Autor Thema: "Schulstreik gegen die Wehrpflicht" - aus der Kundschaft?  (Gelesen 811 mal)

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Offline A.R.Schkrampe

"Schulstreik gegen die Wehrpflicht" - aus der Kundschaft?
« am: 4. Dezember 2025, 03:21:23 »
Diese Frage stelle ich mir, nachdem mein langjähriger Freund und Vater meines Patenkindes, der zusammen mit seiner Frau während Corona völlig abgedreht ist, entsprechende Links teilt.

https://schulstreikgegenwehrpflicht.com/

An sich identifizieren die Systemmedien die Bewegung(?) als scharf linksradikal

https://www.rnd.de/politik/neue-jugendbewegung-schulstreiks-gegen-wehrpflicht-PJPUQGF5BBBTRMKXB2BIRMSYYE.html

https://dorsten-online.de/schulstreik-gegen-wehrpflicht-wer-steckt-hinter-dem-viralen-aufruf/

aber mein Freund, der schon immer leicht rechts angehaucht war, ist derart in den typischen Sumpf unserer Kundschaft abgeglitten -das volle Programm, er glaubt sogar an Chemtrails (vor Corona wollte er mir nicht glauben, daß es Leute gibt, die daran glauben)-, daß ein Bezug der Schulstreik-Combo irgendwie naheliegt.

 :think: Oder haben wir nur ein Paradenachweis für die Hufeisentheorie?
 
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Offline John

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Re: "Schulstreik gegen die Wehrpflicht" - aus der Kundschaft?
« Antwort #1 am: 5. Dezember 2025, 15:23:21 »
Ich würde eher grob Richtung Hufeisen tendieren.

Extremisten, gleich welcher Coleur, greifen die Unzufriedenheit der Jugend auf, um ihre Agenda vorwärts zu bringen. Jetzt haben wir eine größere Gruppe von Jugendlichen, die wegen der zu erwartenden Wehrpflicht  unzufrieden ist.

Dies zieht die Linke sowieso an. Hierarchische Organisationen sind da sowieso ein Dorn um Auge und das Militär sowieso. Also ist die extremistische (und auch die demoktatische) Linke schnell mobilisiert, um dagegen vorzugehen und die Jugend mitzunehmen.

Die Rechte, die ja nun eigentlich pro Militär ist, will nun einfach die Jugend mitnehmen. Der Widerspruch muss dann zwar aufgelöst werden, das ist dann aber erst der zweite Schritt. Gerade aus dieser Ecke ist der Widerspruch oft genug zu sehen. Man will für Deutschland kämpfen, Deutschland, Deutschland über alles, wir wehren uns blablala. Aber nicht für diese Regierung...

Ich habe bisher nur bei einer Gruppierung, welche wachturmartig Flyer in Fußgängerzonen verteilt aufgefallen, aber man sieht auch hier, dass ebenfalls religiöse Gruppen ( wobei ich diese nicht als extremistisch beurteile) ebenfalls versuchen, die Wehrpflichtdiskussion zu nutzen.
 
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Offline desperado

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Re: "Schulstreik gegen die Wehrpflicht" - aus der Kundschaft?
« Antwort #2 am: 5. Dezember 2025, 16:29:48 »
Argumente gegen eine Wehrpflicht gefällig? Bitte schön! Kurzfassung, die BW hat ein massives Problem mit "Rechts", die "Aufrüstung" ist "Rechts", alles ist Rechts und was ist mit meinen Rechten?

Also ein schönes Beispiel für "Der Staat hat nur Pflichten, der Bürger nur Rechte"! Achja und es geht halt nur um Geld....

Zitat
Doch was ist eigentlich mit unserm Recht in Frieden zu Leben und selbst zu entscheiden, wie wir unser Leben führen wollen? Was ist mit Artikel 4 Absatz 3 der Grundgesetzes, nach welchem niemand zum Dienst an der Waffe gezwungen werden darf? Wir wollen nicht ein halbes Jahr unseres Lebens in Kasernen eingesperrt sein, zu Drill und Gehorsam erzogen werden und töten lernen. Krieg ist keine Zukunftsperspektive und zerstört unsere Lebensgrundlage.

