Autor Thema: Pegida Blüten  (Gelesen 209623 mal)

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Offline dieda

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Re: Pegida Blüten
« Antwort #1365 am: 9. August 2018, 15:14:05 »
Innenansichten einer "Spaziergänger- Sekte".  :shifty:

Zitat
Gruppendynamische Prozesse und eine sektenähnliche Struktur zeigen wie leicht Menschen am Ende doch beeinflussbar sind. Menschen, deren Wahrnehmung verschoben ist und die der Meinung sind, dass Deutschland bereits untergegangen sei und quasi ein „totalitäres System“ weswegen man „Widerstand“ brülle.
Es ist verstörend.

https://juergenkasek.wordpress.com/2018/08/06/montags-in-dresden/amp/?__twitter_impression=true

Lesebefehl!

Spoiler
Erratischer Eskapismus

Montags in Dresden.

juergenkasek
vor 3 Tagen

Gerichtstermin im Amtsgericht. Sichtbeton, Stahl, Glas, funktionale Räume und irgendwo dort findet die Verhandlung statt. Es geht um Beleidigung. Konkret wird einer Frau vorgeworfen, dass sie mittels einem Facebookpost Lutz Bachmann beleidigt haben soll. Sie schrieb von einem „größenwahnsinnigen Narzissten“ und „degenerierten Hochstapler“. Den Namen nannte sie nicht.

Aber wahrscheinlich ist es schon nicht unzutreffend, wenn man anhand dieses Posts an Bachmann denken muss, wie das Gericht meint. Jedenfalls ist Bachmann da – als Zeuge. Sein Auftritt verrät keinerlei Respekt vor dem Gericht. Er redet dazwischen, verstrickt sich in Widersprüchlichkeiten und kommt in Badelatschen. Das ist er also der Kopf von Pegida, eine Bewegung, die er wortwörtlich im Gerichtssaal als „Kindergarten“ bezeichnet bzw. deren interne Orga und die dazu beigetragen hat Hass und Rassismus flächendeckend zu verbreiten. Ein böser Kindergarten also.

Er hatte den Post gar nicht gesehen, sondern es sei ihm zugetragen worden und daraufhin sei die Anzeige gefertigt worden. Dazu meint er, dass es gegen die betreffende Person im Zeitraum 2015 bis jetzt insgesamt 17 Anzeige gebe.
Davon weiß die anwesende Staatsanwaltschaft zwar nichts, die eine Liste aller laufenden Verfahren dabei hat, aber wer weiß vielleicht kommt da noch was. Genau wie der Umstand, dass auch der Kommentarstrang gesichert worden sein soll. Komischerweise weiß davon weder die Staatsanwaltschaft, noch das Gericht etwas und vorlegen kann es Bachmann natürlich auch nicht. Dazu müsste er erst recherchieren, entschuldigt er sich. Und er sei auch ganz verwundert, dass das seine Anwältin nicht schon vorgetragen habe.

Und dieser Beitrag sei ja auch bei Twitter verbreitet worden, bestimmt 200.000- 300.000 mal. Dazu schaut er den Versammlungsleiter von PEGIDA an, der auch im Saal ist. B. mutmaßt, dass auch ich das ja verbreitet haben könnte. Folgend weise ich das Gericht daraufhin, dass B. eventuell darüber aufgeklärt werden sollte, dass er sich nicht selber belasten muss. Das Gericht ruft B. dazu auf mit Unterstellungen vorsichtiger zu sein. Dabei räumte Bachmann ein, dass es bei PEGIDA Menschen gebe, die auch vor Gewalt gegenüber Andersdenkenden nicht zurückschrecken.

Insbesondere den Begriff „Hochstapler“ möchte B. nicht auf sich sitzen lassen. Schließlich sei er wegen so etwas noch nie veruteilt wurden. Ja, zwar mal wegen Drogenhandel und Verletzung der Unterhaltspflicht aber ein Betrüger im strafrechtlichen Sinne ist er nicht, meint er.

