Autor Thema: Pegida Blüten  (Gelesen 209619 mal)

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Offline Neubuerger

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Re: Pegida Blüten
« Antwort #1410 am: 23. August 2018, 14:59:05 »
Das Herumgeschrei des Hütchenträgers mit immer - wortgleich - denselben Phrasen hat mich so sehr an die Tiraden diverser Reichsbürger bei Gerichtsvollzieher-Besuchen o. ä. erinnert. Der klang so geprobt.

Es hat sich jetzt herausgestellt, das der Mann für das LKA Sachen im Dezernat für Wirtschaftskriminalität angestellt ist und das LKA auch vor Gericht vertritt. Der sollte also schon wissen, was geht und was nicht. Siehe hier.
Sebastian Leber über Rüdi: Hoffmanns Beweisführung ist, freundlich ausgedrückt, unorthodox. Es geht in seinen Filmen drunter und drüber wie bei einem Diavortrag, bei dem der Vortragende kurz vor Beginn ausgerutscht ist und alle Dias wild durcheinander auf den Boden flogen.
 
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Re: Pegida Blüten
« Antwort #1411 am: 23. August 2018, 15:18:46 »
Zitat
Katarina Barley forderte eine rasche und lückenlose Aufklärung. "Die Vorgänge in Sachsen sind wirklich besorgniserregend und müssen dringend und umfassend durch die sächsischen Behörden aufgeklärt werden"

Äh... merkste selber, Kati. Oder?
 
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Müll Mann

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Re: Pegida Blüten
« Antwort #1412 am: 23. August 2018, 15:35:02 »
Es hat sich jetzt herausgestellt, das der Mann für das LKA Sachen im Dezernat für Wirtschaftskriminalität angestellt ist und das LKA auch vor Gericht vertritt. Der sollte also schon wissen, was geht und was nicht.
Bedingt. Der soll Finanzermittlungen machen, also welches Geld von wo nach wo geflossen ist. Mit juristischen Bewertungen hat das wenig zu tun. Andererseits ist das natürlich eine neuralgische Stelle, inbesondere wenn es um Ermittlungen zu dubiosen Geldflüssen bei Pegida und AfD geht.


Wenn ich mich richtig entsinne, ist doch mit dem Berliner Aufnäher auch mal ein berliner Polizist herumgelaufen...
Jepp. Deswegen sagte ich ja, dass es den auch in echt gibt.


Die Titanic zum Thema.
Auch dieser Patriot hat inzwischen gelernt, was der Streisand-Effekt ist. Da wollte er nur ungestört und unbeobachet ein bisschen hetzen und nun kennt man bundesweit seine Visage. Hätte er sich einfach nur filmen lassen wäre das mit seinem Arbeitgeber vermutlich keinem aufgefallen. Aber nein, er musste ja den strammen Max machen, das hat er jetzt davon.  Als nächste Nachricht erwarte ich, dass er in irgend einem Provinzkaff für die AfD kandidiert.
« Letzte Änderung: 23. August 2018, 15:41:12 von Müll Mann »
 
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Re: Pegida Blüten
« Antwort #1413 am: 23. August 2018, 16:17:19 »
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/pegida-in-dresden-lka-mann-aus-zdf-video-ist-buchpruefer-a-1224566.html

Mitarbeiterin Edith bittet mitzuteilen:
Der Artikel sagt (uns) nichts neues, er prangt hier nur für spätere Recherchen.
« Letzte Änderung: 23. August 2018, 16:38:13 von x »
Kommen wir nun zu etwas völlig anderem.
 
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Offline Rolly

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Re: Pegida Blüten
« Antwort #1414 am: 23. August 2018, 16:48:30 »
...
Die Titanic zum Thema.
...  Als nächste Nachricht erwarte ich, dass er in irgend einem Provinzkaff für die AfD kandidiert.
... und dort noch als Held und Kämpfer gegen die "Lügenpresse" gefeiert wird  :facepalm:

Da kann man doch sagen: "Beim SSL haben wir etwas gelernt!"
https://www.youtube.com/watch?v=9uZLrHiCMhQ
 
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Offline echt?

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Re: Pegida Blüten
« Antwort #1415 am: 23. August 2018, 17:25:18 »
Maik G.
Ich bremse nicht für Nazis!
 
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Offline SchlafSchaf

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Re: Pegida Blüten
« Antwort #1416 am: 23. August 2018, 18:44:11 »
Der Hutträger war wohl mehrfach bei den „Spaziergängern“

https://www.ruhrbarone.de/der-lka-mann-war-wohl-oefter-bei-pegida/157740#
An Rüdiger Hoffmann: Der Faschist sagt immer, da ist der Faschist  (in Anlehnung an die Signatur des geschätzten MitAgenten Schnabelgroß)

Wir kamen
Wir sahen
Wir traten ihm in den Arsch
 
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Offline dieda

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Re: Pegida Blüten
« Antwort #1417 am: 23. August 2018, 19:37:56 »
Interessant dürfte jetzt sicher werden, nun noch zu erfahren, wer eigentlich dieser 3. Akteur und offensichtlich persönliche Begleiter des LKA- Hutbürgers gewesen war, also der Kameraschläger mit dem grünen TShirt.
« Letzte Änderung: 23. August 2018, 19:40:47 von dieda »
D adaistische I lluminatinnen für die E rleuchtung D es A bendlandes