Egoismus einfach schön ausgedrückt! Wen interessiert schon die Gesellschaft wenn man etwas dafür tun muß?

UNd ja, die Seite scheint ein extremes Beispiel zu sein. Auf der anderen Seite habe ich das Argument mit dem Recht auf Selbstbestimmung und Frieden heute mehr als einmal im Radio gehört.
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Re: "Schulstreik gegen die Wehrpflicht" - aus der Kundschaft?
« Antwort #3 am: 5. Dezember 2025, 17:45:48 »
Zitat
Krieg ist keine Zukunftsperspektive und zerstört unsere Lebensgrundlage.

Ach!

Aber zum Frieden müssen eben alle mitmachen und das freiwillig. Nie war Krieg so unnötig und dumm wie seitdem die Menschheit Zivilisation hat. Und nie haben sich egoistische, nationalistische, imperialistische, eroberungsgeile und was weiß ich für andere niederträchtige Menschen an friedfertige Ziele halten wollen. Warum? Weil Frieden zwar schön ist, aber freiwillig. Und weil Kriegsherren mehr Seiten in Geschichtsbüchern bekommen als Aktivpazifisten. Jeder der Kriegsherren könnte sich zur Ruhe setzen und die meisten hätten es vor ihren Kriegen auch gekonnt, aber mehr ist halt geiler.
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Re: "Schulstreik gegen die Wehrpflicht" - aus der Kundschaft?
« Antwort #4 am: 6. Dezember 2025, 12:27:57 »
Ich würde eher grob Richtung Hufeisen tendieren.

Ja. Jedenfalls war der einzige Kontext, in dem mir dieser Schulstreik bislang zu Ohren gekommen ist, eindeutig ein linker - und das, obwohl ich mich ja viel mit der Kundschaft befasse.
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Offline kairo

Re: "Schulstreik gegen die Wehrpflicht" - aus der Kundschaft?
« Antwort #5 am: 6. Dezember 2025, 15:20:27 »
Zitat
Wir wollen nicht ein halbes Jahr unseres Lebens in Kasernen eingesperrt sein, ...
Da hat er wirklich Recht. Als wir noch einen Kaiser hatten, dauerte der Militärdienst drei Jahre. Und alle hatten reichlich Bewegung und frische Luft.
 
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Offline desperado

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Re: "Schulstreik gegen die Wehrpflicht" - aus der Kundschaft?
« Antwort #6 am: 6. Dezember 2025, 15:20:52 »
Ein Schelm wer auch an eine Unterwanderung, wie bei der Friedensbewegung stark vermutet denkt?!! Würde auf jeden Fall passen....
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Offline John

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Re: "Schulstreik gegen die Wehrpflicht" - aus der Kundschaft?
« Antwort #7 am: 7. Dezember 2025, 20:47:33 »
Aber zum Frieden müssen eben alle mitmachen und das freiwillig.
Nun... Hier müsste ich zu einer ziemlich ausladenden Gesellschaftskritik ansetzen, ich versuche mich  mal kurzzufassen:
Seit Jahrzehnten haben wir es verstanden viele Probleme zu beseitigen, oder zu überdecken. Seit etlichen Jahren versuchen wir das maximale Wohlfühlmoment für jeden herauszuholen. Inzwischen sind wir dabei, jede auch nur gefühlte Ungerechtigkeit zu beseitigen. Die Berühmten Helikoptereltern oder Rasenmähereltern sind einfach nur plakative Auswirkungen dieser Entwicklung. Mit den Bemühungen waren wir so erfolgreich, dass heute viele Menschen es einfach nicht mehr gewohnt sind, dass man im Leben auf Probleme stoßen kann. Der technische Fortschritt unterstützt dies. War es in den 80ern noch durchaus üblich, dass man seine Ausbildung als Dreher oder Sägewerker nicht mit zehn Fingern abschließen wird, haben wir es heute (Gott sei dank) geschafft, das solche Unfälle heute kaum mehr auftreten. Damit ist aber auch leider das Bewusstsein verschwunden, dass Probleme auftreten können.