Jedenfalls hält er den Gesamtpost für Hetze.
Daraufhin halte ich ihm einen Post vor indem es wortwörtlich heißt:

Zitat
„Zum kotzen, jetzt muss ich wegen dem mehrfach vorbestraften Kinderficker Stollberg echt zur Aussage zum PD Dresden….
Übrigens, die StA DD weiß nix uber Jürgen Ks „Anzeige“
linksgrüne Kinderficker eben“ (Schreibfehler im Original)

Bachmann räumt ein, dass er das geschrieben hat, was insofern nett ist, da er sich damit selbst belastet. Für eine Beleidigung oder Verleumdung hält er das nicht. Auch meinte er, dass „Jürgen K.“ ja nicht ich sei. Auf meine Nachfrage hin, wer das denn sei antwortet er nur, dass ich die Person ohnehin nicht kenne. Das ist insofern überraschend als das sich aus dem Gesamtkontext sehr leicht beweisen lässt, wer damit gemeint ist. Die Öffentlichkeit im Gerichtssaal reagiert auf diese relativ dreist vorgetragenen Ausflüchte mit Unverständnis.

Das Verfahren wird am Ende eingestellt und der positive Nebeneffekt ist, dass der Verein Netzwerk für Demokratie und Courage auch noch 100 € bekommt. Übrigens ein Vorschlag des Gerichts.

Interessanterweise erhalte ich durch diesen Prozess einen kleinen Eindruck in das System von Pegida.

Meine Mandantin war am Anfang auch dabei. Sie fand einen Großteil der Dresdner Thesen gut. Irgendwann hat sie gemerkt, welchen Verein sie da aufgesessen ist und engagiert sich seitdem in der Flüchtlingsarbeit um „ihren Fehler“, wie sie es nennt, wieder gut zu machen. Auch das zeigt, dass man nicht alle Menschen die irgendwann mal mit Pegida sympathisiert haben gleich auf alle Ewigkeit verdammen sollte.

Die Ordner werden vom Sicherheitschef des Vereins namentlich und mit Adresse geführt. Wer länger nicht auftaucht fällt auf. Wer mit PEGIDA bricht, kann schon mal Beleidigungen und auch Drohungen abbekommen. An der Spitze steht Bachmann mit seinem Sicherheitschef, die alles genaustens kontrollieren. Für mich wirkt das wie eine Sekte, streng hierarchisch gegliedert, straff geführt, die ihre Anhänger mit immer wieder der gleichen Hetze aufstachelt.

Und die Frage bleibt: wie konnte es geschehen, dass Menschen irgendwann Montags in Dresden im Zentrum stehen und unverhohlen brüllen: „absaufen“ und damit den Tod anderer Menschen fordern und ja, auch feiern?

Gruppendynamische Prozesse und eine sektenähnliche Struktur zeigen wie leicht Menschen am Ende doch beeinflussbar sind. Menschen, deren Wahrnehmung verschoben ist und die der Meinung sind, dass Deutschland bereits untergegangen sei und quasi ein „totalitäres System“ weswegen man „Widerstand“ brülle.
Es ist verstörend.

Am Wochenende wurde ein muslimisches Paar aus Leipzig in Sebnitz von mehreren aggressiven und betrunkenen Personen rassistisch beleidigt und angegriffen.
Nein, eine direkte Zuordnung zu Pegida gibt es nicht und auch nicht zur AfD. Aber der flächendeckende Rassismus, die offen zur Schau getragene Menschenfeindlichkeit, welche sich auch in Taten äußern, haben zugenommen und da gibt es dann doch eine Kausalität.

Neue deutsche Normalität – Montags nicht nur in Dresden.
[close]


Es geht übrigens um diese bizarre Badelatschen- Veranstaltung.
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Re: Pegida Blüten
« Antwort #1366 am: 9. August 2018, 18:28:30 »
Hat wer ein „t“ über?

An Rüdiger Hoffmann: Der Faschist sagt immer, da ist der Faschist  (in Anlehnung an die Signatur des geschätzten MitAgenten Schnabelgroß)

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Re: Pegida Blüten
« Antwort #1367 am: 9. August 2018, 18:29:19 »
t
Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!
 
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Re: Pegida Blüten
« Antwort #1368 am: 9. August 2018, 23:50:43 »
Früher war "Internet for Porn". Heute scheint "Internet for rechte Verschwörungstheoretiker" zu sein. Ich will das Früher zurück...
 
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Re: Pegida Blüten
« Antwort #1369 am: 10. August 2018, 14:24:53 »
Hat wer ein „t“ über?
@Rabenaas hat ja leider schon ausgeholfen. Ich wollte eigentlich sagen dass meine "t" dafür zu schade sind. Die gebe ich lieber meinem Sohn, der hat LagisListaLaster kann nicht richtig schreiben. Wenn dann noch welche übrig sind bekommt sie der nächste Deutschkurs für Asylbewerber.
Jetzt im Ernst, das ist doch ne Fotomontage, oder? So dumm können die doch nicht sein. Obwohl ...
Da kann man doch sagen: "Beim SSL haben wir etwas gelernt!"
https://www.youtube.com/watch?v=9uZLrHiCMhQ
 
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Re: Pegida Blüten
« Antwort #1370 am: 10. August 2018, 14:41:06 »
Jetzt im Ernst, das ist doch ne Fotomontage, oder? So dumm können die doch nicht sein. Obwohl ...

