Autor Thema: Die AfD hat sich endgültig für eine Aufnahme in unseren Kundenkreis qualifiziert  (Gelesen 452623 mal)

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Offline hair mess

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Lt. Innsalzach 24 fuhr er mit Blaulicht, nicht nur mit Blaulichtlimousine durch München.
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Am frühen Nachmittag fuhr er mit mehreren Limousinen mit Blaulicht vor dem Maximilianeum vor.
https://www.hna.de/politik/afd-boejrn-hoecke-ueberraschungsbesuch-aerger-bayerischer-landtag-bayern-muenchen-ilse-aigner-zr-13811196.html

kann vieles bedeuten.

Es kann bedeuten, die PM enthielt das Wort "Blaulichtlimousine" und die Blitzbirnen in den Qualitätsmedien folgern daraus, er sei auch automatisch mit Blaulicht gefahren worden, obwohl das gar nicht eingeschaltet war.

Es kann auch bedeuten, die Limous waren mit Blaulicht augestattet und hätten es einschalten können.

Exakte Formulierungen sind nicht unbedingt die Stärke unserer Medien und das geht schon einige Jahre so.
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Offline hair mess

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Nochmal zu Kalbitz.
Er war eine Art Schrödingers Katze.
Dabei und nicht dabei.

Und er wird es bleiben.
Der Katzenzustand wird sich halten, je weiter die Angelegenheit vom System abgekoppelt und versteckt bleibt.
Je weiter weg vom System, desto mehr wird unsichtbar werden, ob er weiter an den Strippen zieht oder nicht. Je weiter weg vom System desto mehr Strippen wird er womöglich und vermutlich überall wo möglich ziehen und damit die ganze Parteiführung mit dem Nasenring durch die Manege. Am Ende wird einer als dummer August dastehen, mit traurigem Blick ein paar Blütenblätter in die Luft werfen und hauchen:
Das Spiel ist vorbei, nehmt eure Träume und lasst sie zu Hause wieder frei.
« Letzte Änderung: 26. Juni 2020, 08:41:19 von hair mess »
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Er war eine Art Schrödingers Katze.


Gute Beobachtung!

Nicht umsonst ist im Namen Kalbitz ebenfalls ein Tier versteckt.

Nur ein größeres halt.

;D
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Was mich bei der Höcke-Reise am Meisten ärgert: Dieses ganze Brumborium drumherum (Limousine, Leibwächter etc.pp.) zahlt letztendlich der Steuerzahler. Auf einer (wie im Artikel zu lesen ist) ja wohl "privaten Reise nach Österreich). Gut, da mag "Bernd der Führer" nebenbei mal wieder "den Anschluss ans Reich" vorbereiten, allerdings ist nicht einzusehen, warum dieser NeoNazi auf Kosten des Steuerzahlers "beschützt" wird.

Wenn er sich als so schützenswert ansieht, dann soll er das selbst (bzw. seine blaubraune Partei) zahlen. Sowohl die Limousinen die er ja wohl braucht, als auch die Gefolgschaft, deren Unterbringung, Verköstigung etc.pp. Wird sich ja -wie zu Führers Zeiten- sicher ein großer Sponsor finden.
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Womit hat er sich überhaupt einen Polizeischutz "verdient"?
Ich dachte, sowas würde nur aktiven (teilweise auch ehemaligen) hochrangigen Politikern zustehen, also so im Bereich Minister und ggf. Staatssekretäre?
Aber solch ein Heiopei?
Ich habe mir bereits eine feste Meinung gebildet! Verwirren Sie mich bitte nicht mit Fakten!
 
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Offline Noldor

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Für Höcke gibt es nur ein ihm würdiges Fahrzeug:

 
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Aber solch ein Heiopei?
Weil der Heiopei Abgeordneter ist und eine Gefahrenanalyse des LKA ergeben hat, dass er gefährdet ist. Da spielt es keine Rolle, ob er sich die Gefährdung selbst eingebrockt hat oder nicht. Höcke nutzt seinen Personenschutz jedoch aus;

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2019-08/lka-thueringen-bjoern-hoecke-personenschutz-instrumentalisierung

Ist doch praktisch, wenn die Polizei einem die lästige linke Journalie vom Hals hält.
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Offline mork77

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wie sich einer der Personenschützer dem Journalisten in den Weg stellte, als dieser dem AfD-Landeschef mit Fragen folgte. Dabei verwies der LKA-Beamte auf einen "polizeilichen Auftrag".

Gut, ist vom August 2019, also schon etwas älter. Wenn man sich instrumentalisieren lässt, ist einem nicht zu helfen.
Gerade oder, in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt, selbst von einem LKA-Beamten sollte es erwartet werden können, dass er den Unterschied zwischen einem Journalisten und einer potentiellen Bedrohung erkennen kann. Wenn nicht die, wer denn dann?

