte sich noch in ihrer langen Dienstzeit als Richter?

Mir fällt auf, dass die Justiz immer weiblicher wird. Heute arbeiten am Amtsgericht Koblenz 159 Menschen – 121 Frauen und 38 Männer. Es gibt eine klare Tendenz zu mehr Frauen und immer weniger Männern: 2013 gab es am Amtsgericht Koblenz 11 Richterinnen und 13 Richter. 2018 sind es 13 Richterinnen und 9 Richter. Das Verhältnis hat sich mehr als umgekehrt.

Warum ist das so? Warum wollen so viele Frauen am Gericht arbeiten?

Weil ein Gericht trotz aller Personalnot ein attraktiver Arbeitgeber ist. Männer, die gute Juristen sind, wollen oft in erster Linie viel Geld verdienen, darum arbeiten sie statt für ein Gericht lieber in einer Anwaltskanzlei oder einem Unternehmen. Frauen, die ebenso gute Juristen sind, entscheiden sich anders. Sie bevorzugen die Unabhängigkeit eines Richters und die damit einhergehende weitgehend freie Gestaltung ihrer Arbeitszeiten. Dafür verzichten sie auf ein Mehr an Gehalt.

Wie sind Sie als Chef des Amtsgerichts Koblenz mit dem Ungleichgewicht zwischen Männern und Frauen umgegangen?

Ich glaube, gemischte Teams funktionieren besser. Wir haben – soweit möglich – die vergleichsweise wenigen Männer strategisch verteilt, damit in jeder Abteilung wenigstens einer ist.

Was war Ihre größte Herausforderung am Amtsgericht Koblenz?

Sicher die Personalnot. Wir sind tendenziell in allen Bereichen deutlich unterbesetzt. Die Personalbemessung der Justiz legt eigentlich genau fest, wie viel Personal ein Gericht benötigt. Aber wir erfüllen diese Bemessung bei Richtern und Rechtspflegern nur zu 80 Prozent. Am Amtsgericht Koblenz fehlen mindestens vier Richter und fünf Rechtspfleger – Menschen, die Vollzeit arbeiten müssten, aber schlicht nicht da sind. Deren Arbeit müssen die anderen 22 Richter und 26 Rechtspfleger zusätzlich erledigen. Das führt natürlich zu erheblichen Belastungen, die noch verstärkt werden können, wenn ein Kollege länger erkrankt oder in Elternzeit geht.

Seit wann gibt es diese Personallücke von 20 Prozent?

Gefühlt schon immer. Bereits unsere alte Personalbemessung wurde nur zu 80 Prozent erfüllt. Vor zwei Jahren gab es eine neue – aber geändert hat sich nichts.

Was bedeutet das für einen Richter?

Ein Zivilrichter sollte im Jahr 500 Verfahren bearbeiten – das ist die Schlagzahl am Amtsgericht. Doch da wir die Personalbemessung nicht erfüllen, sind es statt 500 rund 600 Verfahren. Ich kann nicht sagen, wie viel Mehrarbeit das in Stunden bedeutet, denn Richter haben keine festen Arbeitszeiten. Aber sicher ist: Ein Richter muss am Amtsgericht Koblenz deutlich mehr arbeiten, als dies bei einer Personalbemessung von 100 Prozent der Fall wäre. Ähnlich ist es bei den Rechtspflegern und den Geschäftsstellenbeamten.

Haben Sie als Amtsgerichtsdirektor darauf hingewirkt, dass der Personalbestand erhöht wird?

Natürlich, das war für mich ein regelmäßiges Ringen mit den zuständigen Personalreferenten am Landgericht und am Oberlandesgericht. Beide versuchten, den vorhandenen Personalmangel gleichmäßig und gerecht zu verteilen. Doch was gleichmäßig und gerecht bedeutet, darüber haben wir oft lange diskutiert. Es gab keine Dienstbesprechung, bei der die Personalnot kein Thema war.

Und jetzt haben Sie die Seite gewechselt. Künftig sind Sie es, der als Vizechef des Landgerichts mit den Amtsgerichtsdirektoren über das gleichmäßige und gerechte Verteilen des Personalmangels verhandelt?

Ja, das kann passieren, wenn der Gerichtspräsident verhindert ist.



Das Gespräch führte Hartmut Wagner

Reiner Rühmann: Von Betzdorf über Mainz nach Koblenz
Es war ein Festakt mit gut 150 Politikern, Richtern, Staatsanwälten und anderen Justizmitarbeitern: Reiner Rühmann wurde Anfang 2016 vom damaligen rheinland-pfälzischen Justizminister Gerhard Robbers (SPD) offiziell in sein Amt als Chef des Amtsgerichts Koblenz eingeführt. Jetzt, zwei Jahre später, stieg Rühmann weiter auf. Seit 1. März ist er Vizepräsident des Landgerichts Koblenz. Ein Rückblick auf sein Leben als Richter: Rühmann (54) ist verheiratet und hat ein Kind. Er studierte bis 1988 Rechtswissenschaften in Bonn, arbeitete bis 1993 als Referendar im Bezirk des Oberlandesgerichts Koblenz, außerdem bis 2008 als Richter am Amtsgericht Betzdorf sowie als Referent im Justizministerium in Mainz. 2008 wurde er Vorsitzender Richter am Landgericht Koblenz, 2009 Direktor des Amtsgerichts Montabaur und 2015 Direktor des Amtsgerichts Koblenz.