Tolereranzparadoxon: "Denn wenn wir die uneingeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, (...) dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen.“ Karl Popper
 
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Offline Neubuerger

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Re: Pegida Blüten
« Antwort #1418 am: 23. August 2018, 21:01:32 »
Je mehr recherchiert wird, desto mehr kommt heraus. Die letzte Meldung ist aber schon ein starkes Stück: So soll unser Wutbürger vom LKA nach MDR-Recherchen auch Zugriff auf das zentrale Ausländerregister in Sachsen sowie auf das polizeiliche Erfassungssystem IVO in das alle Straftaten und Ermittlungsvorgänge eingespeist werden. Ich denke, das er mittlerweile sein Handeln verfluchen wird.

Quelle.

Zitat von: MDR
LKA-Mitarbeiter hat Zugriff auf sensible Ermittlungsdaten

Nach MDR-Recherchen hat der Pegida-Anhänger und LKA-Mitarbeiter, der in Dresden Journalisten bepöbelt hat, Zugriffsrechte für das Zentrale Ausländerregister der sächsischen Polizei. Interne Überprüfungen sollen jetzt auch mögliche Kontakte des Mannes in die rechte Szene ausleuchten.

Der Mitarbeiter des Landeskriminalamts Sachsen (LKA), der am vergangenen Donnerstag ein ZDF-Fernsehteam bepöbelt und eine umstrittene Polizeimaßnahme ausgelöst hatte, hat Zugriff auf diverse Datenbänke der Ermittlungsbehörden.

Nach MDR-Recherchen arbeitete der Mann als Buchprüfer bei Ermittlungen in komplexen und schweren Straftaten. Wie aus Ermittlerkreisen bekannt wurde, kann der LKA-Mitarbeiter in dieser Funktion auf das polizeiliche Erfassungssystem IVO zugreifen, in dem alle Straftaten und Ermittlungsvorgänge eingespeist werden. Außerdem soll er auch über Zugriffsrechte für das Zentrale Ausländerregister (ZAR) verfügen.

Das Sächsische Innenministerium konnte die Informationen mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen weder bestätigen noch dementieren. Das LKA will über mögliche Konsequenzen nach Klärung der Vorfälle und einer Anhörung des Mitarbeiters entscheiden.
Mittendrin in der Demo

Ein weiteres Video im Internet zeigt, dass der LKA-Mitarbeiter sich nicht nur am Rande der Demo gegen den Dresden-Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel bewegte, sondern mitten in einer Demonstrantengruppe steht, die gegen den vorbeifahrenden Kanzlerkonvoi mit Protestrufen wie z. B. "Volksverräter" protestierte. Außerdem kursieren Fotos im Internet, die den LKA Mitarbeiter auf einer weiteren Pegida-Veranstaltung vom Mai 2018 zeigen sollen.

Nach MDR-Recherchen überprüft das LKA derzeit mögliche Verbindungen zur rechten Szene in Freital. Hintergrund: Der LKA-Mitarbeiter hatte das ZDF-Team am Rande der Demo bei den Dreharbeiten gemeinsam mit dem Gründer der asylkritischen Freitaler Bürgerinitative "Freital wehrt sich - Nein zum Hotelheim", René S., gestört.

René S. hatte Anzeige gegen die ZDF-Journalisten erstattet, was eine weitere Polizeimaßnahme auslöste. Nach der Demo rief der Freitaler Bürgerinitativen-Chef über Facebook dazu auf, es ihm gleich zu tun und "diese Herrn auf einer Polizeidienststelle zu melden".

S. ist kein Unbekannter: Als 2015 in Freital ein Asylbewerberheim im einstigen Hotel "Leonardo" entstehen sollte, gründete René S. die Bürgerinitiative "Freital wehrt sich – Nein zum Hotelheim". Die machte seit März 2015 mobil gegen das Asylbewerberheim.

Im Kampf gegen die Asylunterkunft argumentierte René S. radikal. In internen Chatgruppen regte er demnach an, die Asylbewerber zu "zermürben" oder "zu provozieren bis die ♥♥♥ bauen." Auf den Demos, zu denen die Bürgerinitiative aufrief, lief teilweise auch die NPD mit.
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Offline mork77

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Re: Pegida Blüten
« Antwort #1419 am: 24. August 2018, 08:41:57 »
Was ist eigentlich dran an den Gerüchten, dass

1. die sächsische Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen den Kameramann aufgenommen hat, da in dem Film eindeutig zu sehen ist, wie er mit seiner Kamera nach der Hand eines friedlichen Unbeteiligten schlägt!

2. der LKA-Mitarbeiter für seine Zivilcourage, bereits vor dieser Straftat in weiser Vorraussicht eingegriffen zu haben und dass er auf die Straftat bereits hinwies, als sie noch gar nicht begangen wurde ( Ein Beweis für den hohen Ausbildungsstand des sächsischen LKA), mit der sächsischen Verfassungsmedaille ausgezeichnet werden soll. Eine Beförderung wird derzeit wohl nicht ausgeschlossen.