Wahrscheinlich lief das so ab:

Zitat
Machst Du T?
Nee Du, ich mag lieber Kaffee!
Ich auch!
Na gut, dann kein T!
OK, kein T!

 :rotfl:
Zyniker, der - Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung Dinge sieht, wie sie sind, statt wie sie sein sollten.
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Re: Pegida Blüten
« Antwort #1371 am: 18. August 2018, 10:57:05 »
Weiß jemand, bzw hat jemand mehr Informationen zu diesem Vorfall ?

[facebook]https://www.facebook.com/100026220034622/posts/158330785050922/[/facebook]
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Re: Pegida Blüten
« Antwort #1372 am: 18. August 2018, 11:41:56 »
Aber ne schicke Mütze hat er schon auf!
Ich bremse nicht für Nazis!
 

Offline dieda

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Re: Pegida Blüten
« Antwort #1373 am: 18. August 2018, 15:43:11 »
Also, ich finde, der gute Mann hat völlig Recht, wenn er die Kameramänner angeht, und sie belehrt und sie als "Lügenpresse" brschimpft und dann endlich bei der Polizei anzeigt:

1. Das war nämlich keine Kundgebung sondern ein... (ach lassen wir das), womit vermutlich dann auch kein echtes öffentliches Interesse an der Berichterstattung bestand und folgerichtig die neue Datengrundschutzverordnung greift.  :shifty:

Und die Presse lügt (11!!11einself!) wenn sie uns ca. 300... (ähhh, ach lassen wir das) von 50.000 Einwohnern von Dresden als "Volk" verkauft.  :naughty:

Nur mit dem "Gesicht" scheint der gute Mann vielleicht doch nicht ganz Recht zu haben, das ist eher ein... (ach lassen wir das).   :facepalm:

Die dann folgende polizeiliche "Maßnahme" gegen die Täter von der "Lügenpresse" dauerte wohl gewissen Berichten nach zu urteilen ganze 45 Minuten, was uns bei der geplanten Reportage dann Gott sei Dank wenigstens den Anblick noch mehr solcher "Gesichter" erspart hat.  :clap:

"So geht sächsisch."

#undwobleibtdennnunderbevölkerungsaustauschwennmanihnmalbraucht?


Edith sagt zum besseren Verständnis und für die nicht Eingeweihten mal ganz ohne Sakasmus:

Ausgerechnet Herr Arndt Ginzel hatte doch schon in Dresden durch frühere Recherchen in gewissen Millieus einschlägige "Erfahrungen" gesammelt, besonders ganz persönlich in Sachen "Beleidigung", "Verleumdung und üble Nachrede":
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/zapp/sachsensumpf104.html (Freispruch erst 2012)

Er hätte es also eigentlich besser wissen müssen, was passiert, wenn man ihn dort und dazu noch an so an neuralgischen Orten wiedererkennt.

Edith 2 sagt:
"Berechtigte" Kritik gibt es natürlich auch noch an anderen bösen "Antifa- Filmern", sogar wenn sie vom "künftigen kleinen Koalitionspartner" CDU stammen  :laugh_above: :laugh_above:: https://m.facebook.com/afd.huetter/photos/a.379481795556927/955593777945723/?
« Letzte Änderung: 18. August 2018, 16:30:04 von dieda »
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Re: Pegida Blüten
« Antwort #1374 am: 19. August 2018, 03:34:20 »
Ausgerechnet Herr Arndt Ginzel hatte doch schon in Dresden durch frühere Recherchen in gewissen Millieus einschlägige "Erfahrungen" gesammelt, besonders ganz persönlich in Sachen "Beleidigung", "Verleumdung und üble Nachrede":
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/zapp/sachsensumpf104.html (Freispruch erst 2012)

Er hätte es also eigentlich besser wissen müssen, was passiert, wenn man ihn dort und dazu noch an so an neuralgischen Orten wiedererkennt.
Nuja, es besser wissen zu müssen muss ja kein Hinderungsgrund sein, nicht doch wieder seine Nase in Dinge zu stecken, die einen "nichts angehen". Vielleicht ist das sowas wie Berufsehre oder schlicht das Gefühl, daß man sich der lautstarken Übermacht oder dem, was auf den ersten Blick so aussieht, nicht geschlagen geben kann und darf.
Letztlich sind wir hier ja auch nicht anders – die Deppen kriechen aus allen Löchern, für jeden der einfährt kommen zwei Neue, trotzdem machen wir weiter, weil – zumindest geht es mir so – sich die Deppen nicht unwidersprochen als Sieger gerieren dürfen. Deshalb stehe ich auf Demos gegen rechts, deswegen bin ich hier.

