Autor Thema: Presseschnipsel  (Gelesen 1363426 mal)

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Offline SchlafSchaf

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #11610 am: 12. April 2023, 10:52:07 »
Zitat
56-Jähriger wegen Aufrufen zu Polizistenmorden verurteilt
Nach den tödlichen Schüssen auf zwei Polizisten in Kusel forderte ein Mann in Videos zu vergleichbaren Verbrechen auf. Jetzt wurde er von einem Gericht schuldig gesprochen – und muss ein Jahr und drei Monate in Haft.
Ohne Bewährung

https://www.spiegel.de/panorama/justiz/nach-polizistenmord-kusel-56-jaehriger-wegen-aufrufen-zu-polizistenmorden-verurteilt-a-1b10a539-8549-4905-abe8-4283ff100ef3
An Rüdiger Hoffmann: Der Faschist sagt immer, da ist der Faschist  (in Anlehnung an die Signatur des geschätzten MitAgenten Schnabelgroß)

Wir kamen
Wir sahen
Wir traten ihm in den Arsch
 
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Offline Anmaron

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #11611 am: 12. April 2023, 17:36:57 »
Kuscheljustiz.
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #11612 am: 12. April 2023, 18:32:28 »
Ei, gugge da:


Zitat
Erschienen am 12.04.2023  Update

Soll keinen Mindestlohn gezahlt haben: Strafbefehl gegen "Freie Sachsen"-Chef Kohlmann


Von Benjamin Lummer

Der Kopf der rechtsextremen "Freien Sachsen" hat sich nach Ansicht der Staatsanwaltschaft des Vorenthaltens und Veruntreuens von Arbeitsentgelt schuldig gemacht und soll 7500 Euro Strafe zahlen. Nun kommt es zur Verhandlung vor Gericht.

Der Kopf der rechtsextremen Gruppierung "Freie Sachsen" Martin Kohlmann muss sich vor dem Amtsgericht verantworten. Ihm wird Vorenthaltens und Veruntreuens von Arbeitsentgelt vorgeworfen. Nach Angaben einer Gerichtssprecherin soll Kohlmann über drei Jahre hinweg zwei Mitarbeitenden einen Lohn unterhalb des Mindestlohns gezahlt haben. Den beiden...
https://www.freiepresse.de/chemnitz/soll-keinen-mindestlohn-gezahlt-haben-strafbefehl-gegen-freie-sachsen-chef-kohlmann-artikel12813121


Leider Bezahlschranke.
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Offline Gerntroll

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #11613 am: 12. April 2023, 19:36:37 »
Nun würde es mich nicht wundern, wenn die Angestellten Migrationshintergrund haben.
Ich liebe Sarkasmus. Es ist wie jemandem die Tastatur in die Fresse zu hauen, nur mit Worten.
 
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Offline Grashalm

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #11614 am: 12. April 2023, 19:42:56 »
Ist euch eigentlich auch aufgefallen, dass es in letzter Zeit viele Berichte über Proteste gegen Flüchtlingsunterkünfte gibt?

Hat sich da die Situation verschärft?
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Offline BlueOcean

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #11615 am: 12. April 2023, 23:28:17 »
Ja und Ja. Stark angefacht durch den Zank zwischen überforderten Kommunen und dem Innenministerium, das erstaunlich wenig hilft. Siehe z.B. hier.
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Offline Anmaron

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #11616 am: 13. April 2023, 00:06:16 »
Föderalismus heißt, den Schwarzen Peter loszuwerden. Hat sich in der Pandemie deutlich gezeigt.
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #11617 am: 15. April 2023, 10:01:08 »
Zitat
LG Gera Mehr­jäh­rige Haft­strafe für früheren NPD-Funk­tionär

14.04.2023

Er stand in engem Kontakt zum NSU-Trio und wurde dabei auch als V-Mann geführt: Tino Brandt wurde jetzt abermals wegen gewerbsmäßigen Betruges verurteilt.

Der frühere Thüringer NPD-Funktionär und einstige V-Mann des Verfassungsschutzes, Tino Brandt, ist in dem neu aufgerollten Betrugsprozess zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von sechseinhalb Jahren verurteilt worden. Nach Angaben einer Sprecherin des Landgerichts (LG) Gera flossen in das Strafmaß am Freitag auch frühere Verurteilungen ein. Die Kammer habe zudem beschlossen, den Strafrest zur Bewährung auszusetzen, da Brandt bereits mehr als zwei Drittel verbüßt habe, hieß es. Das Urteil sei rechtskräftig.

