Ich frage mich jedesmal, wie sich Christentum und Judenhass kombinieren lassen. Wahrscheinlich nur, indem das Christentum keins ist.
Die Begründung der katholischen Kirche, die die Judenverfolgung rechtfertigte, wurde mit dem zweiten Vatikanum Anfang der 60er Jahre abgeschafft. Bis dahin galt der Spruch in der Bibel Dein Blut komme über uns und unsere Kinder.
Erstens das und zweitens wurde „pro perfidis Iudaeis“ gebetet, also für die treulosen Juden (die den Herrn Jesus ans Kreuz geschlagen).
Schon Luther war aufgefallen, dass Jesus (Jehoshua Ben Joseph) selbst Jude war und gar kein Christ (das Christentum wurde erst 100 Jahre später von Paulus „erfunden“), Auswirkungen hatte das noch nicht.
Aber schon Papst Gregor d. Gr. († 12. März 604) hatte festgestellt, man dürfe die Juden zwar nicht fördern ( da sie den wahren Herrn verleugneten), aber töten dürfe man sie auch nicht, da sie ebenfalls Geschöpfe Gottes seien.
Aus Judenhaß folgt also nicht zwingend auch die Vernichtung.
Die kommt erst 1348 mit den Pogromen, als es um die Vernichtung von Schuldscheinen ging.
Dennoch waren alle deutschen Staaten bis 1803 Gottesstaaten (im Nahen Osten kam man die Auswirkungen sehen), das sind grade mal ein wenig mehr als 200 Jahre, so lange ist das nicht her.