Der Besuch in München hat ansonsten genau das erreicht, was er erreichen sollte. Er gehört in die gleiche Kategorie wie sein Besuch in Dachau. In der Presse präsent sein und allen anderen auf den Sack gehen.
Die Erfahrung lehrt uns, dass Liebe nicht darin besteht, dass man einander ansieht, sondern dass man gemeinsam in gleicher Richtung blickt.
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Offline Gutemine

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Ein Schild gegen Rassismus? Nicht mit der AfD, die ist ja schließlich angetreten die "deutsche Rasse" zu schützen.
Spoiler
Rassismusdebatte im Rat eskaliert - Bürgermeister muss laut werden

Es ging um das Aufhängen eines Schildes mit der Aufschrift "Respekt: Kein Platz für Rassismus" im Wolfenbütteler Rathaus. Was folgte war ein verbaler Schlagabtausch aller Ratsfraktionen mit der AfD.

von Marvin König

25.06.2020

Wolfenbüttel. Schon im März, vor den Protesten und der grundlegenden Rassismusdebatte in den USA, die durch die gewaltsame Tötung des US-Amerikaners George Floyd durch Polizeikräfte aufgeflammt ist, wollte die Politik in Wolfenbüttel mit Unterstützung der seit 2006 bestehenden Initiative "Respekt! Kein Platz für Rassismus" ein sichtbares Zeichen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit setzen. Die Beschlussvorlage sah lediglich das Anbringen eines entsprechenden Schildes vor. Doch die nahezu einstündige Debatte im Rat der Stadt Wolfenbüttel am gestrigen Mittwoch eskalierte völlig. Letztendlich sprach sich der Rat dafür aus - Mit zwei Gegenstimmen der AfD.

Bürgermeister Thomas Pink eröffnet die Debatte mit der Bitte, die Resolution zu unterstützen. Mit dem Resolutionstext werde lediglich eine grundlegende Aussage der Verfassung zur Unantastbarkeit der Menschenwürde und zur Achtung der Menschenrechte wiederholt. Im Folgenden wird Pink etwas nebulös: "Möglicherweise kann heute noch ein Antrag gestellt werden, um insbesondere die Formulierung im Text, in dem rechtsextremistische Tendenzen und rassistische Fragen diskutiert werden, noch in 'extreme Tendenzen' zu verändern." Ein Satz, der AfD-Ratsherr Klaus-Dieter Heid ein deutlich vernehmbares Lachen abringt.

Pink fährt fort: "Ich sag's ganz offen und ehrlich. Das hat hier an dieser Stelle und zu dieser Vorlage keinen Raum. Weil wir uns eben gegen rassistische Äußerungen, gegen ausländerfeindliche Äußerungen und gegen die Diskriminierung von Menschen aussprechen. Und dies ist nun mal nach ganz klaren Aussagen des Bundeskriminalamtes und des Bundesinnenministeriums ein Problem des Rechtsextremismus, und nicht ein Problem extremistischer Kriminalität in Deutschland in Gänze."
Den Gedanken Lessings leben

Was den Bürgermeister zu dieser Aussage bewegt hat, bleibt wohl sein Geheimnis - Ein Änderungsantrag sei laut Stadtsprecher Thorsten Raedlein nicht gestellt worden. In den folgenden Wortmeldungen konstatieren Eckbert Schulze von der CDU und Reiner Strobach von den Grünen lediglich, dass ihre Fraktion der Resolution einstimmig zustimmen werde. Die Grünen regen zusätzlich an, weitere Schritte zu unternehmen, um die Ursachen von Rassismus zu bekämpfen. Hierzu eignen sich Präventionsprogramme in Kooperation mit Bund und Ländern. "Viele kleine Schritte können die Welt verändern", merkt Strobach dazu an. Dies sei auch im Sinne von Lessing, welcher den Toleranzgedanken stets hochgehalten habe. Ein Netzwerk aus kulturellen, sozialen und pädagogischen Kompetenzen, wie es in Wolfenbüttel existiere, könne dabei helfen, das Rassismusproblem an der Wurzel anzupacken.
AfD wehrt sich gegen Rassismusvorwürfe

Wortmeldung Klaus-Dieter Heid (AfD): "Vorab ein Wort: Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Deutschenfeindlichkeit, das sind Themen über die muss man reden, und gegen die muss man vorgehen." Seine Fraktion würde das Aufhängen eines Schildes grundsätzlich unterstützen. "Aber wenn ein Bürgermeister Pink meint, mit den anderen Fraktionen des Rates ein Zeichen gegen Rassismus setzen zu wollen, so weit so gut, dass aber die Betreffenden einzig bemüht sind, mit dieser Beschlussfassung Front gegen die AfD zu machen, macht sich an folgenden Punkten deutlich: Die Unterstützer und Initiatoren der Antirassismuskampagne sind unter anderen Vereine und Organisationen die sich zum Ziel gesetzt haben die AfD, die größte Oppositionspartei im deutschen Bundestag, mit allen Mitteln zu bekämpfen." Laut Heid gebe es insgesamt über 2.000 Seiten mit Empfehlungen der Organisatoren der Aktion Respekt, die sich gezielt gegen die AfD richteten. "Und Sie meinen wirklich, dass die AfD-Fraktion einem Beschluss zustimmt, der von derartigen Demagogen unterstützt wird? Der AfD zu unterstellen, dass sie fremdenfeindlich sei, weil angeblich einige der AfD Ratsmitglieder fremdenfeindlich und rassistisch geäußert haben sollen ist infam und lächerlich, und entbehrt jeder Grundlage."