Der Bundesgerichtshof (BGH) hatte im April vergangenen Jahres der Revision des Angeklagten teilweise entsprochen und den Fall zur erneuten Verhandlung zurückverwiesen. Brandt war im August 2019 wegen Betrugs im großen Stil zunächst zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von sechs Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. Bereits 2014 war Brandt wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen, Beihilfe zu sexuellem Missbrauch und Förderung von Prostitution in 66 Fällen zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt worden.

In dem jetzt im zweiten Durchgang abgeurteilten Verfahren ging es unter anderem um überhöhte Versicherungsverträge bei Arbeitsämtern, Krankenkassen und Unfallversicherungen, mit denen Kasse gemacht wurde. Die Geraer Richter sprachen Brandt des gewerbsmäßigen Betrugs sowie des versuchten gewerbsmäßigen Betruges schuldig.

Brandt war in den 1990er Jahren einer der bekanntesten Neonazi-Kader in Thüringen. Er hatte den "Thüringer Heimatschutz" aufgebaut und geführt - ein Netzwerk von Neonazis, in dem sich auch das NSU-Trio Uwe Böhnhardt, Uwe Mundlos und Beate Zschäpe bewegte. Brandt koordinierte zudem die "Kameradschaften" in Thüringen. Gleichzeitig spitzelte er für den Thüringer Verfassungsschutz die eigenen Kameraden aus und erhielt dafür ein Staatshonorar. 2001 wurde er als V-Mann enttarnt.

dpa/jb/LTO-Redaktion
https://www.lto.de/recht/nachrichten/n/lg-gera-npd-tino-brandt-verfassungsschutz-betrug-nsu/
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #11618 am: 15. April 2023, 10:10:19 »
Es fehlen Betäubungsmittel.
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #11619 am: 15. April 2023, 10:29:24 »
Zitat
Elitesoldat packt aus
Wie die Bundeswehr Rechtsextreme schützt


Von  Carsten Janz
Aktualisiert am 09.04.2023
Lesedauer: 5 Min.

Die Bundeswehr hat immer wieder Ärger mit Rechtsextremisten in den eigenen Reihen. Doch das Schicksal eines Soldaten zeigt: Statt die Probleme zu lösen, knüpft sich die Armee offenbar lieber den Überbringer schlechter Nachrichten vor.

Er will zu einem Elitesoldaten ausgebildet werden und ins Kommando Spezialkräfte, kurz KSK. Und er ist auf einem guten Weg. Doch dann fällt Patrick J. auf, dass viele seiner Kameraden nicht auf dem Boden des Grundgesetzes stehen, rechtsextreme Parolen grölen, sich mit anderen Rechtsextremen vernetzen. Er meldet die Vorfälle seinen Vorgesetzten, denkt, damit das Richtige zu tun. Doch statt seine Hinweise ernst zu nehmen, straft die Bundeswehr ihn ab – und beendet seine Karriere.

Die Bundeswehr wird immer wieder von Skandalen durch Rechtsextreme in den eigenen Reihen erschüttert. Sei es der mutmaßliche Terrorist Franko A., der Anschläge geplant hatte und Waffen schmuggeln wollte. Oder seien es gleich ganze Strukturen wie der Nordbund, der aus rechtsextremen Kampfsportlern und Soldaten bestand. Lange wurden die Belege ignoriert oder sogar vom Militärischen Abschirmdienst (MAD) unter den Teppich gekehrt.

Die Geschichte von Patrick J. ist die eines Soldaten, der diesem Treiben nicht länger zuschauen wollte und deshalb immer wieder rechtsextreme Verdachtsfälle meldete. Und der sich nun genauso wenig gefallen lassen will, dass die Bundeswehr ausgerechnet gegen ihn vorgeht.

