Sonnenstaatland als Gast beim Goldenen Aluhut 2015
Bericht Goldener Aluhut
Vorgesehen war der Beginn um 18 Uhr, wir waren schon um 15:30 da. Giulia, die Veranstalterin vom
Goldenen Aluhut kam auch um diese Zeit an. Auf dem Dach von ihrem Auto hatte sie eine goldene
Flugscheibe, die auch einen Aluhut darstellen sollte. „Verfolgt“ wurde die Flugscheibe von einem
„Reptiloidenjägerauto“.
Die Technik baute auf und wir konnten dann einen Probelauf machen. Im ersten Durchlauf hakte es
noch etwas, auch weil man von der Bühne aus die Projektionswand schlecht sehen konnte und das
Licht sehr blendete. Der Saal war klein und füllte sich zusehends. Teilweise mussten die Leute stehen.
Die ganze Zeit wuselte ein Kamerateam vom ZDF zusammen mit Rayk Anders rum. Die Security
wurde von DER PARTEI gestellt. Das Publikum war gemischt, viele so Ende Zwanzig bis Anfang 40.
Bekannteste Person war ein Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses, ehemals PIRATEN jetzt
parteilos. Neben dem Fernsehteam noch zwei von Radio und einige Fotojournalisten. Etwa die Hälfte
der Redner stammten aus dem Kreis der Aluhut-Betreiber.
Die Sause begann pünktlich und wir waren gleich der zweite Programmpunkt.
Unser Auftritt wurde anmoderiert und wir betraten die Bühne, unser Vortrag wurde vom Publikum zu großen teilen gut angenommen. Das Publikum konnte unseren Witzen und Wortspielen folgen, was dem Umstand geschuldet war das bei jedem wohl zumindest rudimentäre Kenntnisse der Materie vorhanden waren.
Auch das Video wurde gut angenommen, unser Gespräch sorgte für viele Lachen und "Kenn ich!" momente beim Puplikum. Spätestens beim Zeigen des Fahndungsfotos von Fitzek hatten wir das Puplikum vollends auf unserer Seite und musste für einen Zwichenapplaus unterbrechen. Eine Versprecher meinerseits quittierte ich mit einem: " Das ist die NWO die mich Manipuliert" kam auch gut an
Ich glaube auch dass wir nun etwas bekannter sind und unser Name ein wenig hängen geblieben ist. Auch weil das SSL Logo vorm Start der Veranstaltung schon lange gezeigt wurde
In der Pause und der Bar kamen einige wenige „Beschwerden“ bei mir an, da wir zu sehr Verallgemeinert hätten. Nach einem kurzen Gespräch und der Erläuterung durch mich dass nur eine Übersteigerung wirklich Sinn macht und die Aufmerksamkeit auf das Thema lenken könne war das aber auch geklärt.
Der Moderator fremdelte zunächst mit dem ganzen Thema, fand sich aber von Vortrag zu Vortrag besser rein. Nach uns erläuterte ein Sachverständiger für Unfallanalysen, warum die Erde weder eine Scheibe noch hohl sein kann. Zunächst war der Einstieg witzig, mit vielen YouTube-Kommentaren als
Stichhwortgeber. Mit zunehmender Wissenschaftlichkeit und nach der Gravitationsformel verlor er
aber sein Publikum.
Auch hier wieder das Problem, dass vom Rednerpult aus die Projektionswand
nicht zu sehen war. Dann das erste Highlight des Abends, eine Axel Stoll Parodie. Es kamen die
hinlänglich bekannten Highlights, das Ganze war aber schlecht vorbereitet. So wurden zunächst die
falschen Folien gezeigt, Stichwort: (Apfel-)Strudelfüsick. Diesen Patzer nutzte der Stoll-Parodist für
eine Schimpfkanonade a la Stoll gegen die Technik. Diese bekam jedoch nicht mit, dass das nicht
böse gemeint war und reagierte entsprechend patzig. Auch das obigatorische Warsteiner wurde erst
auf die Bühne gebracht, nachdem die „Wer hat Warsteiner bestellt?“ Frage schon gekommen war.