Nach Auffassung der sächsischen Staats-Regierung liegt ja das Kriterium für die Verfassungsmedaille  eindeutig vor.

"Sie wird an Personen verliehen, die sich besonders um die freiheitliche demokratische Entwicklung des Freistaates verdient gemacht haben."
« Letzte Änderung: 24. August 2018, 08:46:25 von mork77 »
Die Erfahrung lehrt uns, dass Liebe nicht darin besteht, dass man einander ansieht, sondern dass man gemeinsam in gleicher Richtung blickt.
Antoine de Saint-Exupéry (1900-44), frz. Flieger u. Schriftsteller
 
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Offline Rabenaas

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Re: Pegida Blüten
« Antwort #1420 am: 24. August 2018, 08:53:18 »
Warum nicht gleich den Verdienstorden vom Deutschen Adler?
Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!
 
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Offline dieda

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Re: Pegida Blüten
« Antwort #1421 am: 24. August 2018, 10:08:20 »
Der dritte Mann:

Zitat
Der dritte Mann, der bei der Attacke auf das ZDF-Team mitgewirkt hatte, ist offenbar der Reichsbürgerszene zuzuordnen. Er hatte versucht, einem der Journalisten die Kamera aus der Hand zu schlagen. Nun ist ein Video aufgetaucht, das ihn im August 2017 zeigt, wie er mit einem Polizisten diskutiert. „Ihr seid ja rein theoretisch hier als private Firma unterwegs“, zweifelt er dabei die Rechtmäßigkeit des Polizisten an. Es gebe ja keine Beamten, behauptet er weiter. Typische Aussagen sogenannter Reichsbürger, die die Bundesrepublik als solches ablehnen. Ein Blick ins Grundgesetz würde manchmal helfen. Das Berufsbeamtentum ist in Artikel 33 geregelt. (SZ/uwo/two)

Quelle (hinter der paywall)
https://www.sz-online.de/sachsen/der-mann-vom-leonardo-heim-4001053.html

Im Artikel finden wir aber nichts, was wir nicht schon wüssten, außer vielleicht der Tatsache, dass die SZ vielleicht unfreiwillig doch schon die mögliche Verbindung von Seyfried zum Hutbürger rausgefunden hat, ihr Engagement beim:
Karneval.
;D

Zitat
Zuletzt rief er (René Seyfried, Anm. Verf.) zur Wahl der AfD auf. Vor der Entstehung von Pegida sei er politisch nicht aktiv gewesen, sagte Seyfried in einem früheren SZ-Interview. Bis dahin hatte er sich vor allem im Fußball sowie im Karneval engagiert. Später postete er Kommentare wie „volksverhetzende Medien.“

Das sattsam bekannte Vorgehen der Rechten gegen Presse und andere aus ihrer Sicht mißliebige Mitmenschen als Strategie mal in einem Artikel beleuchtet:
https://www.deutschlandfunk.de/rechte-demo-strategien-gegen-journalisten-ich-kann-ein.2907.de.html?dram:article_id=426114


Edith sagt:

Noch mehr Details:
Zitat
Nach SZ-Informationen handelt es sich bei dem (Hütchen- Anm. der Verf.) Mann um einen Angestellten, der als Buchprüfer in der Abteilung Cyberkriminalität arbeitet und dort für Wirtschaftsdelikte zuständig sein soll.

https://sz-online.de/sachsen/kritik-an-sachsens-polizei-weitet-sich-aus-4001094.html

Und ein Brichterstatter der gestrigen Konferenz mit dem Innenminister berichtet in einem Video, dass u.a. auch zur Sprache kam, dass der Hütchenmann vom LKA nach seiner "Zuführung" der ZDF- Journalisten an die Polizei selbst gleich wieder "verschwunden" sei, und daher seine Personalien auch nicht aufgenommen wurden, René Seyfried hat aber seine Anzeige erst nach der "Zuführung" der des Kameramannes durch den "LKA- Cyberspezialisten" gestellt, es wird immer verrückter.
« Letzte Änderung: 24. August 2018, 10:34:08 von dieda »
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Offline Gutemine

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Re: Pegida Blüten
« Antwort #1422 am: 24. August 2018, 10:36:25 »
Ich steuere mal noch das FB-Profil von Seyfried bei

https://www.facebook.com/reselogistic.reneseyfried

und noch ein Video (von vielen)



Hier war er noch mit AfD-Spitzenpolitiker Dirk Jährling unterwegs, der ist seit ein paar Wochen allerdings bei den REPs gelandet. Dort verspricht er sich wohl eine schnellere Karriere:

Seyfried


Jährling
« Letzte Änderung: 24. August 2018, 10:42:15 von Gutemine »
"Der Pfarrer predigt nur einmal!"
 
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Offline dieda

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Re: Pegida Blüten
« Antwort #1423 am: 24. August 2018, 11:28:47 »
Übrigens: Der Mann mit dem Hut und der weißen Armbinde, der bei 2. Video im Hintergrund von Seyfried hin und her patroulliert ist PEGIDA- Anwalt Lorek.

