Hallo liebes Forum. Bin wieder da und werde ab sofort versuchen, hier im Forum etwas mehr beizutragen. Weil mir das gerade so durch den Kopf geschossen ist, hier auch schonmal aufgetaucht ist und mich der Libertarismus die letzte Zeit SEHR interssiert hat:
Einige Gedanken dazu, warum die
Libertären (
Charles Krüger, Toni Mahoni u.a., die hier im Faden bereits mehrfach Erwähnung fanden) sich so gut mit den Rechten verstehen.
Sollte es eine Art Theorie- oder (Ideologie-)Kritik-Abteilung geben, bitte um Bescheidgabe und Verschub.
Der
promovierter Geisteswissenschafler Professor Dr. Gerhard Stapelfeldt sagt hier
https://www.youtube.com/watch?v=GhstrfNO40g anhand des Beispiels Hayek einiges zur
neoliberalen Geschichts-Phantasiererei. Der Vorträg ist äusserst interessant, weil gleichzeitig erklärt wird, warum Kapitalismus und Antisemitismus eine Wahlverwandschaft aufweisen.
Jedenfalls erläutert er, wie sich die Neoliberalen (allen voran Hayek, der an allen vier relevanten Schulen des Neoliberalismus gelehrt hat) den Aufstieg des Nationalsozialismus erklärt haben.
Nämlich so, dass Sozialismus schuld ist. Es ist tatsächlich so, dass diese völlig Irren felsenfest zu glauben scheinen, Sozialismus führe in den Faschismus. (Zur Klärung der Frage, ob die Kriegs-Planwirtschaft des NS-Regimes vielleicht tatsächlich nicht nur zum Töten anderer gedacht war, sondern vielleicht sogar aufgrund des »S« im »NS« vielleicht irgendeinen sozialistischen Ideenanspruch verfolgte, ist dieser Link hier sehr hilfreich
http://www.h-ref.de/organisationen/nsdap/nazis-sozialisten.php. Kurze Antwort: Oh, ein Rabe.)
So. Also es ist schomal klar, dass erstens sozusagen bei vorhandenem hyperkapitalistischem Rumrammel-Denken, wie Charles Krüger, Johannes und — wie Stapelfeldt auch klar (anhand Zitaten etc.) belegt — sehr viele andere Neoliberale/Kapitalisten es vertreten, eine gewisse Immanenz von Antisemitismus bereits angelegt ist — aber auch, dass diese Genies tasächlich glauben, dass die Nazis wirklich irgendwas mit Sozialismus am Hut gehabt hätten.
Mit Charles Krüger, Johannes (»Philosophie Workout« bei Youtube) und Dario (»Change Philosoph«) habe ich ja bereits die libertären, bzw. anarchokapialistischen Ideen diskutiert (hier die Diskussion mit Dario:
https://www.youtube.com/watch?v=-acSbD09sxo) und zumindest Charles, der bei Youtube erfolgreichste von allen, hatte mir allen Ernstes genau das auch reingewürgt. Nämlich dass ja alle das gemacht und produziert hätten, was Hitler vorgegeben habe, und deshalb sei das ganze Sozialismus gewesen.
Der Antikommunismus, der sich bei den neoliberalen Pfeifen auch in einem Menschenbild ausdrückt, das einen
ungesellschaftlichen und unpolitischen Menschen vorsieht (Stapelfeldt), steht dem entgegen. (Details dazu im Vortrag.) Was mir vor allem in der Auseinandersetzung mit Dario auf Facebook immer wieder auffällt, ist die knallharte Vertretung von einem »Recht auf Ausgrenzung« und die Ablehnung jeglicher Kollektivschuld. Eine Art Hyper-Individualismus. Die gibt es auch per Gesetz nicht, sowas ist verboten, aber Dario scheint grosse Angst zu haben. Hayek vertrat auch die Ansicht, dass
im deutschen Volk, keinesfalls aber
durch das deutsche Volk die Greueltaten umgesetzt wurden. Noch erwähnenswert ist vielleicht, dass der Kapitalismus, also die heute und hier bei uns allen übliche Wirtschaftstheorie übrigens auch solche sehr schrägen individualistischen Ansätze vertritt.
Also irgendwie so ein Mischverhältnis aus Antikommunismus, Abgrenzungsideologie und Geschichtsrevision. Dario betonte in letzter Zeit in Facebook-Kommentaren auch immer wieder, dass Gruppen das Recht haben sollten, sich abzuschotten, nicht nur der Einzelne. Da ist es kein Wunder, dass sich die sowieso schon verschwörungsaffinen Libertären (siehe Oliver Janich und 9/11 oder Toni Mahoni und die flache Erde....) mit den Rechten zusammenfinden und Dennis auch schonmal bei Toni Mahoni auf dem Kanal eingeladen wird, auch wenn sein Geschwafel vom Judenvergasen als Bürgerpflicht dann doch mächtig aufstösst, weil es ja das libertäre "Nichtaggressionsprinzip" verletzt. Ich möchte noch anmerken, dass in der libertären Welt aber der Verkauf von Leichen doch vorgesehen ist, also stünde das ganze mit dem Vergasen einer kapitalistischen Verwertung insofern nicht prinzipiell diametral entgegen, sondern selbst daraus könnte man auf dem international-anarchokapitalistischen Leichenmarkt dann schon noch was machen.