Geschmacklose Attacke Mann verteilt Eimer mit Fäkalien im Zeitzer Rathaus
Von Yvette Meinhardt 25.10.17, 06:30 Uhr
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Zeitz -
Beißender Gestank erfüllt das Zeitzer Rathaus am Dienstagvormittag. Fenster und Türen sind weit aufgerissen. Denn am späten Montagnachmittag hat ein Mann aus Würchwitz einen Eimer mit Fäkalien im Sekretariat des Oberbürgermeisters entleert. „Immer der Nase nach, dann findet man heute den ersten Mann im Rathaus“, sagt OB Christian Thieme (CDU) am Tag danach und nimmt die Sache eher auf die leichte Schulter. Er kenne den Mann, er sei krank. Dennoch wird die Stadtverwaltung eine Strafanzeige erstatten.
Fäkalien-Attacke im Rathaus Zeitz: Der Mann hatte seine Tat bereits angekündigt
„Ich habe von dem Mann schon Seitenlange Schreiben bekommen. Er war wohl früher mal als Kapitän auf hoher See“, erzählt Thieme weiter. Er habe ihm Gespräche angeboten. Denn der Mann aus Würchwitz mache Thieme und das ganze Rathaus für zahlreiche persönliche Lebenskrisen verantwortlich. So zum Beispiel dafür, dass er kein Kapitänspatent mehr hat. „Als diese Gespräche ins Leere führten, hatte er seine Tat bereits angekündigt“, sagt Thieme. Doch für ihn sei der Mann krank.
Fäkalien-Attacke im Rathaus Zeitz: Die Auslegware muss komplett raus
Noch am Montag beseitigte der Reinigungsdienst die Fäkalien. „Wir waren gerade zehn Minuten weg“, sagt Karin Janusch, Sekretärin des OB. Ihren Arbeitsplatz kann sie am Dienstag nicht mehr nutzen. Die Auslegware muss komplett raus. Die Sekretärin sitzt deshalb in einem winzigen ZimmerHier geht`s zu passenden Produkten auf amazon.de!. Und der OB ist am Sprechtag direkt zu sprechen, man gelangt direkt zu ihm ohne die Vorzimmerdame.
Fäkalien-Eimer landet im im Rathaus Zeitz: Wer ist der Mann hinter der Attacke?
„Der Mann ist auch von diversen Auftritten im Kreistag des Burgenlandkreises bekannt“, sagt Uwe Kraneis (parteilos), stellvertretender Vorsitzender des Kreistages. „Jener Mann tritt immer ruhig auf, Gewalt habe er noch nicht angedroht“, fährt Kraneis fort. So habe er auf der letzten Sitzung des Kreistages vorgetragen, die Polizei habe ihm die Kennzeichen an seinem Auto gestohlen.
MZ-Information zufolge stammt der Mann aus Nordheim bei Göttingen. Vor sieben oder acht Jahren habe er sich in Würchwitz ein Haus gekauft, lebt heute dort und manchmal bei seiner Freundin in Zeitz. „Über den Vorfall bin ich empört, ich finde keine Worte wie man als Mensch so etwas machen kann“, sagt Klaus Rübestahl (parteilos), Ortsbürgermeister von Würchwitz. Er kann das nicht verstehen, sucht aber nach möglichen Gründen dafür. „In Würchwitz müssen alle Grundstücksbesitzer eine vollbiologische Kläranlage bauen“, sagt Rübestahl.
Auch Polizeisprecher Thomas Ortmann hat von solch einem Vorfall sein Leben lang noch nichts gehört. „Wenn zum Beispiel der Teppich beschädigt wurde, gehe man davon aus, dass es sich um Sachbeschädigung handelt. Zu prüfen wäre noch, ob diese vorsätzlich war und auch der Tatbestand der Beleidigung gegeben ist“, sagt Ortmann. (mz)