Patrick J. will selbst ins "Kommando"
Es beginnt vor gut acht Jahren. 2015 wird Patrick J. für die Offizierslaufbahn zugelassen. Ihm winkt eine Karriere in der Hierarchie der Bundeswehr. Doch J. hat etwas anderes vor, er möchte zu den Fallschirmjägern oder dem KSK, entscheidet sich gegen den Aufstieg. In der Bundeswehr sind sie sehr angetan von ihm. Dass jemand freiwillig auf die Offizierslaufbahn verzichtet, ist selten.

2017 entscheidet J. sich nach t-online-Informationen schließlich, die Entgleisungen dem MAD zu melden. Die Behörde ist unter anderem dafür zuständig, verfassungsfeindliche Bestrebungen innerhalb der Bundeswehr zu analysieren.

Geheimdienst macht geheime Infos öffentlich
Was J. nur für seine Pflicht hält, entpuppt sich als fatale Entscheidung für sein Berufsleben. Denn anstatt seine Hinweise vertraulich zu behandeln und zu prüfen, gibt der Geheimdienst sie an J.s Vorgesetzte weiter. Auf Anfrage will sich der MAD nicht zu dem Fall äußern.

Für J. ist es der Anfang vom Ende: Er gilt nun als Nestbeschmutzer. Und wird selbst zum Täter gemacht. Kurze Zeit später beschuldigt ein Stubenkamerad J., dass er seine höhere Stellung ausgenutzt und ihn habe strammstehen lassen.
Spoiler
"Missbrauch der Befehlsbefugnis" heißt so etwas bei der Bundeswehr. Patrick J. wird selbst zum Beschuldigen in einem Strafverfahren. "Eine Nebelkerze", sagt er t-online. Das Verfahren gegen den Whistleblower Patrick J. endet zunächst mit einer Verurteilung. Doch bei den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gibt es zahlreiche Fehler und Lücken. So wollen Zeugen zwar am folgenden Morgen vom "Strammstehen" gehört haben, doch es kam heraus, dass sie an dem Tag gar keinen Dienst hatten. Vor Gericht wurde der Dienstplan dann einfach so verschoben, dass er passte. Die Richter passten die Tat also an die Gegebenheiten an und schauten nicht, ob die Zeugenaussagen überhaupt plausibel waren. J. selbst bestreitet den Vorwurf seines Kameraden noch immer vehement.

Patrick J. sammelt auf Bitten des MAD Hinweise
Ist also alles eine Rache der Bundeswehr, wie Patrick J. glaubt? Auf einen umfangreichen Fragenkatalog von t-online zu seinem Fall und seinen Vorwürfen antwortet die Bundeswehr ausweichend: "Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir uns zu Einzelpersonen und etwaigen Verdachtsfalloperationen nicht äußern können."

Für die Schilderung von Patrick J. spricht, dass er zum damaligen Zeitpunkt auf Bitte des MAD alle Hinweise auf Rechtsextreme im Kommando, im zugehörigen Ausbildungszentrum im baden-württembergischen Pfullendorf und anderen Teilen der Bundeswehr in einem mehr als 100-seitigen Bericht zusammen gefasst hatte. Der Bericht liegt t-online vor. Darin lieferte J. zahlreiche Belege dafür, dass Soldaten selbst rechtsextreme Aussagen gemacht, rechtsextreme Symbolik verwendet oder rechtsextreme Accounts in den sozialen Netzwerken mit "Gefällt mir" markiert haben.

Anscheinend ist der MAD einigen Hinweisen sogar nachgegangen, viel passiert ist jedoch nicht. Das zeigen Recherchen von t-online. So hatte Patrick J. auch einen Soldaten gemeldet, der deutliche Anzeichen einer rechtsextremen Gesinnung zeigte. Der Name ist der Redaktion bekannt.

Der Soldat zeigt auf seiner Instagram-Seite noch immer Bilder von Einsätzen und Übungen und ist nach t-online-Informationen weiter aktiver Soldat. Auf einem geposteten Bild sitzt er auf einem Panzer, an ein Maschinengewehr gelehnt. Dazu schreibt er die Hashtags "#leiderkeineMG42 #sägtaberdennoch". Damit spielt er auf das Maschinengewehr der Wehrmacht "MG42" an, das auch "Hitlersäge" genannt wurde.

