Ob man sich in Hamburg schon hoffnungsvoll gibt? Eventuell kann man ein seit sieben Jahren offenes Verfahren dann endlich offiziell und gut begründet beerdigen.
Im Jahre 2018 schrieben Medien, die sich in Hamburg nach dem Stand des Verfahrens erkundigten, folgende Antwort aus Hamburg auf: „Keine Frage, das Berufungsverfahren dauert zu lange. Das würden wir uns wirklich anders wünschen", sagte Gerichtssprecher Kai Wantzen dem Hamburger Abendblatt. „Tatsächlich kommt es aber leider vor, dass einzelne Verfahren wie dieses immer wieder zurückgestellt werden müssen, weil andere Verfahren Vorrang haben."
„Das Landgericht hat jetzt reagieren können und zum 1. Februar eine Kleine Strafkammer zusätzlich besetzt. Von daher können wir damit rechnen, dass auch dieses Verfahren bald verhandelt werden kann", sagte Wantzen weiter. Das war 2018!
Und Das Erste im November 2020: Zu zwei Urteilen der Amtsgerichte in Hamburg und Berlin laufen noch die Berufungsverfahren. In der Hansestadt steht noch kein Termin für die Berufungsverhandlung fest - fünf Jahre nachdem sie dort zu einer zehnmonatigen Haftstrafe ohne Bewährung verurteilt worden war.
In Hamburg hoffte man also im Jahre 2018 mit der Besetzung einer zusätzlichen kleinen Strafkammer das Verfahren bald verhandeln zu können.
BALD!
2022 ist man immer noch keinen einzigen Schritt weiter obwohl es sich hier um eine eigentlich einfache Sache, nämlich nur eine Berufung handelt.
Mir kann einer alle möglichen Gründe und Entschuldigungen aufzählen, aber ich glaube da schon längst nicht mehr an widrige Umstände oder Sachzwänge, sondern an gezielte Verschleppung des Verfahrens.