Todfeind ist für mich was anderes als das, was die Kirchen im dritten Reich gemacht haben.
"recht oft" ist ein rhetorisches Mittel, das Spielraum lässt, was es bedeutet soll. Klar für jeden Leser ist: So viele nationalsozialistische Regime gab es bisher nicht. Jedes Mal, wo eins an die Macht kam, waren konservative Kräfte maßgeblich daran beteiligt. Nicht nur bei der Machtübernahme, sondern eben auch bei der Beschließung des Ermächtigungsgesetzes. Ob die Diktatur erst durch dieses Ermächtigungsgesetz kam oder ob sie de facto durch die faschistisch-totalitäre Mobilisierung der Massen bereits bestand - darüber kann man streiten. Aufgrund der historischen Singularität ist das "recht oft" für einige womöglich sogar witzig.
Unleugbar - in meinen, von Makeln behafteten, Augen - ist, dass bürgerliche Demokratien in Krisenzeiten auffallend oft in faschistische Regime ausarten. Aber je länger ich darüber nachdenke, desto mehr erhärtet sich der Eindruck, dass ich bei der Frage, was denn Konservativismus nun eigentlich ist, zu konservativ bin, verstehe ich ihn doch als reaktionäre Strömung, die sich auf das Gestrige besinnt. Und Menschen dieser Gesinnung lassen sich eben gerne Mal durch falsche Verheißungen blenden.
Im Übrigen glaube ich nicht, dass Konservative automatisch Eliten sind.