Etwas misslungen dieser Teil, was schade war, da der Vortragende ein sehr sympathischer Typ war.
Mülli und er haben sich intensiv unterhalten.
Da schon ordentlich Zeitverzug war (was nicht an uns lag, wir waren 5 Min schneller fertig), fiel der
Vortrag von Giulia über das Debunking von Chemtrails leider aus und es folgte eine Pause, in der ich
ein Zusammentreffen mit einem Reichsdeppen hatte, der sich über unseren Vortrag aufregte.
Nach der Pause kam Rayk Anders mit seinem Verschwörungstheorien-Spiel. Es mussten von Giulia, dem Moderator und einigen Zuschauern verschiede Karten gezogen werden, die dann einen einfachen Satz Subjekt – Prädikat – Objekt ergaben. Daraus sollte der Kartenzieher dann eine
Verschwörungstheorie bauen, zum Beispiel „Die Grünen kontrollieren die Medien“. Anschließend
gab es einen guten Vortrag über die Entstehung von Verschwörungstheorien rund um den
Germanwings Absturz.
Für Leute aus dem Metier gab es hier keine Neuigkeiten. Dann kam die (L)esostunde, ein Podcast von einem Wissenschaftlerehepaar. Sie beömmelten sich über ein Buch von David Icke. Teilweise war der extrem aufgekrazten Claudia schwer zu folgen bei ihren Ausführungen. Dieser Programmteil sorgte für die erste „Umvolkung“ im Saal, die Raucher wurden ausgetauscht. Nachdem die Technik ein Einsehen hatte und der dauerquatschenden Claudia das Mikro abdrehte folgte der für Mülli beste Vortrag des Abends.
Ein zwanszigjähriger Jurastudent und Betreiber einer Snowden-Seite erläuterte am Beispiel der Staatendoofen die Gefahr von Verschwörungstheorien in sozialen Medien, das Entstehen einer Meinungsblase. Er beendete seinen Vortrag mit einem Appell daran, bei der Aufklärung nicht nachzulassen, da dies der einzige Weg sei, die Meinungsblase aufzuknacken.
Es folgte wieder eine Pause. Anschließend dann der Vortrag, der beim Publikum am besten ankam.
Anhand der Webseite einer der Preisträgerinnen des Goldenen Aluhutes wurde über Einhörner und
Einhornheilung gesprochen. Mülli war das Ganze zu albern. Dann noch einmal die (L)esostunde,
diesmal zum Thema Auspendeln von Lebensmitteln. Diesmal waren die Vortragenden mehr in ihrem
Element und beömmelten sich über die pH-Bestimmung verbunden mit der Frage, wie man denn
Übersäuerung homöopathisch behandeln würde.
Während der Veranstaltung gab es eine Tombola bei der zweimal zwei Karten für Harald Lesch zu
gewinnen waren. Nun schritt man zur Auslosung. Giulia kippe die Lose auf die Bühne, so um die 700
Stück, und begann mit der Ziehung. Da aber wohl nicht allzu viele Lose verkauft wurden zog es sich
etwas hin, bis endlich ein Los gezogen wurde, für welches es auch einen Gewinner gab. Abschließend
dann noch eine Diskussionsrunde.
Die Vortragenden wurden auf die Bühne gebeten und sollten
Fragen aus dem Publikum beantworten. Das waren teilweise spaßige Fragen der Art „Herr Stoll, ist es
schwierig eine Flugscheibe zu steuern?“. Antwort: „Nein, aber das begreifen sie ja eh nicht.“ Weiter
Frage „Können uns Einhörner aus der aktuellen Krise führen?“
Es gab aber auch ernste Fragen, zum Beispiel stellte jemand die Theorie auf, dass die Verfechter von
„Verschwörungstheorien oft eine höhere akademische Bildung besitzen würden“. Der Vortragende
zu VT und soziale Medien hielt dagegen, da er sich zum Beispiel nicht vorstellen könne, dass ein
ausgebildeter Jurist so einen Quatsch erzählen würde wie „die Leute vor dem Reichstag“ (er meinte
die Staatendoofen).
