Fairerweise muss man erwähnen, dass in der DDR das Wirtschaftswachstum bis in die 70iger hinein prozentual durchaus ordentlich war... nur kam davon prozentual weniger bei den Menschen an als im Wirtschaftswunderland. Ein erklecklicher Anteil wurde durch die SU abgeschöpft, sei es über die Deckung der Besatzungskosten oder Reparationen. Darüber hinaus wuchs die Konsumgüterindustrie nicht in dem Maß wie es nötig gewesen wäre, um den Lebensstandard vergleichbar zu erhöhen.
Durch den Braindrain bis zum Mauerbau und dem nachfolgenden Innovationsstau wurde die DDR-Wirtschaft immer weiter abgehängt, während gleichzeitig die Mittel zum investiven Befreiungsschlag fehlten. An Ideen mangelte es nicht, bspw. hat die DDR versucht, aus der Ölkrise Kapital zu schlagen... aber die mageren Überschüsse wurden unter Honnecker durch konsumtive Sozialpolitik aufgefressen.
Heute ist es schwer, dort steuerstarkes Unternehmertum anzusiedeln; es fehlen einfach viele softe Faktoren, die sich in den Großstädten und im Westen in vielen Ober- und Mittelzentren finden. Auch die "Schaufelverkäufer" sind eigentlich zu dünn gesät. Das schlimmste ist aber, dass der Osten einfach unattraktiv für junge Menschen ist. Jenseits von billigen Bauland fürs Häuschen und freien KIta-Plätzen gibts doch nix... Wenn ich mir Kulturstädte wie Weimar anschaue dann graut es mir, nur Rentner, pseudointellektuelle Kleinkunst, Jazz, Folklore und kommerziell maximierte Volkstümelei... und dreihundertdrölfzigste Inzenierung von Faust... da kann man sich ja gleich selbst in die Dichtergruft legen^^