Ob Lügenpresse Journalismus, Gegendemos oder SSL, all das sind Speerspitzen in der Verteidigung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung gegen die Hetzer und Lügner. Oder kurz: Flagge zeigen.
"Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte, würde ich die gleichen Fehler wieder machen, aber ein bisschen früher anfangen, damit ich mehr davon habe."

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Re: Pegida Blüten
« Antwort #1375 am: 19. August 2018, 09:28:13 »
Ähäm, wer hier schon länger mitgelesen hat, weiß, dass ich die Arbeit und die Reportagen von D&G mehr als sehr schätze, auch die zu unserer Kundschaft und nun noch einmal mehr.  ;)

Die schon geplante Frontal21 Reportage zu "Vois&Faces einer Möchtegerkulturhauptstadt" wird auch sicher spannend. Interessanter wäre zu wissen, wer in der Zwischenzeit dann nämlich in der Einflugschneise nicht gefilmt werden konnte und ob das vllt. mit anderen bemerkenswerten Vorfällen beim "Auflauf des Pöbels gegen Merkel" zu tun hat. Ganze 300 nach der großen Kampagne der Vereinten P...** im Vorfeld ist auch eher der Abgesang, wurden sogar die 1% krass verfehlt und Heidenau unterboten.

Selbst zum Buttersäureanschlag (falscher Container!!!) sind die gut behüteten "Kulturbewahrer" und Co. zu blöd, soagar so blöd, dass sie es nicht mal mehr der "Antifa" in die Schuhe schieben können, und sogar "Antifa" ist jetzt sogar schon die CDU... :facepalm:

Das war's dann wohl mit "Hauptstadt der Bewegung"...

Das "Gesicht" und sein "Begleiter" konnten wohl noch nicht identifiziert werden, aber ich bin da auch noch optimistisch.

Es gibt inzwischen einen ausführlicheren Bericht dazu, klingt authentisch und ohne mich am Polizeibashing zu beteiligen gibt es ein interessantes Detail:
Erst polizeiliche Maßnahme, dann erst die "offizielle" Anzeige des "Gestörten" wegen angeblicher Beleidigung.

Ein offizielles Nachspiel zu dem Vorfall ist also zu erwarten, von mir aus gern auch in Verbindung mit dem Paragraf 164StGB.

https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/id_84302194/tid_amp/polizei-haelt-journalisten-bei-anti-merkel-demo-fest.html

Spoiler
ZDF-Team beklagt Schikane

Polizei hält Journalisten bei Anti-Merkel-Demo fest

Von Lars Wienand

18.08.2018, 15:47 Uhr
Diskussionen: Ein "Frontal 21"-Team wurde bei der Demonstration gegen Bundeskanzlerin Angela Merkel von der Polizei nach eigenen Angaben 40 bis 45 Minuten festgehalten.

Diskussionen: Ein "Frontal 21"-Team wurde bei der Demonstration gegen Bundeskanzlerin Angela Merkel von der Polizei nach eigenen Angaben 40 bis 45 Minuten festgehalten. (Quelle: Screenshot Twitter/@gkdjournalisten)

Die Polizei als williger Helfer von Pegida gegen unliebsame Presse? Ein Team von "Frontal 21" erhebt mit Videobildern Vorwürfe, der Journalistenverband pflichtet bei.

Bei Protesten gegen den Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel in Dresden hat die Polizei 45 Minuten lang ein Kamerateam festgehalten, das für "Frontal 21" die Demonstranten aus dem Pegida-Umfeld gefilmt hat. Ein normaler Einsatz, zu dem die Polizei verpflichtet war, erklärt ein Polizeisprecher. Gezielte Behinderung der Dreharbeiten als Exekutive, sagt Arndt Ginzel, der mit Kameramann festgehalten wurde. t-online.de hat versucht, den Fall zu rekonstruieren.