Mülli hielt dagegen und führte Ramm, Putzhammer und Samjeske als
Gegenbeispiele an. Mülli vertrat die Auffassung, dass nicht die Bildung sondern ein Schicksalsschlag
das verbindende Element in den Biografien von Verschwörungsheinis sei. Abschließen wollte ein
Zuschauer noch Beispiele für gelungene Aufklärungsarbeit wissen. Giulia erzählte von ihrem eigenen
Ausstieg bei den Zeugen Jehovas und einer Chemtrail-Bekehrung. Mülli berichtete über den
Limettenbieger und wie er ihm die Teilnahme an der HoGeSa-Demo in Hannover ausgeredet hat.
Abschließend wurde noch kurz berichtet, dass sich nur eine Preisträgerin überhaupt gemeldet habe
und das auch nur mit Beschimpfungen. Daher würden die Vortragenden jetzt die Preise signieren und
die könnten dann für den Selbstkostenpreis von 50 EUR das Stück durch die Zuschauer erworben
werden.
Hinterher wurden noch Fotos gemacht und Interviews gegeben, auch von den Sonnenstaatländern.
Ein weiblicher Groupie wollte Fotos von uns machen, die war extra aus Greifswald angereist. Ein
Radiosender interviewte Mülli. Mülli unterhielt sich noch mit Rayk Anders über Mario und TTA.
Insgesamt eine etwas chaotische aber doch lustige Veranstaltung.
Am 30.10.2016 (Stolls Geburtstag übrigens, wusste mal wieder keiner) soll der nächste Goldene Aluhut stattfinden. Das Sonnenstaatland ist zu einer erneuten Teilnahme eingeladen. Gerne würden die Macher vom Goldenen Aluhut verstärkt mit dem Sonnenstaatland zusammenarbeiten. Sie wollen zum Beispiel eine gemeinsame Broschüre rausbringen und würden sich eine stärkere Präsenz des
Sonnenstaatlandes zum Beispiel auf den Chemtrail-Demos wünschen. Ach ja, zwischen durch gab es
auch noch ein Video mit einem Grußwort von Alexander Waschkau und Sebastian Bartoscheck, die
leider nicht kommen konnten. Am Rande war zu erfahren, dass die Waschkaus wohl den Goldenen
Aluhut als Konkurrenz für ihren eigenen Produkte sehen und deswegen abgesagt haben. Am Eingang
gab es noch ein einen Stand mit Merchandising und vom JMB-Verlag. Der JMB-Verlag vertreibt zum
Beispiel das Chemtrail-Handbuch oder das Stoll-Buch. Der Verlagsvertreter verkündete auch stolz,
dass „Vorwärts in die Vergangenheit“ demnächst auch bei ihnen erscheint.
Fazit des Abends von Müllmann: Kann man machen, muss man aber nicht. Zu viel Pressewirbel und
Selbstgefeieere.
Mein Fazit: Für die erste Veranstaltung gut gemacht, einige Sachen kann man optimieren. Wie heißt es aber so schön in E-Bay Bewertungen: Gerne wieder
Eine Spitze noch: Im Raum waren laut Veranstalterin auch einige Aluhutträger oder Reichsdeppen. Diese verließen nach dem Sonnenstaatland Vortrag wütend die Veranstaltung. Einen von denen hatte ich dann für 15 Minuten an der Backe bis er sich als einige vom Technikteam dazukamen aber verdrückte. (Bei der Gelegenheit hab ich das Technikteam dann aufgeklärt was mit dem Axel Stoll Vortrag war und Warum sie nicht sauer sein sollten.)
Soweit erstmal, bei bedarf werd ich unseren Text auch hier veröffentlichen
Text zu großen teilen von Mülli Danke dafür
Danke auch an
@Leela Sunkiller und Mann für die Powerpoint und an alle die sich unseren Text vorher im TS anhörten.