Probleme treten in erster Linie dann auf, wenn man sie selber in Kauf nimmt. Geht man Ski fahren, kann halt mal ein Kreuzband über den Jordan gehen. Geht man Fallschirmspringen, kann man halt eine ziemlich unsanfte Landung machen. Sollte dann doch mal etwas passieren, hat der technische Fortschritt auch schon Lösungen parat um das Problem zu verringern. Mein Auto oder meine Armbanduhr rufen den Rettungsdienst für mich, wenn ich mich verletze. Als kleine Anekdote: Auf Nachfrage, wieso man nach Unfällen nicht eher die 112 angerufen hat, habe ich schon sinngemäß die Antwort erhalten, dass man nicht daran gedacht habe, weil man aufrichtig davon ausging, dass Feuerwehr und Rettungsdienst kommen werden. Und das war vor eCall und Apple-Watch.

Jetzt kommen Wehrpflicht, oder die Feststellung, dass man den Frieden aktiv sichern muss. Das heißt: "Ich" werde verpflichtet mich in problematische Situationen zu begeben. "Ich" bin dann die Feuerwehr, beziehungsweise der Rettungsdienst der helfen muss. "Ich" kann diesen Problemen nicht durch Passivität ausweichen. Und das sorgt dann für diese Unzufriedenheit.

Wobei ich auch durchaus Verständnis für viele Jugendliche. Die Wehrpflicht wurde 2011 ausgesetzt. 16 Jahrgänge mussten keinen Pflichtdienst leisten. Und das bei geringerem Risiko. Das ist Jugendlichen kaum zu vermitteln.
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Re: "Schulstreik gegen die Wehrpflicht" - aus der Kundschaft?
« Antwort #8 am: 7. Dezember 2025, 21:34:08 »
Die Wehrpflicht ist in der Verfassung festgelegt. Unter den ersten 20 Artikeln. Unter den Grundrechten. Geregelt wird hier das Recht, sein Land im Fall eines Angriffes verteidigen zu dürfen.
 
Keine der im Bundestag vertretenen Parteien hat sich seit 2011 oder in der Zeit davor für eine Änderung oder vollständige Streichung des Artikels 12a stark gemacht. Die einzige mir bekannte Änderung gab es 2000, nach der Kreil-Entscheidung. Die Initiative ging aber vom europäischen Gerichtshof aus, und nicht vom Bundestag.

Also scheinen Wahlvolk und die von diesem gewählten politischen Parteien kein Problem mit der Wehrpflicht zu haben.

Sie ist somit sowhl demokratisch legitimiert wie auch verfassungsgemäss.

Zu den Protesten
1. Initiatoren des Protestes waren Gruppierungen aus dem linksextrtemen Umfeld, zum Beispiel die bundesweit etwa 670 Mitglieder zählende Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend, die Jugendorganisation der DKP. Das diese und andere, im Kern staats- und demokratiefeindliche, Kräfte keine wehrhafte Demokratie haben wollen überrascht jetzt nicht.
Es zeigt nur die Naivität eines Grossteils der Jugendlichen und der Bevölkerung, wenn man sich von solchen Leuten instrumentalisieren lässt.

2. Bei dem im Bundestag beschlossenen Gesetz geht es derzeit nur um eine Musterung. Von einer Wiedereinführung der Wehrpflicht ist derzeit gar nicht die Rede, auch weil die Politik keinerlei Plan hat, wie man die dafür erforderliche Infrastruktur organisieren und bezahlen soll. Sie zeichnet sich ab, aber ein genaues Datum gibt es nicht.  Der Protest geht also ins Leere. Was umso besser ist. Man fühlt sich wohl, und es hat keinerlei Auswirkungen.

