Ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber ich bin langsam fassungslos. Das gibt's doch nicht, dass der Bezopfte machen kann, was er will. Nicht nur, dass sein Fahren ohne Fahrerlaubnis scheinbar zu keiner Verurteilung führt. Die Ordnungsmacht in Wittenberg ist auch unfähig, künftige Verstöße zu verhindern.
Wenn einer keine Fahrerlaubnis hat und trotzdem fährt, dann kann man doch nicht nur etwas gegen bereits begangene Verstöße machen (Anzeigen, Vorladen, vor Gericht verhandeln und ihn dann irgendwann auch mal zu was verurteilen), sondern man kann zumindest versuchen, es für die Zukunft zu unterbinden. Dazu gehört dann, dass man Hinweise, die aus allen möglichen Richtungen kommen, ernst nimmt. Zum Beispiel dass man dem Fahrzeug ohne HU mal die Plakette abkratzt, eine Rechtsgrundlage dafür gibt es doch. Oder dass man den Bezopften beim Fahren ohne Fahrerlaubnis gezielt rauswinkt, aus dem Cockpit pflückt und mit zur Wache nimmt. Oder dass man dabei mal das Fahrzeug als Beweismittel beschlagnahmt (§94 StGB). Mal schauen, wer ihn immer wieder sein Auto leihen will, wenn man es ständig von der Verwahrstelle abholen muss.
Die Stadt Wittenberg (oder der Landkreis oder wer auch immer dafür zuständig sein mag) macht sich angesichts der frechen Verstöße doch lächerlich.* Da spaziert einer herum, macht was er will, zahlt keine Steuern, betreibt ohne Erlaubnis Bank- und Versicherungsgeschäfte, fährt ohne Führerschein und der Staat tut nichts, um zukünftige Verstöße zu unterbinden. Und wenn er dann mal vor Gericht steht, sehen die Richter selten gut aus, von der Staatsanwaltschaft ganz zu schweigen. Der SSL-Gerichtsreport vom 14.09. spricht Bände.
Es wird mal wieder Zeit für einen gezielten Großangriff, so mit SEK, Zoll und so. Welche SSL-Abteilung ist nochmal dafür zuständig und welches Formular muss ich verwenden? X-777 oder X-779?
* Noch lächerlicher als das Nichtstun finde ich übrigens die immer wieder die Begründung für das Nichtstun: Dass bald eine Jubiläumsfeier sei, die die ganze Aufmerksamkeit erfordere. Man stelle sich das gleiche Argument bei der jährlichen offiziellen Feier zum Tag der Deutschen Einheit vor. So nach dem Motto: "In Bremen ist Fest der Deutschen Einheit - Mütter, haltet Eure Töchter fest!"