Im Folgenden erinnert Heid an den Brand der Flüchtlingsunterkunft Okeraue. "Kein feiger Brandanschlag von Rechten, sondern Täter die, so scheint es, hier in Deutschland Schutz suchen. Interessant das bis heute keine Medienmeldung kam, um über den weiteren Stand der Ermittlungen zu berichten. Typisch für die aktuelle Medienlandschaft. Offenbar passen diese Wahrheiten nicht in den Mainstream."

Lesen Sie auch: Feuer in der Flüchtlingsunterkunft: Polizei ermittelt wegen schwerer Brandstiftung

Weiterhin verliest Heid ein Pamphlet zur Kriminalität von Personen mit und ohne deutschen Pass. "Wer in dieses Land gekommen ist, um Straftaten zu begehen, darf dieses Land gerne jederzeit wieder verlassen", so das Schlussfazit des AfD-Abgeordneten. Seine Fraktion begrüße jedoch, so bemerkt er, jene Personen die in Deutschland Schutz suchen, und sich integrieren und Arbeit suchen. "Wenn nun in Stuttgart von einer Feier- und Partyzene der Täter gesprochen wird, weil es die Schwarz, Rot und Grün getriebene Regierung nicht schafft, die Wahrheit beim Namen zu nennen, so mögen Sie uns, die AfD, gerne weiterhin als Rassisten bezeichnen. Die Rassisten, meine Damen und Herren, Herr Bürgermeister, sitzen vielleicht tatsächlich hier in diesem Saal. Wir von der AfD sind es nicht."

Nicht müde wird Heid, an seine Äußerungen von 2017 zu erinnern, für die er seinerzeit eine Anzeige wegen des Verdachtes auf Volksverhetzung kassierte: "Es gibt schlecht rasierte türkische und auch deutsche Männer. Es gibt türkische und deutsche Frauen mit dicken Bäuchen. Es gibt allerdings ein Frauenbild in der islamischen Community in der die Frauen deutlich weniger wert sind als Männer. Das gibt es in der deutschen Gesellschaft schon lange nicht mehr. Wer so etwas beobachtet hat, ist kein Rassist. Wer so etwas beobachtet, hat zwei sehende Augen und ist nicht auf dem linken Augen blind." Abschließend wünscht er sich eine ehrliche Bewertung von Sachverhalten, die Aufarbeitung des Brandes in der Flüchtlingsunterkunft Okeraue und plädiert für mehr Respekt gegenüber Polizisten und anderen Einsatzkräften.

Eine ganze Reihe von Wortmeldungen türmt sich auf. Wie sich später herausstellt, um zurückzufeuern. Dörthe Weddige-Degenhard falle es schwer, so sagt sie, nach den Ausführungen von Herrn Heid sachlich zu bleiben: "Herr Heid, so viel der Ehre gönnen wir Ihnen nicht, dass wir nur Ihretwegen so ein Schild aufhängen und uns in der Ratssitzung damit beschäftigen. Sie sprachen in Ihrer Anfrage schonmal von einem ideologisch unterwanderten Motto, das zeigt schon, wessen Geistes Kind Sie sind. Und Ihre fremdenfeindlichen Äußerungen, die Sie versucht haben zu reaktivieren. Solche Äußerungen sind doch wohl ganz klar in solch eine Richtung gerichtet und sie sind als rassistisch zu bezeichnen. Da können Sie mit noch so vielen Klimmzügen versuchen, das zu beschönigen. Sie sind Mitglied dieser Partei und da gibt es nach wie vor Menschen wie Herrn Kalbitz und Herrn Höcke, die in ihrer faschistischen Ausrichtung schon vom Verfassungsschutz beobachtet werden." Der Wunsch nach einer Zwischenmeldung von Heid bleibt zwischenzeitlich unbeachtet. "Wir sollten uns immer wieder bemühen, unsere kleinen Vorurteile, die wir sicher alle haben, immer wieder infrage zu stellen", schließt Degenhard.
"Die Großen" in der AfD

Die FDP-Fraktion stehe ebenfalls hinter der Resolution, richtet ihr Wort aber ebenfalls an die AfD-Fraktion. FDP-Rathserr Rudolf Ordon vertritt die Auffassung, dass die Pamphlete der von Heid angesprochenen Organisatoren sich nicht per se gegen die AfD richteten, sondern sich gegen "die Großen" in der AfD richtet, die offen rassistisch seien und aus diesem Grunde vom Verfassungsschutz beobachtet würden.