Der Beruf des Richters genießt großes Ansehen – und das Amtsgericht im Koblenzer Justizhochhaus ist nach Ludwigshafen und Mainz das drittgrößte in Rheinland-Pfalz. Trotzdem wollen dort immer weniger Männer als Richter arbeiten. Reiner Rühmann, der bis Ende Februar Direktor des Amtsgerichts war, nennt dafür zwei Gründe. Erstens verdienen Richter meist weniger als Anwälte erfolgreicher Großkanzleien, was dazu führe, dass viele Männer lieber dort arbeiten. „Ich will nicht sagen, dass die Justiz schlecht bezahlt“, sagt Rühmann. „Es könnte natürlich mehr sein. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau.“ Zweitens ist das Gericht gerade für Frauen ein attraktiver Arbeitgeber: „Das Gericht bietet sehr flexible Arbeitszeiten“, sagt Rühmann. „Richterinnen und Richter können ihre Arbeitszeit fast stufenlos auf bis zu 25 Prozent begrenzen.“
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2897 am: 7. März 2018, 14:43:31 »
Angeblich "lange Haftstrafen" für die Gruppe Freital:

https://www.focus.de/politik/deutschland/prozess-in-dresden-lange-haftstrafen-fuer-rechtsterroristische-gruppe-freital_id_8575202.html

https://www.n-tv.de/newsletter/breakingnews/Terrorprozess-Lange-Haftstrafen-fuer-rechtsextreme-Gruppe-Freital-article20324411.html

Man will uns aber noch nicht verraten, wer und wie lange genau.

Und was man unter "lang" in Sachsen zu verstehen hat.

Vielleicht wird es später ja noch konkreter.


Edith: Es wird tatsächlich konkreter:
Zitat
... verhängte Gefängnisstrafen zwischen vier und zehn Jahren. Wegen Rädelsführerschaft erhielten die Angeklagten Timo S. und Patrick F. mit zehn beziehungsweise neuneinhalb Jahren die höchsten Strafen. Mehr in Kürze hier auf ZEIT ONLINE
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2018-03/lange-haftstrafen-in-prozess-gegen-rechte-gruppe-freital?utm_content=zeitde_redpost_zon_link_sf&utm_campaign=ref&utm_source=facebook_zonaudev_int&utm_term=facebook_zonaudev_int&utm_medium=sm&wt_zmc=sm.int.zonaudev.facebook.ref.zeitde.redpost_zon.link.sf
« Letzte Änderung: 7. März 2018, 14:46:13 von Reichsschlafschaf »
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2898 am: 7. März 2018, 14:48:20 »
Na da warst Du ja selbst schneller!

http://www.sueddeutsche.de/politik/eil-lange-haftstrafen-im-prozess-gegen-rechte-gruppe-freital-1.3895872

Zitat
Lange Haftstrafen im Prozess gegen rechte Gruppe Freital

Wegen Sprengstoffanschlägen auf Asylheime und politische Gegner in Sachsen sind acht Mitglieder der rechtsextremen Gruppe Freital zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden.

Auf den Tag genau ein Jahr nach Beginn des Terror-Prozesses gegen die rechtsextreme "Gruppe Freital" hat das Oberlandesgericht Dresden lange Haftstrafen gegen die Angeklagten verhängt. Es sprach sämtliche Angeklagte der Bildung einer terroristischen Vereinigung schuldig und verhängte Gefängnisstrafen zwischen vier und zehn Jahren. Wegen Rädelsführerschaft erhielten die Angeklagten Timo S. und Patrick F. mit zehn beziehungsweise neuneinhalb Jahren die höchsten Strafen.

Sieben Männer und eine Frau im Alter zwischen 20 und 40 Jahren mussten sich in dem Prozess für insgesamt fünf Sprengstoffanschläge auf Flüchtlingsunterkünfte und politische Gegner verantworten, die im Jahr 2015 in Freital und Dresden verübt worden waren.

Für die beiden Rädelsführer, Timo S. und Patrick F., hatte die Bundesanwaltschaft fast elf Jahre Haft gefordert, für die anderen zwischen fünf und neuneinhalb Jahren. Sie warf ihnen die Bildung einer terroristischen Vereinigung sowie versuchten Mord vor.

Die Angeklagten hatten sich Anfang 2015 bei Demonstrationen gegen die Aufnahme von Flüchtlingen in Freital kennengelernt. Die Anschläge verübten sie in wechselnder Zusammensetzung und Tatbeteiligung. Den Auftakt ihrer Gewaltserie bildete ein Sprengstoffanschlag auf das Auto des Freitaler Linke-Stadtrats Michael Richter. Außerdem zündeten sie selbstgebastelte Sprengsätze an zwei Flüchtlingsunterkünften und überfielen gemeinsam mit Mitgliedern der rechtsextremen "Freien Kameradschaft Dresden" ein alternatives Wohnprojekt von Flüchtlingsunterstützern in Dresden.

Die Taten an sich sind nicht strittig und wurden teils von den Beteiligten selbst eingeräumt. Die Verteidigung wies jedoch sowohl den Vorwurf der Bildung und Mitgliedschaft in einer Terrorgruppe als auch den des versuchten Mordes als überzogen zurück. Sie hatte daher deutlich geringere Strafen als die Bundesanwaltschaft gefordert.
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2900 am: 7. März 2018, 15:40:47 »
Und Dr. Krah von der AfD hat so seine Meinung zum Urteil :puke:
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In orientalischen und westlichen Schöpfungsmythen ist der Drache ein Sinnbild des Chaos, ein gott- und menschenfeindliches Ungeheuer

Und es erschien ein anderes Zeichen im Himmel, und siehe, ein großer, roter Drache, der hatte sieben Häupter und zehn Hörner Offenb. 12,3
 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2902 am: 7. März 2018, 19:57:54 »
Man "war in der rechten Szene aktiv" und wenn ein befreundetes Ehepaar zu Besuch ist, macht man schon mal einen SchwanzPistolenvergleich.