Den hatten wir auch schon ein paar mal:

https://forum.sonnenstaatland.com/index.php?topic=1484.msg42200#msg42200

https://forum.sonnenstaatland.com/index.php?topic=27.msg168134#msg168134

https://forum.sonnenstaatland.com/index.php?topic=1421.msg170291#msg170291

https://forum.sonnenstaatland.com/index.php?topic=4755.msg142638#msg142638

https://forum.sonnenstaatland.com/index.php?topic=1207.msg126605#msg126605

https://forum.sonnenstaatland.com/index.php?topic=3156.msg169921#msg169921

https://forum.sonnenstaatland.com/index.php?topic=3389.msg98638#msg98638

Aber Seyfried hat natürlich niemals nichts mit der "Gruppe Freital" oder den Reichsbürgern zu tun, alles höchstens üble Nachrede...


Edith sagt:

By the way: https://www.facebook.com/DirkJaehrling/

Und die heutige AfD- Veranstaltung mit Jörg Urban und Tino Chrupalla im Herzen Freitals kann, trotz der peinlichen Hütchenmannaffäire nun doch wie gewohnt und mit der üblichen Hetze gegen Migranten, Linke und alle "die da" stattfinden, dafür wurde pünktlich vor Veranstaltungsbeginn noch schnell gesorgt, von wem auch immer:

https://www.sz-online.de/nachrichten/farbanschlag-auf-joerg-urbans-haus-4000619.html


Und noch eine interessante Analyse zu den tieferen Hintergründen der Entwicklungen in Sachsen:
https://libmod.de/andreas-wassermann-ein-bisschen-singapur-nur-ohne-stockhiebe/

Spoiler
Sachsen: Ein biss­chen wie Sin­ga­pur – nur ohne Stock­hiebe
Andreas Wassermann  Debatte  23. Aug 2018  
Quelle: Shut­ter­stock
Kurt Bie­den­kopf hat Sachsen wirt­schaft­lich moder­ni­siert. Doch sein Regie­rungs­stil för­derte die Unter­ta­nen­men­ta­li­tät und scha­dete der kri­ti­schen Zivil­ge­sell­schaft. Für Rechts­po­pu­lis­ten ist das heute ein idealer Nähr­bo­den.

Als die DDR unter­ge­gan­gen war, und sich das neue Deutsch­land for­mierte, galt Sachsen als Hoff­nungs­trä­ger. Die Vor­aus­set­zun­gen im Süd­os­ten waren besser als anderswo in Ost­deutsch­land –  der Trans­for­ma­ti­ons­pro­zess von der zen­tra­len Ver­wal­tungs­wirt­schaft  zum Kapi­ta­lis­mus, vom Kaser­nen­hof­so­zia­lis­mus in eine demo­kra­ti­sche Gesell­schaft: Hier könnte er gelin­gen.

Sachsen war ein Indus­trie­land mit einer über 100jährigen Tra­di­tion, ein Land der Inge­nieure und Tüftler. Zudem kannte die Welt den Land­strich, zumin­dest zwei seiner Groß­städte: Leipzig wegen der Messe, als Dreh­scheibe des Ost-West-Handels und Dresden, die alte Resi­denz­stadt an der Elbe mit ihren ein­ma­li­gen Gemäl­de­samm­lun­gen und Museen.

    In der Bie­den­kopf-Ära wurde vieles geför­dert, nur eines nicht: der kri­ti­sche, par­ti­zi­pa­ti­ons­fä­hige Bürger.

Sachsen star­tete schnell. Während andere noch marode DDR-Betriebe abwi­ckel­ten und der ver­bli­che­nen Indus­trie­mo­derne nach­trau­er­ten, ent­stan­den in Dresden die ersten Halb­lei­ter­werke. Wis­sen­schaft­ler aus aller Welt zog es nach Sachsen in die neu­ge­grün­de­ten For­schungs­ein­rich­tun­gen. Das Schul­sys­tem wurde umge­krem­pelt, pass­ge­nau für die Erfor­der­nisse der neuen Zeit. Wenige  Jahre nach dem Fall der Mauer sah das Land schon ganz schön modern aus.

Doch dann kam erst die rechts­ex­treme NPD, später die ras­sis­ti­sche PEGIDA und die rechts­po­pu­lis­ti­sche AfD. Sachsen wurde zum Symbol eines gest­ri­gen, häss­li­chen  Deutsch­lands: natio­nal, pro­vin­zi­ell, aus­län­der­feind­lich  und kul­tur­re­ak­tio­när.

Doch wieso kippte die Stim­mung aus­ge­rech­net in Sachsen? Es hat viel zu tun mit dem Mann, der das Land nach 1989 prägte, wie kaum ein andere: Kurt Bie­den­kopf, der erste Minis­ter­prä­si­dent nach der Einheit.

Von Beginn an ist die Bezie­hung zwi­schen Sachsen und Bie­den­kopf sym­bio­tisch. Die Sachsen brauch­ten einen wie Bie­den­kopf. Und Bie­den­kopf brauchte ein Land wie Sachsen.