"Man kann für die Rede, die Heid abgelassen hat, fast dankbar sein, weil Sie so symptomatisch ist für die Art und Weise, wie die AFD argumentiert", leitet Elke Wesche (SPD) ihr Statement ein und greift die Widersprüche auf, welche ihre Vorrednerin Dörthe Weddige-Degenhard vernommen haben will: "Als Erstes ist mir aufgefallen: Seit wann ist denn 'Deutsch' eine Rasse? Wie kommen wir denn dazu? Das setzen Sie in einen Satz mit Rassismus und bezeichnen uns damit als Rasse. Diese perfide Darstellung von Sachverhalten, die Sie jedes Mal vornehmen, wenn es um etwas geht, das Ihnen nicht passt, ist sowas von symptomatisch und typisch für die Art der AfD." Wesche konstatiert, dass sie durchaus stolz sei, eine Deutsche zu sein, in Deutschland gut zu leben und von diesem Wohlstand auch gerne etwas abgeben möchte: "Aber Ihre Auffassung von deutsch sein, die ist mir unangenehm. Mit der will ich überhaupt nichts zu tun haben. Sie sind eine Schande für den deutschen Geist und die deutsche Kultur."
Drohungen gegen Bürgermeister haben zugenommen

Maximilian Pink (CDU) merkt an, dass die Gewaltandrohungen gegen Bürgermeister Thomas Pink zugenommen hätten, seit die AfD in politischen Gremien vertreten sei. Zu den von Heid zitierten Berichten über Straftaten von Migrantinnen und Migranten findet er, dass diese Beleuchtung etwas einseitig sei. "Geben Sie uns zehn Minuten im Internet und wir könnten mindestens das dreifache an Gewalttaten gegen Migranten und Ausländer finden, die zugenommen haben, seit Ihre Partei existiert. Bevor Sie sich von uns Ehrlichkeit wünschen, seien Sie doch mal ehrlich zu sich selbst. Vielleicht ist niemand hier in Wolfenbüttel in Ihrer Fraktion rechtsextrem. Aber Sie gehören einer Partei an, die am laufenden Band rechtsextreme Aussagen tätigt."
Es kommt zum Eklat

"Die Reden des Herrn Heid waren gelebter Rassismus, dazu muss man eigentlich nichts sagen. Und er hat es nicht versäumt einen Sachverhalt darzustellen, rassistisch auszumalen und dann sofort wieder zurückzurudern - Nein nein, ich nicht", beginnt Stefan Brix (Die Grünen) seine Rede. Der Angesprochene greift ein: Heid protestiert lautstark, "das geht zu weit. Ich lasse mich nicht als Rassist beschimpfen." Anschließend springt er auf und geht schnellen Schrittes auf Ratsvorsitzende Hiltrud Bayer zu (Ohne Maske).

Brix setzt seine Rede unbeirrt fort. "Das ist der Geist, der in Deutschland den Respekt innerhalb der Gesellschaft untergräbt." Heid unterbricht die Rede und fordert einen Ordnungsruf. Brix wiederholt seine Aussage: "Ich sags nochmal, das war gelebter Rassismus", Bayer fordert Heid auf, sich zu gegebener Zeit zu den Anschuldigungen zu äußern. Brix fährt fort: "Sie sorgen dafür, dass der Respekt in der Gesellschaft schwindet. Sie sorgen dafür, dass Hass eine Stimme bekommt, statt Rationalität. Das ist das Gegenteil von dem, was Sie predigen. Wenn dieser Respekt untereinander schwindet. Wenn nicht mehr Sachargumente zählen, sondern irgendein Geschwurbel zu Ihrer Wahrheit wird, dann droht eine Gesellschaft zu zerbrechen. Dann passieren Dinge, wie wir sie in Stuttgart erleben, oder wie sie Amerika in den letzten Wochen erleben musste." Abschließend stellt der Grüne klar: "Das Schild, das wir aufstellen, ist nur ein winziges Symbol. Aber ein Wichtiges. Es ist der Antrieb, gegen diese Gedanken, die Sie hier verbreiten, vorzugehen."

Katrin Rühland (CDU) begrüße gar, dass die AfD sich gegen die Vorlage positioniere: "Natürlich hat Herr Heid erstmal Statistiken alle rausgeholt. Aber komischerweise sind bei mir ganz andere zahlen zu sehen. 2019 gab es 21.290 rechtsmotivierte Straftaten. Bis ins Morgengrauen würde es nicht reichen diese Taten aufzuzählen. 93,4 Prozent der angriffe auf jüdische Mitbürger kamen aus der rechtsextremen Szene. Und die AfD ist der Wegbereiter für diese Ideologie.Ich wünsche mir, dass die AfD bei ihrem Wort bleibt und dieser Vorlage nicht zustimmt."
"Die Ringparabel ist falsch"

Dr. Manfred Wolfrum (AfD) tritt ans Rednerpult und fügt der von Rühland angeführten Statistik einen Aspekt beizufügen: "Sie sagen 93 Prozent der antisemitischen Vorfälle in Deutschland sind rechtsmotiviert. Es gibt aber auch eine Statistik, die Umfragen bei betroffenen Juden gemacht hat, und dann liegt die gefühlte Angriffsursache mit 70 Prozent im muslimischen Spektrum. Zu Maximilan Pink: Sie scheinen keine Rede gelesen haben von Höcke, ich würde Ihnen das mal empfehlen." Wolfrum erklärt, dass es eine Verharmlosung der Greueltaten des Nationalsozialismus sei, die AfD mit den Taten der Nationalsozialisten in einen Topf zu werfen. "Es ist völlig absurd, die AfD-Ratsfraktion als fremdenfeindlich darstellen zu wollen. Wir sind auch sehr dafür, dieses Schild aufzustellen, die AfD ist allerdings sehr kritisch im Bereich der Maßnahmen und der Kosten der unbegrenzten illegalen Masseneinwanderung. Was hat das mit Fremdenfeindlichkeit zu tun, wenn die ungebremst und illegal ist?"