Es gab eine Anzeige eines Demonstranten gegen Ginzel, so viel ist unstrittig. "Dann müssen wir natürlich tätig werden, sonst machen wir möglicherweise selbst wegen Strafvereitelung im Amt schuldig", sagte ein Polizeisprecher zu t-online.de. "Und jedes Opfer einer Straftat hat das Recht, dass die Personalien des Täters festgehalten werden. Das ist Routine, und das ist nicht in fünf Minuten vorbei." 40 bis 45 Minuten dauerte es, sagt Ginzel. Der Sprecher selbst war auch bei der Demonstration im Einsatz, kam zu der Situation mit dem Kamerateam aber erst nach einigen Minuten hinzu.


Er hat damit verpasst, wie es dazu gekommen ist: "Teilnehmer der Pegida-Demo haben uns förmlich der Polizei übergeben, und dort sagte man uns, es gebe eine polizeiliche Maßnahme. Warum, konnten uns die Polizisten nicht sagen." Vorangegangen war, dass der Kameramann Gruppen von Demonstranten gefilmt hatte.

"Lügenpresse"-Rufer sauer wegen Kamera
Im Bild war auch ein Mann, der "Lügenpresse" in Richtung Kamera rief, dann auf den Kameramann zuging und sich schließlich beschwerte, dass ihm ins Gesicht gefilmt werde. Das sei eine Straftat – was es nicht ist. Er verlange, dass die Polizei sich die Aufnahmen anschaue. In ein Wortgefecht schaltete sich auch ein weiterer Mann ein. "Zum Schutz" habe man die Lager getrennt, erklärt der Polizeisprecher. In den Videobildern ist diese Szene nicht zu sehen.

Nun überprüften die Beamten Personalien und den Presseausweis des Kameramanns. Dem etwas später hinzugekommenen Ginzel sagten sie, der Kameramann sei Teil einer polizeilichen Maßnahme. "Was ist der Grund, was ist der Verdacht?", fragte Ginzel. In den Videobildern, die er ins Netz gestellt hat, ist zu sehen, dass der Polizist daraufhin die Lippen bewegt und gestikuliert, man hört ihn aber nichts sagen. Eine Anzeige gibt es zu diesem Zeitpunkt noch nicht. "Anstatt uns zu schützen, versuchen sie eine polizeiliche Maßnahme gegen ein Fernsehteam durchzuziehen", sagt Ginzel. "Stimmt doch gar nicht", kommt es als Antwort.

Laut Polizeisprecher habe der Journalist auch diskutiert und mit seiner Redaktion telefoniert. Damit habe er selbst dazu beigetragen, dass sich die Maßnahme länger hingezogen habe. "Und die Kollegen hatten auch Gesprächsbedarf, weil sie frontal gefilmt wurden." Gesichter sind zum Teil auf den Aufnahmen unkenntlich gemacht.

"Fetter Hartz-IV-Empfänger"-Beleidigung

Es seien knapp zehn Minuten vergangen, so Ginzel, bis plötzlich ein anderer Demonstrant aus dem Pegida-Lager hinzugekommen sei und ihn, Ginzel, angezeigt habe. Der Vorwurf: Beleidigung. Der Demonstrant habe Ginzel beschuldigt, ihn "fetter Hartz-IV-Empfänger" genannt zu haben, heißt es von der Polizei. Ginzel dazu: "Wir haben die Szene auf Kamera, ich war da noch überhaupt nicht da und er hat mich mit einem anderen Mann verwechselt", sagt Ginzel dazu.

Jetzt beginnt der Einsatz erst richtig. Auch Ginzels Personalien werden jetzt aufgenommen. "Wir mussten die uns vorgelegten Papiere auf Echtheit überprüfen", sagt der Polizeisprecher. "Das dauert eben einen Moment." Er räumt ein, dass es unwahrscheinlich sei, dass Journalisten im Einsatz für das ZDF falsche Papiere haben.

Anschließend habe man die Journalisten förmlich zu den Vorwürfen befragt. "Sie haben keine Angaben zur Sache gemacht." Das raten Anwälte in einer solchen Situation regelmäßig. Man habe das auch nicht zurückstellen können, "da die Möglichkeit besteht, dass Beschuldigte später nicht mehr am Ort sind". Beim Eintreffen von Merkel habe der Kameramann aber auch wieder arbeiten können.