Im Westen war der  CDU-Poli­ti­ker auf dem Abstell­gleis gelan­det. Als der Ost­block ero­dierte war der kluge Pro­fes­sor nur noch Zaun­gast. Ganz am Rand der poli­ti­schen Bühne musste er ver­fol­gen, wie sein alter Wider­sa­cher Helmut Kohl mit der Vor­be­rei­tung der deut­schen Einheit Geschichte schrieb. Bie­den­kopf, in den sieb­zi­ger Jahren CDU-Gene­ral­se­kre­tär, Wahl­kampf­ma­na­ger, Vor- und Quer­den­ker seiner Partei,  hatte abge­schlos­sen mit der aktiven Politik. Sein vorerst letzter Versuch in der Lan­des­po­li­tik Nord­rhein-West­fa­lens war jäm­mer­lich geschei­tert. Bie­den­kopf zog sich zurück in eine kleine aber mit lukra­ti­ven Man­da­ten aus­ge­stat­tete Anwalts­kanz­lei in Bonn, schrieb Bücher über die Zukunft der  Rente und die Pro­bleme in einer über­al­ter­ten Gesell­schaft.

Portrait von Andreas Wassermann

Andreas Was­ser­mann ist Redak­teur beim Spiegel und arbei­tete zuvor für die Dresd­ner Mor­gen­post und die Leip­zi­ger Volks­zei­tung

Dann sollte eine von ver­mö­gen­den Freun­den sub­ven­tio­nierte Gast­pro­fes­sur für Volks­wirt­schaft an der Karl-Marx-Uni­ver­si­tät in Leipzig alles ändern. Im Osten, wo alles im Umbruch war, der Sozia­lis­mus abge­wirt­schaf­tet und der Kapi­ta­lis­mus sich noch unge­wohnt und fremd anfühlte, fand Bie­den­kopf wieder auf­merk­same Zuhörer.

Sein Rat war gefragt, bei alten SED-Genos­sen, die sich zum per­sön­li­chen Wohl­erge­hen wenden wollten, genauso wie bei ehe­ma­li­gen Mon­tags­de­mons­tran­ten, die eine refor­mierte DDR  längst in der Sehn­sucht nach einem ver­ein­ten Deutsch­land und einem auf­er­stan­de­nen Sachsen ver­ges­sen hatten. Bie­den­kopf ver­sprach keine Wunder, erklärte immer wieder, wie steinig der Weg zu Wohl­stand und Wohl­erge­hen sein werde. Doch wenn es ein Volk schaf­fen könnte, dann die Sachsen, die in der Ver­gan­gen­heit präch­tige Reiche gegrün­det hatten und im 19.Jahrhundert den Takt der Indus­tria­li­sie­rung vor­ga­ben.

Und irgend­wie war Bie­den­kopf ja auch einer von Ihnen. Er war in Lud­wigs­ha­fen geboren, aber seine Kind­heit und frühe Jugend hat er in Schko­pau ver­bracht, das damals, in den drei­ßi­ger Jahren, noch zu Sachsen gehörte.

Wer also, wenn nicht er, könnte Sachsen wieder zur alten Größe führen. Kurt Bie­den­kopf, der Sohn eines Buna-Betriebs­lei­ters, der in den USA stu­diert hatte, Prä­si­dent der Ruhr-Uni­ver­si­tät war, beim Wasch­mit­tel­kon­zern Henkel im Vor­stand saß und die Union mit einem dem­ago­gi­schen Frei­heit-statt-Sozia­lis­mus-Wahl­kampf zur stärks­ten Partei machte.

Als die DDR sich in Abwick­lung  befand, saß Bie­den­kopf in meh­re­ren Auf­sichts­rä­ten ehe­ma­li­ger volks­ei­ge­ner Betriebe und Kom­bi­nate. An einem Tag im August 1990 war er auf dem Rückweg von der Auf­sichts­rats­sit­zung der Buna-Werke nach Leipzig in die Uni­ver­si­tät. Die  Gewerk­schaft ÖTV hatte den Verkehr lahm­ge­legt, der Platz vor der Hoch­schule war gesperrt. Bie­den­kopf par­kierte seinen Wagen vor dem Gewand­haus, aus­ge­rech­net auf jenem Stell­platz, der für den Chef­di­ri­gen­ten  Kurt Masur reser­viert war. Doch der  auf­ge­regt her­bei­ei­lende Pfört­ner war nicht etwa unge­hal­ten, sondern erfreut und schon  ein wenig huld­voll, als er den Falsch­par­ker erkannte: „Ei ver­bibsch. Der neie sächs‘sche Kenich“.

    Wie die Mehr­heit der Sachsen wollte auch Bie­den­kopf niemals refor­mie­ren, sondern restau­rie­ren. Gemein­sa­mes Ziel war  die Wie­der­her­stel­lung einer prä­so­zia­lis­ti­schen Bür­ger­lich­keit.