3. Es ist viel Hysterie im Spiel, ungetrübt von Sachkenntnis und unter dem Banner der heiligen Empörung. Hier wird es dann lächerlich. Plakate wie "Meinen Sohn kriegt ihr nicht" sind so albern wie nur irgendwas und zeugen von Unwissenheit oder Dummheit. Artikel 4 (3) des GG (also ganz vorne am Anfang) sagt deutlich: "  (3) Niemand darf gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden.. Also was soll der Blödsinn. Ähnlich steht es in Artikel 12a, es ist also ZWEIMAL aufgeführt, IM GRUNDGESETZ, DER VERFASSUNG. Von normalen Gesetzen, wo es vermutlich auch an mehreren Stellen auftaucht, ganz zu schweigen. Man kann bei soviel mangelndem Sachverstand nur noch den Kopf schütteln. Der Sohn kann im Zweifelsfall Zivildienst, Ersatzdienst, ableisten. Oder er kann in den Bau gehen.

Fazit: Eine Staatsbürgerschaft bringt eben nicht nur Rechte mit sich, sondern auch Pflichten. Die Wehrpflicht ist verfassungsgemäss und demokratisch legitimiert, Klagen dagegen hatten nie Erfolg.

« Letzte Änderung: 7. Dezember 2025, 21:40:05 von mork77 »
Die Erfahrung lehrt uns, dass Liebe nicht darin besteht, dass man einander ansieht, sondern dass man gemeinsam in gleicher Richtung blickt.
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Offline Fragender

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Re: "Schulstreik gegen die Wehrpflicht" - aus der Kundschaft?
« Antwort #9 am: 7. Dezember 2025, 23:20:46 »

1. Initiatoren des Protestes waren Gruppierungen aus dem linksextrtemen Umfeld

Gibt es für die Behauptung zitierfähige (lies: glaubwürdige) Quellen?
« Letzte Änderung: 7. Dezember 2025, 23:34:56 von Fragender »
 
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Re: "Schulstreik gegen die Wehrpflicht" - aus der Kundschaft?
« Antwort #10 am: 9. Dezember 2025, 10:42:00 »
Als kleine Anekdote: Auf Nachfrage, wieso man nach Unfällen nicht eher die 112 angerufen hat, habe ich schon sinngemäß die Antwort erhalten, dass man nicht daran gedacht habe, weil man aufrichtig davon ausging, dass Feuerwehr und Rettungsdienst kommen werden. Und das war vor eCall und Apple-Watch.

Off-Topic:
Es kommt mir vor, als hätte ich das neulich erst erzählt. Also falls es Euch bekannt vorkommt, verzeiht bitte meinem alten Hirn.

Vor 20+ Jahren war ich in einem Supermarkt auf dem Weg zur Kasse. Eine Menschentraube stand im Weg. Ich habe geschaut, was denn der Grund dafür ist. Da lag einer auf dem Boden, schon ganz blau im Gesicht. Geschaut haben alle, gemacht hat niemand was. Ich habe erst mal gerufen, dass doch mal bitte jemand den Rettungsdienst holen soll und als ich gesehen habe, das tatsächlich jemand den Arsch bewegt, bin neben ihm runter auf die Knie, habe ihm meine Hand auf die Schulter gelegt und gesagt, dass Hilfe unterwegs ist und alles gut wird. Er hat direkt spürbar ruhiger geatmet und auch die Gesichtsfarbe hat sich normalisiert. Als dann die Sanis kamen, bin ich gegangen. Ich weiß nicht, wie es ihm dann weiter erging oder was das Problem war. Geht mich auch nichts an.

Was ich bis heute nicht verstehe: Wieso gaffen die Leute seelenruhig, wenn da ein Mensch möglicherweise gerade stirbt, zumindest aber einen schweren medizinischen Notfall hat?

