Gerne auch Kritik, gerne auch grundsätzliche. Ich habe ja auch immer grundsätzlich VDS abgelehnt. Ich vertraue und beuge mich der Macht des besseren Argumentes. Ist ein großes komplexes Thema, und falls das so rüberkam als sei ich eher Befürwörter anlassloser Massenspeicherung, dann muss ich widersprechen. Habe mich, wie erwähnt, jahrelang mit den Argumenten der Gegner einer VDS beschäftigt und mich mit diesen identifiziert
Ich denke mal, es ist schon deutlich erkennbar gewesen, dass Du das Thema VDS durchaus differenziert betrachtest. Richtig ist auf jeden Fall Dein Ausgangspunkt, dass vieles von dem, was Reichsdödel als Warnung vor der totalen staatlichen Kontrolle von sich geben, eindeutig in die Kategorie Wahnwichteltum gehört und lediglich instrumentalisiert wird, um Leute, die von dem Thema noch weniger Ahnung haben als die Reichsbürger, zu verunsichern und für sich zu gewinnen. Ich bin mir absolut sicher, dass es in einem von Reichsdeppen beherrschten System (OMG, was für eine Horrorvorstellung
) eine staatliche Kontrolle geben wird, neben der die Stasi und die NSA wie blutige Anfänger aussehen.
Zurück zum Thema VDS. Neben den Pro- und Contra-Argumenten gibt es für mich bei solchen strittigen Fragen immer auch einen politischen und gesamtgesellschaftlichen Kontext. Und gerade angesichts der NSA-Abhör- und -Ausspäh-Affäre und eines Herrn Obama, der in dieser Frage gegenüber seinem angeblich wichtigen Verbündeten Deutschland so auffallend passiv ist, ist aus meiner Sicht eine Vorratsdatenspeicherung schon wegen der Gefahr eines Missbrauchs durch die inländischen oder ausländischen "Dienste" nicht einmal ansatzweise zu rechtfertigen. Sie hat daher im Interesse der Freiheit des einzelnen zu unterbleiben. Das bisschen Sicherheit, was dadurch eventuell verloren geht, nehme ich da mehr als gern in Kauf. Es wäre sowieso an der Zeit, das fast schon pathologische Sicherheitsbedürfnis unserer Verbündeten aus USA (von Freunden kann ich da nicht sprechen) mal auf eine mehr rationale Ebene zurückzuführen.