Die Geburts­stunde von König Kurt. Am 14.Oktober, einem son­ni­gen Herbst­sonn­tag ist Land­tags­wahl in Sachsen. Die Pro­gno­sen  ver­spre­chen einen ful­mi­nan­ten Wahl­sieg für die CDU und ihren Spit­zen­kan­di­da­ten. Am Ende waren es 53,8 Prozent, das beste Ergeb­nis für die CDU bei den ersten Land­tags­wah­len im Osten.

Dabei war der Wessi, der sich sogar noch in die DDR hat ein­bür­gern lassen,  alles andere als erste Wahl für Sach­sens CDU.  Andere CDU-Poli­ti­ker  waren im Gespräch. Helmut Kohl war jeder Recht, wie er dem dama­li­gen DDR-Minis­ter­prä­si­den­ten Lothar  de Mai­zière erklärte, nur nicht „dieser Traum­tän­zer“. Und damit meinte Kohl seinen Quer­den­ker Bie­den­kopf.

Gegen Heiner Geißler, Bie­den­kopfs Nach­fol­ger als CDU-Gene­ral­se­kre­tär, hatte Kohl nichts, und die Sachsen-CDU hätten ihn liebend gern als Spit­zen­kan­di­dat auf­ge­stellt. Doch Geißler mochte nicht. Und so wurde Kurt Bie­den­kopf gefragt  –  von Lothar Späth, damals Minis­ter­prä­si­dent Baden-Würt­tem­bergs, der sich ein wenig ver­ant­wort­lich fühlte für die Gestal­tung der poli­ti­schen Zukunft in Sachsen.

Bie­den­kopf stimmte  seinem poli­ti­schen Kar­riere-Come­back zu – unter  Bedin­gun­gen: Freie Hand beim Per­so­nal und keine Intri­gen – gegen ihn, ver­steht sich. Ein Angebot, das Späth weder ableh­nen konnte noch wollte. Und selbst Kohl über­ließ nun, wenn auch zäh­ne­knir­schend, dem „Traum­tän­zer“ den Süd­os­ten der DDR, der alsbald der Frei­staat Sachsen werden sollte. Bie­den­kopf notierte in sein Tage­buch: „Eine Genug­tu­ung habe ich. Ich werde nun wohl doch Minis­ter­prä­si­dent werden, wenn auch nicht in NRW“.

Die CDU-Not­lö­sung sollte sich für die Sachsen als Glücks­fall erwei­sen. Sie bekamen einen Regie­rungs­chef, der ihnen zwar wirt­schaft­lich einiges zumu­tete aber nie ihre Selbst­ge­wiss­heit anzwei­felte oder auch nur kri­tisch in Frage stellte. Mit Bie­den­kopf bekamen sie in einer wirren Umbruch­zeit genau den Mann, den sie brauch­ten; der sie darin bestärkte, dass nur das Joch des real­exis­tie­ren­den Sozia­lis­mus die Sachsen bisher daran hin­derte, ein glück­li­ches und pro­spe­rie­ren­des Völk­chen zu sein.

Wie die Mehr­heit der Sachsen wollte auch Bie­den­kopf niemals refor­mie­ren, sondern restau­rie­ren. Gemein­sa­mes Ziel war  die Wie­der­her­stel­lung einer prä­so­zia­lis­ti­schen Bür­ger­lich­keit.  Dem Spät­be­ru­fe­nen machte so das Regie­ren große Freude. Ganz anders als in Nord­rhein-West­fa­len him­melte die gesamte Partei Bie­den­kopf an, und in Sachsen wurde der spröde, selbst­ge­wisse Pro­fes­sor sogar populär, ein rich­ti­ger Lan­des­va­ter. „Eine Art höheres Wesen zum Anfas­sen“, schwärmte ein CDU-Land­tags­ab­ge­ord­ne­ter  der ersten Stunde.

Und für Bie­den­kopf wohl das Über­ra­schendste von allem, er musste sich dafür nicht einmal ändern. „Erst­mals in seinem Leben agiert Kurt Bie­den­kopf nun ohne Kor­rek­tiv. Kein Kanzler kann ihn hindern, kein Gegen­spie­ler aus­brem­sen. Die Sachsen erleben Bie­den­kopf pur.“ So  bewer­tete der Spiegel das erste Dresd­ner Regie­rungs­jahr.

Bie­den­kopf pur – das hieß:  Regie­ren im Stil des Ober­se­mi­nars oder eines Vor­stands­kon­zern-Mee­tings. Von seinen Minis­tern will er nichts von  Pro­ble­men hören, sondern Lösun­gen prä­sen­tiert bekom­men. Er liebt den Diskurs, solange am Ende alle seiner Meinung sind. Denn Bie­den­kopf weiß alles, oder zumin­dest alles besser.

Die Res­sorts, die ihm beson­ders nahe sind, Finan­zen, Wirt­schaft  besetzt er mit Männern seines Ver­trau­ens aus dem Westen. Die anderen Minis­te­rien leiten Ost­deut­sche, CDU-Block­fö­ten sind dabei und ehe­ma­lige DDR-Oppo­si­tio­nelle. Ihnen zur Seite stellt Bie­den­kopf Staats­se­kre­täre aus dem Westen. In der Regel alt­ge­diente Minis­te­ri­al­be­amte aus den uni­ons­re­gier­ten Süd­län­dern, Bayern und Baden-Würt­tem­berg, die Tricks und Fall­stri­cke bun­des­re­pu­bli­ka­ni­scher Büro­kra­tie bestens kennen. Die West­be­am­ten  sollen auch Acht  darauf geben, dass ihre ost­deut­schen Minis­ter die  Rea­li­tä­ten des neuen Deutsch­lands akzep­tie­ren.