Der Account "only.14.words.needed" auf Instagram
Bilder dieses Accounts wurden vom Bundeswehrsoldaten mit "Gefällt mir" markiert.
Hinzu kommt, dass der Soldat bei Instagram Kanäle wie "only.14.words.needed" abonniert hat. Die "14 words" sind in der rechten Szene ein bekanntes Codewort für "We must secure the existence of our people and a future for White children." ("Wir müssen die Existenz unseres Volkes und eine Zukunft für die weißen Kinder sichern.") Außerdem likt er rechtsextreme Verbindungen wie die Kampfsportgruppe "Knockout 51", über die t-online bereits ausführlich berichtete, und Frank Kraemer, den Sänger der Neonazi-Band Stahlgewitter.

Dass der Soldat noch immer im Dienst ist, verwundert nicht nur Patrick J. Denn die Richtlinien, die sich die Bundeswehr in Sachen Social Media selbst gegeben hat, sind für den Umgang mit rechtsextremen Accounts eindeutig. Bei der Luftwaffe etwa gibt es die Anordnung: "Auch müssen Soldaten sich in sozialen Medien von extremistischen Inhalten distanzieren, z. B. indem sie Chats mit rechtsradikalen Inhalten verlassen, solche Inhalte nicht teilen und nicht 'liken'." Soldaten müssen sich demnach in sozialen Netzwerken wie Facebook oder Instagram davon abgrenzen.

Doch was, wenn sie das nicht tun? Offenbar gibt es nicht immer Konsequenzen. Denn t-online liegen noch zahlreiche weitere, ähnlich gelagerte Verdachtsfälle vor.

Fest steht zumindest, dass die Bundeswehr in dem Entlassungsverfahren, das sie gegen Patrick J. führt, die von ihm gemeldeten Verdachtsfälle als "haltlos und unbegründet" darstellt. Und sich ihm gegenüber offenbar auch entsprechend verhält: J. meldete weitere Fälle, bekam als Feedback aber nur Drohungen für den Fall, dass er sich öffentlich dazu äußert.

Nach Jahren des Kampfes hat Patrick J. immer noch das Ziel, dass Extremistinnen und Extremisten bzw. Sympathisanten konsequent aus der Bundeswehr als verfassungstreue Armee entfernt werden - nur, wenn die Bundeswehr auch den Umgang mit seinen Hinweisen ändert, ist das möglich, sagt er. Außerdem geht es ihm mittlerweile auch um seine Ehre. Deshalb hat er bereits vor Monaten eine Unterlassungserklärung ans Bundesverteidigungsministerium geschickt – adressiert an den Ressortchef Boris Pistorius und seine damalige Staatssekretärin, das Verfahren liegt jetzt beim Verwaltungsgericht Berlin. Er will, dass das Ministerium sich verpflichtet, die Vorwürfe gegen ihn nicht zu wiederholen. Bislang hat er keine Antwort erhalten. Überrascht hat ihn das eher nicht.
[close]
https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/innenpolitik/id_100133672/rechtsextremismus-in-der-bundeswehr-werden-die-falschen-soldaten-bestraft-.html
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #11620 am: 15. April 2023, 18:31:39 »
Zitat
Die Bundeswehr hat immer wieder Ärger mit Rechtsextremisten in den eigenen Reihen.

Bedauerliche Einzelfälle!  :snooty:
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Offline Seb

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #11622 am: 16. April 2023, 14:21:37 »
Nicht die Klientel, aber da es um ihre Kanäle und Medien geht:

Zitat
Zwei Deutsche gegen Elon Musk
Twitter kann so nicht weitermachen - Millionenstrafe droht

Interview von Lars Wienand

Elon Musk hat ein Problem in Deutschland: Ihm droht ein Bußgeld in zweistelliger Millionenhöhe. Dafür gesorgt haben zwei private Twitter-Nutzer. t-online hat mit ihnen gesprochen.

Twitter-Chef Elon Musk hat 134,7 Millionen Follower und gewinnt manchmal in der Stunde so viele dazu, wie @bastelbro1 (719) und @sabi_ri (3.900) zusammen haben. Musk ist Multimilliardär, jedes Kind kennt ihn. Die beiden Nutzer sind von Beruf Landesbediensteter und Einkäuferin in einem Unternehmen und wollen nicht, dass jemand ihre richtigen Namen kennt. Musk ist in dieser Geschichte der Goliath, und die beiden Nutzer sind die Davids, die das Internet ein bisschen menschenfreundlicher machen wollen.

https://www.t-online.de/digital/netzpolitik/id_100159062/elon-musk-zwei-deutsche-twitter-nutzer-sorgen-fuer-millionenbusse.html
Dummheit schützt vor Strafe nicht!