Auf den angeführten Toleranzgedanken von Lessing entgegnet er: "Die Ringparabel von Lessing ist falsch. Die hat einen Fehler. Denn einer der drei Ringe war anders. Einer der drei Ringe ist keine Religion, sondern eine Ideologie. Und mit Ideologien haben wir in der Vergangenheit immer schlechte Erfahrungen gemacht, wie Sie wissen."

Heid tritt erneut ans Rednerpult: "Ich möchte die Frau Vorsitzende nochmal dran erinnern, dass ich einen Ordnungsruf erwartet hätte, wenn ein Ratsmitglied von einem anderen als Rassisten bezeichnet wird. Es wurde hier mehrfach der Name Höcke erwähnt: Ich bin kein Höcke-Freund, aber Sie machen immer alles an einer Person fest. Die Frage, ob Sie aus der Partei austreten wollen, weil ein verurteilter Pädophiler, Herr Edathy, immer noch Mitglied ist, würde ich auch gern stellen wollen." Zwischenruf aus der SPD-Fraktion: "Der ist aber nicht Vorsitzender eines Landesverbandes!"
Dem Bürgermeister platzt der Kragen

Den Abschluss macht der Bürgermeister selbst. Mit einem hörbar enttäuschten Unterton: "Ich hätte zu keinem Zeitpunkt dieser politischen Aktivitäten gedacht, dass wir eine derartige Debatte führen müssen, weil ich dachte, dass dieses Krebsgeschwür des Rechtsextremismus, der rechten Verbrechen, die Möglichkeit das auch noch laut in unserem Staat zu äußern, dass diese Gelegenheit eigentlich nicht mehr vorhanden ist."
Zahl der Flüchtlinge ist zurückgegangen

Besonders erschüttert zeigt er sich über die Debatte um die Flüchtlingsunterkunft Okeraue: "Heid behauptet, die Okeraue wurde geschlossen wegen der Brandgeschichte. Nein, Herr Heid. Geschlossen ist die Okeraue deswegen, weil wir nicht mehr die Zahl an Flüchtlingen haben. Haben Sie sich die aktuellen Zahlen mal angeguckt?" Der Bürgermeister gibt ein Versprechen ab: "Ich bin vor 45 Jahren in die Politik gegangen, in die Jugendarbeit. Ich habe mich damals mit Jungsozialisten, Falken und allem was da war wunderbar gestritten. Das waren Streits auf hohem Niveau. Eins war für uns alle schon klar: das, was Sie jetzt als größte Oppositionspartei im Bundestag bezeichnen, das wollten wir schon damals nicht. Wir werden alles dafür tun, dass das ein Ende hat. Ich werde über meine Dienstzeit hinaus alles dafür tun, dass das alles ein ganz böser Traum war, diese vier Jahre im Bundestag!"

Auch den anderen angesprochenen Persönlichkeiten innerhalb der AfD, namentlich Höcke, Kalbitz, Poggenburg und Brandner, könne er nichts abgewinnen: "Reden von denen höre ich mir auch nicht an, weil mir dann übel wird. Von diesen Herren haben Sie (die AfD Wolfenbüttel) sich nie distanziert."

Nach einstündigen Wortgefechten wird die Vorlage mit den Gegenstimmen der AfD beschlossen. Abschließend bleibt festzustellen, dass es hier tatsächlich nur um das Anbringen eines Schildes ging.
[close]
https://regionalheute.de/rassismusdebatte-im-rat-eskaliert-buergermeister-muss-laut-werden-1593103036/
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KLEINSTADT IM AUSNAHMEZUSTAND: KALBITZ, MAIER UND KUPPI BEI AFD-DEMO IN BURGSTÄDT
26.06.2020 20:37  6.637

Von Bernd Rippert

Burgstädt - Am Freitagabend demonstrierte die AfD mit dem aus der Partei geworfenen Rechtsaußen Andreas Kalbitz (47) auf dem Markt in Burgstädt (10.000 Einwohner). Eine Kleinstadt im Ausnahmezustand.

Rechtsaußen Andreas Kalbitz (47) spricht zum Thema Grundrechte.

Die Innenstadt großflächig abgesperrt, Hundertschaften der Polizei an jeder Kreuzung. Dazwischen mobilisierte die AfD knapp 300 Anhänger. Neben Kalbitz sprachen Jens Maier (58) und der Chemnitzer Polizist Lars Kuppi (48). Es ging um Grundrechte und die Angst vor Stuttgarter Plünderungen auch in Kleinstädten.

Um den Markt zogen rund 600 Gegendemonstranten. Auch aus Chemnitz und Leipzig, vor allem aus Burgstädt. Grünen-Landtagsabgeordnete Kathleen Kuhfuß (40) aus Chemnitz: "Beeindruckender Bürgersinn."

