Bitte mal wieder zurück zum Thema.
In Anbetracht der Tatsache, dass der Volksleerer am 17.02. in Dresden sein wird und sich danach lang und breit über die Bombenangriffe auslassen wird, sind wir mitten drin.
Aber meine vorläufige Schlussbetrachtung zu dem Thema
Man muss schon zwischen Moral, militärischer Notwendigkeit und Völkerrecht unterscheiden. Das sind drei verschiedene Dinge. Gerade Leererlein und Co mixen das ja wunderbar zusammen. Waren die Angriffe auf Wohnviertel, also die Theorie Douhets, unmoralisch? ich denke ja. Das dachte man übrigens Auch auf britischer Seite. Mehreren Leuten im Parlament, der Generalität und der Regierung bereitete das Vorgehen von Harris Kopfschmerzen. Waren die Angriffe militärisch notwendig? Auch hier meine ich, zu Beginn ja, später nein. Man hatte ja bis Anfang 1942 versucht, industrielle Ziele nachts zu treffen, ohne Erfolg. Man konnte jetzt Seine Bmben weiterhin in die Pampa werfen, oder versuchen, etwas zu bombardieren, was man auch treffen konnte, eben Grossstädte, dicht besiedelt, wenn möglich, mit Altstädten, welche gut brannten. Mehr war technisch 1942 nachts halt nicht drin. Die 8. Airforce der Amerikaner verfolgte übrigens eine andere Strategie und ist nicht Teil dieser Betrachtung. Was war denn das Ziel von Harris? Die Dehousing Strategie sah vor, der deutschen Bevölkerung den Wohnraum zu nehmen, insbesondere den Arbeitern, um somit einen moralischen Zusammenbruch zu erreichen. Letztendlich wollte Harris mit seinen Bombenangriffen Eine Invasion unnötig machen. Somit war die Strategie spätestens nach dem 06.06.1944 gescheitert. Warum führte man sie fort? 1. Das Bomber Command war 1944 sowohl in der Ausrüstung als auch im Training auf Flächenangriffe eingestellt. Eine Umstellung hätter viel Zeit und Mühen erfordert. 2. Ausserdem wollte Harris eben nicht davon lassen. Schliesslich konnte er erst 1944/45 das erreichen, was seit 1942 das Ziel gewesen war, innerhalb von einer Nacht eine Grossstadt komplett auszulöschen. Und, man konnte das Eine tun, ohne das andere zu lassen, dank der US-amerikanischen Produktion an Panzern und Fahrzeugen, die ja auch die Briten erhielten. Warum hätten sie es denn lassen wollen. Der Krieg war für Deutschland allerspätestens nach dem Gelingen der Invasion 1944 verloren, die Niederlage absehbar. Hätte man 1944 Frieden geschlossen, wäre Dresden 1945 nicht zerstört worden. Selbst schuld. Der letzte Punkt ist die Frage des Völkerrechts. Und hier ist es nunmal so, das die Haager Landkriegsordnung nicht ausreichend war. Deshalb wollte man ja 1923 und 1938 Zusatzprotokolle hinzufügen. Deshalb 1977 die Zusatzprotokolle zur Genfer Konvention.