An die Aufbewahrungsvorschriften hält man sich natürlich nicht (falls der Ruß kommt oder - noch schlimmer! - "Kulturbereicherer").
Selbstverständlich darf man als national gesinnter Mensch auch im eigenen Wohnzimmer rumballern, die Vorschriften gelten nur für Schlafschafe.

Ein Glück, daß diese Deppen häufig auch noch selbst auf sich aufmerksam machen!
Offenbar sind die Waffen inzwischen verkauft, also weg. Vermutlich jedoch an Gesinnungsgenossen.

Daß Polizisten eh alles Juden sind, ist sowieso klar ...
Zitat
Verirrte Kugel trifft Renterpaar beinahe beim Fernsehen
Weil sie ihre Pistolen vergleichen wollten, haben ein Paar und ein Gast aus einem Haus im Bodenseekreis Schüsse abgegeben. Schon der erste Schuss traf fast ein Rentnerpaar - vor dem Fernseher im Wohnzimmer.

Der Fall spielte sich einen Tag vor Weihnachten 2016 ab. Jetzt wurde er vor Gericht verhandelt.
Spoiler
Die Patrone des ersten Schusses, den der 38-jährige Hausbesitzer abfeuerte, flog in 70 Metern Entfernung nur wenige Zentimeter an einem Rentnerehepaar vorbei, das in seinem Wohnzimmer gerade vor dem Fernseher saß. Es hatte Rollladen und Isolierglasscheibe des Fensters durchdrungen. Dann war es an der Wohnzimmerwand abgeprallt, wo es ein tiefes Loch hinterließ.

Die gerufenen Beamten nahmen vor dem Haus der Schützen die 40-jährige Frau des Hausbesitzers und den Bekannten der Familie fest. Dann wurde das Haus gestürmt, der Ehemann festgenommen und die völlig verstörten Kinder des Ehepaars zu Verwandten gebracht. Insbesondere der 38-jährige Hausbesitzer und seine 40-jährige Ehefrau standen unter erheblichem Alkoholeinfluss. Aber auch der ebenfalls 38-jährige Gast war nicht mehr nüchtern, als er den letzten Schuss aus dem Küchenfenster abgab.


Vor Gericht bedauerte er seine Idee, an jenem Abend seinen Bekannten noch die neu erworbene und geladene Waffe zu zeigen. Die Beweisaufnahme ergab folgenden Verlauf: Nachdem der Gast seine Pistole auf den Tisch gelegt hatte, holte das betrunkene Ehepaar seine nicht geladene, etwa baugleiche halbautomatische Selbstladewaffe aus dem Schlafzimmerschrank.

Der Mann lud sie mit einigen Patronen aus der anderen Pistole und zielte damit etwa waagerecht aus dem Küchenfenster. Das Geschoss landete im Wohnzimmer der Rentner. Nach einiger Zeit gab er noch einen zweiten Schuss aus der anderen Pistole ab. Danach schoss seine Frau in zeitlichem Abstand zwei Mal. Danach gab der Gast noch einen Schuss ab.

Polizisten als "Judenpack" beschimpft

Vor Gericht räumte die Frau alles ein, berief sich aber auf alkoholische Enthemmung. Dass auf ihrem Handy ein Foto mit nationalsozialistischem Hintergrund gefunden wurde, machte keinen guten Eindruck. Darauf waren beide Kinder vor einem Geburtstagskuchen mit Hakenkreuz zu sehen.

Die Richterin war entsetzt, die 40-Jährige schien sich zu schämen. Es gab geflüsterte Ausflüchte. Dass sie die Polizeibeamten bei ihrer Festnahme als „Judenpack“ beschimpft hatte, tat ihr schon irgendwie leid. Andererseits machte sie aber deutlich, dass sie diesen Ausdruck nicht als besonders beleidigend empfand: „Das hört man doch immer wieder bei uns“, meinte sie.

Schuld eingeräumt

Auch der Bekannte der Familie wurde schwer gerügt. Er hatte seinen kleinen Sohn fotografiert, wie er Papis echte Waffen in den Händen hält. „Sie sind doch ein Waffennarr“, meinte die Richterin. Davon wollte der 38-Jährige nichts hören. Er sei aus dem Schützenverein ausgetreten und habe seine Waffen verkauft, erklärte er. Der Ehemann der 40-Jährigen, dessen Geschoss beinahe zwei Leute schwer verletzt oder gar getötet hätte, berief sich zunächst auf alkoholbedingte Erinnerungslücken. Dann beschuldigte er seine Ehefrau, diesen Schuss abgegeben zu haben. Aufgrund erdrückender Indizien räumte er seine Schuld ein.

Angeklagte erhalten Bewährungsstrafen

Dass er als junger Mann in der rechten Szene aktiv war, stritt er nicht ab. Davon habe er sich aber längst gelöst, behauptete er. Über den Hakenkreuzkuchen wurde nicht mehr gesprochen. Nur weil er, zumindest nach außen hin sozial sehr gut integriert ist, kam er gerade noch mit zwei Jahren auf Bewährung davon. Der Oberstaatsanwalt hätte ihn gerne für drei Jahre ins Gefängnis geschickt.

Wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz und in einem Fall wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung verurteilte das Amtsgericht Konstanz die Angeklagten schließlich zu Bewährungsstrafen zwischen acht Monaten und zwei Jahren. Als Auflage sind Geldbußen zwischen 1500 und 3000 Euro zu bezahlen. Das Urteil ist rechtskräftig.
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https://www.schwaebische.de/landkreis/bodenseekreis/markdorf_artikel,-verirrte-kugel-trifft-renterpaar-beinahe-beim-fernsehen-_arid,10831717.html
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2903 am: 8. März 2018, 11:56:34 »
Zur Verurteilung der 'Gruppe Freital' noch ein umfangreicher Artikel:

Spoiler
Zitat
Feige Taten
Die Freitaler hätten nur ein wenig über die Stränge geschlagen, glauben viele. Die Richter sehen das entschieden anders.
Von Andrea Schawe, Karin Schlottmann und Alexander Schneider

Die Urteilsverkündung beginnt mit Verspätung. Es dauert ein wenig, bis die Wachtmeister nach gründlichen Sicherheitskontrollen die 152 Plätze für die Zuhörer und Journalisten verteilt haben. Es sind Angehörige und Freunde der Angeklagten gekommen, auch Leute, die erkennbar der rechten Szene angehören, sitzen im Saal. Als der Vorsitzende Richter Thomas Fresemann die Strafen verkündet, weint eine Frau, andere protestieren leise. Es ging nie darum, erklärt Fresemann zu Beginn der etwa vierstündigen Urteilsbegründung, ein Exempel zu statuieren. Höhnisches Lachen ist zu hören. „Zu diesem Verfahren wäre es ohne Ihre Taten nicht gekommen“, spricht der Richter in Richtung der Angeklagten.

Es sei falsch, von jugendtypischem Verhalten zu sprechen. Alle acht Angeklagten, sieben Männer und eine Frau, seien berufstätig gewesen, hätten unauffällig und in festen Partnerschaften gelebt. Und dennoch hätten sie nach einem kurzen Prozess der Radikalisierung schwere Straftaten begangen, konspirativ und organisiert. Bei dem Überfall auf das Haus in der Dresdner Overbeckstraße habe die Gruppe „bürgerkriegsähnliche Zustände“ herbeigeführt. Der gründlich vorbereitete Angriff auf Vorder- und Hinterhaus könne nicht als eine „aus dem Ruder gelaufene politische Auseinandersetzung“ verniedlicht werden. Es ist wichtig, dass der Nazi-Terror weitergeht, hieß es anschließend im geheimen Chat der Gruppe.

Damals, im Sommer 2015, verging kein Wochenende in Freital, Dresden und anderswo ohne Demonstrationen gegen Flüchtlinge, Pöbeleien, Pyroattacken. Anfang März, zwei Tage, nachdem bekannt wurde, dass in Freital eine Notunterkunft für Flüchtlinge eingerichtet wird, fand die erste Demo statt. Einer der Anmelder ist der Angeklagte Philipp Wendlin. An diesem Freitagabend knallte es in der Stadt: Einige Teilnehmer wollten die geplante Route des Protestmarsches verlassen und attackierten die Polizei mit Pyrotechnik, um zum ehemaligen Leonardo-Hotel zu gelangen. Die Polizei sprach von „erlebnisorientierten Jugendlichen“, Böller und Raketen seien an der „unteren Schwelle“.

Dabei blieb es jedoch nicht. Ab diesem Zeitpunkt gab es regelmäßig Demonstrationen und andere Protestaktionen gegen Flüchtlinge. Deutschlandfahnen wurden geschwenkt. An die Asylbewerber wolle man sich nicht gewöhnen, hieß es. Auf den Transparenten standen Slogans wie „Unsere Schulen sanieren statt Ausländerheime bauen“ oder „Politiker plündern unsere Sozialkassen“. Timo Schulz und Wendlin traten als Ordner auf. Dann gründete sich die „Bürgerwehr FTL/360“. Ab April 2015 patrouillierten deren Mitglieder in Regionalbussen in Freital und Umgebung, um „für Sicherheit und Ordnung zu sorgen“. Kurz zuvor hatten Marokkaner in der 360er-Buslinie Schüler belästigt und geschlagen.

Bei Patrouillen blieb es nicht. Es kursierten Berichte über vermeintliche kriminelle Aktivitäten der Asylbewerber, bei Facebook wurde über Diebstähle und sexuelle Belästigung berichtet. Die Informationen basierten auf Hörensagen und waren meistens Luftnummern. Fast wöchentlich werden die Unterkünfte der Asylbewerber angegriffen, auch auf der Straße wurden Flüchtlinge immer öfter bedrängt, beschimpft und auch geschlagen. Im Juni einigten sich die Demo-Initiatoren mit Stadt und Landkreis auf eine Demopause und leisere Töne. Den härteren Kalibern in Freital ging das gegen den Strich. Von „Einknicken“ war die Rede, für die Bürgerwehr FTL/360 waren das „Verräter“ an der Sache.

Ende Juni 2015 eskalierte die Situation in der Stadt: Das Leonardo-Hotel wurde zur Erstaufnahmeeinrichtung, es sollten zusätzlich bis zu 280 Flüchtlinge dort wohnen. Tagelang belagerten Asylgegner das Gelände. Die Bürgerwehr mischte mit, ein Auto von Pro-Asyl-Aktivisten wurde mit einem Baseballschläger angegriffen – Schulz war mitten drin.

