Veltener Reichsbürger verhaftet
Velten (OGA) Ein 43-jähriger "Reichsbürger" ist am Dienstag von der Polizei verhaftet worden. Der Mann, der keinen festen Wohnsitz hat, aber bei seiner Veltener Freundin lebt, hatte einen Tag zuvor einen Gerichstvollzieher bedroht.
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Andrea Linne 07.02.2017 10:05 Uhr - Aktualisiert 07.02.2017 10:21 Uhr
Red. Oranienburg,
[email protected]Veltener Reichsbürger verhaftet
Velten (OGA) Ein 43-jähriger "Reichsbürger" ist am Dienstag von der Polizei verhaftet worden. Der Mann, der keinen festen Wohnsitz hat, aber bei seiner Veltener Freundin lebt, hatte einen Tag zuvor einen Gerichstvollzieher bedroht.
Der hatte mit Hilfe von Polizeibeamten am Montag die Wohnung der 33-jährigen Lebensgefährtin öffnen lassen, um Pfändungen vorzunehmen. Diese Wohnung in der Johann-Ackermann-Straße wurde laut Polizeisprecherin Dörte Röhrs anschließend wieder verschlossen. Den Schlüssel hinterlegte der Gerichtsvollzieher im zuständigen Polizeirevier.
Tatsächlich, berichtet Röhrs weiter, kam die 33-Jährige, die sich selbst auch als "Reichsbürgerin" bezeichnet, um den Schlüssel abzuholen.
Derweil hatte ihr Lebenspartner den Gerichtsvollzieher, den er laut Röhrs offenbar kannte, in der Sackgasse am Veltener Umspannwerk aufgespürt und bedroht. Der 43-Jährige forderte die gepfändeten elektronischen Geräte zurück. Der Gerichstvollzieher gab diese aus Angst auch heraus, informierte anschließend jedoch umgehend die Polizei.
Die suchte den Veltener, fand ihn am Montagabend aber nicht. Der 43-Jährige hatte, so wusste Röhrs zu berichten, auch Auflagen nicht erfüllt und frühere Rechnungen nicht bezahlt, weshalb die Staatsanwaltschaft Eberswalde mit einem Haftbefehl nach ihm fahndete.
Am Dienstagmorgen gelang der Zugriff laut Röhrs. Morgens um 6 Uhr griffen die Polizeibeamten den Veltener auf und verhafteten ihn. Zur Stunde werde er vernommen, so Röhrs.
Immer wieder kommt es zu Zwischenfällen mit sogenannten Reichsbürgern, die die Gesetze der Bundesrepublik nicht anerkennen. Etwa 300 sollen im Land Brandenburg leben, 100 in Berlin.
Nach den tödlichen Schüssen eines "Reichsbürgers" in Franken warnt auch der brandenburgische Verfassungsschutz vor einer Gefahr durch diese Gruppierung. Die Gruppe sei in sich zerstritten und nicht als einheitlich zu betrachten, hieß es zuletzt seitens der Verfassungsschützer.