    Bie­den­kopf genießt den Ruhm und ist dafür dankbar. Wohl auch des­we­gen igno­riert er erstmal, dass sich im Frei­staat die ersten rechts­ex­tre­men Roll­kom­man­dos for­mie­ren.

Für Bie­den­kopf spielt das Kabi­nett ohnehin nur eine Neben­rolle. Die wich­ti­gen Ent­schei­dun­gen werden in der Küche getrof­fen – einer Regie­rungs-Wohn­ge­mein­schaft, die neben dem Minis­ter­prä­si­den­ten, seine Frau, alle West­mi­nis­ter, Staats­se­kre­täre sowie Bie­den­kopfs Staats­kanz­lei-Entou­rage beher­bergt. Infor­mell und auf dem kurzen Dienst­weg regiert  das Küchen­ka­bi­nett, stellt wirt­schafts- und finanz­po­li­ti­sche Weichen, und lauscht dem Pro­fes­sor, wenn er wie­der­mal über die Lage Deutsch­lands und der Welt doziert.

Mit seiner Wahl zum säch­si­schen Minis­ter­prä­si­den­ten kehrt Bie­den­kopf auch auf die bun­des­po­li­ti­sche Bühne zurück. Der Beute-Sachse wird das Gesicht des Ostens in Bonn. Er handelt den Soli­dar­pakt mit aus, der die finan­zi­elle Unter­stüt­zung des Bei­tritts­ge­biets über mehr als zwei Jahr­zehnte sichern sollte. Er ist gefragt in Talk­shows, wenn  über die die Treu­hand­an­stalt, Stasi, oder ost­deut­sches Selbst­ge­fühl geredet wird. Und selbst der Ein­heits­kanz­ler  muss sich nun wieder auf den  bes­ser­wis­se­ri­schen Pro­fes­sor ein­las­sen. Denn im Gegen­satz zu seine Pen­dants in den anderen Ost­län­dern nimmt die poli­ti­sche Klasse in Bonn Bie­den­kopf ernst.

Bie­den­kopf genießt den Ruhm und ist dafür dankbar. Wohl auch des­we­gen igno­riert er erstmal, dass sich im Frei­staat die ersten rechts­ex­tre­men Roll­kom­man­dos for­mie­ren, völ­ki­sches Gedan­ken­gut attrak­tiv und Ras­sis­mus normal wird.

Die Sieg-Heil­rufe bei den jähr­li­chen Neonazi-Auf­mär­schen in Dresden, ver­harm­loste  Bie­den­kopf  als „ein­fa­ches Gano­ven­tum“, nichts poli­tisch Bri­san­tes, ledig­lich „ Rechts­wid­rig­kei­ten  von jungen Leuten, die ent­wur­zelt sind“. In Kurts Welt erschien Neo­na­zis­mus und Ras­sis­mus als ein poli­ti­scher Faktor erst, als die rechts­ex­treme NPD und neo­fa­schis­ti­sche Kame­rad­schaf­ten bereits dabei waren, ganze Land­stri­che zu bestim­men und  vor allem aus­län­di­sche Inves­to­ren zu ver­schre­cken.

Doch auch dann noch ließ er die Rechts-Blinker in den eigenen Reihen gewäh­ren. Sein Jus­tiz­mi­nis­ter sprach von einer angeb­li­chen Über­frem­dung, und Bie­den­kopf schwieg. CDU-Land­tags­ab­ge­ord­nete mit DDR-Bio­gra­phie gefie­len sich darin, „stolz Deut­sche zu sein“ und zele­brier­ten einem pro­vin­zi­el­len Sachsen-Chau­vi­nis­mus. Bie­den­kopf ließ sie gewäh­ren.

    Wie in der Tiger­staaa­ten des fernen Osten war auch in Bie­den­kopfs Sachsen Kritik eher uner­wünscht.

Denn derart naive Geschichts- und Welt­ver­ges­sen­heit, wirkte zwar etwas schrul­lig und gestrig, doch es erschwerte Bie­den­kopfs  Sachsen-Wie­der­ge­burts­hilfe nicht.  Sachsen wieder groß zu machen und glänzen zu lassen,  nur das zählte.

Und so ent­wi­ckelte sich in der Bie­den­kopf-pur-Ära  Sachsen zu einem recht eigen­ar­ti­gen Land. So ein biss­chen Sin­ga­pur nur ohne Stock­hiebe. Wie in der Tiger­staaa­ten des fernen Osten war auch in Bie­den­kopfs Sachsen Kritik eher uner­wünscht. Große Teile der Oppo­si­tion, vor allem die Sozi­al­de­mo­kra­tie,  ließen sich ohnehin und ganz frei­wil­lig vom  Sachsen-Wir-Gefühl ein­lul­len.