Ab Juli häuften sich die Anschläge mit Sprengstoff – immer mit illegalen Böllern aus Tschechien. Erst flogen Briefkästen in die Luft, dann das Auto des Linken-Stadtrats Michael Richter, später sein Büro auf der Dresdner Straße – „Versicherungsbetrug“ mutmaßte die Bürgerwehr und postete Bilder, die vom Fahrersitz eines Regional-Busses aus aufgenommen wurden. Nur wenige Wochen danach hing eine „To-Do“-Liste an der Scheibe – mit den Namen etlicher Freitaler Flüchtlingsunterstützer, manche sind abgehakt. Später wurde die Wohnung von Asylbewerbern in der Bahnhofstraße angegriffen.

Bei allen Demos in der Region waren die Mitglieder der Gruppe Freital dabei: In Dresden flogen nahe einem Zeltlager für Flüchtlinge Baustellenbaken auf Gegendemonstranten. In Heidenau wurde Schulz Ende August bei den Ausschreitungen auf Videos identifiziert. Die Bürgerwehr organisierte Mitfahrgelegenheiten zu den Krawallen am Praktiker-Baumarkt. Zwei Tage nach den Krawallen warnte Schulz auf seiner Facebook-Seite „alle, die in Heidenau, Freital oder in der Zeltstadt dabei waren“ vor angeblich bevorstehenden Hausdurchsuchungen.

Am Morgen des 1. November 2015 weckte um 0.45 Uhr wieder eine Explosion die Bewohner der Wilsdruffer Straße in Freital. „Es knallte dreimal hintereinander: rums, rums, rums. Dann gab es eine leichte Schockwelle, der Boden hat gebebt“, schilderte ein Nachbar im Zeugenstand das Geschehen. Es ist der Anschlag, den der Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts in seinem Urteil am Mittwoch als versuchten Mord wertet. Die Täter hätten nach Probesprengungen die potenziell tödliche Wirkung des Sprengstoffs gekannt. Die Sprengkraft eines C-12-Böllers sei vergleichbar mit kleinen Handgranaten, wie sie im jugoslawischen Bürgerkrieg eingesetzt worden waren, zitiert Fresemann einen Gutachter aus dem Prozess.

„Es gab gerade einen Anschlag auf mein Haus, das sollten Sie sich vielleicht mal angucken. Die Schäden sind gravierend, die Explosion hat die Fenster zerstört, die Asylbewerber hat es mächtig erwischt“, ist auf dem Mitschnitt des kurzen Telefonats zwischen dem Nachbarn und der Polizei zu hören. Der Polizist: „Wie lange ist das her?“ „Vielleicht fünf Minuten“, antwortete der Nachbar. „Sind die, die die Steine geworfen haben, noch da?“ „Nein.“ „Na gut, ich schicke jemanden vorbei.“ Zehn Minuten später erreichte eine Streife mit zwei Polizisten den Tatort – ohne Blaulicht.

Nach der Verhaftung hatten alle acht Angeklagten bei der Polizei ausgesagt und sich nach Kräften gegenseitig belastet. Im Prozess redeten nur der Jüngste, Justin S., und Patrick Festing. Das umfassende Geständnis Festings habe eine geringere Strafe für ihn ermöglicht, sagt Fresemann. Festing habe ohne Rücksicht auf sich selbst ausgepackt und sei „der Erste gewesen, der aus dem Graben springt“. Die übrigen Angeklagten ließen schriftliche Erklärungen von den Anwälten vorlesen. Sie gaben die Anschläge zwar zu. Wenn es aber um ihre Motive und um die politische Einstellung geht, blieben sie vage. Die Chat-Nachrichten und Textbotschaften, die im Prozess vorgespielt werden, waren jedoch eindeutig. Asylbewerber sind „Kanaken“ und „Bimbos“, die „man aufknüpfen“ müsste, hieß es dort.

In seiner Aussage sagte Festing, Schulz könne andere mitreißen, Wendlin sei stark im Internet und im Verfassen von Texten – und er selbst sei mehr der Ideengeber und Planer gewesen. Ein ehemaliger Kumpel von Schulz beschrieb den 29-jährigen Anführer so: „Ich habe noch nie einen Menschen gesehen, der so viel Hass in sich hat.“ Festing sagte im Prozess, es seien alle rechtskonservativ gewesen, man habe „Wut“ gehabt auf die Flüchtlingspolitik. Sein Hauptgegner sei aber die Antifa gewesen, gab er an. Durch Freital ging in dieser Zeit ein tiefer Riss – auch, weil sich das Rathaus nicht klar positioniert. Auf dem Höhepunkt der Ereignisse erklärte Oberbürgermeister Uwe Rumberg (CDU), es gebe keine nennenswerte Neo-Nazi-Szene in seiner Stadt. Wochen später durchsuchte die Polizei die Wohnungen der Angeklagten.

Die Verurteilung der Angeklagten als Terroristen begründet Fresemann am Mittwoch mit dem Organisationsgrad der Gruppe sowie ihrer Abgrenzung von anderen. Die Aufnahme in den „schwarzen Chat“ wurde streng reguliert. Die Auswahl der Ziele, die Planung und die Beschaffung des Sprengstoffs seien intern intensiv besprochen worden. Festing oder Schulz seien bei allen Taten dabei gewesen. Wendlin, dem das Gericht eine nationalsozialistische und antisemitische Gesinnung zuschreibt, sei ein „klarer Radikalisierungsfaktor“ in der Gruppe gewesen. Das Argument der Verteidiger, die Angeklagten hätten spontan gehandelt, wies Fresemann zurück. „Das ist nicht richtig.“

Die Gruppe Freital sei eine, so Fresemann, schwerstkriminelle Vereinigung, die die Tötung von Menschen in Kauf genommen habe. Ihr Zweck sei es gewesen, Sprengstoffanschläge zu verüben und die Bevölkerung erheblich einzuschüchtern. Sie habe ein Klima der Angst unter Flüchtlingen und ihren Unterstützern verbreitet.