Organisiert hatte die Gegenkundgebung SPD/Grünen-Stadtrat Michael Seidel (52). Der Gemeindepädagoge hatte Lampenfieber: "Meine erste Demo als Organisator. Hoffentlich kann ich für Ruhe sorgen." Er konnte.
https://www.tag24.de/chemnitz/burgstaedt-afd-demo-kalbitz-kuppi-gegenprotest-polizei-1559957
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Die Vertreter der Altparteien mal wieder!  ☝️



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Wahlprüfungsausschuss behandelt AfD-Einsprüche - lebhafte Diskussion

Sachsens AfD wehrt sich weiter gegen die Kürzung ihrer Landesliste zur Parlamentswahl 2019. Neben einem Untersuchungsausschuss befasst sich auch der Wahlprüfungsausschuss des Landtages damit. Es geht um die Frage, ob die Aufstellung der Kandidaten korrekt war oder nicht.
Spoiler
Die Berichterstatter im Wahlprüfungsausschuss des Sächsischen Landtages halten die AfD-Einsprüche zur Parlamentswahl 2019 nach vorläufiger Einschätzung für unbegründet. Das gaben die Abgeordneten Valentin Lippmann (Grüne), Stephan Meyer (CDU) und Albrecht Pallas (SPD) am Freitag bei einer Sitzung im Landtag zu Protokoll. Insgesamt liegen dem Ausschuss fünf Einsprüche vor - vom Landesverband der AfD und einzelnen Parteimitgliedern. Sie beziehen sich auf die im Juli 2019 vom Landeswahlausschuss verhängte Kürzung der AfD-Liste.

Der Landeswahlausschuss hatte wegen formaler Fehler nur 18 von 61 Listenplätzen zugelassen. Beanstandet wurde, dass die AfD ihre Kandidaten bei zwei verschiedenen Versammlungen mit unterschiedlichen Versammlungsleitern aufgestellt und während der Kandidatenkür das Wahlverfahren geändert hatte. Die ersten 30 Plätze wurden per Einzelwahl vergeben, die restlichen aus Zeitgründen per Gruppenwahl. Die AfD zog wegen der Kürzung der Liste vor das Sächsische Verfassungsgericht und durfte später mit 30 Listenbewerbern antreten. Dennoch ging ihr dadurch ein Mandat verloren.

Abstrakter Verstoß gegen Wahlrechtsgleichheit
Die Berichterstatter bezogen sich am Freitag wiederholt auf das Urteil des Verfassungsgerichts vom 16. August 2019. Die Leipziger Richter hielten es damals für rechtlich vertretbar, in dem geänderten Abstimmungsmodus bei der Kandidatenaufstellung einen „zumindest abstrakten Verstoß gegen die Wahlrechtsgleichheit“ zu sehen, „der einen schweren Fehler bei der Auswahl, Aufstellung und Nominierung von Wahlbewerbern begründe“. Nach Ansicht der Berichterstatter war mit dem Wechsel des Verfahrens die Chancengleichheit für die Bewerber nicht mehr gegeben.

Der Staatsrechtler Michael Elicker, der den AfD-Landesverband vertritt, warf dem Landeswahlausschuss vor, den Wahlmodus nicht schon im üblichen Mängelbeseitigungsverfahren moniert, sondern erst später als Argument nachgeschoben zu haben. Außerdem gebe es in Deutschland keinerlei Rechtssprechung, die eine solche Änderung verbiete. Ferner sei es überhaupt nicht erwiesen, wer von einer Einzelwahl und Gruppenwahl profitiere. AfD-Leute, die bei der Wahl unterlegen waren und einen Einspruch einlegten, bestätigten das. Sie hätten die Fortsetzung per Gruppenwahl als Erleichterung empfunden, sagten sie.

Kein AfD-Mitglied hatte Liste angefochten
Der Rechtsanwalt und AfD-Landesvize Joachim Keiler beantragte für die von ihm vertretenen AfD-Mitglieder, sie als Nachrücker für den Landtag zuzulassen. Denn mit der Begrenzung der Liste ist der AfD auch in dieser Hinsicht ein Nachteil entstanden: Scheidet ein Abgeordneter aus, kann nach derzeitiger Lage kein anderes Parteimitglied nachrücken. Keiler machte überdies geltend, dass kein AfD-Mitglied die Aufstellung der Liste angefochten und sich somit wohl auch niemand benachteiligt gefühlt habe.

Landeswahlleiterin Carolin Schreck gab an, die Wahlunterlagen der AfD erst eineinhalb Stunden vor Ablauf der erforderlichen Frist erhalten zu haben und griff bei der strittigen Frage des Wahlverfahrens auf einen Vergleich aus der Welt des Fußballs zurück: Vor dem Anpfiff müsse klar sein, ob ein Spiel durch Elfmeterschießen entschieden werde oder in die Verlängerung gehe.

AfD will vor das Verfassungsgericht ziehen
Nach Abschluss der Sitzung teilte die AfD mit, der Ausschuss habe ihren Wahleinspruch zurückgewiesen und die Wahlprüfung „abgewürgt“. Landes- und Fraktionschef Jörg Urban warf den anderen Parteien vor, jede Erhellung des Sachverhaltes und Beweisaufnahmen abzulehnen. Zugleich kündigte er den Gang vor Sachsens Verfassungsgericht an. Der Landtag stellte daraufhin klar, dass der Wahlprüfungsausschuss gar keine Entscheidung getroffen habe. Darauf hatte auch Ausschuss-Chef Martin Modschiedler am Freitag mehrfach hingewiesen.