Für Bie­den­kopf war par­la­men­ta­ri­sche und außer­par­la­men­ta­ri­sche  Oppo­si­tion beim Aufbau Sach­sens ohnehin eine zu ver­nach­läs­si­gende Größe, denn wie er selbst gerne alle wissen ließ, seine Oppo­si­tion sei die Wirk­lich­keit.  Und so wurde die CDU  eine Staats­par­tei, die  über Jahre das Gefühl ver­mit­telte, wenn man sie und Bie­den­kopf nur unge­hin­dert machen ließe, werde alles gut.

Und sie hatten  ja durch­aus  Erfolge vor­zu­wei­sen: spek­ta­ku­läre Fir­men­an­sied­lun­gen, wie VW bei Zwickau, BMW und Porsche in Leipzig und eine ganzes Cluster von High­Tech-Betrie­ben in Dresden. Die Staats­fi­nan­zen waren solide. Zu dem beleg­ten  Sach­sens Schüler bei den Pisa-Test regel­mä­ßig vordere Plätze in Mathe­ma­tik und Natur­wis­sen­schaf­ten. Sachsen wurde der Streber, der ost­deut­sche Klas­sen­pri­mus.

Das tat der Seele vieler Sachsen gut. Endlich wieder vorne, endlich nicht nur ver­lacht wegen des ulkigen Dia­lekts. Die Sachsen waren Bie­den­kopf dankbar, zweimal wurde er mit Ade­nauer-Ergeb­nis­sen wie­der­ge­wählt. Und sie akzep­tier­ten bereit­wil­lig jene Marot­ten, die sich bei Regie­ren­den mit­un­ter flugs aus­prä­gen, wenn sie unan­ge­foch­ten herr­schen dürfen: Den Miss­brauch des Amtes, um Freunde und  Ver­wandte  den ein oder anderen Vorteil und das ein  oder andere gute Geschäfts zu ermög­li­chen, selbst wenn der säch­si­sche Steu­er­zah­ler dafür kräftig zahlen muss. Oder das Miss­ver­ständ­nis, ein demo­kra­ti­sches Amt auf Zeit sei mit quasi mon­ar­chi­schen Pri­vi­le­gien ver­bun­den.

    In Sachsen blieb die vor­herr­schende Par­ti­zi­pa­ti­ons­form das Lamento, die Klage über die da oben.

In der Bie­den­kopf-Ära wurde vieles geför­dert, nur eines nicht: der kri­ti­sche, par­ti­zi­pa­ti­ons­fä­hige Bürger. Die Kul­tus­po­li­tik ver­nach­läs­sigte in den Schulen  die  Geistes- und Gesell­schafts­wis­sen­schaf­ten. Kultur war dann för­der­wür­dig, wenn sie als Image­trä­ger für den Wirt­schafts­stand­ort Sachsen taugte.  Kri­ti­sches, bür­ger­schaft­li­ches Enga­ge­ment, etwa gegen Neo­na­zis wurde kaum unter­stützt, mit­un­ter sogar kri­mi­na­li­siert.

Bie­den­kopfs Muster-Bürger sollten wählen gehen, sich viel­leicht ehren­amt­lich in Ver­ei­nen enga­gie­ren, sich aktiv am  Aufbau  von Sach­sens Wirt­schaft betei­li­gen und sonst die Politik Bie­den­kopf und der CDU über­las­sen. Und wenn sie etwas zu kri­ti­sie­ren haben, sich ver­trau­ens­voll an Ehefrau Ingrid wenden. Der Minis­ter­prä­si­den­ten-Gattin rich­tete die Lan­des­re­gie­rung ein eigenes Bür­ger­büro in der Staats­kanz­lei ein. Dort wurden Ein­ga­ben beant­wor­tet, wie in der DDR von der SED-Bezirks­lei­tung.

Und wie in DDR-Zeiten blieb denn auch im Sachsen des neue geein­ten Deutsch­lands die vor­herr­schende Par­ti­zi­pa­ti­ons­form das Lamento, die Klage über die da oben, die ja ohnehin machen was sie wollen. Für Rechts­po­pu­lis­ten sollte das ein idealer Nähr­bo­den sein.

Der Beitrag erschien in ver­än­der­ter Fassung im Sam­mel­band „Unter Sachsen – zwi­schen Wut und Will­kom­men“, her­aus­ge­ge­ben von Mat­thias Meisner und Heike Kleff­ner im Verlag Ch.Links.

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« Letzte Änderung: 24. August 2018, 12:04:30 von dieda »
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Re: Pegida Blüten
« Antwort #1424 am: 24. August 2018, 14:58:02 »
Der Kameraschläger mit dem grünen Shirt hier selbst bei einer Diskussion mit der Polizei:

"StGB unwirksam", "Privates Unternehmen", "Mensch/ Person", "Souveränität", also volles Programm:

https://twitter.com/Chronik_ge_Re/status/1032570669568016384

Und wer von Euch war das?

https://twitter.com/lkasachsen
 :rotfl:
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