Der jüngste Angeklagte, der 20-jährige Justin S., verließ den Gerichtssaal am Tag der Urteilsverkündung nach knapp zwei Jahren Untersuchungshaft als freier Mann. Das Gericht verurteilte ihn zu einer Jugendstrafe von vier Jahren. Ein Jugendgericht muss entscheiden, ob er seine Reststrafe noch verbüßen muss oder sie zur Bewährung ausgesetzt wird. Fresemann würdigte sein umfassendes Geständnis, dass er trotz persönlicher Bedrohungen abgelegt habe. Er habe sich glaubhaft von den Taten distanziert und Reue gezeigt.

In den großen Gerichtssaal im Norden der Stadt, in dem exakt ein Jahr lang verhandelt wurde, könnten nun theoretisch die ersten Flüchtlinge einziehen. Der Raum war ursprünglich ein Speisesaal. Er gehört zu einer neuen Erstaufnahmeeinrichtung (EAE) für rund 700 Asylbewerber, die im April vorigen Jahres dort einziehen sollten. Da die Gerichte in Dresden keinen eigenen hinreichend großen Hochsicherheitssaal haben, hat das Innenministerium dem Oberlandesgericht die Kantine zur Verfügung gestellt. Der Zweckbau gegenüber der Mülldeponie und in unmittelbarer Nähe der Justizvollzugsanstalt wurde für rund fünf Millionen Euro umgebaut, seither dient er als Verhandlungssaal. Auch ein Prozess gegen einen syrischen Islamisten hat hier im vorigen Jahr stattgefunden.

Das Innenministerium hat bereits offiziell um Rückgabe des Gebäudes gebeten. Auf das Oberlandesgericht warten allerdings zwölf Islamisten-Prozesse, die der Generalbundesanwalt an Sachsen abgegeben hat. Selbst, wenn jeweils nur ein oder zwei Terrorverdächtige auf der Anklagebank sitzen, gelten Sicherheitsstandards, die bisher nur der umgebaute Speisesaal bietet.
[close]
(Quelle: http://www.sz-online.de/sachsen/feige-taten-3893733.html, sz-online.de/Sächsische Zeitung GmbH, 7. März 2018)
Kommen wir nun zu etwas völlig anderem.
 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2904 am: 8. März 2018, 17:15:14 »
https://www.n-tv.de/politik/Solche-Protagonisten-muessen-aufpassen-article20324659.html


Auch schön:
Zitat
Nach der Verhaftung hatten alle acht Angeklagten bei der Polizei ausgesagt und sich nach Kräften gegenseitig belastet.
« Letzte Änderung: 8. März 2018, 17:21:25 von echt? »
Ich bremse nicht für Nazis!
 

Offline TatjanaIrminkova

 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2906 am: 8. März 2018, 18:20:08 »
Da ist ein Richter aufgewacht - aber anders als es sich unsere Kundschaft erhofft:   :)


Zitat
Zwickauer Richter will Reichsbürger in die Psychiatrie schicken
Zuletzt aktualisiert: 08.03.2018 | 17:26

Die Gerichte in Zwickau haben immer öfter mit sogenannten Reichsbürgern zu tun. Sie lehnen die Bundesrepublik Deutschland und ihre Gesetze ab. Und sie versuchen, die Arbeit der Behörden zu behindern. Ein Reichsbürger aus Crimmitschau hat es jetzt offenbar zu bunt getrieben. Der Richter will ihn in die Psychiatrie einweisen lassen.

Der 68-Jährige bezeichnet sich selbst als Wunderheiler und Hellseher, und er sieht sich als Kriegsgefangener. "Die BRD lehne ich ab, ich halte mich nur an das Völkerrecht", sagte der Rentner am Donnerstag vor Gericht. Dort wehrt er sich gegen eine Geldstrafe wegen versuchter Nötigung.

Begonnen hatte alles im August 2016 mit einem Knöllchen wegen Falschparkens. Den Bußgeldbescheid schickte der Mann zurück mit der Aufschrift "Falsche Zustellung". Und von der Rathausangestellten, die den Brief geschickt hatte, verlangte er 30.000 Euro, wohl um sie einzuschüchtern.

Richter Torsten Sommer reichte es jetzt. "Sie bezeichnen sich ja selbst als Spinner. Mal sehen was da dran ist", sagte er und ordnete ein psychiatrisches Gutachten an.

https://www.radiozwickau.de/beitrag/zwickauer-richter-will-reichsbuerger-in-die-psychiatrie-schicken-527108/
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine, unerkannte Philosophin)
 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2907 am: 8. März 2018, 18:50:22 »
Poggenburg will Ende des Monats zurücktreten: https://www.volksstimme.de/sachsen-anhalt/afd-sachsen-anhalt-poggenburgs-ruecktritt-beschlossen

Da kann ich nur sagen: Nicht hetzen!
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Offline Gutemine

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2908 am: 9. März 2018, 09:06:11 »
In Thüringen will man jetzt so langsam anfangen die Mitarbeiter bezüglich des Themas "Reichsbürger" zu schulen. Der Direktor des Nordhäuser Amtsgerichts hat aber zumindest eine absolut richtige Erkenntnis:

Zitat
Wie viele solch „verwirrter Seelen“, wie Henning Horstmeier sie nennt, tatsächlich in der Region leben, weiß nicht einmal die Polizei. „Da treibt ein Eisberg mit hoher Dunkelziffer an uns vorbei“, ärgert sich Groos. Dass der Eisberg anwächst und mitunter gefährlich werden kann, beweisen Mahnbescheide in Millionen-Höhe. Mit der sogenannten Malta-Masche – einer Betrugsmethode über maltesisches Inkassounternehmen – waren sie an mehrere Nordhäuser Polizisten eingegangen.