In nichtöffentlicher Sitzung wurden den Angaben zufolge lediglich AfD-Beweisanträge abgelehnt. Eine abschließende Beratung soll es im September geben.

Von RND/dpa
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https://www.dnn.de/Region/Mitteldeutschland/AfD-Sachsen-wehrt-sich-gegen-Kuerzung-der-Landesliste
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Wie es scheint, will man in Baden-Württemberg zum nächsten "sicheren Hort" für Rechtsextremisten und AfDler werden. In Anbetracht der dort im Landtag sitzenden "Spitzenpolitiker-Koniferen" wie Räpple, Baum und Konsorten kann man die Aussage wohl nicht anders verstehen.

Aber gut, im BaWü waren ja auch die "Nordkreuzler/Hannibal" sicher, gar nicht zu reden vom KuKluxKlan bei der Polizei.

Zitat
Man habe die Entscheidung der Kollegen aus Brandenburg "zur Kenntnis genommen", teilt ein Sprecher des Verfassungsschutzes in Baden-Württemberg mit.

Man stünde "zur Frage der Bewertung rechtsextremistischer Teilstrukturen innerhalb der AfD" aber ohnehin "in engem Austausch mit den Verfassungsschutzbehörden von Bund und Ländern". Derzeit gebe es "keine ausreichenden Anhaltspunkte für eine verfassungsfeindliche Ausrichtung des gesamten oder überwiegenden Teils des Landesverbands Baden-Württemberg".

Spoiler
Die AfD und der Verfassungsschutz Unter Beobachtung
Der AfD-"Flügel" ist im Visier des Verfassungsschutzes, in Brandenburg und Thüringen gelten gar die ganzen Landesverbände als rechtsextreme Verdachtsfälle. Wird bald die gesamte AfD bundesweit beobachtet?
Von Timo Lehmann und Ann-Katrin Müller
28.06.2020, 08.09 Uhr

Die Innenminister der Länder sind sich über die Bedrohungslage einig. Der "gewaltbereite Rechtsextremismus und -terrorismus sowie sämtliche Strömungen und Subkulturen von Rechtsradikalismus" werden als "derzeit größte Herausforderung für Verfassungsschutz, Staatsschutz und Justiz im Inland" angesehen - so steht es im einstimmigen Beschluss zu Tagesordnungspunkt 8 der Innenministerkonferenz vergangene Woche in Erfurt.

Die Rede ist darin von einem "Höhepunkt in der Verrohung demokratischer Diskurs- und Anstandskultur" - gemeint ist damit auch eine Partei, ohne dass sie beim Namen genannt wird: die AfD.

Aber was folgt daraus? Wie sollen die Sicherheitsbehörden in Zeiten rechtsterroristischer Anschläge wie in Hanau oder Halle mit einer extrem rechten Partei, die im Bundestag und in allen Landtagen vertreten ist, umgehen?

Im Jahresbericht 2019 des Bundesamts für Verfassungsschutz, der eigentlich in dieser Woche offiziell vorgestellt werden sollte, wird die AfD erstmals genannt. Im Visier des Inlandsgeheimdienstes stehen allerdings nur das - inzwischen formal aufgelöste - völkisch-nationalistische "Flügel"-Netzwerk sowie der Parteinachwuchs "Junge Alternative" (JA). Im vergangenen Jahr hatte der Verfassungsschutz beide zunächst als rechtsextreme Verdachtsfälle eingestuft, seit diesem Frühjahr gilt der Flügel als "erwiesen extremistisch".

Die Aufnahme in den Bericht hat Folgen: Der Verfassungsschutz rechnet in Deutschland nun deutlich mehr Personen zum "rechtsextremistischen Personenpotenzial" - 2018 waren es 24.100, nun sind es 32.080.

Diese Zahl könnte noch deutlich steigen, dann nämlich, wenn die ganze Partei als rechtsextrem eingestuft werden sollte. Zuletzt war es der Brandenburger Verfassungsschutz, der erklärte, den gesamten Landesverband als "Verdachtsfall" zu überwachen. Auch Thüringen geht so vor. In den anderen Ländern, in denen der "Flügel" die AfD dominiert oder stark beeinflusst, werden die Rufe nach einer Beobachtung durch den Geheimdienst immer lauter.


"'Flügel'-AfD in Reinkultur"

Das gilt insbesondere für die Ostländer. Die AfD in Sachsen sei "die 'Flügel'-AfD in Reinkultur", sagt etwa der sächsische SPD-Generalsekretär Hennig Homann. "Abgrenzungsäußerungen der Parteispitze oder des Bundessprechers Tino Chrupalla sind nur Lippenbekenntnisse." Homann erwartet vom sächsischen Verfassungsschutz, "dass er nun auch in Sachsen aktiv wird und verstärkt den Blick auf die rechtsextremen Tendenzen in der AfD richtet".

