Nun, ganz so pessimistisch sehe ich die Angelegenheit nicht. Zwar haben Professoren eine ziemlich sichere Stellung - aber es gibt durchaus Möglichkeiten, Professoren los zu werden. Die Universität, für die ich einige Jahre arbeitete, hat so z. B. jemanden entlassen, der die Leistungen seiner Hilfskräfte als eigene ausgab. (Das ist nicht nur gegen wissenschaftliche Grundsätze, sondern auch gegen das Dienstrecht.)
Ein besonders krasses Verhalten hat der Schweizer Titularprofessor M. aus Z. an den Tag gelegt: Er bot zwanzig Jahre immer dieselbe Vorlesung an, die aber niemand besuchte. Trotzdem ließ er sich bezahlen, auch wenn er sie nie gehalten hat. Vielleicht einmal ein anders Thema zu wählen, kam ihm offenbar nicht in den Sinn. Nun, das hat zwar lange gedauert, aber zuletzt wurde er doch entlassen. (Dass er sich so lange halten konnte, hat vermutlich auch politische Gründe. 2015 verlor er überraschend seinen Sitz im Parlament. Offenbar hatten sogar die Wähler seiner Partei genug von ihm.)
Ich sehe persönlich auch nicht, was daran unangemessen sein sollte, wenn Hörmann wegen einer Straftat entlassen werden sollte. Er hat doch Aussagen gemacht, die unter das Verbotsgesetz fallen. Diese Aussagen erscheinen mir zudem auch klar unwissenschaftlich.
Nach meinen eigenen Erfahrungen im akademischen Umfeld habe ich eher den Eindruck, dass es oft am Willen und an der Entschlossenheit fehlt, nicht an den angeblich mangelnden Rechtsgrundlagen.