Man "könnte unterstellen", räumt der Polizeisprecher ein, dass Pegida-Demonstranten gezielt Anzeigen erstatteten, um die Arbeit von Journalisten zu behindern. Mit einer falschen Beschuldigung mache man sich aber selbst strafbar. "Wir haben auch die Pflicht, eine mögliche Straftat zu verfolgen, wenn sie angezeigt wird." Das erklärt aber nicht, wieso der Kameramann bereits vor der Anzeige festgehalten wurde.

DJV kritisiert "Beschädigung der Pressefreiheit"

"Die Anzeige ist für die Polizei eine willkommene nachträgliche Rechtfertigung", sagt Ginzel zu t-online.de. "Die Polizei macht sich zur Exekutive von Pegida." Von lokalen Journalisten habe er von ähnlichen Vorfällen gehört.

Für Michael Hiller, Geschäftsführer des Deutschen Journalistenverbands Sachsen, stellt sich der Fall nach Ginzels Schilderung als eine "Behinderung der Medien [dar], die wir als Verband verurteilen". Zu t-online.de sagt er weiter: "Wir erwarten eine Erklärung und eine Entschuldigung bei den Betroffenen, die letztlich durch diese polizeiliche Aktion an Ihrer Berufsausübung gehindert wurden."


Damit sei die Pressefreiheit erheblich beschädigt worden. "Für uns als Berufsverband ist das nicht hinnehmbar." In Sachsen hat es in der Vergangenheit zwischen DJV und Polizeidienststellen mehrere Gesprächsrunden gegeben, um gegenseitiges Verständnis in solchen Situationen zu fördern, hatte Hiller t-online.de bereits im Februar gesagt.

Kurz zuvor hatte ein Polizist einem Fotografen eine Anzeige wegen Körperverletzung angekündigt und seine Personalien aufnehmen lassen, weil der ihn in der Dunkelheit mit dem integrierten Blitz einer Kamera fotografiert hatte. Die Anzeige wurde aber offenbar zurückgezogen.

Wenn der eingebettete Inhalt nicht erscheint, bitte hier klicken

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Das sächsische Innenministerium verwies im aktuellen Fall darauf, dass die Aufarbeitung der Polizei andauere. "Wir sollten keine geschnittenen Filme voreilig bewerten, sondern in Ruhe das gesamte Rohmaterial anschauen", teilte das Ministerium mit. Die Polizei Sachsen lud die Journalisten zu einem klärenden Gespräch mit dem Polizeipräsidenten Horst Kretzschmar ein. Valentin Lippmann, sächsischer Landtagsabgeordneter der Grünen, kündigte auf Twitter an, der Fall werde auch im Innenausschuss diskutiert werden.

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer schrieb auf Twitter: "Die einzigen Personen, die in diesem Video seriös auftreten, sind Polizisten." Der Vorfall werde ohne Frage aufgeklärt.

Journalist Arndt Ginzel will den Fall nicht auf sich beruhen lassen und kündigte schon am Freitag an, das publizistisch aufzuarbeiten. In der Nacht zum Samstag lud er das Video hoch, das seither Kreise zieht. Ob und wann die Bilder auch bei "Frontal 21" zu sehen sind, war zunächst noch unklar.

Verwendete Quellen:
Eigene Recherchen
Twitter-Profil Arndt Ginzel
Bericht über die vermeintliche Strafganzeige wegen eines Blitzes
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« Letzte Änderung: 19. August 2018, 09:44:29 von dieda »
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Re: Pegida Blüten
« Antwort #1376 am: 19. August 2018, 17:32:44 »
Der bisher beste Kommentar dazu, meint die Pegida- Hilfspolizei war im Einsatz.

Meine ich übrigens auch: das distanzlose und hoch aggressive "Opfer" ist wohl erst Mitte 40 und damit viel zu jung für ein überzeugendes "Socken in Sandalen- Kostüm" in Verbindung mit einer "Verunglimpfung des Staates und seiner Symbole" auf dem Kopf und agiert dazu viel zu selbstbewußt mit griffbereit- pseudojuristischem Geschwurbel. Satire darf zwar alles, aber nicht alles ist Satire und das riecht verdammt nach einem Security, oder Agent provocateur oder gar DPHW reloaded.

http://www.taz.de/Pressefreiheit-in-Sachsen/!5525681/

Zitat

Pegidisten als Hilfspolizei

Bei einer Anti-Merkel-Demo in Dresden wird ein ZDF-Team an der Arbeit gehindert. Die Polizei pfeift die Journalisten zurück.

Ein Zwischenruf.