Spoiler
Wie Reichsbürger die Behörden auf Trab halten
Krude Post an Gerichte. Millionen hohe Mahnungen an Polizei: Republik-Leugner und Querulanten beschäftigen Ämter
09. März 2018 / 01:01 Uhr

 Nordhausen. „Zahlen Sie 200 Talente Gold, sonst . . . !“ Es sind Drohungen wie diese, die einen erst schmunzeln lassen. Bis einem das Lachen im Halse stecken bleibt. Weil man allmählich ihren Ernst begreift und weil der Drohung Taten folgen könnten. Schreiben wie diese gehören im Nordhäuser Amtsgericht und in etlichen Behörden aber mittlerweile zur Tagesordnung.

„Noch ist das keine Bedrohung, außer dass unser Fax-Gerät lahmgelegt wird“, sagt der Amtsgerichts-Direktor Henning Horstmeier. Dennoch müsse er die zum Teil hundertseitigen Briefe zumindest quer lesen, um die heftigen Fälle raus zu lesen, wenn nötig Anzeige zu erstatten.

Geschickt werden sie von sogenannten Reichsbürgern. Weil nach dem Zweiten Weltkrieg ein Vertrag nicht korrekt unterzeichnet worden sei, gibt es ihrer Meinung nach keine Bundesrepublik, und wenn überhaupt dann nur als Firma. Manche von ihnen versuchen sich in der Gründung autonomer Staaten. „Es scheint, ein Volkssport zu sein, kommissarische Reichsregierungen auszurufen“, wundert sich Henning Horstmeier über den Zulauf solch kruder Theorien. Erst vergangene Woche habe ein junger Mann im Foyer des Gerichts gestanden, um „voll umfänglich Widerspruch einzureichen“, wie er selbst sagte. Gegen was, war allerdings nicht herauszubekommen. „Vor lauter Misstrauen uns gegenüber können solche Menschen ihre Anliegen nicht transportieren. Selbst rationale Argumente ziehen in solchen Konfliktsituation nicht“, sagt Horstmeier.

Stattdessen habe der junge Mann die staatliche Autorität infrage gestellt, nach Ausweisen verlangt und dadurch nicht nur den Verkehr aufgehalten, sondern dadurch auch den Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle Angst eingejagt. Um ihr Sicherheitsgefühl zu stärken, habe er zwei Sicherheitsbeamte eingeschaltet, erklärt der Gerichtsdirektor rückblickend, der nun reagieren will: „Ich habe die Verantwortung für meine Mitarbeiter und möchte vorbereitet sein.“ Bald sollen daher Schulungen für die Verwaltungsmitarbeiter folgen, kündigt er an. Eine Vorsichtsmaßnahme, die es bei der Polizei bereits gibt. Hier bekämen Beamte genaue Handlungsanweisungen zum Umgang mit Reichsbürgern, erzählt Ronny Groos. Für den Leiter des Nordhäuser Inspektionsdienstes sind Vorfälle dieser Art nichts Ungewöhnliches mehr. „Das ist bei allen Behörden ein Thema“, sagen Groos und Horstmeier. Selbst Arbeitsamt und Schulamt hätten bereits wegen Vorfällen Alarm geschlagen.

In der Polizeiarbeit komme man vor allem bei Unterstützungen von Gerichtsvollziehern mit solchen Menschen in Kontakt. In der Verkehrsüberwachung treffe die Landespolizeiinspektion zudem regelmäßig auf Autofahrer mit Fantasiekennzeichen oder bei denen der Europakranz am Nummernschild etwa durch Reichskriegsflaggen überklebt ist.

Wie viele solch „verwirrter Seelen“, wie Henning Horstmeier sie nennt, tatsächlich in der Region leben, weiß nicht einmal die Polizei. „Da treibt ein Eisberg mit hoher Dunkelziffer an uns vorbei“, ärgert sich Groos. Dass der Eisberg anwächst und mitunter gefährlich werden kann, beweisen Mahnbescheide in Millionen-Höhe. Mit der sogenannten Malta-Masche – einer Betrugsmethode über maltesisches Inkassounternehmen – waren sie an mehrere Nordhäuser Polizisten eingegangen.

Panikmache und Alarm­ismus, sagt Horstmeier, sei bei dem Thema sicher nicht angebracht, die Behörden seien robust. Dennoch rät er zur Vorsicht und zum konsequenten Umgang.
Peter Cott / 09.03.18
[close]
http://eichsfeld.thueringer-allgemeine.de/web/eichsfeld/startseite/detail/-/specific/Wie-Reichsbuerger-die-Behoerden-auf-Trab-halten-264467626
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Laut Blöd gibt es in Hessen vier weitere als Reichsbürger verdächtige im öffentlichen Dienst.

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Neue Verdachtsfälle Vier Reichsbürger im Öffentlichen Dienst

09.03.2018 - 08:33 Uhr

Frankfurt – Nach einer Sicherheitsprüfung des Verfassungsschutzes im öffentlichen Dienst stehen in Hessen weitere vier Mitarbeiter unter Reichsbürger-Verdacht.

Die Fälle betreffen unter anderem den Schulbereich, wie das Innenministerium in Wiesbaden am Freitag mitteilte.

