Schon in den 1920er-Jahren lehrte ein gewisser Kurt Lewin in Berlin, dass man psychisch Kranke in ihrem natürlichen Umfeld therapieren müsse, weil es nichts bringe, sie in eine völlig fremde Umgebung zu versetzen, in der es all jene Einflüsse, die ihre Krankheit anstacheln, nicht gibt, denn nach ihrer Rückkehr in die alte Umgebung würden dieselben Einflüsse erneut dieselben (kranken) Reaktionen bei ihnen auslösen. Da er in der damaligen Zeit nicht entsprechende Therapie-Möglichkeiten schaffen konnte, verfiel er auf die Idee, in Gruppen entsprechende Umfelder und Einflüsse nachzuspielen und mit den Kranken alternative Reaktionen zu üben, die sie dann auch im echten Umfeld umsetzen könnten, womit er nebenbei die Gruppentherapie erfand, die sich dann nach und nach verselbstständigte, was nicht unbedingt Lewins Absicht entsprach.
Manchmal ist es aber gerade umgekehrt so, dass eine Therapie im natürlichen Umfeld gar nicht erst möglich ist, weil z. B. die Einsicht in die eigene Krankheit fehlt oder weil der Leidensdruck nicht ausreicht, jemanden zur Mitarbeit in der Therapie zu bewegen.
Dann kann es manchmal gut sein, wenn die betreffende Person - notfalls auch gegen ihren Willen - das Umfeld verlassen muss, weil dann der Leidensdruck womöglich steigt und durch den Abstand zur Situation vielleicht Erkenntnisse möglich werden, die vorher nicht in Reichweite lagen.
Ob dies bei Mahjo der Fall sein könnte, kann ich nicht beurteilen. Eine Haft könnte aber unter gewissen Voraussetzungen schon etwas bewirken.