Captain Andra für die USSF
 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #11623 am: 17. April 2023, 10:19:16 »
Unsere Kundschaft teilt offenbar brandheiße News von 2012:    :doh:


Zitat
FAKTENCHECK
Benebelnde Substanz? Inszeniertes Verschwörungsvideo von 3Sat wird für echt gehalten

In einer 3Sat-Sendung enthüllt ein angeblicher Journalist, dass Menschen mit einer geheimen Substanz benebelt würden. Doch das Video wird aus dem Kontext gerissen verbreitet: Es war Teil einer Diskussionssendung über Verschwörungen – der Inhalt ist frei erfunden und wurde als solcher im Rahmen der Sendung gekennzeichnet, der angebliche Journalist ist Schauspieler.

von Gabriele Scherndl

14. April 2023

Der angebliche Journalist, der auf 3Sat eine Verschwörung enthüllt, ist ein Schauspieler. Die Inhalte, über die er spricht, hat sich die 3Sat-Redaktion ausgedacht. (Quelle: Youtube; Screenshot: CORRECTIV.Faktencheck)

BEHAUPTUNG
3Sat habe einen Beitrag über die Manipulation der Bevölkerung mit einer geheimen Substanz gezeigt und damit die „blanke Wahrheit“ offenbart.
Aufgestellt von: Beiträgen in Sozialen Netzwerken, Whatsapp, Gloria TV
Datum: 25.02.2023

BEWERTUNG

FEHLENDER KONTEXT
Über diese Bewertung
Fehlender Kontext. Der Beitrag ist ein irreführender Ausschnitt einer Sendung über Verschwörungserzählungen, die 3Sat im Jahr 2012 ausstrahlte. Der Inhalt des Beitrags ist frei erfunden – was in der originalen Langversion auch aufgeklärt wird.
Es sind abenteuerliche Informationen, die der angebliche Journalist Frank Peter Hellmann in einem 3Sat-Beitrag preisgibt: Auf einer Veranstaltung in Moskau sei ihm 1999 eine Akte des russischen Geheimdienstes zugesteckt worden. Es gehe um die Formel eines Neurotransmitters, der das Gehirn durcheinander bringe, um neue Realitäten in den Köpfen der Menschen zu konstruieren und sie zu manipulieren. Laut dem Mann werde die Substanz durch Flugzeuge über der Bevölkerung versprüht, eine EU-Finanzierung schließe er nicht aus.

Das Video verbreitet sich auf Tiktok, Twitter, Whatsapp und auf mehreren Video–Plattformen. Es wird als „Sensation” bezeichnet, die „blanke Wahrheit“ komme „nun in offiziellen Medien“, heißt es.

Doch der Inhalt ist frei erfunden. Der Beitrag ist Teil einer Diskussionssendung über Verschwörungen, die 2012 auf dem öffentlich-rechtlichen TV-Sender 3Sat ausgestrahlt wurde. Sie sollte zeigen, was Verschwörungerzählungen ausmache und wie sie funktionieren. Der angebliche Journalist ist Schauspieler, der Film „von Anfang bis Ende erfunden”, wie Gert Scobel, Moderator der Sendung, in der längeren Originalfassung der Sendung sagt.
Spoiler
Screenshot eines Tiktok-Videos, in dem der angebliche Journalist spricht.
Allein auf Tiktok wurde der Videoausschnitt über 125.000 Mal angezeigt. Der Inhalt ist frei erfunden, der Ausschnitt stammt aus einer 3Sat-Sendung über Verschwörungen. (Quelle: Tiktok; Screenshot und Schwärzung: CORRECTIV.Faktencheck)
Verschwörungsvideo von 3Sat ist „von Anfang bis Ende“ erfunden und im Original auch so deklariert
Unter dem Twitter-Beitrag, in dem das gut zwei Minuten lange Video geteilt wird, postete ein Nutzer einen Youtube-Link. Dort findet sich ein Video der ganzen Sendung, sie dauert fast eine Stunde. Dazu heißt es, sie sei am 6. September 2012 auf 3Sat ausgestrahlt worden. Andere Videos der Sendung wurden mit denselben Angaben auf Youtube veröffentlicht.