Spoiler
Teilnehmer einer Demonstration der islamfeindlichen Pegida-Bewegung stehen anlässlich des bevorstehenden Besuchs von Bundeskanzlerin Merkel (CDU) im Sächsischen Landtag an einer Straßenkreuzung
Schützt die sächsische Polizei eher DemonstrantInnen als die Pressefreiheit? Foto: dpa

Ein Eingriff in die Pressefreiheit ist in Deutschland beunruhigend einfach geworden. Es reichen dafür: Ein Pegida-Demonstrant mit Deutschlandhut, der pseudojuristische Vokabeln gelernt hat. Ein paar Polizisten, die sich einlullen lassen. Und ein Ministerpräsident, der ohne Not die Journalisten diskreditiert. Bei dem Vorfall vergangene Woche in Dresden könnte man einfach eine verbale Rangelei um ein Kamerateam auf irgendeiner Demo sehen. Aber bei näherem Hinsehen wird klar, dass das Land, in dem so ein Vorgang Alltag würde, ein Problem hätte.

Der Reihe nach. Am Donnerstag vergangener Woche reist die Kanzlerin nach Sachsen. Vom Maschinenbauer Trumpf in Neukirch geht es in den Dresdener Landtag und abends auf das Sommerfest der CDU-Fraktion. In Dresden protestieren ein paar hundert Anhänger von Pegida und der AfD. Vom Landtag aus ziehen die Rechten zur nächsten Station. Ein Kameramann im Auftrag des ZDF filmt die Kundgebung. Im Hintergrund schallt es „Lügenpresse“.

Ein Demonstrant mit Deutschlandhut und Sonnenbrille ruft: „Hören Sie auf mich zu filmen.“ Kameramann: „Gehen Sie doch weiter.“ Demonstrant: „Hören Sie auf mich zu filmen. Sie halten die Kamera direkt auf mich zu. Sie begehen eine Straftat.“ Kameramann: „Gehen Sie doch weiter.“ Demonstrant: „Sie haben mich ins Gesicht gefilmt. Das dürfen Sie nicht. Frontalaufnahme. Sie haben eine Straftat begangen. Wir klären das jetzt polizeilich.“

Andere pflichten dem Mann mit dem Hut bei. Dieser erreicht, dass ein Polizeibeamter den Kameramann wegführt und seinen Presseausweis verlangt. Inzwischen kommt der Kollege des Kameramanns hinzu, der freie Reporter Arndt Ginzel, der schon seit Jahren für das ZDF-Magazin „Frontal 21“ arbeitet. Ein Polizist sagt: „Das ist jetzt eine polizeiliche Maßnahme.“ Ginzel: „Die sich gegen einen Kameramann richtet.“ Polizist: „Das ist jetzt erstmal vollkommen egal.“

Das darf nicht Schule machen
Am Ende werden die Ausweise von Ginzel und seinem Kollegen mehrfach kontrolliert, die Polizei filmt sie, es dauert. Ein anderer Pegida-Demonstrant zeigt Ginzel wegen Beleidigung an, weil der ihn als Hartz IV-Empfänger beschimpft habe. Ginzel sagt, er werde mit einem anderen verwechselt, die Filmaufnahmen zeigten das. Die Polizei nimmt die Anzeige auf. Die ganze Prozedur, sagt Ginzel, dauert rund 45 Minuten. Kurz vor knapp kommen sie zu Merkels nächster Station, um ihre Arbeit zu machen.

Aufmerken lässt das Vokabular des Mannes mit dem Deutschlandhut: „Strafbar“, „polizeilich“, „Frontalaufnahme“. Das klingt geschult. Der Mann sagte sogar, er wolle den Kameramann vorläufig festsetzen. Die Rechten als Rechtspfleger, Pegidisten als Hilfspolizisten – das darf nicht Schule machen. Wenn sie damit Erfolg haben, dann werden sie mehr und mehr versuchen, die Polizei zu involvieren.