Es gehe um eine befristet Beschäftigte, die nicht mehr eingesetzt werde, und eine Beamtin, gegen die das Kultusministerium ein Disziplinarverfahren prüfe.

Außerdem stünden zwei Mitarbeiter hessischer Kommunen unter dem Verdacht, der Reichsbürgerbewegung anzugehören.

Zuvor hatte der Sender hr-Info über die Prüfung berichtet.

Zwei bisher bekannte Verdachtsfälle betreffen Polizisten. Gegen einen der beiden läuft den Angaben zufolge noch ein Disziplinarverfahren, im anderen Fall wurde das Verfahren gegen Zahlung einer Geldbuße eingestellt.
[close]

https://www.bild.de/regional/frankfurt/reichsbuerger/vier-reichsbuerger-im-oeffentlichen-dienst-vermutet-55043462.bild.html

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In der Blöd gibt es auch was zum Fall in Crimmitschau/Zwickau. Da handelt es sich eindeutig um ein Frühwald-Opfer...und....den hatten wir auch schon. Guntram Perker heißt das Frühwald-Opfer, damals ging es noch um Volksverhetzung.

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Wegen Bußgeldbescheid über 38,50 Euro Bizarrer Knöllchen-Streit
um 30 000 Euro

von: FRANK VACIK veröffentlicht am
08.03.2018 - 23:16 Uhr

Zwickau – Er bezeichnet sich selbst als Wunderheiler und Hellseher. Er ist ein „Reichsbürger“, der die Bundesrepublik mit ihren Gesetzen ablehnt. In der wirren Welt von Guntram P. (68) führt ein kleines Knöllchen zu großem Ärger.

Der gelernte Kfz-Mechaniker parkte am 2. August 2016 mit seinem Skoda auf einem Gehweg und kassierte ein Knöllchen. Bezahlen will P. aber nicht.

Den Bußgeldbescheid über 38,50 Euro sendete er an die Stadt zurück. Vier Tage forderte er schriftlich von der Zwickauer Angestellten Jeannette H. (40) 30 000 Euro, weil sie „den Sachverhalt nicht richtig bearbeitete“.

„Das ist aber ein ganz schöner Brocken“, findet Richter Torsten Sommer (56). „Das kann ich aber so festlegen“, so der Angeklagte. „Und warum?“ fragt der Richter. „Ich wende das Völkerrecht an“, erklärt P.

Für die versuchte Nötigung verurteilte das Amtsgericht Zwickau P. im Januar zu 390 Euro Geldstrafe. Doch er ging in Berufung. Nach wirren 60 Minuten Verhandlung empfiehlt der Richter den Rückzug der Berufung.

Da sich Guntram P. weigerte, beauftragte das Gericht die Erstellung eines psychiatrischen Gutachtens. Nun droht dem Angeklagten statt einer Geldstrafe die Einweisung in die Psychiatrie.
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https://www.bild.de/regional/chemnitz/chemnitz-news/bizarrer-knoellchen-streit-55042520.bild.html
« Letzte Änderung: 9. März 2018, 09:16:12 von Gutemine »
"Der Pfarrer predigt nur einmal!"
 

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2909 am: 9. März 2018, 09:08:10 »
Die Kohle nimmt man gerne:



Zitat
Hessen Verdachtsfälle auf «Reichsbürger» im öffentlichen Dienst
Stand: 09:01 Uhr

Frankfurt/Main (dpa) - Nach einer Sicherheitsprüfung des Verfassungsschutzes im öffentlichen Dienst stehen in Hessen weitere vier Mitarbeiter unter «Reichsbürger»-Verdacht. Die Fälle betreffen unter anderem den Schulbereich, wie das Innenministerium in Wiesbaden am Freitag mitteilte. Es gehe um eine befristet Beschäftigte, die nicht mehr eingesetzt werde, und eine Beamtin, gegen die das Kultusministerium ein Disziplinarverfahren prüfe. Außerdem stünden zwei Mitarbeiter hessischer Kommunen unter dem Verdacht, der Bewegung anzugehören. Zuvor hatte der Sender hr-Info über die Prüfung berichtet.

Zwei bisher bekannte Verdachtsfälle betrafen Polizisten. Gegen einen der beiden läuft den Angaben des Ministeriums zufolge noch ein Disziplinarverfahren, im anderen Fall wurde der Verdacht ausgeräumt.

Insgesamt rechne der Verfassungsschutz in Hessen rund 1000 Personen der Szene zu, sie fänden sich in allen Landesteilen, erklärte das Innenministerium. Etwa die Hälfte sei mindestens 50 Jahre alt, nur ein Viertel seien Frauen. Fast 18 Prozent der «Reichsbürger» in Hessen seien rechtsextremistisch in Erscheinung getreten. 84 Personen aus dem Spektrum besäßen Waffenerlaubnisse, 42 davon hätten Waffen. Insgesamt seien 36 Verfahren zur Entziehung von Schusswaffen eingeleitet worden.

«Reichsbürger» erkennen die Bundesrepublik Deutschland nicht als Staat an und behaupten stattdessen, das Deutsche Reich bestehe bis heute fort. Die Bewegung wird vom Verfassungsschutz beobachtet und in Teilen als rechtsextrem eingestuft
.

https://www.welt.de/regionales/hessen/article174364062/Verdachtsfaelle-auf-Reichsbuerger-im-oeffentlichen-Dienst.html

http://www.fr.de/rhein-main/landespolitik/reichsbuerger-in-hessen-reichsbuerger-im-oeffentlichen-dienst-in-hessen-a-1463861
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine, unerkannte Philosophin)
 
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