In der 3Sat-Mediathek ist die Sendung nicht mehr abrufbar, unsere Anfrage an die Pressestelle von 3Sat, ob sie an besagtem Tag lief, wurde bislang nicht beantwortet. Mehrere Medien und andere Portale schrieben 2012 über die Sendung. In einem Facebook-Beitrag von 2012 bewarb die 3Sat-Redaktion ein Interview mit dem angeblichen Enthüllungsjournalisten Frank Peter Hellmann – dass die Person nur erfunden ist, wird aus dem Beitrag aber nicht ersichtlich.

Bei Minute 3:49 der 3Sat-Sendung beginnt jener Part des Videos, der in Sozialen Netzwerken aktuell geteilt wird. Bei Minute 7:13 sagt Moderator Scodel dann „Natürlich haben Sie es gemerkt, dieser Film war ein Fake und ist erfunden von Anfang bis Ende“. Dieser Teil fehlt im verbreiteten Ausschnitt. Die Formel, die im Beitrag gezeigt wird (Minute 4:43) und die angeblich eine benebelnde Wirkung haben soll, sei übrigens die Formel von Alkohol. Der Film enthalte aber, so Scobel, „wie jede gute Verschwörungstheorie“, Elemente, „die einen für Momente ins Grübeln bringen“.

Ein Youtubevideo, in dem die chemische Formel C2H6O eingeblendet wird.
Die im Verschwörungsvideo auf 3Sat eingeblendete chemische Strukturformel ist die von Ethanol (also Alkohol) (Quelle: Youtube; Screenshot: CORRECTIV.Faktencheck)

Der kurze Beitrag von 3Sat sieht also auf den ersten Blick wie eine echte Dokumentation aus, sein Inhalt ist aber frei erfunden. Solche inszenierten Dokumentarfilme, die den Zuschauenden etwas vortäuschen, werden auch Mockumentaries genannt (aus dem Englischen „to mock“: vortäuschen, nachahmen, verspotten). In der Regel könne man sie an den „auf die Spitze getriebenen Unwahrscheinlichkeiten“ erkennen, wie die Universität Kiel schreibt.

Ein erfundener Journalist und ein Historiker, der Desinformation verbreitet
Nachdem der Moderator Scobel den Film als Fälschung enttarnt, stellt er die Gäste seiner Sendung vor, mit denen er über Verschwörungen diskutiert. Einer davon ist Daniele Ganser, eine Schweizer, der als Historiker, Energie- und Friedensforscher vorgestellt wird. Ganser verbreitete später, im Jahr 2014, in einem Vortrag Verschwörungstheorien zu dem Anschlag auf das World Trade Center, schrieb das Schweizer Magazin Republik. Mittlerweile äußert er sich zu Themen wie Corona und dem russischen Angriffskrieg, die FAZ nannte ihn kürzlich den „Star der Putin-Versteher“. In einem Hintergrundtext von uns über eine prorussische Influencerin kommt er am Rande ebenfalls vor. Gegen Gansers öffentlichen Auftritte gab es in der jüngeren Vergangenheit Proteste.

Und wer ist der Mann, der im Verschwörungsvideo als Journalist Frank Peter Hellmann auftritt? Er ist kein Journalist, sondern Schauspieler und heißt eigentlich anders. Wir konnten ihn ausfindig machen und haben mit einer Vertreterin seiner Agentur telefoniert. Die bestätigt, dass er damals in dem Video mitgespielt hatte. Er habe aber nach der Ausstrahlung „schlimmste Drohungen” erhalten, deswegen bitte er, namentlich nicht genannt zu werden.

Redigatur: Paulina Thom, Uschi Jonas
[close]
https://correctiv.org/faktencheck/2023/04/14/benebelnde-substanz-inszeniertes-verschwoerungsvideo-von-3sat-wird-fuer-echt-gehalten/


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Re: Presseschnipsel
« Antwort #11624 am: 17. April 2023, 11:49:26 »
Tja. Deswegen entwirft man keine neue Verschwörungstheorie wenn man über Verschwörungstheorien aufklären möchte...  :-X
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