In Sachsen-Anhalt macht Grünenchef Sebastian Striegel Druck. Es sei natürlich keine politische Entscheidung, sondern eine rechtliche Frage, ob der Verfassungsschutz die AfD in Sachsen-Anhalt in Gänze beobachten müsse. Doch Striegel ist sich sicher, dass der Zeitpunkt dafür gekommen ist: "Nach meinem Dafürhalten zeigt sich die AfD in Sachsen-Anhalt in ihrem Personal und in ihren Äußerungen als rechtsextreme Partei", sagt Striegel.

Die entsprechenden Innenministerien und Landesämter für Verfassungsschutz äußern sich auf Anfrage nur knapp. Die rechtlichen Voraussetzungen seien bislang nicht gegeben, um die Partei insgesamt zu beobachten. Außerdem gibt es noch eine Besonderheit: In Brandenburg wird die AfD als "Verdachtsfall" behandelt, eine solche Einstufung, die öffentlich verkündet werden könnte, gibt es aber weder in Sachsen-Anhalt noch Sachsen.

Und es gibt noch weitere Probleme, ist aus den Behörden zu hören: Die AfD-Landesverbände in Brandenburg und Thüringen haben mit Björn Höcke und Andreas Kalbitz zwei prominente Figuren, die lange in der Partei sind und deren rechtsextreme Einstellungen gut von den Behörden dokumentiert werden konnten. Die AfD-Landeschefs in Dresden und Magdeburg dagegen treten noch nicht so lange öffentlich in Erscheinung. Reden im Parlament dürfen aufgrund des besonderen Schutzes der Abgeordneten für die Bewertung nicht herangezogen werden. Außerdem muss alles gerichtsfest dokumentiert sein, da die AfD gern gegen die Entscheidungen der Verfassungsschutzämter vorgeht - eine Niederlage vor Gericht aber wäre eine Blamage.

Auch in den anderen Bundesländern, im Süden etwa, wo der "Flügel" einflussreich ist, ist nicht allzu schnell mit einer weiteren Beobachtung der Landesverbände zu rechnen. Man habe die Entscheidung der Kollegen aus Brandenburg "zur Kenntnis genommen", teilt ein Sprecher des Verfassungsschutzes in Baden-Württemberg mit.

Man stünde "zur Frage der Bewertung rechtsextremistischer Teilstrukturen innerhalb der AfD" aber ohnehin "in engem Austausch mit den Verfassungsschutzbehörden von Bund und Ländern". Derzeit gebe es "keine ausreichenden Anhaltspunkte für eine verfassungsfeindliche Ausrichtung des gesamten oder überwiegenden Teils des Landesverbands Baden-Württemberg".
Entscheidung über Bundespartei im Herbst

In Bayern liegen für eine Beobachtung des gesamten AfD-Landesverbands "nach derzeitigem Stand die gesetzlichen Voraussetzungen nicht vor", so ein Sprecher. Momentan würden offen zugängliche Informationen "jedoch fortlaufend ergebnisoffen daraufhin geprüft, ob und in welchem Umfang in der Gesamtpartei Bestrebungen vorliegen, die den Kernbestand des Grundgesetzes zu beeinträchtigen oder zu beseitigen versuchen". Außerdem analysiere man, ob Extremisten innerhalb des Landesverbands "steuernd wirken".

Dies habe in Bayern bereits lange vor und unabhängig von der Entscheidung der Kollegen in Brandenburg gegolten. Bereits seit Januar 2019 werden dort JA und "Flügel" beobachtet, auch die Nachfolgeaktivitäten des offiziell aufgelösten "Flügel" habe man weiterhin fest im Blick, so der Sprecher. Auch Einzelpersonen, die nicht der JA oder den Völkischen zurechenbar seien, die aber Bezüge in die rechtsextremistische oder islamfeindliche Szene oder zu "Reichsbürgern" haben, würden beobachtet.

Auch in Bayern gibt es den Begriff des "Verdachtsfalls" nicht, es wird nur zwischen sogenannten Prüffällen und Beobachtungsobjekten unterschieden. Nachrichtendienstliche Mittel dürfen aber dort auch bei der Bearbeitung eines Prüffalls erfolgen, teilt der Sprecher mit, allerdings sei dabei "in besonderer Weise der verfassungsrechtliche Grundsatz der Verhältnismäßigkeit" zu berücksichtigen. Dies bedeute, dass nur in besonders begründeten Ausnahmefällen diese Mittel eingesetzt würden.

So bleibt es vorerst dabei: Die Anhänger des AfD-"Flügels" werden in ganz Deutschland beobachtet. Weiter aber gehen nur Brandenburg und Thüringen, die die gesamte Landespartei ins Visier nehmen. Im Herbst will das Bundesamt für Verfassungsschutz die AfD neu bewerten. Die Sicherheitsbehörden in den Ländern warten schon darauf.
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https://www.spiegel.de/politik/deutschland/verfassungsschutz-wird-die-afd-bald-von-weiteren-laendern-beobachtet-a-01bd34de-fa92-48b9-bd80-912d34567a5f
"Der Pfarrer predigt nur einmal!"
 
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