Die rechte Bürgerinitiative Freital hat im Netz schon angefangen. Ginzel habe in Dresden Demonstranten provoziert. Alle, denen Ähnliches passiert sei, sollten den Journalisten „auf einer Polizeidienststelle des Freistaats Sachsen“ melden und zur Anzeige bringen, wenn „solche Vorfälle nachzuweisen sind.“

Ginzel verbreitet am Sonnabendfrüh über Twitter und Facebook ein kurzes Video der Vorfälle. Auf den Tweet antwortet Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU): „Die einzigen Personen, die in diesem Video seriös auftreten, sind Polizisten. Der Vorfall wird ohne Frage aufgeklärt. Der Polizeipräsident hat auch schon angeboten mit den betroffenen Journalisten zu sprechen.“


Man kann verstehen, dass ein Ministerpräsident sich hinter Polizeibeamte stellt. Interessant ist jedoch seine Bewertung der Journalisten. Der Reporter und sein Kameramann, die für das ZDF über eine Demonstration gegen die Kanzlerin berichten: nicht seriös.

Ja, was ist denn seriös? Seriös ist das Grundgesetz, in dessen Artikel 5 es heißt: „Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet.“ Seriös ist es da selbstverständlich, wenn Journalisten Demonstranten filmen. Seriös wäre es, wenn die Polizei sie davor schützt, an ihrer Arbeit gehindert zu werden.

Stattdessen veranstaltet die Polizei eine Maßnahme, deren Begründung fadenscheinig und deren Umständlichkeit sagenhaft sind. Seriös wäre es, wenn die Polizei die Behauptung eines Mannes, bei einer Demonstration nicht gefilmt werden zu dürfen, ins Verhältnis setzt gegen das öffentliche Interesse an der Berichterstattung.

Das ZDF muss sich wehren. Gut, dass es Aufklärung verlangt. Und Sachsens Ministerpräsident muss sich zur Pressefreiheit bekennen. Das wäre seriös.
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Die Wellen schlagen aber schon hinreichend hoch genug:
https://m.sz-online.de/sachsen/kretschmer-will-aufklaerung-3997863.html
D adaistische I lluminatinnen für die E rleuchtung D es A bendlandes

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Re: Pegida Blüten
« Antwort #1377 am: 20. August 2018, 10:02:52 »
müsste es korrekterweise nicht eher heißen: Polizei als Hilfspegidisten?

Wie man aus mehreren Presseerzeugnissen entnehmen kann, ist das nicht der erste Fall von mehr oder weniger deutlicher Unterstützung und Nähe zu den Fremdenfeinden.
Und da diese Typen ja aus Erfahrung wissen, dass sie sich auf die Polizei verlassen können, wird das auch erst mal so weiter gehen.
« Letzte Änderung: 20. August 2018, 10:05:31 von Reichskasper Adulf Titler »
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Re: Pegida Blüten
« Antwort #1378 am: 20. August 2018, 10:16:51 »
müsste es korrekterweise nicht eher heißen: Polizei als Hilfspegidisten?
Es passt wohl sowohl als auch. In dem Fall war es einerseits schon so, daß die Peg♥♥♥en ein Verbrechen eine Straftat ein Vergehen beobachtet haben Mimimi hatten und sich als Hilfspolizei gerierten, indem sie die bösen Lügenpressler der Polizei "zugeführt" haben.

Andererseits hat sich die Polizei sehr und zu bereitwillig auf den Schwachsinn eingelassen.
Daß die Polizei Bürger – und das sind Peg♥♥♥en trotz allem eben auch – mit einem Anliegen nicht einfach wegschicken kann, ist irgendwo auch verständlich; der Affenzirkus, den die dann veranstaltet haben, ist dennoch schwerlich nachvollziehbar. Insofern ja, Hilfspegidisten.
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Re: Pegida Blüten
« Antwort #1379 am: 20. August 2018, 10:29:02 »
Daß die Polizei Bürger – und das sind Peg♥♥♥en trotz allem eben auch – mit einem Anliegen nicht einfach wegschicken kann, ist irgendwo auch verständlich;

Für mich nicht. Ich halte auch die Annahme des TAZ-Kommentars für falsch, dass die Staatsgewalttäter sich haben "einlullen" lassen. IMHO handelt es sich um ein bewusstes und gewolltes Zusammenwirken von Polizei und Pegida. Denn für die Kamerateam gilt hier § 23 Abs. 1 Nr. 3 KunstUrG. Danach zu dulden ist die Verbreitung von Bildern "von Versammlungen, Aufzügen und ähnlichen Vorgängen, an denen die dargestellten Personen teilgenommen haben". Auf Basis des Geschreis des Peg♥♥♥en war daher von der Polizei exakt gar nichts zu veranlassen. Und das müssen die auch wissen. Wie auch das Auftreten der Beamten zeigt, wurde ersichtlich nur ein Vorwand gesucht, um Berichterstattung über die unterbelichteten Pegida-Pöbler zu verhindern.
 
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