Aber vielleicht ist das wie damals im Zeltlager: Leitersitzung. Irgendeine Banalität, die aber geregelt werden musste. Man hat minutenlang diskutiert, um dann zu sagen: Ok, halten wir fest, irgendwer wird sich drum kümmern. Ich war damals eigentlich nur wegen des Kochens dabei, hatte mit der Truppe also wenig zu tun, kannte aber die Leute. Als Außenstehende fiel es mir leicht, loszulachen und zu erklären, für wie dämlich ich das halte.

Diese Einstellung, es wird sich schon jemand gekümmert haben, ich mache mir die Finger nicht schmutzig oder gehe das Risiko ein, dass ich was falsch mache, scheint sich noch weiter verbreitet zu haben. Dabei ist das erste, was man im Erste-Hilfe-Kurs lernt: Helfen und Fehler machen ist immer besser als nicht zu helfen. Selbst Fehler sind rechtlich abgesichert, wohingegen nicht zu helfen unterlassene Hilfeleistung sein kann.

Was ist nur los mit dieser Welt und ihren Menschen?
« Letzte Änderung: 9. Dezember 2025, 10:45:15 von theodoravontane »
"Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte, würde ich die gleichen Fehler wieder machen, aber ein bisschen früher anfangen, damit ich mehr davon habe."

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Re: "Schulstreik gegen die Wehrpflicht" - aus der Kundschaft?
« Antwort #11 am: 9. Dezember 2025, 12:57:50 »
Off-Topic:
Was ist nur los mit dieser Welt und ihren Menschen?
Das, was schon immer los war: Je mehr Leute da sind, desto eher wird davon ausgegangen, dass sich bereits jemand kümmert. Nennt sich Bystander-Effekt oder nach einem berühmten (aber falsch interpretierten) Fall Kitty-Genovese-Syndrom.
Wir Reichsbürger erklären hiermit einstimmig,
daß es uns nicht gibt, und zeichnen hochachtungsvoll:
Die vereinigten Reichsbürger der Erde. -
(frei nach Christian Morgenstern)
 
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Re: "Schulstreik gegen die Wehrpflicht" - aus der Kundschaft?
« Antwort #12 am: 9. Dezember 2025, 17:31:40 »
Und manche sind mit der Situation bzw. dem Zuschauen derart überfordert und handlungsisoliert, dass sie gar nicht auf die Idee kommen, dass mindestens einer aktiv werden muss. Im Film gibt auch einer vor, was zu tun ist, da verfällt man in unerwünschte Muster.
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Re: "Schulstreik gegen die Wehrpflicht" - aus der Kundschaft?
« Antwort #13 am: 9. Dezember 2025, 20:45:18 »
Und manche sind mit der Situation bzw. dem Zuschauen derart überfordert und handlungsisoliert, dass sie gar nicht auf die Idee kommen, dass mindestens einer aktiv werden muss. Im Film gibt auch einer vor, was zu tun ist, da verfällt man in unerwünschte Muster.

Nicht zu vergessen die mMn gestiegene Lust am Gaffen, siehe auch Unfälle auf der Autobahn wo ♥♥♥en anhalten um Fotos zu schießen...
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Re: "Schulstreik gegen die Wehrpflicht" - aus der Kundschaft?
« Antwort #14 am: 14. Dezember 2025, 23:05:24 »
Zitat
Wir wollen nicht ein halbes Jahr unseres Lebens in Kasernen eingesperrt sein, ...
Da hat er wirklich Recht. Als wir noch einen Kaiser hatten, dauerte der Militärdienst drei Jahre. Und alle hatten reichlich Bewegung und frische Luft.

Und als wir noch West-Berlin hatten, haperte es dort umfeldbedingt zwar etwas mit den Bewegungsmöglichkeiten und frische Luft gab es da auch nicht so richtig, aber dafür konnte man sich da vor dem Wehrdienst verschonen.
 
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