Im Moment ist da wieder was:
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2017-03/werner-patzelt-pegida-brandstiftung-auto-sachsen
Qualitätsjournalismus pur.
Unbekannte haben das Auto des Dresdner Politikprofessors Werner Patzelt angezündet. (…) Das OAZ ermittelt wegen Sachbeschädigung.
Was fällt uns auf? Richtig: Ein Auto brennt ab und die sächsische Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung. Ich behaupte mal: Jeder andere hätte wohl wegen Brandstiftung ermittelt. Jetzt ist ja der Witz, dass es eben doch eine fahrlässige Sachbeschädigung gebe (gibt es nicht, Sachbeschädigung ist ein Vergehen, fahrlässig begangene Vergehen sind nur bei besonderer gesetzlicher Anordnung strafbar, diese fehlt bei der Sachbeschädigung), da ja bei Brandstiftung auch notwendigerweise eine Sachbeschädigung mit verwirklicht wird, gefühlt so alt wie das Jurastudium selbst.
Aber solche dogmatischen Feinheiten außer Acht: Zwischen Brandstiftung und Sachbeschädigung liegen Welten. Aber was wäre das Sonnenstaatland ohne Verschwörungstheorien? Ich hätte da ein paar im Angebot:
a) Die ZEIT hat wirklich mies recherchiert und der Redakteur nicht mitgedacht. Das mit der "Brandstiftung" müsste echt jedem Reichi auffallen und die merken bekanntlich kaum noch etwas.
b) Das OAZ hat wirklich mies recherchiert und ermittelt wegen Sachbeschädigung, weils an der Polizeischule nur bis zum § 303 StGB gereicht hat und für § 306 StGB nicht mehr genug Soli da war.
c) Das OAZ hat gut recherchiert, steckt aber mit den linksextremen Brandstiftern unter einer Decke und will sie vor harter Strafe schützen und ermittelt stattdessen lieber wegen Sachbeschädigung in der Hoffnung, dass es niemand merkt.
d) Wie c, nur dass die Brandstifter in Wahrheit rechtsextrem sind und es den linken in die Schuhe schieben wollen. Kann ich mir aber nicht vorstellen, sowas, in Sachsen…
Fürchterlich. So früh am Morgen und ich will schon was Hochprozentiges. Das schafft mich noch…